Samstag, 28. Mai 2016

FK Baník Most vs FK Tachov 2-3

ČFL                 
Fotbalový stadion Josefa Masopusta
Zuschauer: 100


Der Spielplan in Tschechien meinte es mal wieder gut, ein flotter 3er am Samstag sollte gehen, da sagt man selten nein. Im Land der unzähligen Tribünen gibt es ja noch so viel zu tun, alle wird man wohl eh nicht schaffen, aber man versucht eben so viele wie möglich. Dazu gehört dann auch, einige ehemaligen Erstligisten zu besuchen, auch wenn diese mittlerweile in den Niederungen Tschechiens angelangt sind. Mit Can konnte ich einen Mitfahrer finden bzw. ihn als Fahrer akquirieren, 5.30 Uhr am Pendler in Hoesbach war Treffpunkt ausgemacht und dann konnte die Fahrt beginnen. Schön, mal nicht hinter dem Steuer zu sitzen, auf dem Beifahrersitz Platz zu nehmen und zu entspannen. Schlaf kam dennoch zu kurz, gab viel zu erzählen. Die gewohnte Route via Marktredwitz wurde gewählt, dazu auf die Vignette verzichtet, ist es ja nur ein kleines Stück zwischen Cheb und Karlovy Vary, welches vignettenpflichtig ist. So ging es dann über Land, teils mal wieder fragliche Straßen, öfters kam die Frage, ob das überhaupt richtig sei, aber wenn das Navi die Route so ausspuckt, wird es schon passen. Um 10.18 Uhr hatten wir dann endlich unseren Zielort erreicht und beim Abbiegen in die Straße hatte ich direkt ein ungutes Gefühl, das Spiel findet nicht statt. Keine Ahnung warum mir der Gedanke in diesem Moment durch den Kopf und über die Lippen gestoßen ist, aber ich sollte leider recht behalten. Da stehst du nachts um 4.30 Uhr wach, freust dich auf einen ehemaligen Erstligisten und dann stehst du zwar vor offenen Toren aber eben ohne Spieler da. Wir waren nicht alleine, ein, vermutlich aus Österreich stammender, Gleichgesinnter war noch zugegen, ebenso paar Einheimische. Aber das kann doch nicht der komplette Zuschauerandrang sein? Nein, der Rest wusste es sicherlich schon vorher und obwohl ich am Vorabend nochmal alle Spiele geprüft hatte, habe ich wohl übersehen, dass beim anvisierten Spiel kein Schiedsrichter mehr hinterlegt war, ebenso fand bereits das letzte Spiel von FK Chmel Blšany nicht statt. Dies wusste ich aber vor Ort nicht, hatte auch kein WiFi in der Umgebung gefunden um zu schauen was hier los ist. Selbst auf der Facebook-Seite vom Verein war ich zuvor noch, da war ein Eintrag vom letzten Wochenende, die Übersetzung brachte mir: „Blšany heute wieder gewinnen“, da denkt man ja an nichts Böses. Wenn ich allerdings den Text: „Blšany dnes opet nenastoupí“ einzeln in die Übersetzungsmaschine eingebe, kommt sinngemäß heraus, dass Blšany heute wieder nicht gestartet ist. Tja, habe ich nun menschlich versagt oder war es einfach Pech? Wie dem auch sei, ich war niedergeschlagen, der 3er vom heutigen Tage hatte sich bereits jetzt in Luft aufgelöst, direkt kam von mir, dass wir jetzt wieder heimfahren. Taten wir aber nicht und so ging es dann gefrustet bereits jetzt zum zweiten Spiel. Zeit hatten wir natürlich genügend nun, so ging es zunächst im Supermarkt frühstücken und dann bei ordentlichen, warmen Temperaturen im Auto noch ein wenig relaxen. Baník Most war jahrelang als Zweitligist unterwegs, spielte gar von 2005 bis 2008 in der ersten Liga. Nach dem Abstieg aus der zweiten Liga im letzten Jahr, sieht es nun auch in der Drittklassigkeit nicht gut aus und man steht sehr weit unten in der Tabelle. Riecht nach einem Abstieg in die vierte Liga. Ob dann überhaupt noch Zuschauer kommen, bleibt fraglich. Das mag heute an der frühen Anstoßzeit am Samstagmittag (13.30 Uhr) gelegen haben, dass fünf Minuten vor dem Anstoß lediglich 35 gezählte Zuschauer zugegen waren. Es kamen dann zwar noch einige, ob die offizielle Zuschauerzahl von 100 aber so stimmt, kann man anzweifeln. Das Stadion aber ist immerhin eine schöne Schüssel, mit grünen und weißen Sitzen. Viele dieser Sitze wurden aber womöglich lange nicht mehr benutzt, sieht man den Staub auf diesen sehr deutlich. So musste Kommando Putzdienst zumindest zwei Plätze zunächst einmal räumen um keinen dreckigen Hintern zu bekommen. Die Klobasa wurde natürlich auch beehrt, konnte man verspeisen, Preis nicht mehr bekannt, glaub 45 Kronen. Auf Bier wurde, obwohl ich diesmal nicht fahren musste, verzichtet, war die Müdigkeit zu hoch und ein Mittagsschlaf wäre womöglich die Folge gewesen. Dabei konnte man im ersten Durchgang immerhin zwei Tore bewundern, so dass es mit einem Remis in die Pause ging. Zur zweiten Halbzeit gesellte sich NiWo noch zu uns, der mich vorher kontaktierte und das gleiche Nachmittagspiel vorhatte. Nun konnten nochmals drei Tore bewundert werden, wobei man nach einer gespielten Stunde von einem möglichen Heimsieg träumen konnte, ein Doppelschlag in Minute 69 und 70 ließ aber die Gäste wieder in Führung gehen, die den Auswärtssieg dann auch nicht mehr hergaben und so die Gastgeber weiter in den Abgrund treiben. Diesem Abgrund waren wir trotz Spielabsage erst einmal entkommen, wir krabbeln aus dem Tief wieder hinab und schauen was der restliche Tag noch so mit sich bringt…

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