Samstag, 31. Oktober 2015

SK Sigma Olomouc vs. FK Mladá Boleslav 1-2

Synot Liga                 
Andruv stadion
Zuschauer: 4161


In der jetzigen Jahreszeit sind Spiele im Amateurbereich am späten Nachmittag eher eine Seltenheit bis gar nicht vorhanden, so dass man dann auf die 1. oder 2.Liga zurückgreifen muss. Glücklicherweise fehlen da noch einige Grounds, so dass am Abend dem SK Sigma Olomouc ein Besuch abgestattet werden konnte. Das Flutlicht war schnell gesichtet, ein Parkplatz auf der Wiese auch, fraglich nur, ob es denn auch erlaubt sei, aber da der Terror-Golf nicht das einzige Fahrzeug auf der Wiese war, sollte es wohl kein Problem sein. Wie ein Entenküken trotte ich dem Entenvater hinterher, wenig später war man problemlos im Stadion angekommen, immerhin so 120 Kronen gespart. Ist ja normal nicht meine Art in CZ, aber die restlichen Münzen im Geldbeutel müssen behutsam aufbewahrt werden. Dafür gab es dann auch einen Kaffee, bei der Kälte auch notwendig, pünktlich zum Spielbeginn waren wir dann aber wieder an der frischen Luft und auf unseren Plätzen. Das Stadion kann mit seinen beiden Hintertortribünen gefallen, die Gegengerade dafür eher normal. Supporttechnisch war, wie erwartet, nicht viel los. Die Gäste mit einem halben Bus angereist, also der Bus wird wohl ganz gewesen sein, aber eben nur die Hälfte der Plätze belegt, sangen zwar ab und an mal, aber eben nichts Besonderes, auf Heimseite die ersten neun Minuten Ruhe, dann gab es ein kleines Fahnenmeer, dazu auch hier ein wenig Singsang, man konnte sich aber gepflegt auf das Spiel konzentrieren. Dies war dann trotz 1.Liga gar nicht so schlecht, nach dreißig Minuten können die Gäste per Elfmeter in Führung gehen, vorausgegangen waren eine Notbremse im Strafraum und der Platzverweis für den Gastgeber. Im zweiten Durchgang wechselte ich dann mal den Platz, ab ins Freie, dort wo man womöglich auch rauchen darf, wenn es überhaupt verboten bzw. irgendwo gestattet ist. Ich sah nur auf der Hintertortribüne ein Schild mit Rauchverbot, den Ordner im Außenblock der Haupttribüne störte aber der Qualm nicht, dürfte also gepasst haben. Meinen Platz wechselte ich dann abermals, fiel mir meine Zigarette durch den Gitterrost unter die Tribüne, wo irgendwelche Papptafeln lagerten. Nicht, dass es zu brennen beginnt und ich werde als Schuldiger auserkoren. Auf dem Sitzplatz am anderen Ende der Tribüne konnte ich dann noch zwei Tore begutachten, die Gastgeber kämpften sich zurück ins Spiel und konnten zehn Minuten vor dem Ende den Ausgleich erzielen, wurden aber für ihre Mühe nicht belohnt, denn wenige Sekunden vor dem Abpfiff erzielen die Gäste die erneute Führung, was dann zugleich auch den Endstand bedeutete. Die Zuschauer waren nach dem Spiel schnell verschwunden, wir hatten es nicht ganz so eilig, so entging man zugleich auch einem vermeintlichen Abfahrtsstau. Das Auto einsam und verlassen als letztes auf der Wiese, aber weder eine Kralle noch ein Knöllchen waren die Folge für das Wildparken. Noch ein wenig Kultur am Abend, stand nun das Weltkulturerbe „Dreifaltigkeitssäule“ auf dem Programm, schön auf dem Marktplatz gehalten. Die Errichtung der Säule erfolgte aus Dankbarkeit für das Ende der Pest im Jahr 1716, seit dem Jahr 2000 ist diese Säule nun Weltkulturerbe. Bevor es dann zum Hotel ging, wurde noch was gegen den Hunger getan, das vermutlich teuerste Restaurace wurde angesteuert, Cordon bleu mit Pommes für knapp zehn Euro wahrlich kein Schnapper, auch die Halbe für 65 Kronen nicht billig, aber selten ist man so jung wie heute und außerdem kann man das Geld ja eh nicht mit ins Grab nehmen. Danach war Abfahrt angesagt, es ging in den Außenbezirk von Brno, wo unser im Hotel irgendwo im Wald lag. Gar nicht so leicht zu finden, dennoch erfolgreich gewesen, die zahnspangentragende Büchse war vermutlich noch keine 18, oder gerade so, war zumindest nicht der optische Hingucker. Dafür konnte sie ganz gut englisch und schloss auch nochmal die Bar auf, damit ein Absacker in Form von Bier gekauft werden konnte. Die Brühe schmeckte aber nicht besonders. Trotz Wixtücher auf dem Zimmer bekamen wir dann keinen Damenbesuch mehr, die Brühe runtergekippt und wenig später war dann auch schon wieder der Ofen aus. Trotz des Waldes war das Holz ausgegangen und es wurde dunkel…

