Kilia-Platz
Zuschauer: 350
Puh, das war knapp, so mein erster Gedanke, als ich mich im ICE Richtung Würzburg niederließ. Wäre zwar nicht die letzte Verbindung gewesen, aber zumindest die Entspannteste. Kurz darauf setzte auch schon die Schwitzwelle wieder bei mir ein, durchatmen und über das Erreichte froh sein. Ist halt immer ein Risiko, wenn man um 11 Uhr von der Arbeit weg möchte, kann klappen, muss aber nicht. Fahrt nach Würzburg ohne Ereignis, dort umgestiegen und weiter nach Hamburg gefahren. Die meiste Zeit mit Schlafen verbracht, ansonsten ausnahmsweise mal eine Fahrt ohne große Probleme. Kurz vor Hamburg nochmal einen Gedanken verschwendet, die Augen zu schließen, da höre ich aber das Knistern der Schoko-Pfefferminz-Packung, die es dieses Jahr als Süßigkeit zu knabbern gibt. Bleibe ich natürlich wach und gönne mir sechs weitere Schokolinsen. Und wenn wir schon beim Essen sind, der Anschluss ab Hamburg hatte ordentlich Verspätung, warum nicht noch auf eine Bionade und einen Obstsalat in die Lounge gehen. 35 Minuten Verspätung hatte dann der Intercity nach Kiel, bei geplanter Ankunft um 17.12 Uhr aber natürlich kein Problem. Hätte dieser auch ruhig 60 Minuten Verspätung haben können, gebe es zumindest wieder einen Rabatt auf den Deutschland-Pass. In Kiel dann die Beine in die Hand genommen, wollte ich eigentlich mit dem Bus fahren, aber bei nur drei Kilometern kann man auch mal Laufen und somit immerhin 2.50 Euro für die einfache Fahrt sparen. Woody, der Schotte! Dreißig Minuten wurden für den Weg gebraucht, die Beine wurden mittlerweile bei jedem Schritt schwerer, aber der Weg sollte ja bald belohnt werden. Hübsche Holztribüne, dazu rundherum Stufen, eine Zusatztribüne mit blauen Schalensitze ist ebenso aufgebaut, aber hauptsächlich wegen den Eierwerfern aufgebaut. Humane Eintrittspreise bei vier Euro, auch wenn es nur einen Schleswig-Holstein-Verband-Schnippel gab. Kulinarisch lag auch einiges auf dem Schwenkgrill, gönnte ich mir dann heute mal ein Steak für drei Euro, dazu ein Bierchen für zwei Euro im Drittelliter-Format. Genug über Eintrittspreise und Verpflegung geschrieben, nun schwenken wir mal auf den Rasen über. Dort sah es aber zunächst nicht nach einem Torfestival aus, taten sich beide Mannschaften recht schwer mit der Umsetzung von Torchancen oder gar Toren. Klar, am ersten Spieltag der neuen Saison muss man ja auch erst wieder hineinfinden. Dies taten dann die Gastgeber im zweiten Durchgang, allerdings auch erst im zweiten Abschnitt der zweiten Halbzeit. Nach der Verletzung des Torwarts der Gäste und der Verwechslung dessen, zappelte der Ball dann doch mal im Netz. Der Ersatztorwart aber ohne Chance. Der Bann war fortan gebrochen, zwei weitere Treffer fielen, vielleicht um ein Tor zu hoch ausgefallen, aber danach fragt ja schließlich in paar Wochen eh niemand mehr. Dank der Verletzungsunterbrechung wurde das Zeitpolster zwischen Spielende und Zugabfahrt natürlich weniger, sollte aber dennoch locker reichen, benötigte ich auf dem Rückweg einfach nur 25 Minuten. Keine Ahnung warum, war halt so. Die RE-Kutsche stand schon bereit, recht leer, will um diese Zeit keiner mehr großartig Zug fahren. Die Fahrt ging dann auch recht schnell vorüber, musste ich in Hamburg nur noch auf die S-Bahn wechseln um die gebuchte Übernachtungsmöglichkeit bei der Schwester wahrzunehmen. Von der Zeit kam es hin, einfach die nächste S-Bahn nehmen, war schon die richtige Richtung aber halt die falsche S-Bahn. So ging es nur eine Station, dann war Endstation, eine Minute später kam dann aber schon die Richtige und wenig später dann an der Zielstation ausgestiegen. Noch fünfzehn Minuten laufen und ich war endlich da. Hochgerechnet bin ich an diesem Tage sicherlich auf knapp neun Kilometer gekommen, ich weiß nicht, wann ich das letzte Mal meine Beine und Füße so sehr in Beanspruchung genommen habe. So ging dann am Abend bzw. in der Nacht auch nicht mehr viel, ab ins Bett und die Augen zumachen…
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