Dienstag, 13. Mai 2014

HNK Rijeka vs. GNK Dinamo Zagreb 2-0

Hrvatski Kup Finale                 
Stadion Kantrida
Zuschauer: 10000


Endlich war der Tag des Zielspiels gekommen, zugleich auch der Tag eines neuen Länderpunktes. Der Tag begann verregnet, gemütlich morgens fertig gemacht und dann so langsam aufgebrochen, Ziel war es um 14 Uhr in der Küstenstadt anzukommen. Erneut über diverse Landstraßen wurde der Weg gen Süden auf mich genommen, erneut teils fragliche Straße, teilweise aber auch gut ausgebaut bzw. geteert. Die Grenze wurde erreicht und während der slowenische Grenzer einen Blick auf den Perso werfen wollte, so hatte die Kroatischen gar kein Interesse daran, lieber den Small-Talk unter Kollegen weiterführen und den Autofahrer einfach durchwinken. Völlig entspannt. Das Wetter wurde nun besser, der Regen verzog sich, so war es aber auch hier unten gemeldet. Straßen in Kroatien soweit auch gut befahrbar, nur in Rijeka selber öfters mal mit Schlaglöchern zu kämpfen gehabt. Endlich angekommen, hier ist noch nichts neu, hier stehen noch schön die alten Häuser am Wegesrand, macht auf jeden Fall was her. Innerorts dann Schwierigkeiten mit den Straßen gehabt, alles sehr eng, dank Navigation aber das Hostel trotzdem gefunden (27Euro/Nacht/EZ plus 1 Euro Tourismusabgabe). Parkplätze vor Ort aber nicht vorhanden, hätte man sowieso überall in die Parkuhr einwerfen müssen, Geld hatte ich bis dato noch keines, also einmal rumgefahren, aber nirgends was gefunden, darum dann einen großen Parkplatz in unmittelbarer Nähe gewählt, der zwar auch kostenpflichtig war, aber Bezahlung folgte erst später. Zum Hostel gelaufen und eingecheckt, Problematik mit Parkplatz erklärt, wurde Abhilfe geleistet, im Hinterhof wäre ein Parkplatz für mich. Optimal. So ging es dann los, per Pedes in die Fußgängerzone, die auch gut alt und weniger modern ist, Stolpersteine darüber hinaus zu finden, aber das hat halt auch alles Charme. Moderne Geschäfte dennoch vorhanden, genug Banken, wo mal 400 Kuna abgehoben wurden, lieber bisschen zu viel als zu wenig, weiß ja nicht, ob ich für abends noch bisschen Geld für den Schwarzmarkt brauche. Noch kurz was essen gegangen, leider nicht landestypisch, sondern diesen Fastfoodkram, Preise auch eher auf westlichem Niveau. Auto geholt und zum Hostel gebracht, dann nochmal auf das Zimmer verzogen und bald darauf konnte es losgehen. 17 Uhr Abfahrt ist eigentlich zu früh, dachte ich mir, aber war schon fast zu spät, denn es waren sehr viele Anhänger unterwegs. Klar, beim bedeutendsten Spiel des Jahres. Zum Stadion kam ich gar nicht erst durch, wurde ich abgewiesen, also wieder zurück und einen großen Parkplatz vorliebgenommen, auch wenn es von dort noch einiges zu Laufen war. So konnte aber zumindest schon mal die Stimmung und das Interesse aufgesaugt werden, dazu ein Blick in das Stadion geworfen werden, im Hintergrund die Adria. Genial. Reservierte Karte war hinterlegt und konnte ich bald schon in den Händen halten, aber noch genügend Zeit bis zum Anstoß. Außerhalb weiterhin die Stimmung aufgesaugt, die Mannschaftsbusse treffen ein. Nichts besonderes. Ein Gang an die Adria, genießen, einfach nur genießen. Dann ging es rein, Hütte voll, am Ende doch nicht ganz ausverkauft, wie gemeldet, platzte dennoch aus allen Nähten. Heimkurve natürlich voll, Gästeblock zunächst spärlich besetzt, kamen nach und nach noch Gäste, so dass am Ende gut 800 anwesend waren, geteilt in Pro & Anti, abgetrennt mit Sichtschutz. Die Umstände dürften ja bekannt sein. Zum Intro gab es in der Heimkurve eine