1. HFK Olomouc vs. FC Viktoria Otrokovice 0-2

MSFL                 
Stadion Holice
Zuschauer: 112


Weiter ging es, keine Zeit verlieren, kein Spiel verpassen, immer auf der Straße sein, doch bloß in keinen Stress verfallen. Nein, warum auch, es war genügend Zeit vorhanden, sah alles hervorragend aus. 140 Kilometer in gut 2.5 Stunden sollte ja wirklich zu packen sein, da kann man sogar noch eine Tankstelle anfahren, die war aber auch bitter nötig, stand die Nadel bereits deutlich im roten Bereich. Eine ONO wurde es, hatte den Tipp von Fump nach meiner letzten CZ-Tour erhalten, dort meist paar Kronen billiger und Preise auch in Euro, wobei man immer in Kronen zahlen sollte wegen dem Kurs. Dank an dieser Stelle an den Kollegen. Und so war es dann tatsächlich, während man auf der Strecke kaum eine Tanke unter 29 Kronen für den Liter Super sichten konnte, kostete hier der Liter schlappe 26.90 Kronen, also gerade mal einen Euro. Traumhaft. Da wird dann die Kiste bis zum Rand vollgetankt, brachte zwar ein wenig Zeitverlust ein, aber es sah trotzdem noch gut aus. Olomouc wurde dann auch erreicht, trotz Navi dann der Überraschungseffekt sehr genial, als rechts am Straßenende der Eingang zum Stadion auftaucht. Top. Lediglich dreißig Kronen (ca 1.11 Euro) waren für den Eintritt fällig. Und das in der 3.Liga! Liegt womöglich auch am großen Konkurrenten, Sigma, welcher nun wieder in der ersten Liga spielt und fußballbegeisterte Zuschauer wohl eher dorthin gehen als nach Holice. Lediglich 112 Zuschauer waren zum Spiel gekommen, eigentlich traurig, dabei hat der Verein doch Tradition. 1932 gegründet, spielte von 2000 bis 2004 sowie 2005 bis 2009 zweitklassig, ehe man sich aus wirtschaftlichen Gründen aus dem Unterhaus zurückzog. Mit dem Aufstieg in die 2.Liga im Jahr 2000 wechselte man den Vereinsnamen von FK Holice 1932 in den heutigen, 1.HFK Olomouc. Das Stadion in eckige U-Form kann durchaus überzeugen. Teils alt und zerfallen, gar einen eingegitterten Gästeblock findet man vor, ansonsten überall Sitzplätze. Einen davon nahmen wir dann auch ein, in Blick Richtung Sonne, einfach genial, wenn zu Hause es nur grau in grau ist und man sich in Olomouc an der Sonne ergötzen kann. Da macht das Hobby doch gleich viel mehr Spaß. Der Drops auf dem Spielfeld war dann im ersten Durchgang bereits gelutscht, durch Tore in den Minuten 14 und 44 führten die Gäste bereits mit 0-2. In der Halbzeit suchten wir dann mal das Vereinsheim auf und ehe wir uns versahen, standen wir im VIP-Raum. Dafür ist weder ein Bändchen nötig noch irgendwelche anderen Hilfsmittel, keine Kontrolle vorhanden. Ist ja auch mal schön. So wurde zu einem Glas Wasser noch halbe Würstchen serviert, ein kleiner Halbzeitsnack, passte perfekt, so konnten die teuren 50 Kronen für die Klobasa gespart werden. Im zweiten Durchgang sollte dann nicht mehr wirklich viel passieren, lediglich die Sonne zog sich immer mehr zurück, so dass es nun am Nachmittag so langsam frisch wurde. Und auch wenn uns die zweite Halbzeit nicht wirklich erwärmte, so erwärmte zumindest mich der Gedanke, den dritten Ground des Wochenendes bereits in das Säckchen gepackt zu haben und dies im Kofferraum zu verstauen. Nun folgt Ground Nummer vier, dafür mussten aber noch zehn Minuten gefahren werden…

