Sonntag, 30. August 2015

Kickers 94 Markkleeberg vs. BSG Chemie Leipzig 1-3

Sachsenliga                 
Sportpark Camillo Ugi
Zuschauer: 1017 (ca. 700 Gäste)


So ganz klar war es am Vorabend noch nicht, wohin es gehen soll. Da ist auf der einen Seite der TSV Haar, wie sich aber bereits am Freitagabend herausstellte, wird nur auf dem sinnlosen Sportplatz gespielt. Fiel also aus der Lotterie raus bzw. war ja an Nummer 1 gesetzt. Nun musste eine Alternative her. Union Salzgitter oder eben Kickers Markkleeberg. Bei beiden Verbindungen fragliche Umsteigezeiten mit sechs in Braunschweig bzw. vier in Fulda. Natürlich in Markkleeberg der bessere Gegner, so also dafür entschieden. Nur die vier Minuten in Fulda müssen nicht sein, darum halt den Regio gen Fulda genommen. Bedeutet aber zugleich auch vierzig Minuten früher los. Jo, hoppen ist halt kein Wunschkonzert. Den üblichen Mitfahrer auf der Strecke eingesammelt und zusammen ging es gen Norden und dann gen Osten. Wie es ja immer so ist, der Anschluss nach Leipzig hatte fünf Minuten Verspätung, mein ICE ab Hanau war pünktlich, hätte ich also neun Minuten gehabt und somit locker gereicht. Naja, egal. Sicher ist sicher. Viel aufregendes ist nicht passiert, das Internet im Zug ging mal wieder, nur gab es eben nur diese Kabinen und keine Abteile. So wurde die Fahrt eher zur Party- oder Kneipenfahrt, denn in allen Ecken wurde gequatscht und dadurch entwickelte sich eine ordentliche Lautstärke. Aber auch hielt man irgendwie aus. In Leipzig angekommen, musste der Körper erst einmal mit Flüssigkeiten versorgt werden, so gab es in der Lounge eine Bouillon, Spezi, Kaffee und Apfelschorle. Gut gestärkt konnte es im Keller mit der S-Bahn weiterfahren, knappe fünfzehn Minuten waren zu fahren und wir waren in Markkleeberg. 1 Kilometer war bis zum Stadion zu bewältigen, das schafften wir auch, danach lief der Schweiß allerdings aus allen Poren. Wahnsinn, wie ein Mensch schwitzen kann, aber bei 32 Grad auch kein Wunder. Am Eingang, wie bereits gestern, erneut abgewiesen worden, sinnlos, selbst in der sechsten Liga ist es mittlerweile schon so weit. Na gut, dann eben die sechs Euro bezahlen, immerhin durfte heute die 1.5l Weichplastikflasche mitgenommen werden. Leerfotos schnell in den Sack gepackt, dann ein Bierchen für 2.50 der 0.4l-Becher besorgt und in den Schatten auf die Tribüne gehockt. Auf Bratwurst wurde verzichtet, für 2.50 Euro einfach zu teuer. Der Gästeblock füllte sich nach und nach, bis er dann zu Spielbeginn gut gefüllt war. 1017 Zuschauer offiziell, hätte schon auf etwa 1500 getippt und 1000 Gäste, aber relativiert sich das alles und es dürften nur etwa 700-750 Gäste anwesend gewesen sein. Für sechste Liga aber durchaus zufriedenstellend. Diese präsentierten dann zum Intro auch gleich mal eine Überziehfahne, darunter wurde dann beim Herablassen ordentlich gezündelt, so dass Bengalen und Rauch zu sehen war. Gab ein ordentliches Bild ab und so hatte sich die Fahrt hierher nun schon gelohnt. Das Spiel war dann leider wenig berauschend, bei diesen Temperaturen aber kein Wunder. So wurde auch die Getränkepause ausnahmsweise akzeptiert. Support war aus dem Gästesektor des Öfteren zu vernehmen, sicherlich auch nicht leicht bei den Temperaturen einen ordentlichen Support auf die Beine zu stellen. Soweit war es aber in Ordnung. Ich weiß, Freundschaft besteht zwischen Chemie und der SGE aus Frankfurt, warum man aber „Eintracht Frankfurt; Eintracht Frankfurt!