Sonntag, 6. Januar 2013

SAS Epinal vs. Olympique Lyonnais 7-5 n.E.

Coupe de France      
Stade de la Colombière
Zuschauer: 7100 (70 Gäste)


Welch eine Hitze im Zimmer. Dies lag sicherlich nicht an der 3er-Belegung, eher an der laufenden Heizung, auch wenn diese schon am Abend runtergedreht wurde. Schlecht geschlafen hatte ich und dann vor dem Wecker wach geworden. Das Bier machte sich zumindest nicht bemerkbar, schon mal gut, aber fit ist was anderes. Die Dusche half nur wenig, musste aber sein, danach war es auch schon Zeit aufzubrechen. Ein Supermarkt wurde am Vorabend noch ausfindig gemacht, welcher auch am Sonntag geöffnet hat, dort Belag für das Baguette besorgt, welches kurze Zeit später in der Bäckerei besorgt wurde. Hier merkte ich dann aber direkt wieder die Müdigkeit, begrüßte ich die Bäckereifachverkäuferin anstatt mit einem Bonjour oder Salut, mit einem Hola. Falsches Land, aber egal. Das Baguette bekam ich trotzdem. Wir fuhren direkt zum Stadion, hier um kurz nach Zehn angekommen, Parkplatz gesichert und gewartet. Ein weiteres deutsches Auto wurde gesichtet, paar Sachsen mit einem Oberfranken als Insassen, wie man später herausfand. Die Ticketlage sah allerdings weiterhin nicht gut aus. Die Kasse wird definitiv nicht öffnen und im Gästebereich würden erstmal die Supporter aus Lyon Zugang erhalten und danach vielleicht das übliche Volk. Alles sehr fraglich. Aber Alternativen gab es nicht, Metz hatte ja jeder schon und Sochaux2 wäre geografisch wie auch spielerisch völliger Blödsinn gewesen. Andere Alternative, einfach heimfahren. Soweit waren wir aber noch nicht. Um zwölf Uhr sollten die Kassen aufmachen, Asche und meine Wenigkeit versuchten einfach mal unser Glück und waren somit schon mal drin. Einzigstes Problem nun nur noch unser Fahrer, der draußen auf seine Chance hoffte und diese auch bekam. Ein Weib hatte wohl noch zwei Karten übrig, praktisch weiße Schwarzmarktverkäufer, die aber nix drauf schlugen und somit war auch der Kollege für einen Zehner im und beim Spiel. Na also, geht doch, positiv denken, dann wird alles gut. Der Ground ist ganz ordentlich mit Tribüne auf der einen Seite, sowie überdachte Stehplätze auf der Anderen. Hinter einem Tor dann noch unüberdachte Sitzplätze. Nachdem man nun auch noch weitere Gleichgesinnte traf und kurz quatschte, konnte es endlich losgehen. Und heute war es dann schon viel besser als noch gestern. Nach 13 Minuten steht es plötzlich 2-0 für die Gastgeber, nach 15 Minuten 2-1. Super Auftakt, da macht Fußball Spaß. Wenig später dann der Ausgleich, jetzt nimmt wohl das Spiel seinen Lauf und der klare Favorit aus Lyon wird deutlich gewinnen. Aber Pustekuchen. Zwar ging man durch einen Handelfmeter im zweiten Durchgang erstmals in Führung, verpasste aber die Entscheidung zu erzielen und so kamen dann die Gastgeber tatsächlich noch zum Ausgleich. Bloß keine Verlängerung, mir ist kalt, ich bin müde, ich möchte heim. Aber mein Wunsch wurde nicht erhört, warum auch, ab ging es in die Verlängerung. Man war das schlecht von Lyon. Bekommen einfach nix auf die Reihe. Und auch die Supporter waren eher schlecht als recht. Kamen zwar gut 70 mit, ein Bengalo zum Intro, ansonsten 90 bzw. 120 Minuten Fahne schwenken und bisschen Singen. Ganz mieser Auftritt, aber keine Ahnung ob sie es besser können. Im Heimbereich natürlich auch nicht wirklich Stimmung vorhanden, lediglich nach der 2-0 Führung Euphoriestimmung und nach dem Ausgleich zum 3-3 schwappte die Welle durch das weite Rund, wenn auch nur zu einem Viertel. Die Extra-Spielzeit brachte dann nix mehr ein, die Entscheidung musste per Elfmeterbolzen her. Und da kann ja der Favorit nur verlieren und so war es dann auch. Erst wird gehalten, dann geht ein Ball in die Wolken. Am Ende ein verdienter 7-5 Erfolg für die Gastgeber, hätte ich es dem Gast sicherlich nach 90 Minuten gegönnt, aber nach diesem schwachen Auftritt musste man dann einfach für den Gastgeber sein. Mit schnellen Schritten ging es nun zurück zum Auto, Abfahrtsstau vermeiden und so schnell wie möglich weg von hier. Dies klappte wunderbar, wir dürften das erste Auto gewesen sein, zack waren wir weg. Optimal. Die weitere Strecke zog sich dann erstmal, ab in die Vosgesen, Berg und Talfahrt, fast hätte es noch Hundekotlett gegeben, aber der Fahrer fuhr aufmerksam. Ich musste jetzt erstmal bisschen Schlaf tanken, schlummerte gemütlich auf dem Beifahrersitz. Das musste einfach sein, darf ich direkt nach der Tour in die Nachtschicht. Aber irgendwie muss ja das Geld für den Fußball verdient werden. Meine erhoffte Zigarettenpause bekam ich leider nicht, dafür begann dann aber so langsam die Durchdrehphase. Wie es halt immer auf dem Rückweg ist. Ich hatte immer was zu meckern, über dies und das, spielte Gitarre auf der Flasche, spielte DJ am Radio und hielt es dann doch ohne Zigarette aus. Der gestrige Treffpunkt wurde dann wieder erreicht, Sachen umladen, sich beim Fahrer ordentlich bedankt und verabschiedet und schon gingen wir alle wieder getrennte Wege. Der Winterschlaf war kurz, trotzdem hat diese kleine Tour Spaß gemacht, schmeckt nach mehr. Der Geschmack wird sicherlich noch einige Wochen und Monate anhalten. Und es macht schließlich alles noch Sinn, auch ich muss mich noch nicht zum Briefmarken sammeln oder zum Tauben züchten umorientieren…

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Free Blog Counter