Samstag, 15. Januar 2011

Real Zaragoza vs. Levante U.D. 1-0



Liga BBVA
Estadio de La Romareda
Zuschauer: 22500 (30)

Nachdem vor gut zwei Wochen das Kalenderjahr 2011 bereits begonnen hat, sollte für mich am heutigen Samstag das Jahr 2011 endgültig eingeläutet werden. Denn es stand endlich wieder Fußball an. Letztes Jahr sollte der Ausflug nach Spanien auf Grund hoher Ticketpreise bei Espanyol Barcelona (90Euro/Karte) nicht klappen, dieses Jahr wurde die Sache aber cleverer angegangen und den Flug gemäß eines Heimspieles vom FC Barcelona gebucht. Einleitung geglückt, gehen wir zum wesentlichen über. Deine schlafreduzierte Arbeitswoche lag hinter mir, also Freitag abend nochmal zwei Stündchen in die Koje, dann war Schluss mit Schlafen, die letzten Details wurden geklärt, fertig gemacht und gegen 1.30 Uhr ging es nach Frankfurt Hbf, denn heute sollte ich mal zum Hahn transportiert werden. Gewohnten kostenlosen Parkplatz nähe des Hauptbahnhofes ergattert (Beethovenstraße, beim Pit-Stop rechts, dann gleich links), paar Meter zum Hauptbahnhof gelaufen und kurz danach saß man auch schon im Bus Richtung Rheinland-Pfalz (12 Euro/Ticket). Die Fahrt verlief eigentlich soweit ereignislos, schlief ich kurz nach Abfahrt auch ein und wachte erst kurz vor dem Flughafen wieder auf. Sehr schön. Nun ja, jetzt war es gerade mal 4.30 Uhr, der Flieger sollte erst gut zwei Stunden abheben, also Leute begutachten, mit dem Kopf schütteln, rauchen, essen, weiter beobachten, Kopf schütteln und dann einchecken. Maschine gut voll, auf die Warterei in der Schlange aber keine Lust, darum erstmal Platz genommen. So bekam ich dann auch nur einen Sitzplatz in der letzten Reihe, macht aber nix, im Umkehrschluss bedeutet das, last in, first out. Das war der einzige Vorteil am hinten sitzen, denn die ganzen Menschen, die eine schwache Blase haben, gehen einem mit der Zeit ganz schön auf die Nerven, wenn das WC direkt hinter einem ist. Auch die senkrechte Lage beim Start ist nicht sooo prickelnd, aber ich habe es ja überlebt, von daher eigentlich auch egal. Und im Prinzip ist es ja auch egal, wo man sitzt, denn runter kommt man immer. So, fertig jetzt! Der Flug war zwar ruckelig, dass man Cocktails hätte mixen können, gelandet wurde dann aber dennoch sicher, wieder einmal weit vor der Zeit. Nur die Fanfare wurde, warum auch immer, heute nicht gespielt. Egal. Raus aus dem Flieger, ab Richtung Busbahnhof, auf nach Barcelona. Busticket für 12 Euro besorgt und erstmal in den Bus nach Girona eingestiegen, wurde aber vom Busfahrer zurückgewiesen, also richtigen Bus genommen und ab ging es nach Barcelona. In diesem natürlich erstmal geschlafen, wenig später war man dann aber auch schon am Busbahnhof Estacio del Norte in Barcelona angekommen. Zeit bis zur Abfahrt nach Zaragoza war genug, also erstmal dumm rumlaufen. Ticket für das Barca-Spiel hatte via Homepage nicht geklappt, aber am Nordbahnhof sollte es ja auch die Tickets an der Touri-Info geben. Rumgelaufen, nix gefunden, dann irgendwann mal an der Info gefragt, ajo da drüben im roten Container. 30 Minuten waren nun bereits vergangen. Dort also gefragt, nene nur in der Stadt drin an der Haupttouri-Info oder halt am Stadion. Wie lange läuft man in die Stadt? Gut 20 Minuten. Blick auf die Uhr, 60 Minuten Zeit, 20+20=40, sollte also zu packen sein. Losgelaufen und erstmal in die verkehrte Richtung. Ist ja bei mir auch nix neues, dann aber dennoch die richtige Richtung eingeschlagen und an der Touri-Info angekommen. Meine gewünschte Preiskategorie war nicht vorhanden, also die nächsthöhere für 37 Euro im zweiten Rang gesichert. Nun ja, egal. War dieses wenigstens schon mal geklärt. Zurück im schnellen Schritt zum Nordbahnhof, dort am Automaten Busticket mit offenem Return für 25,07 Euro ergattert und wenig später ging die Reise los. Natürlich dann gleich mal eingepennt, paar Mal mit dem Kopf gegen die Scheibe gedonnert, da der Arm abgerutscht ist, wieder wach, eingepennt, Pause. Herrlicher Sonnenschein, ab in die Sonne. Bien bien. Weiter ging die Fahrt, weiter ging das Schlafen. Man könnte meinen, ich habe nur geschlafen, schön wäre es, hatte aber auch gut was nachzuholen. Auf