Sonntag, 20. März 2011

FC Red Bull Salzburg vs. FK Austria Wien 1-1

tipp3-Bundesliga
RedBull Arena
Zuschauer: 13500 (1000)

Um 7 Uhr sollte bereits der Wecker klingeln, man wachte aber ohne diesen auf, Sonnenlicht trat ins Zimmer ein. Oje, verschlafen? Ach, egal, weiterschlafen. Man hatte zumindest nicht verpennt, denn kurze Zeit später macht der Wecker auf sich aufmerksam. Toll. Aufstehen, duschen, wach werden und dann los. Ausgecheckt und auf Richtung Bahnhof, wo um 8.19h der Zug gen Graz abfahren sollte, eine Zwischenstation zum heutigen Ziel nach Salzburg zu den Roten Bullen. Bitter eigentlich, überhaupt dorthin zu fahren, aber zum einen sollte ein Doppler in Wien nicht klappen, zum anderen muss man den Ground ja auch irgendwann mal machen, um die Liga zu komplettieren. Genug Off-Topic, weiter geht es mit dem Wesentlichen. Am Bahnhof angekommen, Zugfahrkarte Maribor-Spielfeld erstehen wollen, aber die Schalterdame verwies mich auf einen Nebenraum. Ja, dort gibt es die internationalen Tickets. Mein Anliegen geschildert, kein Problem, 7.40 Euro bitte. Ähhhhm. Haaaaaallo? Ich möchte nach Spielfeld, nicht nach Salzburg. Ja, 7.40 Euro. Kann doch nicht sein, ist ja der dreifache Preis von den Austrianern!? An anderer Herr versuchte mir irgendwas zu erklären, peilte es aber nicht so ganz, also in den sauren Apfel gebissen und das Geld hingeblättert. Habe ich sicherlich was falsch gemacht, oder ich wurde einfach nur abgezogen. Touri-Abzocke nennt man dies glaub ich. Der Preis wurmte mich schon ein bisschen, darum erstmal zwei Kaffee á 30 Cent runterspülen (Automat wechselt nicht) und dann ging es auch schon los gen Graz. In Spielfeld dann wieder der Lokwechsel, Personal wurde auch gewechselt, Ticket waren alle okay, ein weiterer Stempel für die Sammlung und weiter gehts. In Graz dann umgestiegen auf den Direktzug nach Salzburg. Hier ein 6er-Abteil ergattert, recht ruhig alles, also Augen zu und schlafen. Klappte nur zum Teil, also die Landschaft genießen. Sehr schön hier, mitsamt der schneebedeckten Berge. Tolles Panorama. Der Zugbegleiter erwies sich dann als Angeber, Klugscheisser oder einfach nur hilfsbereit, wie ich fahren wolle, ja via Salzburg, ich soll in Bischofshofen umsteigen, würde schneller gehen. Vielen Dank, mach es gut! Ich blieb aber logischerweise im Zug bis Salzburg sitzen, hatte ich dort ja noch ein weiteres Date an diesem Wochenende. Nicht mit irgendeiner Frau, nein Königin Fußball, um es nicht homosexuell klingen zu lassen, war das Date. Perfekt! In Salzburg dann in die S3 Richtung Bad Reichenhall gehockt und wenig später in Salzburg Taxham wieder raus. Von hier gute 15 Minuten per Pedes zum Stadion, wo man dann auch ankam. Von außen kaum ersichtlich, dennoch wusste man auf Grund der Werbewirksamkeit, dass man hier richtig ist. Kein Geld für Red Bull war dann das Motto, klappte auch recht gut, Ticket in der Tasche und erstmal am Gelände noch bisschen relaxen. Optimal, wenn man hier bereits auf deutsches Mobilnetz umschalten kann.