FK Pardubice vs. Slezský FC Opava 2-1

FNL                 
Stadion K Vinici
Zuschauer: 651


Die Nacht war natürlich kurz, an Ausschlafen war nicht zu denken, standen heute wieder Termine auf der Agenda, drei an der Zahl. So schafften wir die geplante Abfahrt nahezu perfekt, ein kurzer Besuch im Supermarkt zwecks Frühstücks wurde noch eingelegt und dann konnte die Reise gen Osttschechien auf uns genommen werden. Im vorderen Teil Tschechiens gibt es sicher noch den einen oder anderen 10.15 Uhr-Termin, aber dies hätte wohl alles nicht mit dem weiteren Programm zusammen gepasst, so dass man eben am Vortag bis Beroun gefahren ist, von dort waren es lediglich 150 Kilometer bis zum ersten Spiel des Tages. Dort rechtzeitig angetischt, Parkplatz in einer Seitenstraße bekommen, 50 Kronen bezahlt, es gab dafür eine nette Eintrittskarte und drin waren wir. Das Wetter sah top aus, aber zu viele Schattenplätze, so dass sich der Kollege auf die Tribüne verzog, während ich mich irgendwo in der Ecke bei Kaffee und später Klobasa versuchte irgendwie zu wärmen und zu erwachen. Aus Opava war eine gute Busladung mitgekommen, eine Beflaggung gesichtet, dazu des Öfteren Gesinge aus dem Gästeblock vernehmbar. Sicherlich der beste Gegner der Liga. Im städtischen Stadion wurde dann leider nicht gespielt, war aber vorher klar, war auch für den Mitfahrer gut so, hatte er dieses bereits, mir fehlten eben noch beide. Aber im anderen Stadion spielen wohl nur die Frauen, eventuell noch die Jugend, soweit reicht aber die Recherche bis dato nicht. Das heutige Stadion mit Tribüne versehen, dazu Stufen jeweils hinter den Toren und auf der Gegengerade nochmals überdachte Sitzplätze. Ich war soweit zufrieden. Das Spiel auch ganz ordentlich, die Gastgeber konnten nach knapp zwanzig Minuten in Führung gehen, der Ausgleich fiel erst zwanzig Minuten vor Abpfiff, hielt aber nicht lange, denn nur fünf Minuten später konnte Pardubice den erneuten Führungstreffer erzielen und am Ende mit diesem Ergebnis auch den Platz als Sieger verlassen. Ich erhielt noch den neuen Spitznamen WiFi-Hunter, hatte ich ein freies Netz gefunden, über welches wir uns dann per Smartphone unterhielten. Wir waren eben getrennt in den Blöcken, aber vereint bei der Sache. Mit dem Schlusspfiff dann die Anlage verlassen, das Navi dann aber erst noch programmiert, ein kleiner Fehler, der aber nicht weiter schmerzhaft sein sollte. So kamen wir in einen kleinen Abfahrtsstau, aber man lernt immer wieder dazu und im Prinzip bin ich ja immer die Ruhe selbst. Kein Stress, keine Panik, Captain Woody macht das schon…

Freitag, 30. Oktober 2015

TSV Kareth-Lappersdorf vs. SV Fortuna Regensburg 0-2

Landesliga Mitte                 
Sportzentrum Lappersdorf
Zuschauer: 640


Nach dreiwöchiger Fußballabstinenz stand mal eine größere Tour an, fünf Tschechen waren geplant, dazu ein Landesligist in Bayern als Eröffnungsspiel am Freitag. Gute 1600 Kilometer mussten bewältigt werden, habe zwar keinen Terror-Corsa, dafür aber einen Terror-Golf, der diese Tour noch locker mit macht. Um viertel drei ging es dann los, Stauprognose sah gut aus für die gefürchtete A3, dank Baustellen und später stockendem Verkehr um Würzburg hatte ich nur dreißig Minuten verloren. Ganz anders sah es bei meinem Mitfahrer aus der Südpfalz aus. Er hatte eine andere Route zu nehmen, via A6, dort aber gleich einen Unfall erwischt, 1.5 Stunden länger, so die Prognose. Und während ich mir am Treffpunkt in Altdorf bereits einen Döner gönnte, quälte er sich immer noch durch Staus, Baustellen und Umleitungen. Ein pünktliches Erscheinen am Zielort schien nun nicht mehr möglich, so dass ich vorfahren durfte, welches zur Folge hatte, dass beide Mehrkilometer auf sich nehmen mussten, aber zumindest einer das Spiel komplett schauen kann. Zehn vor Sieben in Lappersdorf angekommen, noch schnell die dicken Schuhe und die Fleece-Jacke angezogen, war es bei Temperaturen um die sechs Grad doch recht frisch geworden. An der Turnhalle mit Flüchtlingen vorbei ging es ins Innere, wo wenig später das Spiel begann. Der Mitfahrer trat wenig später mir zur Seite und auch ein weiterer Kollege aus Freising machte das Trio perfekt. Das Stadion mit paar Stufen und einer Tribüne ausgestattet, das Dach als Verlängerung zur Turnhalle. Gegenüberliegend auch noch mal Stufen. Passt. Den heutigen Gastgeber kennt der ein oder andere vielleicht noch von der berühmt, berüchtigten Reportage der Woidboyz, als diese ein Gastspiel des heutigen Gastgebers in Weiden besuchten und sich über das Groundhopping ein wenig lustig machten. Reportage leider nicht mehr online, wenn es jemand hat, bitte Info! Mit den Gästen hatte ich in der Vergangenheit bereits ein negatives Erlebnis, wollte man vor drei Jahren ein Gastspiel in Bogen begutachten, aber dank Vollsperrung auf der Autobahn kam die Mannschaft nie an und das Spiel wurde dadurch einst abgesagt. Dies konnte heute praktisch nicht passieren, liegt Regensburg nur wenige Kilometer von Lappersdorf entfernt, so dass man ruhigen Gewissens von einem Derby sprechen kann. Das spiegelte sich auch in der Zuschauerzahl wieder, immerhin 640 Zuschauer wollten diesen Knaller sehen. Nach 1:16 Minuten konnten die Gäste das erste Mal jubeln, kurz vor der Halbzeit dann das zweite Mal. Und sonst? Tja, einfach nicht genug aufgesaugt, weiß ich nicht mehr viel. Aber ich denke, das Spiel war nicht so schlecht. Konnte man sich anschauen, wenn auch die Ohren auf Lauschangriff geschaltet wurden, als die beiden erfahrenen Kollegen sich unterhielten. Fast pünktlich war Schluss, schnell ging es zum Auto, hatten wir noch paar Kilometer zu fahren. Neuer Treffpunkt in Wernberg wurde ausgemacht, dort das Auto auf dem Seitenstreifen geparkt, der Mitfahrer wechselte das Auto und wenig später war man auch schon an der Grenze zu Tschechien angekommen. Die Vignette gewohnt für 310 Kronen verpflichtet, dann wieder auf die Autobahn und nach knapp 140 Kilometer war das gebuchte Hotel (30 Euro/DZ) in Beroun erreicht. Dank 24h-Rezeption der Check-In kein Problem, das Auto noch im Hinterhof geparkt, paar Minuten Internet und dann war der Tag für mich endlich zu Ende. Darauf hatte ich mich schon bei Abfahrt um viertel drei besonders gefreut, noch neun Stunden bis zum Schlaf dachte ich mir da, nun war die Nacht endlich gekommen…

