Dienstag, 17. August 2010

Arminia Hannover vs. Eintracht Braunschweig 1-4

Niedersachsen-Pokal
Rudolf-Kalweit-Stadion
Zuschauer: 1000 (150)
Endlich konnte ich auch mal wieder von der Arbeit weg und den D-Pass unter der Woche nutzen. Da passte natürlich das Pokalspiel Arminia Hannover vs. Eintracht Braunschweig ganz gut. So wurde dann recht pünktlich Feierabend gemacht, nach Langenselbold an Bahnhof gefahren und auf den Zug gewartet. War auch alles kein Problem und recht bald war man beim Pöbel eingestiegen. Oh was werde ich den D-Pass im September wieder vermissen, wenn man mit diversen Kunden fahren muss. So auch heute wieder. Ab Gelnhausen war Töff-Töff Alarm angesagt. Ich hab ja eigentlich nix gegen Schwule, aber das war schon extrem, aber zugleich auch unterhaltsam. So wunderte ich mich aus der Ferne, was der Typ denn an hat und wie er rumläuft, wurde er zugleich von einem Fahrgast angemacht, nicht sexuell versteht sich. Daraufhin konterte der Töff-Töff-Mensch, was die fette Sau denn will usw. Also ein Dialog vom Feinsten. Aus sicherer Entfernung lies der Schwule dann noch verlauten, dass er, wenn er noch einmal so angemacht wird, ihn tot schlägt, weil er ist schließlich "stärker als wie alle hier". Ich muss das nun zitieren, sonst meint der Leser, ich hätte einen Schuss. Hab ich zwar manchmal, passt jetzt aber hier nicht rein. In Wächtersbach ging es dann für beide Kontrahenten raus, passiert ist aber nix. Auch auf der weiteren Fahrt nix passiert, so dass man fast pünktlich in Fulda ankam. Tip von Micha in die Spielo zu gehen und dort Kaffee zu ziehen, nicht wahrgenommen, also dann wieder mal an Gleis 6. Egal. Im ICE war dann ein Kinderausflug vom Feinsten. Geplärre hier, Geplärre da. Turnende Kinder im Gang. Meine Fresse. Der ICE ist doch kein Kindergarten! Also Stöpsel ins Ohr und eingepennt. In Göttingen aber wieder wach und dann nur blöd rumgeschaut und Musik gehört, aber besser als das Kindergenerve. In Hannover überraschend pünktlich angekommen, noch zwanzig Minuten Zeit, durch den Bahnhof geschlendert und einige Kampfbullen gesichtet, ansonsten nur komische Leute. Wie immer und überall halt. S-Bahn kam dann kurz darauf, Ausstieg Bismarckstraße. In etwa 12 Minuten zum Ground feldwegein gelaufen und schon stand ich vor dem sagenhaften Ground. Dort natürlich auch noch berittene Bullen gesichtet, willkommen in der Sicherheitswelt 2010.
Für 8 Euro ging es rein und zunächst mal kurz auf Fototour, danach Richtung Tribüne, fing es langsam an zu regnen. Und nun erstmal festgestellt, dass hier ja eine Holztribüne steht. Respekt. Warum ich den Ground heute erst mache, war dann mein erster Gedanke. Ich weiß es auch nicht. Egal, jetzt hab ich es fast in der Tasche. Meine Hoffnung, dass das Spiel vielleicht paar Minuten früher anfängt und ich somit eine frühere Verbindung bekomme, erfüllte sich nicht, eher wurden noch 6 Minuten drauf gepackt, bevor es auf dem Grün los ging. Gut 150 Braunschweiger weilten im Gästeblock und verkündeten erstmal, was sie von Hannover halten. Die Rückantwort ließ nicht alle auf sich warten und wurde in Form eines Fingers getätigt. Die Gäste schwiegen zunächst, wurden dann aber während des Spiels aktiv und sangen und hüpften bisschen. War jetzt nix wildes, aber okay, was man so gesehen hat, waren es auch eher jungsche als die alten Haudegen. Zumindest der alte Klassiker "...schießt ein Tor für uns!" wurde von sich gegeben, was allerdings weitere Pluspunkte kostete. Auf Arminia-Seite waren ca. 50 Leute hinterm Tor aktiv, aber eher in der old-school-Phase, Suff & bisschen Anfeuern. Geht aber auch und ist okay.
