Freitag, 21. Dezember 2012

KV Kortrijk vs. Sporting Club Lokeren 2-3

Jupiler Pro League      
Guldensporenstadion
Zuschauer: 8094 (400 Gäste)

Ein Blick auf meinen persönlichen Jahreskalender verriet mir, letzte Tour Ende November, dies konntenicht die Abschlusstour für das Jahr 2012 sein. Nein, da musste noch was folgen. In Deutschland mittlerweile schon alles in der Winterpause, wenn nicht, wäre es bei dem regnerischen Wetter eh abgesagt oder auf KR ausgetragen worden. Aber es gibt ja noch westlich von Deutschland zumindest einen Staat, Belgien nennt er sich, dort wird auch ein Tag vor Heiligabend noch gekickt. Kurz geblättert und schon stand eine ordentliche 5er-Kombo zusammen, immerhin auch zwei Erstligisten in der Tour integriert. Gut, ist mir nicht ganz so wichtig, hauptsach es wird gespielt, aber irgendwann will ich die erste Liga ja auch mal komplettieren. Hotelsuche ist immer ein leidiges Thema in Belgien, im Prinzip alles viel zu teuer, wenn man alleine reist, aber für Samstag zumindest ein Hotel für unter 40 Euro gefunden. Nun war nur noch die Frage für Freitag, Hotel oder Autoübernachtung. Auto hätte Kosten gespart, aber an die Gesundheit muss auch bisschen gedacht werden, selbst wenn es diesen Dezember nicht ganz so kalt ist. Für 24 Euro dann ein F1 an der französischen Grenze gefunden, hört sich brauchbar an, auch wenn die F1-Hotels zum Teil sehr, sehr fraglich sind. Aber zum Pennen langt´s. So wurde dann am Freitag Vormittag der Feierabend und zeitgleich auch der Urlaub pünktlich eingeläutet, gegen 11 Uhr die Firma verlassen, nochmal heim, Tasche packen und eine Dusche nehmen, dann konnte es los gehen. Ich bin mittlerweile froh, dass ich nicht mehr so bin wie früher, ich war einfach nur platt, total kaputt, müde, aber ich hatte die Motivation zu fahren. Ich musste fahren, ich brauche diese fünf Spiele für die eigene Genugtuung. Logischerweise ging es über die A3, die heute schön sauber war. Sauber in Form von Autos. Nix los, ich kam gut voran. Eine längere Pause wurde dann bei einem Fastfoodladen eingelegt, Kaffee schlürfen und den Akku aufladen. Danach ging es wieder, die Müdigkeit war weg, es konnte weitergehen. Die gewohnte Strecke nach Belgien über die A4, am Aachener Kreuz dann erstmal Richtung Lüttich. Nur bin ich ja clever, weiss ich mittlerweile, dass man im Berufsverkehr die Ringe um Brüssel und Antwerpen meiden sollte, darum halt unten rum über Charleroi gefahren. Sind zwar 20km mehr, aber es geht sicherlich besser voran. Sieht man von den zwei kleinen Ministaus ab, war es dann auch so. 18.45 Uhr konnte das Auto auf dem angrenzenden Parkplatz abgestellt werden, die Sachen zusammengetragen und dann auf zum Eingang. Am Eingang klappte alles wunderbar, an der Infokasse was gefragt, erhielt ich darauf eine Karte, ich solle zum Drehkreuz gehen. Karte war aktiviert, ich war drin. Aber das konnte doch nicht alles gewesen sein? Doch, war es anscheinend, ich hatte Zugang zum Stadion. Perfekt. Das leere Stadion für eine Fotorunde genutzt, dann einen Platz auf der Hintertortribüne ausgesucht und auf den Anstoß gewartet. Das Stadion ist zwar nicht sonderlich groß, macht aber dennoch was her. Kann gefallen. Das Herzstück sind wahrlich nicht die VIP-Logen auf der Haupttribüne, sondern die schicke Stehplatztribüne hinter dem Tor. Den Gästeblock suchte ich zunächst vergeblich, wurde dann aber dank der Gästefans fündig, auf der Gegengerade ist ein Teilstück reserviert. Da sitze ich ja dann genau richtig, wenn auch fantechnisch nicht viel zu erwarten ist. Immerhin gut 400 Anhängen aus Lokeren reisten mit, machten zum Teil auch gut lärm. Zwar nix besonderes, aber besser als nix. Die Heimfans präsentierten zum Spielbeginn eine Blockfahne mit einem Dank an irgendjemanden, danach bisschen Gesinge. Wurde auch hier teils gut laut, aber ist halt nicht so das Ding die komplette Spielzeit durchzusingen. Und dabei hatte es das Spiel in sich. Die Gäste gehen mit 0-2 in Führung, kurz vor der Halbzeit dann der Anschluss per Freistoß. Kann eine gute Geschichte werden und sie wurde es auch. Anfang des zweiten Durchgangs ein Platzverweis für den Gastgeber, mit zehn Mann wird gefightet, der Ausgleich per Elfmeter ist möglich, doch footballmäßig wird die Kugel über die Querstange gejagt. Aufgeben gilt nicht, immer weiter gefightet und so dann auch zum verdienten Ausgleich gekommen. Die erneute Führung für die Gäste kurz vor Schluss war dann nicht ganz so gerecht, aber danach fragt ja beim Fußball eh keiner. Trotz gutem Kampf wurde das Spiel also von Heimseite aus gesehen verloren. Macht mir nix, habe ich ein gutes Spiel gesehe. Nur durchgefroren war ich nun. Zurück zum Auto, Heizung an und dann ab nach Frankreich zum Hotel. Dies nach kurzem Suchen gefunden, eingecheckt und ab auf das Zimmer. Lange hielt es mich nicht mehr wach, ich brauchte dringend Schlaf. Und glücklicherweise ging die Welt heute trotz aller Prophezeihungen nicht unter, dafür wurde ein ordentlicher Ground in den Sack gepackt, wieder verschnürt und dann brav neben das Bett gestellt...

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