Sonntag, 4. Oktober 2015

FC Vysočina Jihlava vs. FC Viktoria Plzeň 2-4

Synot Liga                 
Stadion v Jiráskově ulici
Zuschauer: 3707


Nun konnte es zum letzten Spiel der Tour gehen, 25 Kilometer bis zum Zielort. Die Eintrittskarten waren ja, wie berichtet, schon im Vorfeld besorgt worden, keine Ahnung, wie es parkplatztechnisch aussieht, außerdem wurde auf ein frühzeitiges Erscheinen wegen dem Ansturm auf der Homepage hingewiesen. Wenn ich dann noch ewig einen Parkplatz suche und dann mich noch an der Kasse anstellen muss, verpasse ich womöglich noch den Anpfiff. Auf dem Weg nach Jihlava noch eine Tankstelle mit 30.5kc/Super entdeckt, das könnte dann unsere Tankstelle werden. In Jihlava dann den Parkschildern gefolgt, irgendwo an den Gleisen geparkt und dann zum Stadion gelaufen. Anstrengend, wenn man den Berg hochlaufen muss, da man Karten für die Gegenseite und nicht der Haupttribüne hat. Wobei die Haupttribüne sicherlich nur für wichtige Leute vorbehalten ist und man dafür auch gar keine Karte bekommen konnte. Ärgerlich, dass noch ein, zwei Parklücken direkt vor dem Eingang frei waren, hätten wir uns den Fußweg gespart und nach dem Spiel den gleichen Weg auch wieder zurück. Aber es ist nun mal wie es ist. Natürlich reinste Panikmache auf der Homepage, am Eingang nichts los, hätten wir noch locker Karten an der Abendkasse kaufen können. Es ist halt wie es ist. Keine Personenkontrolle, schon mal gut, dafür aber einiges an vermummter Polizei anwesend. Der Meister ist heute zu Gast, daher auch der Topzuschlag von 25 Kronen, beim letzten gesehenen Gastspiel in Mlada Boleslav hatte Plzen einiges an Zuschauer mitgebracht, so sollte es auch heute sein. Dachte ich zumindest. Wo sind die Gäste? Stehen die noch draußen? Ein lachhafter Haufen im Gästeblock zugegen, durchgezählte 85 waren aus knapp 250 Kilometer Entfernung angereist. Peinlich. Fantechnische Spiele kann man wohl wirklich nur gegen Sparta oder Slavia machen, bei Ostrava keine Ahnung, ob die Streiks auch die Auswärts oder nur die Heimspiele betreffen. Stimmung wie auf dem Friedhof, im Gästeblock kamen zwar paar Schlachtrufe, aber sehr leise natürlich, im Heimbereich war man bemüht, aber kam am Ende der Tribüne auch nicht viel an. Selbst der blaue Rauch eher spärlich, verdunstete nach kurzer Zeit. Aber zumindest die Verpflegungspreise sind hier noch nicht erstligareif, so kostet der Kaffee nur 15 Kronen, wenn auch zugleich nur Instantkaffee serviert wird und man die Brühe eigentlich nicht trinken kann. Aber auch das Pivo ist lediglich mit 25 Kronen veranschlagt und die Klobasa mit 40. Passt soweit. Das Stadion ist nicht der Rede wert, die Hintertorseite ist neueres Modell, so soll das Stadion wohl mal komplett aussehen. Nur wann, das steht noch in den Sternen. Würde aber sicherlich mehr her machen als jetzt, mit dieser unüberdachten Gästeblockkurve, der kleinen Haupttribüne samt Funktionsgebäude und der Tribüne auf der Längsseite. Spielerisch war es im ersten Durchgang einfach nur unterirdisch, es passierte gar nichts. So konnte ich minutenlang auf dem Handy tippen, als ich dann den Kollegen fragte, ob was passiert sei, kam ein klares NEIN! als Antwort. Soviel dazu. Dass im zweiten Durchgang dann tatsächlich noch sechs Tore fallen, darauf hätte ich wohl niemals gewettet. Vier Minuten waren gespielt, da gingen die Gäste in Führung, nach knapp 60 Minuten die Vorentscheidung zum 0-2. Es sollte aber nochmal Spannung aufkommen, als gut fünfzehn Minuten vor Ende der Anschluss erzielt wird, aber nur wenige Sekunden später können die Gäste den alten Abstand wieder herstellen. Nochmals der Anschlusstreffer sechs Minuten vor dem Ende, in der Schlussminute dann aber der Treffer zum 2-4 Endstand. Nun ging es hurtig zurück zum Auto, den Abfahrtsstau umgehen und schnell auf die Autobahn kommen. Sind ja schließlich noch 600 Kilometer bis nach Hause, 5.5 Stunden Fahrzeit. Erfreulicherweise noch an der Tankstelle vorbei gekommen, die den Liter Super zum Schnäppchen (28.9kc) raus schleuderte, die Kiste nach 750 Kilometern mit 52 Litern betankt, reicht auf jeden Fall bis nach Hause und somit mit einer 2-Tankstopp-Strategie locker die gut 1800 Kilometer überwunden. Die Fahrt verlief soweit recht unspektakulär, zog sich aber natürlich. Die Grenze dann endlich erreicht, davor aber noch den heimatlichen Zigarettenbedarf auf das Maximum (800 Zigaretten) ausgeschöpft, ca 31 Euro kostet die Stange PallMall. Im angrenzenden Fastfoodladen noch drei Billigburger und einen Kaffee für zusammen 100 Kronen besorgt und dann konnten die restlichen Kilometer angegangen werden. Noch 282 Kilometer, als ich auf das Navi schaute, mittlerweile schon in Deutschland, ein Schnäppchen, aber gut, es war ja auch bereits 23.30 Uhr. Dichter Nebel zwischen Grenze und Amberg ließ einen praktisch gar nichts mehr sehen, Tempo gedrosselt, dann wieder Gas gegeben. Tja, danach passierte nicht mehr viel. Die gewohnte Strecke über die A3 wurde gemeistert, ebenso die unzähligen Baustellen auf der Strecke. Um 1.30 Uhr den Mitstreiter wieder am Pendler rausgelassen und wenig später war ich nach 1785 Kilometern auch schon wieder zu Hause. Dorthin noch etwas völlig krankes gesehen, sind in Aschaffenburg zwei Tankstellen gegenüber – die Tankstelle mit 1.36 eigentlich relativ teuer, die gegenüberliegende Shell toppt diesen Preis allerdings nochmal mit 1.49. Wer da tankt, hat nicht mehr alle Tassen im Schrank. Zu Hause noch schnell die 6 Grounds in die Vitrine stellen und dann ab ins Bett – von der nächsten Tour träumen…

