Freitag, 24. August 2012

Eisenhüttenstädter FC Stahl vs. SC Eintracht Miersdorf/Zeuthen 1-3

Brandenburgliga      
Stadion der Hüttenwerker
Zuschauer: 150

Was soll ich heute tun, war meine Frage. Bei der Grobplanung vor dem D-Pass wurde einfach mal Eisenhüttenstadt notiert, spielten früher ja immerhin mal in der DDR-Oberliga, kann man also schon mal machen. Fraglich dann allerdings am Morgen des Tages, wollte ich doch einfach lieber schlafen gehen. Alternativ wurde nix gefunden, der Kollege Can hatte auch das Hotel schon gebucht und wenn se doch spielen, dann fahr ich da halt hin. Und ich im Nachhinein kann ich schon sagen, dass sich die Fahrt gelohnt hat, nicht nur aus fussballschauender Sicht. Dazu aber gleich mehr. Die Nacht wurde ja mal nicht bzw. kaum nur geschlafen, dementsprechend am Ende war ich dann auch früh am Morgen, als es darum ging, sich fertig zu machen. Duschen, Rucksack packen und dann ab zum Bahnhof. Vorher noch was einkaufen, zeitig aber am Bahnhof gewesen und dann war auch schon Abfahrt. Heute mal mit einem Regionalzug nach Hanau, Gefahrgutklasse I zu verschlafen. Der Kaffee hielt mich aber wach. Umstieg in Hanau, ICE mit Verspätung, ich bin es gewohnt, will es auch gar nicht mehr schreiben, aber es passiert halt immer wieder. Dann endlich Einfahrt, Platz suchen und Augen zumachen, geht nix mehr. Und was ist drinnen los? Einfach zu voll. Da gab es wirklich nirgends ein Platz mehr, rein gar nix. Schon leicht aggressiv geworden, hauptsache Krawallmacher, Touristen, Plagen und Trolleytrottel fahren mit und haben Platz, und wichtige Leute wie Groundhopper müssen stehen. Frechheit! An einem 6er-Abteil dann aber stehen geblieben, zwar komplett voll und mit Schwerbehinderte ausgeschildert, ist aber egal, wenn halt einer kommt, wird Platz gemacht, aber noch hatte ich den Platz ja nicht, aber bald. Denn von Erfahrenden lernen heißt Erfahrung lernen. So wurde die letzten Male immer von Can vorgemacht, wenn Polizisten in einem Abteil ab Hanau sind, und es geht Richtung Hamburg oder Berlin, immer in dieses Abteil, denn die Polizisten steigen in der Regel zu 99% in Fulda aus. So war es dann auch diesmal, mit dem Polizisten 1312 weitere Leute, genau genommen waren es aber nur 3. Die Zahlen bedeuten ganz einfach nur 1 Polizist plus 3 weitere Personen, die aus 1 Kind und 2 Erwachsenen bestehen. Kurz 1312! Logisch oder? Ab Kassel war ich dann alleine mit einem Mädel im Abteil, glaub da war noch ein Bub, macht aber nix, weil ich direkt eingeschlafen bin. Zwar immer wieder mal kurz aufgewacht, aber die meiste Zeit dann doch geschlafen. Wunderbar, so stelle ich mir das vor. Aber ist ja auch kein Wunder, der Körper holt sich den Schlaf, wenn er ihn braucht. So dann eine Viertelstunde vor Berlin aufgewacht, die letzten Minuten zum Wach werden genutzt und dann auch schon am Hauptbahnhof raus. Aber vielen Dank an die Bahn, dass die Verspätung noch größer wurde, gab es halt kein Essen, keine Zigarette, einfach in den nächsten Zug verfrachtet und Abfahrt. EC nach Warschau mit Halt in Frankfurt/Oder. Im Abteil dann eigentlich nur Polen, eine ganz nette neben mir, aber habe ich doch lieber die Hand in die Tasche gesteckt, schließlich brauche ich noch mein Handy. War auch nur so ein Verdacht. In Frankfurt dann raus, ab nach Polen laufen, Zigaretten kaufen, dann wieder zurück an den Bahnhof und weiter nach Eisenhüttenstadt, kurz Hütte, oder wie es früher mal hieß: Stalinstadt. So