Samstag, 12. März 2011

FC Spartak Trnava vs. FC Nitra 4-1

Corgoň liga
Štadión Antona Malatinského
Zuschauer: 4112 (0!)

Das Discounterticket hat ja bekanntlich noch bis Ende März Gültigkeit und ich besitze noch welche von diesen, also warum nicht mal wieder eine Auslandstour planen. Klingt interessant, besonders wenn dabei noch ein Länderpunkt eingefahren werden kann. So wurde sich dann das Ziel Slowakei ausgesucht, alles mögliche geplant und dann konnte es am Samstag Morgen auch schon losgehen. Vier Wecker sollten diesmal als Aufstehhilfe dienen, klappte auch ganz gut, fertig gemacht und ab zum Bahnhof in Langenselbold. Noch nicht viel los, sehr schön, also rein in den Zug nach Hanau und dort wieder raus. Die gewohnten zwei Kaffee wurden vernichtet, wenig später trudelte dann auch schon der ICE Richtung Wien ein. Ich war mal der Bahn gehörig und reservierte mir einen kostenlosen Sitzplatz, wunderbar an der Spitze des Zuges. Mich wunderte es schon, dass der Zug heute von einem anderen Gleis abfuhr, wenig später hatte ich auch die Antwort. Halt in Aschaffenburg entfällt, dafür wird über Fulda Richtung Würzburg gefahren, Ankunft in Würzburg ca. 40 Minuten später. Das ging ja schon mal gut los, die Verbindung in die Slowakei wird dann wohl so nicht klappen, hatte mir aber eine Alternativroute noch besorgt, sollte also irgendwie gehen. Die Zeit mit Musik hören und schlafen verbracht, ging auch alles wunderbar, die Sonne präsentierte sich, optimale Voraussetzungen. Viel zu nicht zu schreiben, denn es passierte rein gar nix. Zeitlich wurde noch bisschen was aufgeholt, dann fuhr man an Vilshofen vorbei und Erinnerungen an letztes Jahr wurden geweckt. (Woodytour berichtete) Da aber der Zug heute entspannt leer war, blieb man nicht unnötig lange in Passau stehen, Personalwechsel und weiter ging es mit noch zwölf Minuten Verspätung. Ist genügend Zeitpolster kalkuliert oder hat die ÖBB einfach mal den Turbo gezündet? Keine Ahnung, ist mir eigentlich auch egal, ich weiß nur, der Zug kam noch vor geplanter Ankunft an, also nochmal gut 15 Minuten rausgeholt. Sehr schön. Da steht ja jetzt der Slowakei nix mehr im Wege. Ticket am Automaten ziehen für den Grenzübergang Marchegg - Bratislava, geht aber nicht, der Automat nimmt nur Münzen, die bei mir aber gerade aus waren. Hätte mich 4 Euro gekostet. Ein Kiosk wollte nicht wechseln, ich soll in das Reisezentrum geehn, die wechseln. Naja, okay, gesagt getan, halt dort das Ticket geholt. Aber warum bezahlt man im Reisezentrum nur 3.20 Euro und am Automaten 4 Euro? Mir soll es recht sein, bin aber immer davon ausgegangen, dass das Personal teurer ist als so ein Automat. So ist es zumindest in Deutschland, so dass man für manche Tickets zwei Euro Aufschlag zahlen muss. Wie auch immer, per U-Bahn ging es nach Simmering und von dort per Regionalzug in die Slowakei. Keine Grenzkontrolle und wenig später in Bratislava gewesen. Und was passiert jetzt als erstes? Zunächst werde ich um Geld angebettelt, Zug nach Prag blabla. Nein! Dann möchte mir jemand eine Uhr verticken. Nein Danke, benötige ich nicht. Für 2.15 Euro dann weiter nach Trnava und 30 Minuter später war man dann am Zielort angekommen. Stadion muss hier in der Nähe sein, aber in welche Richtung laufen? Laufen wir einfach den Schalträgern hinterher, passt schon. Und so war es dann auch.