FK Slovan Havlíčkův Brod vs. TJ Sokol Tasovice 1-3

Divize D                 
Stadion Na Losích
Zuschauer: 130


Gut 280 Kilometer waren nun bis zum nächsten Spiel zu bewältigen, aber dafür hatten wir ja auch knapp 3.5 Stunden Zeit. Sollte also passen, denn das Navi sagte eine Fahrzeit von 2.5 Stunden voraus. An der nächstmöglichen Tankstelle mal gehalten um den Zigarettenbedarf meinerseits zu befriedigen, gleichzeitig auch nach gut 24 Stunden das erste Mal wieder im Internet. Lange konnte ich mich aber nicht aufhalten, es musste ja weitergehen. Die Fahrt war dann schon ein wenig anstrengend, die Sonne bzw. das Tageslicht blendete, man musste stets den Tacho im Auge behalten, denn anscheinend hat die Polizei sonntags nichts anderes zu tun als auf der Autobahn zu stehen und die Geschwindigkeit zu messen. Die Strecke von Ostrava via Brno gen Praha auch nicht optimal zu fahren, öfters hindern einspurige Baustellen am Maximum der erlaubten Geschwindigkeit, so verliert man doch ein wenig Zeit und auch wenn wir es nicht unbedingt eilig hatten, die Ankunftszeit wurde immer später, sollte am Ende aber natürlich reichen. Vor dem Nachmittagsspiel sollte dann noch getankt werden, aber die gesichteten Tankstellen waren einfach zu teuer. 32.90kc war die teuerste im Ort, sind zwar nur vier Kronen im Vergleich zum gestrigen Tankstopp, aber rechnet man es hoch, sind das 14.75 Cent. Das ist dann schon viel. So blieb der Tank leer, das Signal ertönte, aber nun kann ich ja noch gut 50 Kilometer fahren, bis nach Jihlava sind es lediglich 25 Kilometer, dort wird schon irgendwas billiges zu finden sein. Alles andere als billig war dann das Stadion. Eine nette, in die Jahre gekommene Tribüne präsentiert sich auf der Längsseite, die leider von Schmierereien verunstaltet ist. Aber gibt sicherlich schlimmeres. Auf der anderen Seite noch paar Stufen inklusive Sitzgelegenheit. Die vierte Klobasa der Tour wurde verdrückt, mit 35 Kronen der billigste, zugleich aber auch der geschmacklich schlechteste Fettschlauch. Über das Geschehen auf dem Platz hüllen wir mal den Mantel des Schweigens, ich war mittlerweile so müde geworden, dass ich am liebsten eingeschlafen wäre. Aber kann man beim Fußball ja nicht machen. Zwei Tore im ersten Durchgang sorgten wir klare Verhältnisse und die Zuversicht auch im dritten Amateurspiel kein Elfmeterschießen zu Gesicht zu bekommen. Wobei, wenn ich mir die Ergebnisse so anschaue, anscheinend gibt es diese Entscheidungsfindung lediglich im Bereich der ČFL, denn in der Divize D gab es durchaus ein 1-1, ohne anschließendes Elfmeterschießen. Man lernt eben nie aus. Das 0-3 nach knapp einer gespielten Stunde sollte die Entscheidung sein, der Anschluss zehn Minuten später nur noch Ergebniskosmetik. Danach passierte nicht mehr viel, lediglich die ersten Regentropfen bekamen wir ab. Wahnsinn, nach dem schönen Morgen mit Sonne nun dunkle Wolken und Regen. Man kann halt nicht alles haben. Der Schlusspfiff ertönt, wir eilen zum Auto und waren schneller weg als wir kamen, neunzig Minuten Fußball hatten wir aber dennoch gesehen…


