Sportgelände Maiacher Straße
Attendance: 50 (8)
Wieder einmal mit Can und Brecki ging es an diesem Sonntag nach Bayern, genau genommen nach Nürnberg. Trotz angestrebter Zugfahrt konnte man zunächst ordentlich auspennen, ging der Zug erst um 11 Uhr ab Hanau. Dennoch recht früh wach gewesen, fertig gemacht, das übliche Spielchen mit Treffen von Can am Aldi, Weiterfahrt nach Hanau usw. Eigentlich doch recht langweilig bis dato, aber das ist das übliche Vorgeplänkel, beim Sex kommt man ja auch nicht gleich zum Schuss. Am Hauptbahnhof mal wieder das Eröffnungsangebot in Form von Kaffee für 50 Cent in Anspruch genommen, wenig später sah man dann auch schon Brecki, der zum Gleis latschte, wir hinterher und dann kam auch schon der Zug in Richtung Würzburg. Ausnahmsweise wurde heute mal nicht gepennt, sondern die meiste Zeit nur dummes Zeug gebabbelt. So sah man dann in Gemünden einen Trainspotter und bildete allmögliche Zusammenhänge zum Fußball. Wann zählt ein Trainspotter den Train? Gibt es einen Trainspotting Informer? Und was passiert, wenn der Train auf einem Nebengleis einfährt? Trotzdem spotten oder wegschauen, da nur Nebengleis? Ich denke, die Fragen werden für uns unbeantwortet bleiben, sind jetzt auch nicht so zwingend interessant, wobei, wenn man richtig überlegt, wäre es schon interessant. Die bekannten 5 Schritte mussten dann in Würzburg getätigt werden um den Anschlusszug zu erreichen, klappte auch hervorragend. Auf dieser Strecke passierte relativ wenig bis gar nix, außer das es zu regnen begann. In Nürnberg mit der S3 Richtung Roth, zwei Stationen zu Sandreuth, dort raus und erstmal Regenjacke raus. Widerliches Wetter. Zunächst ging es für uns in die falsche Richtung, aber gleich korrigiert, andere Richtung eingeschlagen, beim Pförtner einer größeren Firma nachgefragt und dann den Weg zum Sportplatz gefunden.
Aus der Ferne sah man dann schon die orangene Kinokartenrolle, das ganze dann für 6 Euro. Nene, diesmal kein Bock drauf, also anderen Weg gesucht und auch gefunden. Brecki folgte mir, Can biss musste in den sauren Apfel beissen und die Kinokarte in Empfang nehmen, was ihn dann schon ziemlich wurmte. Der Weg führte uns dann erstmal in Richtung Vereinsheim, wo Festus mit vier weiteren Bayern-Fans saß. Hätte jetzt nicht unbedingt sein müssen, aber mich kennt er nicht, so dass Brecki sein Vergnügen mit ihm hatte. Aber auch nicht lange, denn die Wege trennten sich dann zu Spielbeginn.
Wir gesellten uns zunächst hinter eine dreireihige Sitzbank, was eigentlich auch das Highlight dieses Groundes ist. Drum herum noch bisschen Wall, hinterm Tor noch eine manuelle Anzeigetafel, allerdings außer Betrieb und auf der anderen Seite noch bisschen Vereinsheim. Kann man so akzeptieren, ja muss man sogar. Gibt aber sicherlich trostlosere Grounds in diversen Landesligen.
Trostlos war hingegen das Spiel. Die erste Halbzeit recht schwach, paar Chancen auf beiden Seiten, Nürnberg muss gewinnen um noch eine theoretische Chance auf den Klassenverbleib zu haben, doch Amberg macht zunächst das Tor auf dem nassen Rasen. Nachdem wir den Sportplatz umrundet hatten, bekamen wir wieder Gesellschaft in Form von Festus, besser gesagt Brecki durfte sich mit ihm unterhalten, wir standen nur daneben, schauten Fußball und hörten ab und an mal hin. Nürnberg wachte dann auf, bekam einen Elfmeter, der aber prompt verschossen wurde, sowie auch der Nachschuss. Dennoch gelang den Gastgebern noch der Ausgleich und auch die Chance auf den Siegtreffer war durchaus gegeben, aber sollte am Ende nicht sein. So wird man sich nächste Saison in der BOL Mittelfranken wiederfinden, der zwölf Punkte Rückstand bei möglichen zwölf Punkten ist sichtlich unwahrscheinlich.
Für uns ging es dann wieder per pedes retour zur S-Bahn Station, vorher aber noch ein Halt an einer Pizzabude. Spezial für 5.50 Euro war okay, Größe auch. Stempelrabattkarte lehnten wir dankend ab, benötigen wir sicherlich nicht, Geschmack war auch recht ok. Zumindest am Anfang, vollgefuttert ging es dann weiter, doch nach kurzem Laufen kam ein unwohles Gefühl in der Magengegend auf. Ich kann die Leserschaft aber beruhigen, ich hab weder gekotzt noch in die Hose geschissen, um es mal brachial auszudrücken. An der Station dann angekommen, noch kurz gewartet, S-Bahn verspätet, kam dann die Durchsage, Zug fällt aus. Ach herrje. Nächste Bahn geht in 20 Minuten, allerdings Ankunft zur gleichen Zeit wie Abfahrt unseres Zuges. Geht zwar noch eine spätere Verbindung, muss aber nicht sein. In der Zwischenzeit dann noch bisschen am Automaten rumgespielt. Jackpot zwar nicht geknackt, dafür ne schöne Zugfahrt von Palermo nach Moskau rausgesucht, ca. 64 Stunden. Einfach. Geht aber noch länger, einfach was östlicher in Russland suchen, Ort fällt mir jetzt aber nicht mehr ein. S-Bahn kam dann zum Glück und kurz vor dem Hauptbahnhof bereit zum Sprinten gemacht. S-Bahn hält, raus, losgesprintet, Treppe runter, Treppe rauf, Zug steht noch. Auf den Knopf gedrückt, passiert nix. Schaffner steht weiter vorne und brüllt nur nach hinten, was ist jetzt, mitfahren oder nicht. Natürlich mitfahren, Can kam als zweites an, Brecki brauchte bisschen länger, aber packte es am Ende auch noch. Aber Glück gehabt, dass wir nix bezahlen mussten, denn laut Schaffner kostet jede Minute Verspätung 1000 Euro. Wobei, hätten wir gerne gezahlt, wenn die Verspätung seitens der Bahn auch bezahlt wird. S-Bahn=20Minuten=1000 Euro je Minute. Kommt schon was zusammen. Schnaufend dann erstmal im Zug gesessen, wenig später schon in Würzburg gewesen und nach dem üblichen Umstieg in Würzburg auch bald wieder in Hanau. Auf der Rückfahrt passierte dann nicht mehr so viel. Lediglich ein junges Ding hatte drei Kissen zum Schlafen dabei. Eins lag hinterm Kopf, die anderen beiden unter diesem.
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