Sonntag, 6. März 2011

FC Thun vs. FC Luzern 3-3

Axpo Super League
Stadion Lachen
Zuschauer: 3585 (ca. 300)

Die Nacht war vorüber, naja fast, zu früh aufgewacht, dann nochmal gekämpft und eingeschlafen, und wenig später war es dann soweit. Aufstehen war angesagt. Boah, eine miese Laune legte ich wieder an den Tag. Jetzt schnell eine Dusche, damit diese besser wird, wurde sie dann auch, allerdings bei der Morgenzigarette kam schon mal die Frage nach dem Sinn auf, wo bin ich hier eigentlich und was mache ich hier? Leicht zu beantworten. In einem Hotel in der Schweiz und natürlich zum Fußball schauen. Wäre die Couch im Heimischen nicht angenehmer? Wahrscheinlich schon, aber Fußball muss ja auch mal sein. Ein Kaffee später und einsetzende Rückenschmerzen wurde ausgecheckt, die Kurtaxe von 3 Franken bezahlt und dann Richtung Bushaltestelle gegangen. Blöd, dass man zu spät gesehen hatte, dass man sich auch hätte kostenlos fahren lassen können, hätte man sicherlich weniger Angst und drei Franken mehr in der Kasse gehabt. Aber so ist es nun mal. Die Angst wurde dann aber schnell ad acta gelegt, der Bus kam pünktlich und wir kamen auch pünktlich am Bahnhof an. Auf geht´s nach Lausanne. Ja, schon eine schöne Landschaft, muss ich sagen, wenn ich diese auch nicht so zugeben wollte. Schwäche zeigen? Nein danke. Oder sowas in der Art. In Lausanne dann umsteigen und endlich kann man mal was von der Fahrt berichten. Da sitzen doch irgendwelche Engländerinnen oder Amerikanerinnen oder sondersgleichen im Zug, mit ihren nervigen Plagen, die die ganze Zeit am Rumheulen sind und diese zwei Damen mit null Orientierung ausgestattet. Sind wohl in den falschen Zug eingestiegen und fahren erstmal in die falsche Richtung, macht aber nix, so lange die Kinder die restliche Bahnkundschaft nerven kann. Zum Glück war in Fribourg damit Schluss, wir hatten dann unsere Ruhe, zumindest bis Bern, wo erneut der Zug gewechselt werden sollte. Reichliche Bedenken kamen nun auf, der direkte Weg Richtung Heimat ist es ja nicht unbedingt, liegt Thun, wo es heute noch hingehen sollte, wieder ein Stück südlicher und von Bern hätte man auch direkt nach Basel fahren können. Aber gut, der Schaffner weiß ja sicherlich nicht, wo Langenselbold liegt, wird schon gehen, ansonsten einfach blöd stellen. Zweites Problem folgte dann, der Eurocity war kein Zug der DB oder SBB sondern der italienischen Bahn, eigentlich ist das Ticket dafür ja nicht gültig!? Augen zu und durch, klappte auch wunderbar und wenig später in Thun angekommen.
Rucksack im Schließfach für 4 Franken verstaut, ging es ganz gemütlich Richtung Stadion. Praktisch schon vor dem Stadion, kehrten wir um, haben wir doch noch soviel Zeit, erstmal bisschen am Thuner See schauen. Joah, sehr schön. Nun wurde es laut, die Luzerner schienen angekommen zu sein und machten sich bemerkbar, zu sehen waren sie aber nicht. Also zurück zur Straße, bisschen schauen. Kleiner Mob war zugegen, aber nicht viele. Naja gut. So ging es dann zum Stadion, Zugangsberechtigungen wurden besorgt, reingehen ist aber nicht, lieber noch bisschen die Sonne genießen und am Ufer des Sees sitzen. Klappte auch recht gut, Can schwärmte und schwärmte, mir war es praktisch egal, die Frage nach dem Sinn ließ mir immer noch keine Ruhe. Der Kollege hatte dann sein Bier auch endlich leergetrunken und gut zwanzig Minuten vor Anpfiff konnte es somit Richtung Eingang gehen, den man ohne Kontrolle passierte. Wunderbar.
Das Stadion, naja, ein Bau aus alten Zeiten, nicht so alt jetzt, aber zu Zeiten, wo man eher unterklassig spielte. Paar Stufen im weiten Rund, dazu eine Tribüne auf der Gegengerade, daneben noch eine Stahlrohrtribüne mit Sitzplätzen ausgestattet und auf der gegenüberliegenden Seite noch eine kleine Tribüne. Die Gäste in der anderen Kurve untergebracht, dort aber auch nur paar Stufen vorhanden, alles sehr überschaubar hier. Kein Wunder, dass bald in Thun ein neues Stadion entsteht, wobei man sicherlich diesen Ground auch bisschen modifizieren hätte können und nicht gleich ein neues Stadion erbauen. Aber vielleicht kann man das alte Ding ja abreißen und es zu Wohngebiet machen, ist ja auch mittlerweile in Mode.