Am Stadion angekommen, Ticket für überdachte Tribüne besorgt (5 Euro), von außen paar Fotos gemacht und dann rein. Recht geniales Teil, was hier steht. Ziemlich heruntergekommen, alte Tribünen, zum Teil fehlen die Sitzschalen, versifft, die Anzeigetafel noch aus früheren Jahren, steil. War schon imposant, dass es sowas noch gibt. Gut, in Osteuropa mag jetzt das Geld nicht so sprudeln, um an jeder Ecke ein Neubau hinzusetzen, aber das ist auch ganz gut so. Lediglich die Tribüne auf der Gegenseite sieht neuer aus, scheint mit einem Dach versehen zu sein, sowie wurden die Sitzschalen ausgetauscht. Verpflegung gibt es hier auch ordentlich, neben dem wohl notwendigen Pivo, gibt es noch diverse Arten von Kernen zu kaufen, die das Stadion dann in eine Müllhalde nach dem Spiel werden ließ. Echt grausam. Auf der Suche nach einer Klobasa wurde man nicht fündig, dafür gab es dann Ciganska für 2 Euro, eine Art Putenfleisch im Dönerbrötchen, dazu Senf und Kraut. Schmeckte ganz ordentlich und ist auf jeden Fall zu empfehlen.
Auf den Rängen hatte ich mir schon bisschen was erhofft, sollen im Hinspiel in Nitra gut 2000 Gäste gewesen sein, Sitzschalen geflogen sein und ordentlich Pyro gegeben haben. Aber als ich den Gästeblock sah, naja. Leere. Niemand da aus Nitra. Reiseverbot oder kein Fanaufkommen? Kann ich mir fast nicht vorstellen, dass niemand fährt, bei nur 41km Entfernung. Schade, schade. Die Heimfans um Ultras Spartak befinden sich zumindest bei heutigem Spiel neben dem leeren Gästeblock und hatte auch ein ordentliches Intro geplant. So flogen dann zum Intro unzählbare Kassenrollen Richtung Spielfeld, dazu wurden einige Fackeln zum Erleuchten gebracht. Sah schon ganz ordentlich aus. Supportmäßig war es auch eine ordentliche Leistung von Ultras Spartak, hinweg über das komplette Spiel wurde der Support durchgezogen, aber halt auch nur die bekannten Lieder, nix neues oder interessantes.
Nachdem eine Schweigeminute für einen verstorbenen slowakischen Landsmann vorbei war, sollte der Ball auf dem Rasen rollen. Aber naja, mehr schlecht als recht. Hohes Niveau hat es nicht unbedingt, schlechtes Regionalliganiveau mit Deutschland zu vergleichen. Die Gäste aus Nitra konnten dann in Führung gehen, und siehe da, es jubelten doch tatsächlich 1-3 Leute im Heimbereich. Sensationell! In der zweiten Halbzeit drehte Trnava noch mal auf, konnte den Ausgleich erzielen und mit der Zeit dann auch die Führung. Im Laufe des Spiels wurde das Ergebnis noch auf 4-1 ausgebaut, am Ende schon verdient.
Mehr passierte hier nicht mehr und da die Slowaken anscheinend recht entspannt sind und es nicht so mit der Zeit haben, wurde das Zeitpolster zwischen Abpfiff und Abfahrt meines Zuges zurück nach Bratislava recht knapp. So mussten dann schnelle Schritte her, am Ende wurde sogar noch ein Sprint hingelegt, Ticket lösen und den Bahnsteig suchen. Hier geht es komischerweise bei 3&4 los, anstatt bei 1&2, also bei 3 wieder zurück, an Seiteneingang, aahh, hier geht es wieder raus, wieder zurück, Leute kommen vom Bahnsteig dahinter runter, schnell hinsprinten, der Zug steht abfahrtbereit, rein und los gehts. Das hat gut geklappt. Wenig später wieder in Bratislava gewesen, nun die öffentlichen Verkehrsmittel genommen und ab zum Hotel. Ein umgebauter Ausflugsdampfer sollte für die Übernachtung herhalten, hätte ich auch im Hostel für gut 15 Euro weniger unterkommen können, wollte ich aber heute abend nur meine Ruhe haben und so dann dieses Botel Marina für 25 Euro inkl. Frühstück gebucht. Der Paki oder Inder, der an der Rezeption saß, bevorzugte aber lieber das Telefonieren als mir zu helfen, meinen Namen fand er zumindest nicht im System, aber braucht man ja auch gar nix machen, gibt man einfach den Schlüssel raus und gut ist. Der Abend wurde dann mit freiem Wifi im Internet verbracht, der einzigste deutsche Sender, Kabel1, lief im Hintergrund und irgendwann früh am Abend gingen dann bei mir bereits die Lichter aus.

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