MFK Havírov vs. SK Hranice 2-0

Divize E                 
Stadion Dukla
Zuschauer: 212


Das Zimmer war in Ordnung, das Bad auch, lediglich das nicht funktionierende Internet störte ein wenig. Dafür war die Nacht umso besser, nur blöd, dass um acht Uhr bereits der Wecker wieder klingelte und uns aufstehen ließ. Aber schließlich stand ja wieder Fußball auf dem Tagesprogramm. Zunächst noch das Frühstück genossen mit Rührei und Speck, Orangensaft, Kaffee und Brötchen ging der Tag gut los. Der Zeitplan wurde eingehalten, um halb zehn ging es dann los zum ersten Spiel des Tages, vorher aber noch ins Wettbüro. Nein, ich wollte keinen Schein machen, ich hatte für das Abendspiel in Jihlava Karten vorab im Internet geordert, die nun in so einer Wetterbude abgeholt werden konnten. Aber anscheinend bestellt keiner Karten im Internet und holt diese dann im Wettbüro ab, denn die Dame war völlig überfordert, konnte natürlich weder Deutsch noch Englisch und so ging es dann per Zeichensprache weiter, bis es endlich geklappt hat und ich die zwei Karten in der Hand hielt. Nun aber schnell zum Stadion, es wird sicher nicht auf uns gewartet. Die Sonne strahlte ordentlich vom Himmel und während ich das Stadion ja bereits kannte, strahlte auch bald mein Mitstreiter auf dem Beifahrersitz. 40 Kronen Eintritt, Eintrittskarte nicht weiter erwähnenswert und dann ging auch bei mir die Kinnlade runter. Was eine geile Hütte! Kann man haben, nein, muss man haben. Ich war mit mir zufrieden. Eine ordentliche Perle wurde hier auf dem Frühstückstisch präsentiert. Dazu noch das Wetter bei um die 23 Grad, da kommst du schnell ins Schwitzen. Hier ein Foto, da ein Foto und das Ganze noch einmal, es könnte ja eventuell noch besser gehen. Das Spiel lief bereits, aber das interessierte nun zunächst nicht, der Star war eindeutig der Star. Herrlich. Der Sauger lief auf vollen Touren, ich komme immer noch nicht aus dem Schwärmen heraus. Diese Hintertorseiten mit den Wellenbrechern, diese grandiose Tribüne, dazu die sehr steile Tribüne gegenüber, die bei zu viel Pivo eine Lebensgefahr darstellt, wenn man ins Stolpern kommt. Zur Halbzeit gab es dann mal wieder eine Klobasa, diesmal aus dem Räucherofen, schmeckt mir aber nicht ganz so gut. 40 Kronen wurden dafür fällig. Fußball wurde ja auch noch gespielt, nicht unbedingt gut, aber auch nicht schlecht. So fielen immerhin zwei Tore, die den durchschnittlichen Torerfolg der Tour zwar sinken ließ, aber der gastgebende Tabellenletzte erzielte beide Treffer, so dass uns erneut ein Elfmeterschießen erspart blieb. Eine letzte Runde im Stadion gedreht, nochmal hier und da ein Foto und dann hieß es Abschied nehmen. Der Ground war eingetütet, verschnürt und wird zu Hause brav in die Vitrine gestellt. So konnten wir dann den Heimweg antreten, vorher warteten aber noch zwei Spiele auf uns…

