Sonntag, 12. Dezember 2010

Bologna F.C. 1909 vs. A.C. Milan 0-3

Serie A
Stadio Dall´Ara
Zuschauer: 20000 (2000)

Genug Schlaf gab es diese Nacht, dafür aber mit dickem Kopf aufgewacht. Man ist halt nix mehr gewohnt. Nach einer Dusche ging dies dann aber wieder recht schnell vorbei, Sachen zusammenpacken und ab zum Frühstück. Das ging zumindest, lediglich Kaffee kochen können sie in Italien einfach nicht. Das ist kein Kaffee, was da serviert wird, das ist gebrühte Scheisse. Zumindest mit Zucker ging es einigermaßen zu ertragen. Danach ausgecheckt, alles kein Problem und ab zum Bahnhof, ging um 7.53h der Zug gen Bologna. Lieber einen früher nehmen, man weiß ja nicht, wie es mit Tickets aussieht. Apropo Tickets: Während der Woche hieß es noch, es wird der Spieltag gestreikt, weil die Spieler sich ungerecht behandelt fühlen, Donnerstag gab es dann aber Entwarnung, es wird doch gespielt. Sehr gut! Einiges schon los am Bahnhof, für einen Sonntag morgen schon extrem. Egal, Ticket für 8.40 Euro besorgt und dann auf zum Gleis. Sind schon gute Preise hier in Italien, da macht Bahnfahren noch Spaß. Strecke in etwa Hanau-Würzburg, nur bezahlt man dafür fast das dreifache. Ein Vierer ergattert und dann erstmal Augen zu, bisschen schlafen. Ging zum Teil auch ganz gut, nur der Seehund hat ein wenig genervt. Seehund? Ja, Seehund, kann man meinen, den Geräuschen zu urteilen, wie sich das Mädchen hinter uns die Nase putzte. In Bologna dann um 9.30 Uhr schon einiges los auf den Straßen, Bustickets besorgt und brav an die Haltestelle gestellt, wo einige Milan-Kunden und Bologna-Anhänger bereits warteten. Bus kam, aber einfach zu voll, also Ticket stempeln nicht möglich. Macht nix, kontrolliert wurde nicht und bald war man auch bereits am Stadion. Perfekt geklappt, jetzt noch Ticket holen und dann relaxen. Gegenüber vom Stadion sind dann die Schalter, billigste Kategorie in der Kurve für 25 Euro, nehmen wir, doch irgendwie leide ich an Gedächtnisschwund, war der Block, den ich orderte nicht identisch mit dem, was ich auf dem Stadionplan gesehen hatte, wie später festgestellt wurde. Egal, sitzen wir halt mitten der Bologna-Fans, passt schon. Tickets mit Namen versehen waren also im Sack, jetzt war es allerdings erst 10 Uhr, 2,5h noch bis zum Anpfiff, was tun? Naja, hier ein Foto, da ein Foto und dann einfach nur in die Sonne stellen. War noch gut kalt an diesem Morgen. Und wie auch immer, die Zeit einigermaßen rumbekommen und dann ins Stadioninnere bewegt. Rucksack wurde kontrolliert, aber gab nix zu bestanden, Personenkontrolle wurde gar nicht vollzogen. Bravo! Erstmal einen Überblick verschaffen, geht schon.
