Samstag, 15. August 2015

Ludwigsfelder FC vs. MSV 19 Rüdersdorf 2-1

Landesliga Süd Brandenburg                 
Waldstadion
Zuschauer: 113


Nach einer eher kurzen Nacht von maximal sieben Stunden Schlaf, ging es wieder aus den Federn. Hatte aber auch den Vorteil, dass die sonst geplagten Kopfschmerzen nach zu langem Schlaf heute ausblieben. Am Morgen noch überlegt, das Auto in Hanau zu parken, aber auf die paar Minuten kommt es dann auch nicht an, somit Abfahrt von Aschaffenburg. Während des D-Passes muss man ja die Ziele variieren, nach 3mal Bayern und 1mal NRW sollte es heute nach Brandenburg gehen. Genauer nach Ludwigsfelde. Dort wollte ich letzte Saison schon mal zum Pokalspiel hin, aber dann doch gelassen. Heute war es dann halt soweit. Voraussichtlich. RE nach Hanau wie üblich zu spät, zeitlich aber keine Probleme. 5 Brötchen für 1.39 ins Säckchen gepackt, dazu noch einen Kaffee gezogen, der Becher hing allerdings auf halb acht, so dass es nichts mit einem Kaffee wurde. Schade um die 50 Cent, enttäuscht zog ich von dannen. Fahrt nach Berlin dann ohne Probleme gemeistert, mit leichter Verspätung angekommen, aber auch hier zeitlich kein Thema. War schon eine gute Verbindung mit jeweils knapp dreißig Minuten Umsteigezeit. In der Lounge dann zu Mittag gegessen, Kartoffelsuppe und Obstsalat dazu eine gewohnte Bionade. Leicht gestärkt konnte die Weiterfahrt erfolgen, RE gen Ludwigsfelde, Ausstieg Birkengrund, ist es von da wohl kürzer zu laufen. Die Station kannte ich ja bereits, ist hier in der Nähe ein F1-Hotel, mittlerweile wohl Ibis Budget. Durchgeschwitzt innerhalb fünfzehn Minuten das Stadion erreicht, fünf Euro Eintritt gelöhnt, dafür eine ordentliche Karte mit Paarung, Datum und Wappen erhalten. Ground soweit top, Tribüne natürlich vorhanden, dazu auf der gegenüberliegenden Seite noch mittig unüberdachte Sitzplätze, daneben noch Stehplätze. Leider alles eingezäunt, so dass die Fotos eben hinter der Bande gemacht werden mussten. Noch paar Fakten zum LFC: Früherer Name BSG Motor Ludwigsfelde, hatte bestand bis zur Wende, danach Umbenennung in SG Motor. Der Verein hatte einst mehrere Abteilungen, u.a. Boxen, wo der ehemalige Box-Weltmeister Henry Maske ausgebildet wurde. Ende der 80er hatte der Verein seine erfolgreichste Zeit, als man in der 2.Liga mitspielen durfte. Nach der Wende folgten im Laufe der Zeit immer mehr Ausgliederungen von Abteilungen, so dass die Fußballabteilung am 30.05.1996 sich ebenfalls ausgliederte und sich zum Ludwigsfelder FC neu gründete. Bier gab es für 2.50 Euro im 0.4l Becher, Freiberger, auch komisch für die Region, liegt Freiberg schließlich in Sachsen und es gibt doch sicherlich irgendein Bier aus der Region. Egal, hauptsache Suff. Das dachte sich auch eine Wespe, die mal nippen wollte, dann zum Schwimmen überging und nach der Befreiung durch mich leicht besoffen durch die Gegend watschelte. Recht schnell konnte man einen Torerfolg feiern, wenn man denn für eine der beiden Mannschaften ist, denn die Gäste hatten bereits nach sechs Minuten zur Führung getroffen. Danach die Gastgeber besser im Spiel, mehrere Torchancen wurden ungenutzt liegen gelassen, erst zwei Minuten vor der Halbzeit kann zum Ausgleich eingenetzt werden. Im zweiten Durchgang das gleiche Bild, die Gastgeber haben deutlich mehr vom Spiel und auch die besseren Torchancen, zwanzig Minuten vor dem Ende dann die Erlösung und der Führungswechsel. Viel passierte dann nicht mehr, es blieb am Ende bei diesem Ergebnis und der Anhang um die 113 Zuschauer konnten die ersten drei Punkte feiern. Ich hatte nun Zeit, ging der RE gen Berlin erst 45 Minuten nach Spielende. Keine Hektik aufkommen lassen, gemütlich zurück zum Bahnhof, diesmal in zwanzig Minuten und dann die erste Regentropfen genießen. Sollten allerdings auch die letzten Regentropfen am Tag bleiben. Drei Blagen samt Mutter in der ersten Klasse, turnten rum und nervten, Schaffner erkannte, dass ich leicht genervt war, aber was soll er machen. Als dieses Plagenpack ausgestiegen war, kam der Schaffner nochmals zu mir und kommentierte: „Nervig diese Blagen, wa? Aber ich kann dagegen nichts machen, haben ja alle einen gültigen Fahrschein. Und ich bin nicht für die Erziehung der Kinder zuständig, sagen darf man da auch nichts.