Zettelchoreo zu bestaunen, drei Kreise waren zu sehen, der mittlerweile Kreis wurde dann von grau in gold umgewandelt, vorne dran noch ein Spruchband. Schade, dass die anderen beiden Kreise nicht auch noch gewendet wurden, hätte sicherlich ein ordentliches Bild abgegeben. Aber auch sonst war die Heimkurve sehr gut aufgelegt. Dauerhafter Support, 100% Mitmachquote und eine gute Lautstärke. Auch der Rest des Stadions zog das ein oder andere Mal mit, so dass es noch lauter wurde. Aus dem Gästesektor konnte man leider gar nichts vernehmen, zwar wurde Bewegung wahrgenommen, aber gesanglich gingen die Gäste komplett unter. Mehrere Spruchbänder wurden im Laufe des Spiels präsentiert und auch die Gäste hatten noch was mitzuteilen. Nette Schalparade war über die komplette Kurve zu sehen und bald kam dann auch schon die 60.Spielminute, die Spielminute für das Abbrennen von Pyro. Da schreckt selbst eine herumfliegende Drohne nicht zurück, war eine ganz nette Fackelshow, wenn auch nicht die komplette Kurve gebrannt hat. Im Gästeblock folgten lediglich zwei Fackeln, die aber vom Pro-Block in den Anti-Block geworfen und diese postwendend wieder retourniert wurden. Nachdem Rijeka bereits das Hinspiel mit 1-0 für sich entscheiden konnten, so wurde auch das Rückspiel verdient mit 2-0 gewonnen, was zugleich den Pokalsieg bedeutete. Eine erhoffte, erneute Pyroshow blieb leider aus, so wurde sich die Siegerehrung noch angeschaut und die dazu gehörenden Jubelszenen, noch ein zwei Bildchen und dann hieß es auch schon wieder Abschied nehmen. Den Länderpunkt Kroatien nun auch endlich im Säckel, aber gibt ja in diesem Land noch ordentlich was zu tun. Kann man nur hoffen, dass die Situation in Zagreb nicht ausartet bzw. sich normalisiert und man dort demnächst wieder die gewohnte Stimmung zu spüren bekommt. Ursprünglich war für den nächsten Tag noch ein Spiel in Slowenien geplant und wenn auch geografisch machbar, da nur 100km Umweg, so ließ ich das Spiel dann doch eher sein. Wäre zwar ein europäischer Erstligist gewesen, aber ein Stadion nur mit paar unüberdachten Sitzen, dazu einer stressigen Nachtfahrt am Ende, ließen mich von Rijeka auf direktem Wege bei Tageslicht nach Hause fahren. Schon morgens um die 16 Grad in Rijeka, ging es in Slowenien gar auf die 20 rauf. Vorbei an der längsten Eisenbahnbrücke der Welt aus Stein (leider nicht wahrgenommen, nur Hinweisschild gelesen), ging es dann in Richtung Gebirge. Wetter weiterhin optimal, Berg- und Talfahrt, in Italien gar auf 1165m Höhe gewesen, ehe wieder der Abstieg folgte. Was dann unten im Tal folgte, war ein gigantisches Panorama. Ich stand vor dem Lago del Predil, sauberes Wasser, im Hintergrund zum Teil schneebedeckte Berge. Einfach herrlich. Das machen solche Touren dann eben auch aus. Nicht nur der Fußball. In Österreich wieder angekommen, wurde in Villach die Kiste erneut befüllt, dann die Tauernautobahn rauf in Richtung Salzburg. Zwischen dem Katschberg- und Tauerntunnel (zusammen 11 Euro Sondermaut) dann Schneeregen und nur noch 4.5 Grad, was ein Glück hatte ich die Woche vorher meine Sommerreifen drauf gezogen. Aber blieb natürlich nichts liegen, war nur ungemütlich zu fahren. In Salzburg dann Pause gemacht, die verbrauchten Liter nochmal befüllt und dann einfach nur Richtung Heimat. Nach zwölf Stunden dann wieder zu Hause gewesen, resümiert muss ich sagen, dass sich die Tour voll gelohnt hat, wenn auch nur sechs statt geplanten sieben Spiele geschaut wurden. Aber beim Höhepunkt sollte man eben aufhören…

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