Samstag, 14. Januar 2012

Granada C.F. vs. Rayo Vallecano 1-2

Liga BBVA
Estadio Nuevo Los Cármenes
Zuschauer: 22500 (200)

2012 - das letzte Jahr der Menschheit. So oder so ähnlich meint es zumindest der Maya-Kalender. Ob das alles wirklich so eintrifft wie vorhergesagt? Lassen wir uns überraschen. Davor kann man aber ruhig noch bisschen zum Fussball fahren. Springen wir zurück in das Jahr 2011. Ein Mitreiseangebot wird mir vorgelegt, einige Tage Bedenkzeit und dann wurde die Reise schlussendlich auch gebucht. Musste ich mich lediglich um den Flug kümmern, den Rest erledigte der toporganisierte Bischof. Schon mal vorab vielen Dank für die gute Planung. Als weitere Mitfahrer waren noch Brecki und Mayener im Gepäck, das kann ja was werden. Letzte Details wurden die Tage vor Abflug geklärt, am Reisetag selber dann in Nauheim getroffen und ab zum Hahn. Gut durchgekommen, Parkplatz in Lautzenhausen gesichert und zum Terminal gelaufen. Bisher war es soweit noch ruhig, bis dann Brecki den Mayener sah und das komplette Publikum auf sich zog, indem er ein lautstarkes "Forza Mayener allez!" von sich gab. Schon schön in dem Moment neben ihm zu stehen. Aber ok. Das war also geklärt, die Reisegruppe war komplett. Der weitere Verlauf erwies sich als ruhig, Boarding wurde gestartet, Flieger bestiegen, Abflug, harte Landung, Ankunft in Madrid. Der vorher gebuchte Mietwagen wurde abgeholt und ab ging es Richtung Süden. Der Spielplangestalter meinte es allerdings nicht gut mit uns, so dass wir am heutigen Freitag kein Spiel zu sehen bekamen. Macht aber nix, man bekommt die Zeit ja irgendwie immer rum. So dann also das gebuchte Hotel auf halber Strecke angesteuert und bezogen. Schon schick hier, gut ausgesucht für wenig Geld. Lob dafür. Aber um nicht den ganzen Abend in der Bude zu hocken, wurde beschlossen in die nächstgrößere Stadt Baeza zu fahren, feste sowie flüssige Nahrungsaufnahme zu sich zu nehmen und dann den Abend gemütlich ausklingen zu lassen. So war es dann auch, allerdings wurde der Abend in einer Kneipe in Hotelnähe verbracht. Dies und das wurde erzählt, Bilder von diversen Touren präsentiert und natürlich Bier getrunken. Gehört ja auch irgendwie dazu. Mayener konnte auf jeden Fall glänzen, als er berichtete, dass er die Kinokartenrollen bei ebay aufkäuft, damit kein anderer Verein diese kaufen kann. Irgendwie krank, aber gleichzeitig auch Kult. Zu späterer Stunde wurden dann auch die Themen obszöner, aber ich denke über Details werde ich mich hier nicht auslassen. Wird sicherlich auch nicht interessieren, was man mit einer Lokomotive machen kann, wenn man in diese verliebt ist, oder wenn man andere Objekte liebt. Mit einer Literbombe ging es dann zurück ins Hotel, hier noch paar Schlückchen gegönnt, bisschen gelabert und dann wurde es auch Zeit das Licht auszumachen, die nächsten Tage werden sicherlich anstrengend genug.
Der nächste Morgen begann ohne Kopfschmerzen, dafür mit einer Dusche und Frühstück. War soweit okay. Dann hieß es Aufbruch Richtung Granada, das erste Spiel der Tour besuchen. Wir hatten allerdings massig Zeit, kurz vor Granada taucht auf rechter Seite ein Stadion auf, fahren wir halt mal hin. Und es fand sogar ein Spiel statt. Allerdings nur irgendwelcher Jugendquatsch. Dafür hatten wir aber gleich wieder genug Diskussionsstoff um welche Jugend es sich handeln könnte. B-Jugend? D-Jugend? Oder doch C-Jugend? Keine Ahnung, spielt zumindest für mich auch keine Rolle, denn gezählt wird sowas eh nicht. War