“ bei einem Spiel von Chemie singen muss, bleibt mir ein Rätsel. Ebenso das „Vorwärts – Chemie – Ultras“, aber das hatte ich ja bereits im Bericht zum Besuch im Alfred-Kunze-Sportpark moniert. Die Gastgeber können nach knapp zwanzig Minuten in Führung gehen, der Ausgleich erfolgt knapp fünfzehn Minuten später. Halbzeit. Wir sitzen noch im Schatten, die Sonne wandert aber immer weiter und geht immer tiefer, wie im Wattmeer ist zu sehen, wie langsam die Flut in Form von Sonnenstrahlen kommt. Die zweite Halbzeit beginnt, weiterhin mühvolle Anfeuerungen der Gäste, auf der Heimseite auch immerhin drei-vier Kinder mit Megafon ausgestattet, nur um es mal zu erwähnen, gleichzeitig aber natürlich nicht weiter erwähnenswert. Knapp eine Stunde ist gespielt, da kann Chemie erstmals in Führung gehen, ordentlicher Jubel im Gästeblock und nun auch wieder guter Support, der allerdings nicht lange anhält. Ich habe Verständnis. Das 1-3 in der Schlussminute bedeutet zugleich auch den Endstand. Mal wieder eine Steuerverschwendung par excellence dann noch mitbekommen, sitzen diverse Polizisten im Bulli und lassen den Motor laufen. Noch schlimmer aber der Bulli auf dem Weg zum Bahnhof, dort sind die Fenster und Türen offen und der Motor läuft. Sehr geehrte Polizisten, auch mal an den Klimaschutz gedacht? Schwitzen müssen wir bei den Temperaturen alle, somit auch ihr. Herzlichst, Ihr Woody! Tja, was und wie machen wir es nun auf dem Rückweg? 17.05 Uhr fährt eine S-Bahn zum Hauptbahnhof, allerdings von Markkleeberg, 17.13 Uhr erst eine von Markkleeberg-Großstädeln, dort wo wir ausgestiegen sind. Die erstgenannte Station auch deutlich weiter, aber dadurch auch zehn Minuten mehr Zeit am Hauptbahnhof. Nun folgt das hätte, wenn und aber, einfach mal dreißig Minuten früher anfangen, hätten wir uns nicht nur abhetzen müssen, sondern gar noch eine frühere Verbindung bekommen und somit auch gut hundert Minuten früher zu Hause. Hätte, wenn und aber… Die Kraft war trotz komplettem Wasserverlust noch vorhanden und auch die Motivation, die frühere Verbindung zu bekommen. Abgequält und geschwitzt, die letzten Meter gejoggt. Die Treppen an der Station hochgeschleppt und da kommt das Gefährt auch schon. Nass, als ob man gerade aus dem Schwimmbad kommt, aber wir haben es geschafft. Am Hauptbahnhof dann noch schnell Wasser beim Discounter besorgt, Essensaufnahme ging leider schief wegen zu langer Schlange, dann eben noch schnell zwei kleine Getränke in der Lounge verdrücken bevor es zum Gleis ging. Dort stand ein gekoppelter ICE bereit, natürlich in den falschen Zugteil eingestiegen, ging dort mal wieder das Internet nicht. Sicherlich gibt es weitaus schlimmeres, aber wenn man schon in der 1.Klasse fährt, will man auch den vollen Service nutzen können. Eine Station in weiter, in Naumburg, dann elf Minuten Aufenthalt. Das Zugteil zufällig gewechselt, da zum Rauchen gegangen, und siehe da, hier geht das Internet. Na also, es geht doch. Hauptsache am Anfang wieder gemeckert. Durch das Warten auf Anschlussreisende dann mit gut zehn Minuten verspätet rausgefahren, konnte immerhin auf acht gedrückt werden. Macht ja eigentlich nichts, da in Fulda eh 26 Minuten zum Umsteigen, aber es soll ja noch ein Döner verschlungen werden. Na gut, zur Not auch im Anschluss nach Hanau. Kurz vor Fulda nochmal in die DB-App geschaut, mein Wunsch vom Morgen ging in Erfüllung, der ICE um 20.27 Uhr hat zwanzig Minuten Verspätung und kommt am gleichen Bahnsteig an. Nur noch hoffen, dass es zeitlich passt. Einfahrt in Fulda, ICE steht da, sieht aber so aus, als ob dieser gerade losrollen würde. Tat er aber zum Glück nicht, die Türen gingen auf und die Leute stiegene erst aus. Kurz Sprint, eine Hürde in Form eines Müllsackes genommen und dann war ich drin. Genial. Endlich habe ich auch mal Glück, dreißig Minuten früher zu Hause. Aber kurzer Schock dann noch beim Winken zum Kollegen. Auf der Anzeigetafel steht Ziel München via Würzburg. Wäre jetzt blöd, aber war nicht so. Nächster Halt Hanau. Meinen Döner habe ich dann zwar nicht mehr bekommen, aber egal, Schlaf ist wichtiger als Essen. Für den Kollegen ist die Zugfahrerei nun vorbei, für mich geht es noch eine Woche weiter, zugleich wird es aber auch ruhiger, denn bei mir ist auch der Urlaub vorbei und so darf ich ab morgen wieder täglich fünfmal die Woche auf der Arbeit erscheinen. Ob ich dazu Lust habe? Da enthalte ich mich gerade mal…

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