Samstag, 28. September 2013

Slavia Praha vs. Sparta Praha 0-2

Gambrinus Liga         
Synot Tip Arena
Zuschauer: 15884


Nun folgte die große Unbekannte. Das Prager Derby. Klar nimmt man das Spiel mit, wenn es zeitlich wunderbar passt, aber dennoch standen noch einige Fragezeichen, ob sich das Spiel überhaupt lohnt. Slavia Vorletzter in der Tabelle, die Gäste von Sparta an der Sonne. Letzte Woche wurde noch der Slavia-Bus von Vermummten angegriffen, waren wohl mit der Leistung nicht zufrieden. Nun halt die Frage: Derby-Sieg um jeden Preis oder doch eher Stagnation? Ich werde es sehen. Fahrt nach Prag ohne Probleme, um das Stadion herum schon bisschen was los, in Murmansk dann einen kostenlosen Parkplatz ergattert. Also die Straße hieß so, nicht die Stadt. Denn die ist ja bekanntlich in einem anderen Land. Zum Stadion per Pedes, fünf Minuten vielleicht zu laufen, Gäste hatte ich wohl verpasst, lag bereits Schwarzpulver in der Luft und die Polizei folgte in Richtung Gästeeingang. Schade. Kurzes, hartes Abtasten, dann war ich erneut drin, etwa gleicher Block wie ein Jahr zuvor und genauso wenig los im Stadion, wobei es am Ende doch paar Zuschauer mehr waren. Irgendein dickes Weib machte sich derweil auf meinem Sitz breit, wollte nicht stören, gab ja noch genug andere, weitaus bessere Sitzplätze im Sektorabschnitt 126-128. Das Spiel begann und die erste Enttäuschung folgte, ein kleines Fahnenmeer auf Heimseite, die Gäste mit Derbyshirts präsent. Super Derby. Aber ruhig bleiben, Junge, das dauert doch immer etwas, bis eine Choreo oder ähnliches präsentiert wird. Nach gut zwanzig Minuten dann aber die erste Choreo, eigentlich eine Doppelchoreo, zu Ehren von Josef Bican, eine Legende des tschechischen Fußballs, wie man bei Wikipedia nachlesen kann. Erste Choreo mit Zettel, eine Hundert ist zu erkennen, dazu ein Abbild der Persönlichkeit. Zweite Choreo direkt hinten dran mit Folie, dort war der Spitzname Pepi zu lesen, dazu erneut ein Abbild jüngerer Tage und dem Spruchband, Pepi Bican – größter Slavist. Logischerweise auf Tschechisch. Nun folgte auf der erste Auftritt der Gäste, die ein wenig Pyro zum Vorschein brachten. Stimmungsmäßig auf beiden Seiten soweit ganz in Ordnung, gibt sicherlich schlechtere Auftritte, wobei Sparta ein wenig lauter erschien, kann aber auch an der Sitzposition gelegen haben. Zweiter Durchgang, die Gäste mit einer Folienchoreo in den Vereinsfarben, klappte aber nur bedingt, da der Block nicht ganz gefüllt war und der obere Teil sich an der Choreo nicht beteiligte. In der Halbzeit wurde eine unbedeutene Fahne von Slavia gezockt, die dann im zweiten Abschnitt präsentiert und zu späterer Stunde auch verbrannt wurde. Nun ja. Gut fünfzehn Minuten waren im zweiten Abschnitt gespielt und nun wurde es bisschen hektischer. Nach dem Torerfolg für die Gäste flog Pyro auf den Platz, mal wieder Androhung von Spielabbruch und die Feuerwehr konnte ihre Daseinsberechtigung bekräftigen. Immer wieder Pyro nun, die Feuerwehr sprüht einfach mal wahllos in den Block hinein, aber auch auf Heimseite wird nun ordentlich gezündelt, so dass auch hier die Feuerwehr anrückt, einfach mal eine Fahne abreißt um das Feuerchen zu löschen. Dann ein lauter Schlag, das Stadion wackelte. Es war logischerweise ein Böller, aber was für einer, sowas habe ich noch nicht erlebt. Wie erwähnt, das Stadion wackelte komplett, man musste kurz Bedenken anstreben, das Stadion könnte jeden Moment einstürzen. Tat es aber natürlich nicht. In der Nachspielzeit dann noch das Null zu Zwei, nach verlorenem Derby im letzten Jahr konnte Sparta also dieses Jahr gewinnen. Grund genug um die Spieler auf dem Platz zu feiern, es folgten mehr und mehr Spartaner, kurzer Disput mit den Ordner, aber war schnell geregelt, man möchte doch nur feiern und ein Trikot abgreifen. Dies galt aber nicht für alle, waren bald eine Handvoll Gäste an der Mittellinie präsent, trauten sich aber wohl aufgrund der Unterzahl nicht in die Gästehälfte. Dies wurde dann auch schnell von der anstürmenden Polizei unterbunden und die Gäste zurück in ihren Bereich getrieben, während sich nun die Slavisten auf den Weg in Richtung Gäste machten. Aber auch hier nur kurze Rennerei mit der Polizei, die Sache war schnell wieder erledigt und das Derby dann im Stadion für beendet erklärt. Außerhalb dürfte sicherlich auch nicht mehr ganz so viel gegangen sein, was für mich den Rückzug zum Auto bedeutete. Das Auto zum Hotel gesteuert, dort noch bisschen Sportstudio reingefahren und dann versucht zu schlafen…

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