Danach ging es rein, erstmal eine halbe Runde drehen, alles ablichten, aber naja, sieht ja eh fast alles gleich aus. Zwei Ränge auf dreiviertel des Stadions, dazu VIP-Lounges auf der Hauptseite. Toll. Außer einem kleinen Bereich auf der Hintertorseite Unterrang alles bestuhlt, Gästeblock ohne Sitze versehen, immerhin etwas. Mehr ist von diesem Teil nicht zu sagen, recht unspektakulär.
Gut 1000 Gäste folgten ihrem Team aus Wien nach Salzburg, gab auch ein nettes Intro mit lila-weißen Luftballons, dazu auf Doppelhaltern das Gründungsjahr geschrieben. Zwei Spruchbänder wurden auch noch vor dem Spiel bzw. während des Spiels präsentiert, aber zu sinnlos um darauf jetzt einzugehen. Auf RedBull-Seite gab es dann eine mehr als legale Pyroshow, bestehend aus zehn Bengalen, die im Vorraum gesichert abgefackelt wurden. Ein ganz normaler Schritt zur Legalität von Pyro, RedBull macht es vor. Ruhe jetzt, weiter gehts. Das sogar Support von den "Heimfans" kam, überraschte mich schon ein wenig, war aber halt auch keine qualitativ hochwertige Vorstellung. Die üblichen langweiligen Lieder, dazu Hallengetrommel ala Eishockey, Handball, Basketball. Viel schlimmer als das waren aber diese nervigen Faltfächerklatschen. Was einen sinnlosen, künstlichen Lärm diese Scheiss erzeugt, einfach ekelhaft, da bekommt man Kopfschmerzen. Und wenn selbst anzugtragende erwachsene Personen solche Dinger benutzen, weiß man, wo der Fußball angekommen ist. Reden wir aber lieber mal wieder von den schönen Dingen. Dies konnten die Anhänger von Austria Wien durchaus präsentieren. Ordentlicher Support im Gästesektor, Lautstärke passte auch und auch paar unbekannte Melodien waren dabei. Zur zweiten Halbzeit wurde dann der komplette Block mit Doppelhaltern und Schwenkfahnen bestückt, dazu gab es noch bisschen Pyro. Wunderbar zu betrachten, das ist FANtismus, nicht diese künstliche Scheisse im Heimbereich.
Spielerisch war es eines der besseren Spiele, die man die letzte Zeit geboten bekam. Stets ging es hin und her, Red Bull zunächst mit der Führung, weitere Chancen auf beiden Seiten, doch bis zur Halbzeit passierte soweit nix mehr. Mitte der zweiten Halbzeit dann der verdiente Ausgleich für Austria und weitere Chancen zum Sieg wurden ausgelassen. Im Gegenzug muss man allerdings aus Sicht der Austria von Glück reden, dass der Abwehrspieler der Violetten den gestoppten Ball mit der Brust, nicht über die Torlinie beförderte, sondern der Keeper in allerletzter Sekunde noch retten konnte. So blieb es dann am Ende beim sicherlich gerechten 1-1 Remis.

