Sonntag, 23. August 2015

VfL Bergen 94 vs. Tribseeser SV 1-0

Landesliga Nord                 
Ernst-Moritz-Arndt-Stadion
Zuschauer: 220


Mitten in der Nacht ging es wieder aus den Federn, 6.30 Uhr klingelte der Wecker. Überraschend ohne dicken Kopf aufgewacht, schnell duschen und dann waren wir schon wieder auf dem Weg. Frühstück hatten wir nicht hinzugebucht, haben ja schließlich eine Frühstücksflat in der Lounge. Und während wir dort eintraten, wurde am Eingang von den Mitarbeitern getuschelt, dass wir ja gestern schon dagewesen wären. Eigentlich ja nicht weiter schlimm. Nur komisch, dass anscheinend mit zweierlei Maß gemessen wird, denn ein anderer Herr wurde ganz freundlich bedient: „Was war das bei dir? Croissant und Latte Macchiato oder?“ „Genau. Ich muss ja mein Ticket bis zum letzten Tag ausnutzen!“ „Ist heute dein letzter Tag?“ „Ne, noch bis zum 13.09.!“. Wenig später wird dann der Gast sogar gefragt, ob er noch ein zweites Croissant möchte, während unsereins sich fast gar nicht traute, noch irgendwas zu bestellen. Taten wir dann aber natürlich. Los ging es dann um 8.33 Uhr Richtung Norden, Berlin nach Stralsund, knapp drei Stunden. Manchmal sind alte Züge ja ganz nett, aber hätte heute nicht unbedingt sein müssen, ein Gammelzug par excellence, selbst in der 1.Klasse kein Komfort. Irgendwo auf Mitte der Strecke kam dann PKS hinzu, der das gleiche Ziel wie wir hatte und so konnte die restliche Zeit dann doch ein wenig verquatscht werden. In Stralsund Umstieg, wenig später war man auf der Insel Rügen. Ein Bayer auf Rügen war einst mal eine TV-Serie, passte heute auch, allerdings wurde keine Fortsetzung gedreht, sondern es sollte nur Fußball geschaut werden. Dauert aber auch 90 Minuten, also das Spiel, hätte also auch TV-Format. Vor dem Besuch im Stadion nochmal Richtung Innenstadt gelaufen und die dortige Kirche besucht. Ganz in Ordnung das Gotteshaus, dürfte wohl auch die einzige Kirche mit 61 Minuten auf der Uhr sein. Nachzulesen auf Wikipedia. Dann ging es weiter, leicht angeschwitzt das Stadion erreicht, lächerliche 2.50 Euro Eintritt, dafür ordentliche Karte erhalten. Wenn es doch öfters mal so einfach und billig wäre. Und selbst das Catering konnte überzeugen, okay, Bockwurst (1.50 Euro) nicht unbedingt mein Fall, aber kann man bei dem Preis zur Not mal essen. Und auch das Bier sehr zuschauerfreundlich ausgeschenkt für 1.50 Euro der 0.5l-Becher, grenzt ja fast an CZ und co. Nur bei der Kälte muss noch ein wenig dran gearbeitet werden. Mit dem „Wirt“ dann noch ins Gespräch gekommen, hatte von Groundhopping zumindest was gehört, konnte aber nicht glauben, dass wir extra für dieses eine Spiel angereist seien. Ja doch, aber gut, mag man vielleicht wirklich nicht glauben, wenn man gut 800 Kilometer weit weg wohnt. Und so gönnte ich mir dann zwei Halbe, schaute bisschen Fußball und erhoffte auf ein lebendiges Spiel. Leider nur Rumpelfussball geboten bekommen, dauernd lag ein Spieler auf dem Boden, wobei es auch etliche Torchancen auf beiden Seiten gab, der Ball aber einfach nicht ins Tor wollte. Ich hatte mich mit dem torlosen Remis und zugleich dem Reizen der unnützen Statistik abgefunden, da trafen die Gastgeber in der 89. Spielminute noch zur Führung und am Ende auch zum Sieg. Magere Torausbeute an diesem Wochenende, dreimal 1-0, aber wenigstens wurde das Tor getroffen. Aller Zeit der Welt nach Spielende, etwa 15 Minuten braucht man zum Bahnhof, auf dem Weg dorthin noch ein Supermarkt, der auch am Sonntagnachmittag geöffnet hat. Von Bergen zurück nach Stralsund, dort wartete bereits der IC auf uns. Größte Sorgen aufgrund eines überfüllten Zuges bestätigten sich nicht, so dass wir ein Schlafzimmer für uns alleine hatten. Eine lange Fahrt begann. Knapp drei Stunden zurück nach Berlin, diesmal nach Spandau, die erhoffte Verspätung vom ICE ab Hauptbahnhof trat nicht ein, selber hatten wir aber auch gut zehn Minuten. Wäre ja auch zu schön gewesen. Der ICE dann auch leer, erneut ein 6er für uns. Der letzte Abschnitt einer langen Reise konnte beginnen, viel aufregendes gibt es von der Fahrt auch nicht mehr zu berichten. Nur PKS konnte noch einmal glänzen, nachdem die Zugbegleiterin den nächsten Halt auf englisch mit zero zero twenty seven ankündigte, wurde gekonnt die Abteiltür geöffnet und mitgeteilt, dass wir auf der ganzen Fahrt noch zero zero Gummibärchen erhalten hätten. Nutzte aber auch nix, was Süßes blieb leider aus. Endlich war Hanau erreicht, ich war total im Eimer, platt, der Akku leer. Can nahm ich dankenswerter Weise noch mit nach Langenselbold, wo es dann doch recht schnell ins Bett ging. Acht Stunden Fahrt hinterlassen dann doch seine Spuren, wenn ich überleg, dass ich früher mal mit dem Assi-Ticket solche Fahrzeiten gefahren bin…


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