der weiteren Strecke dann wieder mal aufgewacht, doch wo war ich? Die Sonne war weg, Wolken am Himmel und Nebel. Brrr, das sieht nicht schön aus, aber bis Zaragoza ist ja noch ein Stück. Der Nebel verzog sich aber nicht, in Zaragoza ausgestiegen und erstmal gefroren. Da hätte man auch in Deutschland bleiben können. Aber gut, hätte man auch kein Fußball gesehen. Nach kurzer Orientierung ging es dann also Richtung Stadion (Etage hoch, dann rechts der Hauptstraße Richtung Stadt folgen bis rechts das Stadion erscheint). Gut 30 Minuten Laufzeit muss man einkalkulieren, dann sieht man die Flutlichtmasten. Erstmal um das Stadion gelaufen, von außen gar nicht als Stadion erkennbar, nur die Flutlichtmasten deuten daraufhin. Aber ist jetzt kein Neubau oder sowas, einfach alt, darum halt irgendwelches Gemäuer, hat schon was. An der Kasse dann mal nach Karten gefragt, 45 Euro billigste Kategorie, naja, muss nicht unbedingt sein, geht sicherlich auch günstiger. Auf der anderen Seite dann eine offene Tür, mal reingeschaut, Guten Tag gesagt und man durfte sogar rein. Spanische Gastfreundschaft. Das es sogar Haupttribüne war, war umso erfreulicher, nur die Sitze waren dreckig wie Sau, 90 Euro möchte ich dafür ja nicht unbedingt ausgeben. Aber gut, passt schon. 1,5h vor Spielbeginn also drin, paar Fotos gemacht und so langsam füllte sich das Stadion. Paar Gäste-Anhänger auf der Haupttribüne Platz genommen, paar im benachbarten Gästeblock, 30 mögen es in etwa gewesen sein. Nun ja...
Das Stadion ist in seiner heutigen Form ein All-Seater, keine Ahnung ob es hier früher mal Stehplätze gab. Aber zumindest die Hintertortribünen sind gut steil und generell macht das Stadion einiges her. Gefällt mir eigentlich ganz gut, wenn auch keine Stehplätze vorhanden sind. Muss ja auch nicht immer sein, dass man überall eine Arena hinbaut und damit dann angibt, wie toll es doch ist. So ein altes Teil ist viel interessanter, wenn da nicht die überzogenen Eintrittspreise wären, aber Spanien halt.
Fantechnisch hört und liest man ja immer davon, dass Spanien eigentlich gar nix geht. Darauf stellte ich mich auch ein, wurde dann aber doch eines besseren belehrt. Immerhin, wie bereits erwähnt, waren gut 30 Leute aus Valencia mitgekommen und die Leute im Gästeblock stimmten auch ab und zu mal ein Liedchen an, ließen dann aber nach. Schade eigentlich. Links von der Haupttribüne befinden sich die Ultras Zaragoza, zumindest hängt dort eine Fahne derer. Auf der gegenüberliegenden Seite befindet sich das Colectivo 1932, anscheinend auch so eine Art Ultragruppe. Beide konnten zum Teil das Stadion animieren und es wurde teilweise auch gut laut, zwar nicht durchgehender Support, aber immerhin besser als gar nix, hatte ich schlimmer befürchtet. Der restliche Teil tat es bestes, indem er bei zweifelhaften Entscheidungen immer wieder pfiff, dann aber wirklich jeder. Gute Lautstärke, liegt auch vielleicht am Stadion. Auf jeden Fall top! Dass dann natürlich zum Ende des Spiels die Stimmung noch besser wurde, lag halt auch am Ergebnis, dazu aber jetzt mehr.
Super Übergang gefunden, also gehen wir gleich mal auf das Spielerische ein. Der Nebel hatte sich immer noch nicht verzogen, dafür sich aber über das Spielfeld ausgebreitet. Stellenweise konnte das Spiel gar nicht mehr verfolgt werden, der Ball wurde gar nicht gesehen, manchmal war auch das gegenüberliegende Tor vernebelt. War der Ball jetzt drin oder nicht? Wo ist er? Ahhh, im Mittelfeld. Schon ein komisches Gefühl. Das ist wie früher, als Premiere aus nur einem Programm bestand und das Topspiel der Bundesliga Samstags um 15.30 Uhr verschlüsselt gezeigt wurde und man versuchte, das Spiel dennoch irgendwie zu verfolgen. Das Topspiel war es heute allerdings nicht. Letzter gegen Drittletzter, also ein spannendes Abstiegsduell, indem Zaragoza gewinnen muss, um nicht den Anschluss zu verlieren. So legten sie auch gut los, waren auch über das komplette Spiel die bessere Mannschaft und siegten am Ende verdient mit 1-0 durch ein Kontertor in der 45. Minute. Levante zwar aufopferungsvoll, aber wahre Torchancen konnten nicht erspielt werden, so dass sie die Heimreise mit null Punkten antreten mussten.

