Samstag, 5. März 2011

Etoile Carouge FC vs. Grand-Lancy FC 1-0

1.Liga Gruppe 1
Stade de la Fontenette
Zuschauer: 328

Dieses bzw. schon letztes Jahr bot ein Discounter mal wieder Zugtickets zum Schnäppchenpreis an, und wer auch immer Schuld ist, nach der ÖBB-Aktion im letzten Jahr, sollte es diesmal auch möglich sein, in die Schweiz zu fahren. Für mich jetzt nicht unbedingt ein Muss, habe ich den Länderpunkt schon vor paar Jahren gemacht, aber die Quote kann man dennoch auffrischen. Und da für dieses Wochenende gar nix geplant war, folgte man einfach mal den Plänen von Can, lediglich die Hotelreservierung durfte ich übernehmen. War zunächst aber ein Problem, da irgendeine sinnlose Automesse in Genf stattfinden sollte und die billigen Hotels somit schon ausverkauft waren. Dann einen Tag zu lang gewartet, nächstes Hotel weg, bleibt also nur noch ein nettes Hotel in der Nähe. Soweit so gut.
Mit gemischten Gefühlen ging es dann also Samstag Morgen aus den Federn, die übliche Prozedur und dann Richtung Bahnhof gefahren. Ui, war das kalt, hoffentlich wird es im Laufe des Tages bisschen wärmer. Regio nach Hanau genommen, dort den üblichen 50Cent-Kaffee eingeschmissen, waren am Ende sogar zwei, aber eigentlich nicht so wichtig. Dann im ICE bis nach Mannheim, auf der Strecke schon die erste Verspätung, aber Anschlusszug in Mannheim wartet ja. War kein Problem, dafür dann das Aufkommen. Warum sollen wir auch trotz Sitzplatzgutscheinen selbige reservieren? Mal wieder total sinnlos, so halt dann im Gang sitzend verbracht, irgendwann wurde dann ein Plätzchen frei und es konnte ohne weitere Probleme Richtung Schweiz gefahren werden. In Basel dann erneuter Umstieg, Direktzug nach Genf, auch hier keine Probleme. Eigentlich schon langweilig, wenn man von einer Fahrt nix berichten kann, aber die Zeilen werden ja auch so irgendwie voll. In Genf dann nochmal umgestiegen, eine verbesserte Straßenbahn wurde gewählt, die uns nach Lancy-Pont Rouge bringen sollte. Angekommen, alles wunderbar. Jetzt war laufen angesagt, mittels Ausdruck aber auch kein Thema. Am Ground dann angekommen, sahen wir, ein Kick läuft bereits. Allerdings auf dem Nebenplatz. Wichtiger war dann aber erstmal die Sichtung des Stadions.
Flink den Foto ausgepackt, hier ein Foto, da ein Foto, dann noch mal eins. Aus der Perspektive noch eins, ja passt schon. Was fotografiert man hier eigentlich? Ja gut, eine große, überdimensionale Tribüne auf einer Längsseite ist hier geboten, recht nett, muss man sagen. Dazu Stufen hinter einem Tor sowie auf der anderen Gegengeraden. Ist schon ganz okay. Kann man so stehen lassen.
Nun hatten wir noch gut drei Stunden bis zum Anstoß, also einfach mal dem Jugendkick beiwohnen, der im vollen Gange war, allerdings von uns nicht gezählt wurde. Würde Can seiner Prinzipien auch total widersprechen: Jugendspiel, keine 90 Minuten, Nebenplatz, Kunstrasen. Dazu vielleicht noch Testspiel? Man weiß es nicht. So schauten wir bei ordentlichem Sonnenschein dem Treiben zu, hier ein Tor, auf der anderen Seite ein Tor. Und noch eins. Und noch eins. Tja, die Gastgeber haben wohl am Ende gewonnen, war aber für uns nicht weiter wichtig. Für uns stellte sich dann eher die Frage, was nun tun. Ajo, gehen wir halt nochmal in den angrenzenden Supermarkt, bisschen Verpflegung für den Abend besorgen, doch just in diesem Moment wird das Tor geschlossen. Eingesperrte für immer bei uns! Rausgehen oder drin bleiben und Eintritt sparen? Wir entschieden uns für letzteres, interessierte auch irgendwie niemanden, dass wir noch oder schon drin waren. Immerhin 10 Franken gespart. Die Zeit irgendwie abgeasselt, dann begann die Kartensuche. Da liegt ein verknülltes Ticket oder? Mhh, da stehen aber welche, kein Bock jetzt zwischen den Beinen rumzuwühlen. War wohl besser so, hat sich am Ende herausgestellt, dass es nur ein leeres Zuckerpäckchen war. Kein Problem, denn wenig später hatte ich zumindest mein Ticket in der Hand, wenn auch leicht demoliert. Aber es sollte nicht das letzte Ticket am heutigen Tage bleiben. Can fand dann ein für ihn brauchbares, ich hatte mittlerweile auch noch ein Kinderticket und um es vorweg zu nehmen, in der Halbzeitpause auch ein Vollzahlerticket. 3 Tickets in drei Farben. Hervorragend.