Samstag, 3. Oktober 2015

FC Fastav Zlín vs. FK Jablonec 2-2

Synot Liga                 
Stadion Letná
Zuschauer: 3694


Erneut musste die Kiste getreten werden um ein wenig Zeit herauszuholen, damit es vor Ort nicht unnötig spannend wird. Doch da hatten wir die Rechnung ohne das Navi gemacht, führte uns dies einfach mal durch die Stadt, was zugleich einen Zeitverlust von drei Minuten bedeutete. Dies wurde dann aber wieder durch die rasante Fahrweise zunichte gemacht, wir waren wieder in der Zeit, Ankunft 18.02 Uhr, bei Anstoß 18.15 Uhr. Nur die erneute unwissende Parkplatzsituation machte einen zu schaffen. Direkte Zufahrt zum Stadion nicht möglich, hätte man nochmal eine Schleife fahren müssen, also in die Seitenstraße rein, dort aber kein Parkplatz frei, dafür in der nächsten Seitenstraße. Schnell das Auto abgestellt und mit schnellen Schritten zum Stadion, viel Zeit ist nicht mehr. Und dann stehen wir vor der Kasse, fangen erst einmal das Diskutieren an, welchen Block wir nehmen und urplötzlich hat Can ein Ticket in der Hand. Ein Zuschauer hatte wohl noch ein Ticket übrig, wollte aber nun unbedingt rein und verschenkte eben dieses. Ganz perplex schaut der Kollege nun auf das Ticket, streicht es einmal glatt und reizt den Abschnitt ab und entwertet es somit zugleich. Wäre vielleicht dennoch gegangen, aber dazu kam es gar nicht es auszuprobieren. Denn nur kurze Zeit später hatte er zwei weitere Tickets in der Hand, erneut von einem Zuschauer, der wohl zuviel gekauft hatte. Zwar babbelte er irgendwas auf Tschechisch, wir sind aber dieser Sprache nicht mächtig und so winkt der gute Herr ab und geht rein. Nun hatten wir und also den Eintritt gespart, immerhin 120 Kronen, was umgerechnet ja auch 4.50 Euro sind. Sicherheitshalber dann nicht durch das Drehkreuz gegangen, sondern linkerhand beim Ordner rein, der die Karten abriss. Kaum waren wir drin, ging das Spiel auch schon los. Hatte mal wieder perfekt geklappt. Der Heimblock hinter dem Tor präsentierte eine Blockfahne über die komplette Hintertorseite, stimmungsmäßig war hier deutlich mehr los als noch am Nachmittag. Die Heimtruppe machte über die komplette Spielzeit gut lärm, die handgezählten 18 Gäste präsentierten sich im Schweigen und Fußball schauen. Bereits nach zehn Minuten klingelte es zum ersten Mal, der Ausgleich nach 22 und die erneute Führung für den Gastgeber nach 24 Minuten. Unabhängig von den Torerfolgen, so war es ein deutlich besseres Spiel als noch am Nachmittag, auch wenn das nicht weiter schwer war. Das sah endlich mal nach Fußball aus. Halbzeit 2-1. Für den zweiten Durchgang dann mit einem Fettschlauch versorgt, den Riemen aber fast verloren, als ich eine Stufe übersehen hatte und somit ordentlich ins Straucheln kam. Die Klobasa blieb aber brav zwischen Brot und Teller haften. Die Gäste investierten nun mehr, drückten ordentlich auf das Tempo und auch auf das Gehäuse des Gastgebers. Mehrere Chancen wurden nicht verwertet, acht Minuten vor Ende dann die Erlösung und zugleich der Ausgleich. Dies hatte sich abgezeichnet. Und noch war nicht Schluss, in dieser Drangphase passiert auch öfters mal die Wendung eines Spiels, heute aber nicht. Der Heimblock ließ zum Ende des Spiels das Stadion noch ein wenig erleuchten, wenig später war dann auch Schluss. Es ging zurück zum Auto und ein wenig blöd geschaut als ich die Ankunftszeit am gebuchten Hotel sah. 21.52 Uhr? Check-In bis 22 Uhr. Nun aber Gas geben. Über 90 Minuten für 115 Kilometer, riecht nach komplettem Landstraßenterror. So war es dann zum Glück nicht, die erste Strecke ja, auch teilweise fragliche Straßen, durch den Wald und irgendwann kam dann glücklicherweise die Autobahn gen Ostrava. Den Stadtrand von Ostrava passiert, waren wir bald am Zielort angekommen. Licht noch an, okay, war eine Bar im Hotel inkludiert, so dass es sicherlich auch noch nach 22 Uhr möglich gewesen wäre anzureisen. Dem Bonus zum Tagesende auf Englisch erklärt, dass ein Zimmer reserviert wurde, ging es an die Bar und dort kam dann zunächst die Frage: „Sprechen Sie Deutsch? Das ist mir lieber!“ Nicht, dass es jetzt falsch verstanden wird. Die Frage kam nicht von mir, sondern von der Bedienung! Irgendwie genial, du bist in Osttschechien und wirst gefragt ob du deutsch sprichst…


FC Zbrojovka Brno vs. FK Teplice 0-4

Synot Liga                 
Městský fotbalový stadion Srbská
Zuschauer: 3422


Zeitlich sollte es passen, allerdings keine Ahnung wie es vor Ort mit Parkplätzen aussieht, liegt das Stadion im Wohngebiet. So wurde das Auto halt mal ein wenig getreten, auf der Landstraße anstatt der erlaubten 90km/h auch mal weiter über 100 gefahren, immer mit der Gefahr, an der nächsten Ecke die Polizei stehen zu haben. Es ging aber gut, keine Polizei zu sehen und so waren wir bereits um kurz nach halb drei in Brno und auch am Stadion. Und manchmal muss man eben auch Glück haben, denn praktisch vor der Haustür befand sich noch ein Parkplatz. An der Kasse dann für 120 Kronen den Einlass gelöst, kurze Kontrolle und drin waren wir. Wir nahmen die Gegengerade, bin ich davon ausgegangen, dass die Heimfans hinter dem Tor stehen, immerhin nur mit 70 Kronen veranschlagt, aber da war bis auf paar Banner kaum was von einer supportwilligen Truppe zu sehen. Generell eher ein schwacher Besuch, dachte eigentlich, dass ein paar mehr Zuschauer kommen würden. Vielleicht lag es an der Uhrzeit, 15 Uhr Anstoß, oder auch am Gegner, dass sich keine 4000 in dieser geilen, alten Ostschüssel verirrten. Und auch der Gästeblock war ziemlich leer, lediglich handgezählte 16 Gäste traten den Weg nach Brno an. Spielerisch war es einfach nur schlecht, das Spiel von Taktik geprägt, keine ordentlichen Spielzüge. Naja, wenn ich sowas sehen will, muss ich mir wohl die Favoriten aus der Champions League anschauen, die dürfte man in Tschechien aber wohl vergebens suchen. Auch auf den Rängen herrschte ein Totentanz, die Gäste im ersten Durchgang lauter als die Heimkurve, bitter aber wahr. Da kam nur ab und an mal was, hauptsächlich aber die Trommel gehört. Wenn denn mal was kam. So wurde dann das Spiel abgesessen, die Frage nach dem Sinn gestellt. Wie konnten in dem alten Stadion bei dem Abschiedsspiel im Juni über 20000 kommen und hier kommen gerade mal 3500? Man merkt, das beschäftigt mich. Wobei es natürlich immer wichtig ist, dass ich ja da bin und alles andere egal, aber wenn man schon 1.Liga schaut, dann möchte man auch wenigstens ein paar Zuschauer sehen. Aber egal, gut davon geredet. Die Gäste mussten in einem schlechten Spiel wenig überzeugen, schenkten den Gastgeber vier Buden ein und nahmen so locker und leicht die drei Punkte mit heim. Etwas Positives brachte aber das Spiel noch ein. Es wurde pünktlich angepfiffen und als Zuschlag gab es lediglich zwei Minuten. So saßen wir dann bereits um 16:53 Uhr wieder im Auto, nun hatten wir noch 82 Minuten Zeit zum nächsten Spiel zu gelangen, bei einer kalkulierten Fahrzeit von etwa 70 Minuten. Das sollte doch reichen, oder?