Eine alte Schüssel ist hier aufzufinden, All-Seater, Überdachung nur auf einer Seite, gegenüberliegend ein Turm in die Tribüne integriert. Recht nett. Naja, ansonsten konnte es weniger gefallen, war zwar weitläufig und ovalförmig und alt, aber irgendwas fehlte. Aber immerhin kein Neubau. Die Gäste waren auf der gegenüberliegenden Seite unterbracht, schön im Schatten, oben drüber strahlte die Sonne. Toll. Aber dafür kann jetzt ja wirklich niemand was dafür. Zum Intro gab es lediglich auf Bologna-Seite einige Fahnen und Doppelhalter zu sehen, Milan bot nix an. Nur im Laufe des Spiels wurden mehrere Rauchbomben gezündet, dazu noch ein Spruchband mit einem Protest gegen die 12:30h-Anstoßzeit. Bologna ließ auch einmal kurz Rauch aufsteigen, dazu mehrere Spruchbänder während des Spiels. Naja, naja, nicht so berauschend. Genauso wenig der Support. Kann sein, dass es an der Akkustik liegt, aber von Milan vernahm man kaum was, ab und zu mal ein "Milan, Milan" oder "Inter Inter affanculo", das war es aber auch schon. Auf Heimseite immer wieder der Gast beschimpft, dazu noch bisschen Anfeuerung für die eigene Mannschaft, laut ist aber was anderes. Aber auch hier kann es an der Akkustik liegen und an einem anderen Standort sich ganz anders anhören. Nur fraglich, warum man fünf Vorsänger auf dem "Zaun" sitzen hat und dann doch nicht die komplette Kurve zum Singen bringt. Immerhin wurde am Ende des Spiels, wo wir unseren Platz verließen und Richtung Ausgang gingen, nochmal laut, als die Mannschaft trotz Niederlage gefeiert wurde. Lag es am Pro-Bologna oder einfach an der Standortveränderung? Die Frage bleibt erstmal offen.
Das Spiel wird sicherlich nicht als Highlight in meine Statistik eingehen. Zu schlecht das ganze. Bologna war einfach nur schlecht und Milan tat wirklich nur das Nötigste, was aber am Ende zu einem 0-3 führte. Die erste Chance hatte Bologna, aber der Weitschuss konnte pariert werden. Danach Ideenlosigkeit, Ibrahimovic vorne im Milan-Sturm war nur über seine Mitspieler am meckern, bereitete aber zumindest das 0-1 vor. Beim 0-2 durch Robinho konnte dieser gemütlich durch die Abwehr marschieren und einnetzen, naja, sehr mieses Abwehrverhalten. In der zweiten Halbzeit gab es noch die Möglichkeit zum Anschlusstreffer, doch der Kopfball wurde wiederum gehalten. Kurz danach dann die Entscheidung mit dem 0-3 durch Ibrahimovic. Per Elfmeter hätte Bologna noch verkürzen können, doch Di Vaio scheiert am Keeper, so dass am Ende das 0-3 blieb.
Mit Spielende dann das Stadion verlassen und Richtung Haltestelle gelaufen um den Bus gen Bahnhof zu nehmen. Blöd nur, dass die Straße gesperrt ist und der Bus da gar nicht halten kann. Aber alles kein Problem, wenn ein Stück weiter bereits die Busse bereit stehen. Diesmal das Ticket gestempelt, ca. 15 Minuten gefahren und nun war man bereits um 14.45 Uhr wieder am Bahnhof. Abfahrt unseres Zuges um 15.56 Uhr, also knapp noch eine Stunde Zeit. Da lässt es die Zeit zu, nochmal gepflegt essen zu gehen. Ging auch alles recht schnell. Waren gut, die drei Cheeseburger. Bahnticket gen Venezia-Mestre für 8.45Euro dann besorgt, geplant war noch die Beschaffung eines Getränkes am Automaten, dieser schluckte aber einfach das Geld. Mit zwei Euro weniger und einer kleinen Risswunde mehr am Finger ging es also ohne Flüssigkeit zum Zug, dieser gut voll, aber Platz bei einer Asiatin gefunden. Mich würde mal interessieren, ob die italienische Bahn den Fahrplan soweit auseinanderstreckt, dass man nie Verspätung hat, oder warum es der Fall ist, dass an jedem zweiten Bahnhof gut fünf Minuten Aufenthalt ist!? Ich weiß es nicht. In Venezia dann zwei Stunden später angekommen, jetzt nur noch nach Treviso und