Mir war es egal, ob jetzt 0,1 oder 3 Punkte mit nach Valencia genommen werden, ich hatte meinen Länderpunkt und mein erstes Spiel 2011 im Gepäck und durchgefroren ging es zurück zum Busbahnhof. Tja, welche Verbindung nehmen wir jetzt? Schließlich hat der Busbahnhof in Barcelona von 1.15-5.15h geschlossen. Ach gammeln wir halt bisschen in Zaragoza rum und nehmen die spätere Verbindung, hat man weniger Aufenthalt in Barcelona. Also durch den angrenzenden Bahnhof gelaufen, in den warmen Warteraum gesetzt, bisschen gedöst, dann wieder mal rumgelaufen. Am bahnhofsinternen Hotel dann festgestellt, dass kostenloses W-Lan zur Verfügung stand und erstmal bisschen per Handy gesurft. So bekommt man auch die Zeit rum. Bravo. Zu gegebener Zeit ging es dann wieder zum Busbahnhof, wo der Bus gen Barcelona um 23.35h fahren sollte. Nun ja, es stand ein Bus bereit, Ticket vorgezeigt, alles klar, doch der Busfahrer stoppte mich. Ist nicht der Bus nach Barcelona, sondern nach Madrid. Tja, nochmal Glück gehabt, würde ich sagen. War sogar das falsche Bussteig, aber auf dem richtigen kam dann auch bald der richtige Bus. Dachten zumindest alle, die den Bus gen Barcelona nehmen wollten. Der Busfahrer lässt die Leute raus, macht zu, haut ab, kommt wieder, steigt ein und fährt davon. Ääääh? Ja gut und jetzt? Erstmal warten. Um 0 Uhr kam dann tatsächlich noch ein Bus, dieses Mal der richtige. Ticket vorgezeigt, blablabla irgendwas auf spanisch. No espanyol. Ja Pech wurde mir angedeutet, no english praktisch. Der Busfahrer erwies sich dann aber als freundlich und ging mit mir zum Ticketschalter, dort wurde mein Ticket einfach gegen ein gültiges Ticket umgetauscht und gut war. Was jetzt genau war, keine Ahnung, ich hatte ja die Returnticket mit offener Rückfahrt gezogen, anscheinend muss ich dann aber vorher nochmal das Ticket einlösen mit der Zeit, wann ich fahren will. Sehr kompliziert, aber am Ende ist ja dann alles gut gegangen. In den Bus rein, kurz nach Geisterstunde ging es dann also wieder zurück. Was ich auf der Fahrt gemacht habe, muss ich jetzt nicht weiter berichten. Zumindest wurde geschlafen. Ob jetzt viel oder wenig ist schwer zu beurteilen, ausgeschlafen war ich allerdings nicht, als wir um kurz nach 4h in Barcelona ankamen.

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