FC Písek vs. TJ Jiskra Domažlice 3-2

ČFL                 
Městský sportovní areál
Zuschauer: 510


Der letzte Besuch in Tschechien liegt ja nun auch schon wieder einige Monate zurück, so wird es also Zeit mal in das östliche Nachbarland zu reisen. Die Spielpläne waren aber auch einfach zu gut um die Tour sausen zu lassen, ein 6er-Pack sollte es werden, davon drei Spiele in der 1.Liga. Gut, Profifussball ist ja nicht so meins, aber auch die Liga muss irgendwann mal voll werden. So sollte es am Freitag bereits los gehen und in Grenznähe noch ein Landesligist mitgenommen werden, der Mitfahrer konnte aber leider am Freitag nicht frühzeitig die Schmiede verlassen, so dass es dann eben erst am Samstagmorgen losgehen sollte. Und beinahe hätte ich die ganze Tour abgesagt. Was war passiert? Der Woody ging bereits am Freitagabend gegen 20.30 Uhr ins Bett, der Wecker klingelte um 4 Uhr, so wäre genügend Schlaf vorhanden gewesen. Allerdings um 0.30 Uhr das erste Mal wach gewesen und im Laufe der Nacht des öfteren auf die Uhr geschaut, immer mit der Angst verschlafen zu können. Und dann hat sich auch noch eine Erkältung über die Nacht in den Körper verirrt, der Wecker klingelte, fit war ich keinesfalls und nun bekam ich auch noch Schüttelfrost und Schweißausbrüche zugleich. Die Nase war auch noch zu, ob das alles ein Sinn macht? Ja, muss es ja, mal auf die Gesundheit geschissen, sechs Tschechen warten, da muss es irgendwie gehen. So traf ich mich dann gegen viertel sechs am Pendler mit dem Kollegen und kurze Zeit später waren wir auch schon auf der Autobahn gen Nürnberg. Viel passiert ist nicht, weiterhin einfach nervig dank Baustelle zu fahren, aber es war ja wenig Verkehr. Die gewohnte Strecke und den gewohnten Grenzübergang Waidhaus genommen, die Vignette weiterhin bei 310 Kronen, wenn ich es richtig gelesen habe, bleibt der Preis auch bis 31.01.2016 erst einmal so. Bei Plzen ging es dann von der Autobahn runter, einmal Landstraße bitte und dann war man irgendwann auch schon in Písek. Noch schnell tanken (28.90kc/Super; Kurs 1Euro=27.13kc), wird der Tank für den weiteren, stressigen Tag nicht reichen. Um 10 Uhr dann am Stadion angekommen, 50 Kronen gezahlt und kurz darauf konnte es auch schon los gehen. Die Sonne strahlte, herrlich, da macht Fußball schauen doppelt Spaß. Weniger Spaß machte das Gezeigte auf dem Feld, 0-0 zur Halbzeit, Angst vor dieser komischen Entscheidungsfindung durch Elfmeterschießen machte sich breit. Zeitlich nicht brauchbar, aber wenn es so ist, dann ist es eben so. Die erste Klobasa des Tages wurde nun verdrückt, dazu Standortwechsel auf die Tribüne. Das brachte Glück, denn in Spielminute 61 und 68 gingen die Hausherren mit 2-0 in Führung. Der Anschluss knapp fünfzehn Minuten vor Schluss brachte nochmal Spannung, drei Minuten vor Ende dann aber die Entscheidung zum 3-1, der erneute Anschlusstreffer in der Nachspielzeit war nur Ergebniskosmetik, denn danach war Schluss. Wir sprinteten zum Auto, keine wertvolle Minute verlieren und schon düste man davon. Eventuell kommt man ja irgendwann nochmal hier her, nicht etwa wegen dem Stadion, wo heute gespielt wurde, neben dran ist noch ein Leichtathletikstadion mit Tribüne und Stufen, Linien waren auch gezogen, scheint also auch dort gespielt zu werden, nur wer, wann und warum, das bleibt vorerst die Frage aller Fragen…

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