“ Recht kultig eigentlich. Kurz gequatscht, mein Ziel genannt, fragte er, ob ich was gehört hätte, wie es ab Berlin aussieht. Wäre wohl am Nachmittag ein Baum auf die Gleise und dadurch Vollsperrung, aber die Bahn-App versprach plus 0. Also alles im Lot, Sperrung aufgehoben, läuft dann also wieder normal. In Berlin dann erneut knapp dreißig Minuten Aufenthalt, den üblichen Döner gegessen, noch eine rauchen und in der Lounge noch zwei schnelle Kaltgetränke zu mir genommen. Aber an den Bahnsteigen war nicht alles so, wie es sein sollte. Meine Verbindung hatte weiterhin keine Verspätung, dafür ein ICE nach Basel, der mit plus 120 noch am Gleis stand. Fährt ja auch über Hanau, also da mal rein, hauptsache erstmal raus aus Berlin. Und das war die richtige Entscheidung. Denn nachfolgend hatten natürlich alle Verbindungen gen Wolfsburg Verspätung, meine ursprünglich angedachte Verbindung ebenso mit 120 Minuten, durch Umleitung dann sogar mit 170 Minuten in Hanau eintreffend. Da hätte ich dann in Hanau übernachten können, fährt logischerweise nichts mehr. Aber war ja nicht so, habe ja alles richtig gemacht. Allerdings traurig, dass keinerlei Durchsagen kam, hätte ich nun gewartet, nein, ich will gar nicht dran denken. Auch fraglich, warum man die beiden Verbindungen nicht zusammengelegt hat, ging der ICE um 18.31 Uhr nach Karlsruhe, der ICE nach Basel hatte bis auf eins-zwei die gleichen Halte. Wolfsburg wurde dann mal direkt aus dem Fahrplan gestrichen, neuer Halt in Braunschweig. Immer wieder Gebremse, irgendwie kamen wir nicht voran. Als dann der Zug in Magdeburg hielt, stiegen immer mehr Fragezeichen auf, aber direkt die Auflösung vom Zugbegleiter: „Die Weiterfahrt verzögert sich um wenige Minuten wegen der Aushändigung eines neuen Fahrplans an den Lokführer!“ Brüller. Knaller! Das hat die Welt noch nicht gesehen. Und die Fahrt wurde immer mehr zur Komödie. Sohn zum Vater: „Warum ist der Zug jetzt so langsam?“, lockere Antwort vom Vater: „Damit wir die Landschaft besser genießen können!“ Braunschweig war dann erreicht, dankenswerterweise mit einer Zigarettenlänge an Pause. Mit 195 Minuten! Verspätung ging es aus Braunschweig weiter, für mich ja aber eigentlich nur mit 75, hätte ich die frühere Verbindung ja nie genommen. Aber hört sich natürlich besser an. Hannover Messe/Laatzen wurde dann auch direkt mal gestrichen, dafür Hildesheim eingefügt. Demnächst sind dann nur noch die Abfahrts- und Ankunftsbahnhöfe bekannt, zwischendrin werden dann einfach die nächsten Halte durchgesagt und man kann sich neu orientieren. Nach Hildesheim gab der Lokführer dann aber ordentlich Gas, holte Minute um Minute auf. War dann allerdings für Hanau doch zu langsam. Soweit sind wir aber noch nicht. Zwischendrin kam dann mal die Durchsage, dass es im Wagen 9 nun kostenlos Notfall-Wasser gibt, dazu ein Entschuldigungsschreiben. Direkt auch mal abgeholt, man lässt ja nix kostenloses liegen. So hatte mir die Fahrt also neben den 7.50 Euro Verspätung, noch ein 0,5l Wasser eingebracht (Verkaufswert ca. 2.50 Euro) und dazu noch das Entschuldigungsschreiben. Dies hatte ich vor drei Jahren schon mal erhalten, als die Klimaanlage von Passau nach Hause ausgefallen war. Damalige Entschuldigung 5x 5Euro Wertgutscheine für das Bordbistro. Zusammengefasst also gut 35 Euro an diesem Tag gemacht. Aber dies hatte dann auch seinen Preis. Der Zug holte zwar ordentlich Verspätung auf, war dann aber neun Minuten zu spät in Hanau. Ich hatte sowas geahnt, wollte den Zug vormerken lassen, aber Zugbegleiter aus dem RE hatte wohl direkt schon abgelehnt, dass nicht gewartet wird. Sinnlos. Ankunft 23.24 Uhr, nächste und letzte Abfahrt nach Aschaffenburg um 0.13 Uhr. Also knapp fünfzig Minuten Wartezeit. Anstatt also um 23.18 Uhr wieder Heimatboden unter den Füßen zu haben, dann eben erst um 0.39 Uhr. 81 Minuten Verspätung für 35 Euro. Eigentlich ein guter Stundenlohn. Und auf dem Fahrgastrechteformular ist gar die Verspätung über 120 Minuten abgeknipst, was mir beim D-Pass nichts einbringt, da ab 60 Minuten pauschal 7.50 Euro bezahlt werden. Bei Einzelfahrkarten sind es dann 50% des Fahrpreises. Dies aber nur so nebenbei. Hätte ich morgens bloß das Auto in Hanau abgestellt, so wäre mir die unnötige Wartezeit erspart geblieben und ich wäre deutlich früher im Bett gewesen. Aber hätte, hätte, Fahrradkette. Sicherlich hätte ich dann keine Verspätung gehabt, dies aber sind nur Vermutungen und nicht wirklich sicher…

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