Auf dem Feld war Braunschweig überlegen, ließ den Ball und Gegner laufen und ging nach einem Foulelfmeter auch verdient in Führung. Danach wurde das Spiel eher verwaltet ohne in Gefahr zu kommen. Die zweite Halbzeit war dann allerdings eine ganz andere. Hannover drückte und konnte durch einen Handelfmeter ausgleichen, was Selbstvertrauen schaffte, denn ab nun spielte nur noch Hannover. Bis zur 70. Minute war es ein offenes Spiel, welches hin und her ging. Meine Bedenken, bei Verlängerung nicht das komplette Spiel sehen zu können,da ich sonst nicht mehr heimgekommen wäre, erwiesen sich als falsch, gelang genau in dieser oben genannten Minute den Gästen der erneute Führungstreffer, welcher einen Zaunsprung der mitgereisten Gästefans auslöste. Nun ja, der Bann war nun gebrochen, das 1:3 und 1:4 ließ nicht lange auf sich warten, was dann auch der Endstand war.
Mit Schlusspfiff dann raus, mit schnellen Schritten Richtung S-Bahn-Station, wollte ich die frühere S-Bahn gen Hauptbahnhof erwischen und bisschen mehr Aufenthalt zu haben. Entgegenkommender Regen, der ins Gesicht brasselt, ist allerdings nicht sonderlich lecker, so dass ich ein gutes Stück joggte und für die Strecke nur noch 8 Minuten benötigte. Am Hauptbahnhof dann erstmal den Abtransport der Gäste beobachtet, die einen Sonderbus ab Stadion gestellt bekamen, Sicherheitswahn sei dank, passierte aber nix spannendes, so dass ich mich mit dem Abendessen beschäftigte. 2 Cheeseburger & 1 Cappuccino. Zum Hieressen oder Mitnehmen? Hieressen! Da drückt die Alte an der Kasse tatsächlich Außer Haus. Jetzt muss ich wieder erklären: Wenn das Bestellte eingepackt wird und mitgenommen wird, muss der Schnellimbiss weniger Umsatzsteuer zahlen im Gegensatz, wenn im Restaurant gegessen wird. Somit muss ich hier und jetzt leider schreiben, dass McDonalds unseren Staat bescheisst. Über eine Anzeige mache ich mir mal Gedanken. Das Essen lag dann auf dem Tablett, Platz gesucht und nun folgten die Nachwirkungen der Joggerei. Schweißausbrüche. Baaaah. Also schnell noch das Heißgetränk runtergespült und raus an die frische Luft. Hier aber kaum was los, außer das man angeschnorrt wurde, habe aber dankend abgelehnt und dann ging es zum Gleis 3. Freudestrahlend einen Kaffeeautomat gesichtet, Jacobs für 50 Cent, perfekt, also einen gezogen, der Zug kam und ein Vierer für mich alleine. Die Fahrt verlief recht ruhig, hatte zwar Stöpsel im Ohr, aber auch sonst war kaum ein Geplärre zu vernehmen. Ein Blick zum blonden Mädchen nebenan verweigerte ich aber, hatte sie ihre Mutter dabei und war auch erst geschätzte 14. Das war am Ende nicht ganz richtig geschätzt, macht sie jetzt demnächst Abitur, dürfte also um die 18 sein, aber was will man mit so jungen Dingern? Außer Sex kann man mit diesen sicherlich nicht viel anfangen. Nun gut, sie stieg in Fulda aus, ich erst in Hanau, dort kam dann die Regionalbahn pünktlich und nach wenigen Minuten war ich ziemlich platt in Langenselbold. Noch zum Auto gelaufen, heimgefahren, ins Bett gelegt, 0:15 Uhr. Gut, dass erst um 4:30 Uhr der Wecker klingelt, aber das war mir der Ausflug nach Hannover wert.

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