dann haben wir das Bahnfahren erstmal hinter uns gebracht. Klappte auch ganz gut, am Bahnhof dann noch Busticket für einen Euro Richtung Flughafen besorgt, wo man bereits gegen 19 Uhr aufschlug. Ziemlich klein der Flughafen, nix zu erleben. Zwar gab es hier zumindest zwei Hotspots, die aber mit dem Handy nicht klappen wollten. Merda! Also einfach sinnlos rumlaufen, rauchen, sinnlos rumlaufen, rauchen, hinsetzen, aufstehen, rumlaufen...Und dann begaben wir uns auch schon an den Sicherheitscheck. Sah alles recht locker aus, doch sollte es hier den härtesten Check meiner noch jungen Fluglaufbahn geben. Wie gewohnt das notwendigste ausgezogen, Tasche auf das Laufband, usw. Man kennt es ja. Piepserei an der Personenkontrolle, werde ich also abgetastet. Bis dato noch kein Problem. Nun sollte aber mein Rucksack kontrolliert werden. Mhhh, hab ich evtl. doch was verbotenes dabei? Nee, ich glaube nicht. Dem Typ dann den Rucksack geöffnet, erstes Fach, er geht mit einem Magnetstreifen rein, hält es an den Analyse-Computer, proceeding...Und plötzlich blinkt "Alarm!" haha, genau, der Woody als Terrorist. Der Woodyrist unter den Terroristen!!! Naja, weiter ging es mit dem zweiten Fach, wieder das gleiche Spiel, diesmal kein Alarm. Ich könnte meine Sachen nun nehmen, vielen Dank. Gut, Glück gehabt, doch kein Terrorist! Für uns ging es dann direkt ans Gate, bald fing das Boarding an, war einiges los, natürlich wieder auch einige Kunden am Start! "Die wollen doch nicht alle nach Hahn? Die passen doch alle gar nicht rein. Da müssen wir uns jetzt beeilen, nicht dass wir keinen Platz mehr bekommen!" Boah, geh heim und fahr Auto oder Zug und nerv die Leute net. Der Flieger sollte dann bald starten, Durchsage kam, dass zu Schneeschauern kommen kann. Ajo, passt schon. Flug war für 80 Minuten angesetzt, wieder kam dieser ziemlich kurz vor, wiederum Durchsage, wir wären über Luxembourg geflogen und sind in 10 Minuten in Hahn, decrease 15 Minuten. Tja, was heißt decrease? Womöglich die Flugdauer erhöht, aber wie man bei der Landung feststellen konnte, heißt es verkürzen, wieder 15 Minuten weniger gebraucht als geplant. Feine Sache. Zu recht gab es auch diesmal die Fanfare. Nur frage ich mich, warum, wenn wir einen Umweg fliegen, wir kürzer brauchen und zweitens, was wollte der Captain in Luxembourg? Billig tanken? Zigaretten kaufen? Naja, die Antwort bleibt mir wohl erspart. Kaum gelandet, stürzen die ganzen Leute schon zum Ausgang. Hallo? Wir sind noch auf der Landebahn und die Kunden wollen schon aussteigen. Nee Nee, ohne Worte. Da muss auch der Steward fünfmal die Ansage machen, die Leute sollen sich wieder auf ihren Platz begeben. Dann waren wir aber am Gate angekommen und die Tür wurde geöffnet. Brrr, ist das hier kalt. Eisiger Wind kam uns entgegen, ekelhaft. Deutschland hatte uns also wieder. Zurück zum Parkplatz gelaufen, ordentlich glatt die Straße, wird schon gehen. Ab geht es zum Bezahlen. Nur einen 50er einstecken, 11 Euro zu bezahlen, bekomm ich halt den Jackpot. Das Restgeld in Münzen, klimper klimper! Los ging die Fahrt, teilweise sah die Straße schon sehr glatt aus, sollte aber alles gehen. Ging es auch. Rauchen ging allerdings nicht, da die Scheibe eingefroren war und nicht runterwollte. Doch plötzlich tut es einen Schlag und Kälte kommt rein. Was war passiert? Anscheinend hat sich die Scheibe vom Eis gelöst und ist aus der Fassung gesprungen. Ging nicht mehr hoch und auch nicht runter. Also raus auf den nächsten Parkplatz, erstmal die Scheibe reparieren, zumindest das klappte. Die restliche Fahrt verlief dann ereignislos, heile kamen wir dann wieder in Langenselbold an.

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