Sportpark Berg en Bos
Zuschauer: 130
Komplett motiviert wachte ich am Morgen bereits deutlich vor dem Wecker auf. Ja, an diesem Wochenende muss ich mal wieder was machen, eine kleine Tour. Nach NL. Ist zwar nichts großartiges, aber ich komme raus, bin unterwegs. Hatte ich lange nicht mehr. Genauso wenig diese Motivation zum Fußball zu fahren. Sind etwa Drogen im Spiel? Oder liegt es einfach daran, dass tief im Inneren der Gedanke rumschwirrt, die nächsten zwei Wochen mal ausschlafen zu können. Womöglich letzteres. Und so ging es dann gegen 10 Uhr los gen Westen, die A3 wurde sicherheitshalber vermieden, die Sauerlandlinie wurde bevorzugt, wenn auch siebzehn Kilometer Mehrbelastung. Aber das sollte egal sein, ich fühlte mich auf der sicheren Seite. Und bis auf ein kurzes Stocken bei Hagen lief es auch perfekt, wobei auf der A3 auch kein Verkehr gemeldet wurde. Egal, ich kam voran, bald war die Grenze erreicht. Kurz dahinter dann erneutes Stocken, aber es ging relativ schnell wieder weiter. Zeitlich dennoch knapp, der Supermarktbesuch musste ausfallen, wollte ich mir diese genialen bunten Streusel besorgen. OK, bestehen eh nur aus Zucker, besser für die Zähne und somit für die Gesundheit. Bei Einfahrt auf den Parkplatz wurde ich dann eingewiesen, klar, es gab ja auch keine andere Möglichkeit. Der Einweiser begrüßte mich dann beim Vorbeigehen mit einem freundlichen Hallo, an der Kasse für vier Euro eine brauchbare Karte erstanden und dann war ich drin, im Sportpark. Kann man der niederländischen Hoppergemeinde Glauben schenken, so steht hier die zweitälteste, noch mit Fußball besuchbare Tribüne. 1924 soll diese wunderbare Holztribüne gebaut worden sein, nach etlichen Jahren der Sperrung, wurde diese nun mit blau-weißen Schalensitzen versehen, welche das Gesamtbild ein wenig abwertet. Der Verein kann in der Vergangenheit auf erfolgreichere Jahre zurückblicken, spielte man von 1957 bis 1962 sowie von 2003 bis 2013 in der zweithöchsten Liga des Landes. Nachdem aber auch hier der Pleitegeier über dem Sportpark kreiste, musste der Aufstieg in die 1.Liga als Ziel begraben werden, die Kasse war leer und es erfolgte Anfang 2013 die Zahlungsunfähigkeit und somit der automatische Abstieg. Wie weit die Profiabteilung am Ende abrutschte, ist mir nicht bekannt, ich gehe aber davon aus, dass die Ligazugehörigkeit der zweiten Mannschaft eingenommen wurde. Und so spielt man aktuell in der siebten Liga des Landes, das Ganze eher schlecht als recht. Und so haute mich das Spiel dann nicht unbedingt von meinem Schalensitz, schwaches Niveau, hier und da mal eine Torchance. Fünfzehn Minuten vor Schluss erzielen dann die Gastgeber aber doch noch ein Tor, vier Minuten später die Entscheidung zum 2-0. Es hätte eigentlich keinen Sieger verdient gehabt und auch das 3-0 eine Minute vor dem Ende war zu deutlich als dass es der Spielverlauf darstellt. Aber gut, es ist wie es ist, drei Tore gesehen, einen ordentlichen Ground abgehakt und zufrieden konnte ich weiterziehen…
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