Mit dem Schlusspfiff dann raus hier, weg mit dem Künstlichen und am besten nie mehr wiederkommen. Einmal reicht, vielen Dank, auf Nimmer wiedersehen. Genug gemeckert, laufen ist angesagt und zwar wieder Richtung Bahnhof Taxham. Sonderzug kam auch direkt reingefahren und wenig später war man dann wieder am Salzburger Hauptbahnhof. Noch ordentlich Zeit bis zur Abfahrt nach München, also erneut Fastfood in mich reingestopft, frierend die letzten Minuten am Bahnsteig gewartet und dann kam auch schon der railjet nach München. Pünktlich. Perfekt! Sitzplatz gefunden, am Fenster, macht aber nix da draußen dunkel, Augen zu und bisschen dösen. Ist ja nicht lang, bald ist man in München. Hätte man meinen können, wenn der Zug nicht auf offener Strecke auf einmal stehen bleibt. Weichenstörung, Umweg muss gefahren werden, voraussichtliche Ankunft 21.14h. Jo lecks mi. Abfahrt ICE in München 20.55h, wird also verpasst, egal, fährt noch einer. Auf die Stunde kommt es jetzt auch nicht mehr an. Anscheinend waren auf dieser Umgehungsbahnstrecke dann ordentlich 30er-Zonen, denn anders ist die Schrittgeschwindigkeit nicht zu erklären, die der Zug an den Tag legte. Jetzt geb doch mal Gas, man man man. Und ja, tatsächlich, es wird wieder schneller, 120km/h werden angezeigt, ole. Züge sind in München alle angefragt und welch Überraschung, keiner wartet. Kein Wunder bei 40 Minuten Verspätung. Doch dann die Durchsage, wir kommen zehn Minuten früher an, also 21.04h, der Zug nach Frankfurt wartet, Abfahrt 21.10 Uhr. Das ist meiner, wunderbar. Bei Ankunft in München noch schnell was zu trinken besorgt, eine durchgezogen und dann ab in den Zug. Wäre auch sicherlich noch eine Zigarette drin gewesen, denn es ging erst 21.20h los. Doch schon nach wenigen Minuten wieder Halt auf offener Strecke, traurige Mitteilung wäre zu machen, Wildunfall von einem anderen Zug, Streckensperrung. Jawoll, das fehlte jetzt noch. Dauerte aber nicht lange, dann rollte das ganze wieder, inzwischen +40. Zeitlich alles kein Problem, Verspätung = weniger Schlaf. In Nürnberg gehalten, Versuch einer Zigarette scheiterte, ging gleich weiter, okay, dann aber Vollgas jetzt. Bis Würzburg hatte man dann +45 geschafft und dann passiert das, was ich glaubte, mir kann das nie passieren. Zwar war es die letzten Male öfters mal knapp davor, bisher ging es aber immer gut. Auch war es lustig, wie das Mädchen letzte Woche in den falschen Zugteil einstieg, aber irgendwann folgt halt auch mal die Strafe für diese Schadenfreude. Was war passiert? Es muss kurz nach Würzburg gewesen sein, Stöpsel im Ohr, Musik gehört, da mach ich den Brecki, sprich eingeschlafen. Wecker stellen braucht man nicht, man schläft ja nicht lange. War auch nicht lange, nur halt zwei Minuten zu lang, denn als ich aufwachte, fuhr der Zug gerade an. Habe ich irgendwas verpasst? Ein Blick auf die Uhr verriet, das musste gerade Hanau gewesen sein, wenig später sah man dann eine bekannte Firma an der Bahnstrecke in Offenbach leuchten. Tja, dumm gelaufen. Handy raus, Verbindung ab Frankfurt Hbf Richtung Hanau geprüft, ein Zug geht noch, 0.55h. Wird eng, aber könnte gehen. Auf jetzt!!! Naja, der Zug rollt und rollt, doch vorwärts kommen wir irgendwie nicht. Frankfurt-Süd, der Zug bleibt stehen. Hallo? Hier will niemand aussteigen, fahr weiter. Und dann stolpert das Teil also Richtung Hauptbahnhof entgegen. Ganz langsam und ganz sachte. Immer wieder ein Blick auf die Uhr, das wird knapp. Kein Vor, kein Zurück, kein Zugbegleiter zu sehen. 0.54h, die Türen öffnen sich, ich spring heraus, setze zum neuene Weltrekord über vielleicht 200m an, halte den neuen Rekord eventuell jetzt auch, bringt mir aber nix, denn die letzte Verbindung nach Hanau fährt gerade vom Hof. Blick auf die Anzeigetafel, nächste Abfahrt 4.37h. Haha. 5.15h daheim, kann ich direkt auf Arbeit fahren. Ein Gang nach draußen, fährt hier irgendwo nicht ein Nachtbus nach Hanau? Nix zu sehen. Also zum Servicecenter. Gibt es noch eine Möglichkeit nach Hanau? Bla bla bla...Blabla bla...Wo kommen Sie her? München, 45min verspäteter ICE. Ticket? Ja, hier bitte. Die Deutsche Bahn hat wohl bisschen was gut zu machen, denn ungeprüft, werden paar Stempel gesetzt, paar Daten aufgeschrieben und dann halte ich einen Taxigutschein in den Händen. Hier raus, dann links. Optimal, bedankt. Ahmed wartete schon auf eine Fahrt, wohin? Hanau, fahr los. Ja, mir war mittlerweile alles egal, selbst die Fahrweise durch Frankfurt war zwar mega übel, doch alles egal. Jetzt einfach nur noch heim. Auf der A3 dann Gas gegeben, der Taxometer rattert nur vor sich hin, so schnell kann man nicht schauen. Interessiert der mich? Mal schauen. Ich darf Ahmed den Weg in Hanau erklären, dann Endstation Hanau Hauptbahnhof. Das war´s? Das war´s! Gutschein hat er ja, Geld bekommt er keins. Vielen Dank, Ahmed, auf Wiedersehen. 1.30h war es nun, auf zum Auto, nur noch heim. 1.45h endlich daheim, und paar Minuten später im Bett, doch auch 30min später lag ich immer noch wach. Aber eigentlich verständlich, hatte ich ja bereits im Zug geschlafen...

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Free Blog Counter