Gäste waren vielleicht gut 300 angereist, war ich schon enttäuscht, hatte ich ne größere Anzahl erwartet. Zumindest konnten sie ein wenig mit einigen Fahnen, Doppelhaltern und Schwenkern überzeugen. Dazu bisschen Bewegung im Block, gesungen wurde auch die meiste Zeit, wenn auch nicht viel auf die gegenüberliegende Seite ankam, wo wir standen. Der Heimbereich hatte auch eine kleine Gruppe am Start, paar Fahnen und Schwenker und auch hier wurde im Prinzip 90 Minuten durchgesungen, aber eigentlich nur der übliche Ultra-singsang, nix besonderes und auch keine berauschende Lautstärke. Hat man schon besser erlebt, vielleicht jetzt nicht unbedingt in der Schweiz, da war man ja erst mit dem heutigen Kick beim Dritten, aber so generell gesehen. Gibt aber sicherlich auch bessere Kurven in der Schweiz, die man sich noch anschauen kann.
Das Spiel begann recht ordentlich, bereits nach vier Minuten führten die Gäste. Weitere Chancen blieben ungenutzt, knapp eine halbe Stunde war gespielt, da flog ein Spieler der Gäste mit der Ampelkarte vom Platz, Motivation genug für Thun, nun den Ausgleich zu schießen. Kurze Zeit später dann das 2-1 und in der Nachspielzeit sogar noch das 3-1. Klare Sache. Kurz nach der Halbzeit dann Elfmeter für Luzern, Tor, nur noch 3-2, optimal, so bleibt es nochmal spannend. Und nachdem dann auch Thun nur noch zu Zehnt auf dem Platz stand, kann Luzern den Ausgleich erzielen. Die letzte Viertelstunde somit von Spannung geprägt, beide Mannschaften können noch gewinnen, haben auch die Chancen dazu, doch am Ende bleibt es beim gerechten Remis.
Mit dem Abpfiff dann raus aus dem Stadion, zurück zum Bahnhof, hatten wir gut 40 Minuten Zeit, um unseren Zug Richtung Heimat zu erreichen. Sollte aber kein Problem sein, vielleicht 20 Minuten maximal gebraucht, Rucksack geholt, Verpflegung besorgt und dann wieder zurück nach Bern. Tja, hier nochmal kurz durchatmen, Schaffner kam aber nicht. Erst nach Abfahrt in Bern mussten wir das Ticket vorzeigen, mit bisschen Glück und Verstand hatte dies also alles wunderbar geklappt. Nun nervten abermals irgendwelche kleinen Kinder, die meinten, sie müssten der SBB die Putzkräfte sparen und über den Boden rumrutschen, dazu Verstecken spielen und rumschreien. Meine Güte. Ruhe jetzt!! In Basel war es dann auch soweit, Ruhe war angesagt. ICE in Richtung Frankfurt stand schon am Gleis, ein 6er Abteil gehörte uns. Also lang machen und den 3er Sitz als Bett benutzen und einfach schlafen. Klappte aber nicht ganz so gut, gedöst wurde nur, macht aber nix, war trotzdem okay. Schon lustig, wenn man dann draußen die Leute reden hört "Die liegen ja da drin und schlafen!". Ja und? Bremer Kunden stiegen dann in Freiburg auch noch ein, nervten ein bisschen mit Gesang und Musik, störte mich aber weniger und gut drei Stunden später war man dann in Frankfurt. Hier dann endlich nochmal ein Trolly-Rennen gesehen. Kann man sich in etwa vorstellen wie auf einer Kerb, wo man auf eine Scheibe schießt und Enten oder Pferde sich dann bei jedem Treffer einen Platz nach vorne bewegen und der erste im Ziel hat gewonnen. Boah, hauptsache kein Vorbeikommen, schön eng alles machen, die restlichen Leute haben ja auch soviel Zeit. Im entscheidenden Moment dann überholt und wenig später im Regio nach Hause gesessen. Jetzt noch die letzten Minuten ausharren, noch bisschen dummschwätzen und dann hatte man auch diese Tour geschafft. Zwei neue Schweizer, dazu die Auslandsquote erhöht. Jo mei, woas wuist mehr?

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