heißt es aber übrigens seit 1961 nicht mehr. Und wer meint, ich fahr nur zum Fußball und mehr nicht, der täuscht sich, denn aus der heutigen Fahrt hat man auch noch bisschen was aus der DDR-Geschichte mitgenommen. Habe ich nicht mit Stalinstadt gewusst, im Nachhinein nochmal alles genau bei Wiki nachgelesen. Deutsche Geschichte bildet. Wen es interessiert. Darum war es auch definitiv eine Bildungsfahrt, den D-Pass werde ich bei der nächsten Steuer einreichen als Fortbildung, mal schauen ob es klappt. Ich bin aber gerade noch in FFO. Per Pedes also dann Richtung Slubice gelaufen, über die Brücke drüber und dann kam links auch schon ein Tabakshop. Schneller Einkauf und dann wieder zurück, die Grenze nicht mehr vorhanden, kein Zoll anwesend, also ohne Probleme wieder zurück nach Deutschland und zurück an den Bahnhof. Gute 20 Minuten braucht man dafür je Strecke. Beim Chinesen am Bahnhof noch was Warmes reingeworfen, war aber nicht so gut und dann konnte es auch schon weitergehen. In Hütte dann angekommen, erstmal einen Schock bekommen, sieht schon ziemlich heruntergekommen alles aus. Der Bahnhof ganz schlimm, zumindest die Rückseite und auch sonst sieht es wie ein Verfall statt ein Aufbau aus. Weitere 20 Minuten später war ich dann am Stadion angekommen, steht hier zwar am Eingang Sportanlagen Waldstraße, offiziell heißt es aber immer noch Stadion der Hüttenwerker. Gut so. Gut auch, dass im Stadion gespielt wurde, in zwei Wochen sieht es wohl anders aus und im Derby gegen Frankfurt muss auf dem Nebenplatz ausgewichen werden, wie ein Ordner mir verriet. Genau mit diesem verquatschte ich auch den Großteil der ersten Halbzeit, erfuhr ich so einiges über Eisenhüttenstadt, über die frühere DDR und der Vergleich Ost-West. War interessant. Jeder hat so seine Ansichten, ich kann das Ost-West-Verhältnis von früher nicht einschätzen, aber wenn er meint, in der DDR war größtenteils alles besser als im Westen, ist dies sein gutes Recht zu meinen. Schließlich herrscht ja hier Meinungsfreiheit. Die Tore fielen auch allesamt in der ersten Halbzeit, schon enttäuschend, was der EFC Stahl bot. Dafür ist das Stadion umso schöner, Tribüne, dazu auf der anderen Seite komplett schwarze Sitze und in den restlichen Teilen vom Stadion mehrere Stufen zu finden. Schön! Ein weiterer Schritt die DDR-Oberliga zu komplettieren, aber darum geht es ja eigentlich gar nicht. Oder doch? Ein Bierchen in der Halbzeit gegönnt, preislich okay, allerdings viel zu warm, runtergewürgt und dann halt noch die zweite Halbzeit verfolgt. War aber eher langweilig und ich war froh als es vorbei war. Der Ordner verabschiedete sich noch bei mir per Handschlag, wünschte mir alles Gute und dann konnte mein Weg zurück zum Bahnhof auch schon erfolgen. Mittlerweile schon gut platt, in den Zug rein und dann ab nach Berlin, öfters mal eingeschlafen, zum Glück nicht verpennt, sonst wäre ich irgendwo in Magdeburg aufgewacht. Muss nicht sein. Am Hauptbahnhof in Berlin dann Can getroffen, Döner reingefeuert und weiter zum Hotel. Analog zu letztem Freitag wieder ausserhalb von Berlin, aber diesmal nicht das Ibis, sondern das F1 nebendran. Sehr fraglich eingerichtet, dafür nur 26 Euro. Da muss man dann halt auch mal Abstriche machen. Ein Abschlussbierchen zum heutigen Tage, dann ging es die Treppen im Etagenbett hoch, noch irgendwie die Bettdecke gerichtet, Licht aus und direkt weg gewesen…


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