Was kann man hier heute auf dem Rasen erwarten? Schwer zu sagen, lassen wir uns einfach mal überraschen. Bereits nach 2 Minuten war meine Meinung, dass dies heut ein torloses Match wird und ich hätte auch fast recht behalten. War schon ziemlich grottig, was da abgeliefert wurde. Torchancen eigentlich in Halbzeit eins ziemliche Mangelware. Und auf den Rängen? Rein geografisch gesehen war der heutige Kick sicherlich ein Derby, doch Derbystimmung? Sieht sicherlich anders aus. Ob überhaupt Gäste da waren? Schwer zu sagen. Naja, gut, nehmen es mal so hin, am Ende dann gut 300 Zuschauer, die Durchsage könnte 308 gelautet haben, wenn wir das Französische richtig verstanden haben. Für uns allerdings unverständlich wie manch einer sich ins Stadion verläuft, erstmal sein Buffet aufbaut und dann während des Spiels Zeitung liest!? Bei der Kälte bleib ich dann doch lieber mit dem Arsch in der warmen Bude, wenn ich Zeitung lesen will oder nicht? Kunden gibts. In der Halbzeit dann die gewohnte Stadionrunde gegangen, hier geht sowas noch. Dritte Liga und alles offen. Wunderbar. Es lebe der Amateurfußball. Wie oben schon geschrieben, noch paar Tickets eingesammelt, noch das ein oder andere Foto gemacht und dann ging es mit leichter Verspätung wieder zurück auf die Tribüne. Hier wurde dann die zweite Halbzeit frierend ausgeharrt, mächtig kalt wurde es jetzt. Warum muss auch dieser miese, kalte Wind immer rumblasen, kann er das nicht den Frauen überlassen? Nanana, sowas aber auch. Mittlerweile gefühlte Minusgrade, auf dem Rasen dann aber doch noch ein Pluseffekt, nämlich das 1-0. Super, ole ole. Ich habe ja gerne mal unrecht. Die letzten Minuten wurden auch noch rumgebracht und dann ging es wieder per Pedes retour zum Bahnhof.

Für 6.30 Franken dann mittels Unireso-Ticket nach Coppet gebucht, die bessere Straßenbahn kam dann auch, mit Endstation Coppet. Schon schön mit Zügen zu fahren, die keine Verspätung haben, wird jetzt auch langsam Zeit für das Hotel, war ich mittlerweile, wohl auch durch die Kälte, ziemlich müde geworden. Angekommen, vor dem Bahnhof steht schon der Bus, perfekt, doch dies ist nicht der Bus zu unserem Ort, wo das Hotel gebaut wurde, sondern die andere Richtung. Ist vor einer Stunde abgefahren. Aber wir sollen schnell machen und den anfahrenden Zug nach Nyon nehmen und von dort mit dem Bus zum besagten Ort fahren. Neee, kein Bock, was jetzt? Einen Fahrplan erhielten wir immerhin vom Busfahrer, reingeschaut, letzter Bus 21.36h, also gut eine Stunde warten. Oje, na gut, was bleibt uns anderes übrig. Erfreulich war dann zumindest der beheizte Warteraum, doch diese Wärme stieg wohl auch in meinen Kopf, denn fortan hatte ich meine Phase, meckerte pausenlos über dies und jenen, kurz vor dem Ausrasten gestanden, mich dann aber doch wieder glücklicherweise gefangen. Can meinte nur, das hätte sowas in der Art von einer Gummizelle. Ja mag schon sein, wenn man kein Bock mehr hat und einfach nur ins Hotel möchte. Klappte dann auch die besagte Stunde später. Der Bus kam, kleines Problem nur, unser Ticket ist nur für 2 Stunden gültig und würde eine Station vorher abgelaufen sein, gejuckt hat es aber niemanden, so dass wir dann letztendlich die letzte Station schwarz gefahren sind. Wenn man es genau nimmt, waren wir aber noch in der 2h-Frist, haben nur das Ticket paar Minuten zu früh gelöst. Das Hotel wurde dann gefunden, eingecheckt und ab ins Zimmer. Ja, sieht schon gut aus, Can hatte auch nix zu meckern, die Heizung lief, das Fenster war zu, das TV-Gerät groß genug (Woodytour berichtete aus Motherwell). Doch dann fand er doch wieder was zum Meckern, die Fernbedienung funktioniert nicht richtig. Ja meine Güte, als ob es nix schlimmeres geben würde. Für mich persönlich ist das ja schon ein Angriff auf meine Hotelplanung, wenn vielleicht auch nicht ganz ernst gemeint. Ich muss mir da mal Gedanken machen, wie ich dieses Problem in Zukunft löse. Am besten, ich habe immer eine Universalfernbedienung im Rucksack samt Ersatzbatterien, damit mir das Gemeckere erspart bleibt. War dann aber kurze Zeit später auch schon wieder ruhig, noch bisschen TV geschaut, erst sinnlosen deutschen TV-Quatsch, dann folgte noch bisschen Eishockey aus der Schweiz sowie eine Analyse des Premier League Spieltages auf BBC. Doch die Augen waren einfach zu schwer, alles fiel zu anstrengend, so dass es dann in die verdiente Nachtruhe ging.

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