außerdem eh nur eine Halbzeit über 40 Minuten, also nicht zählenswert. Auch wenn der Ground ganz in Ordnung war. Nach dem Spiel zogen wir also wieder vondannen, ab zum richtigen Spiel. Genug Zeit war noch, konnten wir unsere hinterlegten Karten eh erst ab 16.30 Uhr abholen. Parkplatz in Stadionnähe gefunden, erstmal bisschen rumlaufen und dann trennten sich die Wege. Eine Pöbelattacke vom Kollegen aus Südhessen war nicht zu vermeiden, oder vielleicht doch, aber er ist halt wie er ist. Übertrieben war es dennoch. Zu gegebener Zeit wurde dann noch in einer Kneipe ein Kaffee konsumiert, überraschend allerdings, dass wir nicht direkt abkassiert wurden, obwohl wir vor der Kneipe saßen. Hätten zu jeder Zeit einfach gehen können und es hätte sicherlich keiner gemerkt. Aber wir sind ja ehrliche Leute, also fair bezahlt und dann die Karten geholt. Game on!
Das Spiel war überraschend gut besucht, war sogar praktisch ausverkauft, hätte man bei dem Knaller natürlich nicht unbeding erwartet. Auch stimmungsmäßig wurde man für spanische Verhältnisse überrascht, aber sinnloserweise befinden sich zwei Supportergruppen auf verschiedenen Tribünen um praktisch gegeneinander anzusingen. Jeweils hinter den Toren eine größere Gruppe, würde man sich auf einer Tribüne verteilen, würde man sicherlich auch ohne Dach noch mehr Lautstärke in die Bude bekommen. Wir gesellten uns dann an den äußeren Rand der Haupttribüne um der einen Gruppe zuzuhören. Diese brachte auch ganz nettes Liedgut rüber, war soweit ganz gut zu vernehmen, mit einem oberkörperfreien Capo. Beim 0-1 für die Gäste dann ein überraschendes Bild. Der Torschütze geht jubelnd in die Ecke, wo die Gruppe sich befindet, eine volle Flasche wird Richtung Spielermeute geworfen, verfehlt allerdings das Ziel. Der Schiedsrichter nimmt das Objekt auf (vielleicht verliebt in dieses?) und bringt es zum vierten Offiziellen. Soweit noch alles normal. Anscheinend aber steht die Gruppe in Verruf, denn der Capo fragt nun per Mikro durch, wer der Werfer war, schnappt sich dann diesen und beförderten diesen dann nach draußen. Danach ging der Support ganz normal weiter, als dann aber die Polizei hinzukommt, arbeitet dieser sogar noch mit den Behörden zusammen. Sehr komisches Bild. Die Gruppe hinter dem anderen Tor vernahm man zwar auch, aber eher leiser, waren halt auch ein Stück weg. Die Gästefans konnten dann nach dem 0-2 die Feierei beginnen, waren die Gastgeber einfach zu schlecht, zu unüberlegt mal einen Angriff ordentlich zu spielen. Zwar gab es vor dem 0-2 eine kleine Drangphase, diese wurde dann aber mit dem Gegentreffer zunichte gemacht. Erst drei Minuten vor dem Ende konnte der Anschluss erzielt werden, wahrlich zu spät, aber die Chance zum Ausgleich war selber in der 93. Minute noch gegeben, der Kopfball wurde aber vom Torwart zur Ecke abgewehrt, die dann nix mehr einbrachte. Verdient verloren muss man sagen, wenn man 80 Minuten nix zu Stande bringt und es nur mit hohen Bällen versucht, ohne einmal das Spiel ordentlich aufzuziehen. Aber so ist halt Fußball.
Nach Spielende wurde hier und da noch ein Foto gemacht und dann ging es wieder zurück zum Auto. Den Abfahrtsstau passieren lassen, haben wir ja gute 16 Stunden Zeit bis zum nächsten Kick. So dann zu gegebener Zeit das Auto bestiegen und langsam die Stadt verlassen. Aufgrund der miesen Terminverlegung geht es nun halt in den Norden Spaniens, gute 800 Kilometer sind zu bewältigen.

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