Sonntag, 25. August 2013

SV Lurup vs. TuRa Harksheide 0-3

Landesliga Hammonia            
Stadion Flurstraße
Zuschauer: 50


Am Hauptbahnhof folgte ein erneuter Besuch in der Lounge, Mittagessen war angesagt. Lecker Leberknödelsuppe mit Brötchen. Gestärkt ging es dann weiter, per S-Bahn zur Station Elbgaustraße, von dort weiter zum nächsten Kick. Ziemlich weiter Weg zu Fuß, wusste ich ja vorher, aber dank Sonne alles nochmal anstrengender. Aber lieber bisschen schwitzen als zu frieren. Ground erreicht, Eintritt erlangt und dann mal gut gestaunt. Stadion besser als erwartet, zwei überdachte Tribünen auf den Längsseiten, einmal Steh, einmal Sitz. Die Kurven allerdings ebenerdig, wobei auch nur eine zum Stehen einlädt, ist die andere mit Sträuchern und Büschen zugewuchert. Spielt aber keine Rolle, bei dem heutigen Zuschauerandrang werden die Kurven eh nicht benötigt. Bier 2 Euro für 0,3l, Bratwurst gar 2.50 Euro. Übertrieben teuer. Ob das der Grund für lediglich fünfzig Zuschauer ist? Schwer zu sagen, gleichzeitig aber auch enttäuschend. Schließlich ist der SV Lurup ein Traditionsverein, der immerhin einige Jahre höherklassig spielte, wenn auch mit Hilfe eines Sponsors. Heute aber konnte kein Sponsor die Niederlage gegen Harksheide verhindern, zu dominant waren die Gäste, die deutlich aber auch verdient mit null zu drei die Punkte mit nach Hause nahmen. Beim Blättern im Stadionheft fand ich dann noch eine ganz interessante Rubrik namens Aus meiner Sicht. Hier kommen „Fans“ zu Wort und erzählen aus vergangenen Tagen. Beim Lesen gab es dann schon mal kurz Gänsehaut, da genau das angesprochen wird, was ein normaler Fussballfan mit Traditionsgedanken tagtäglich denkt. Ich zitiere: „… Warum ich immer noch zu Lurup gehe? Seinen Verein wechselt man nie. Mit dem Verein habe ich viele schöne Erlebnisse gehabt, die ich nicht missen will. Ein paar Kilometer weiter im Volkspark hat sich dazu mein „großer“ Verein in den letzten Jahren immer mehr zum Negativen gewandelt. Heute zieren Logen und Eventbesucher die Bundesliga, zerstückelte Spielpläne mit wenig Planungssicherheit für Auswärtsspiele nach dem Willen von DFL/DFB und eine permanente Überwachung des alltäglichen Drumherums stören dort die Freude auf den Fußball. … Was ich mir für die Zukunft wünsche: Dass es in Hamburg weiterhin Raum und Platz für den Amateurfußball gibt und Stadien nicht mehr dem Erdboden gleichgemacht werden. Der legendäre Rothenbaum wurde schon platt gemacht (wo sind die Sozialwohnungen?), die AJK, Ruprechtplatz und Marienthal stehen noch aus. Die Flurstraße macht auch nicht mehr lange. Auf der neuen Anlage soll es Flutlicht geben. Und dann heißt es am Freitagabend um 19 oder 20 Uhr: Anstoß zur Oberliga Hamburg. Dazu ein Glas Rotwein (aber sonst ohne Schnick-Schnack). Das hat doch auch was, oder?“ Zurück zur S-Bahn-Station, diesmal nur 28 Minuten gebraucht, da den richtigen Weg gelaufen und am Automat nach Verbindung nach Hause geschaut. 18.01 Uhr würde ich schaffen, aber die Verbindung mit einem Ausrufezeichen versehen, Ersatz-IC ab Würzburg. Nee, die letzte Fahrt soll kein IC sein, darum die Verbindung via Frankfurt gewählt, wenn auch dreizehn Minuten später daheim. Am Hauptbahnhof angekommen, kurze Überlegung einen dritten Besuch in der Lounge abzustatten, es dann aber gelassen, dafür mit anderen Leckereien eingedeckt. ICE nach Karlsruhe pünktlich, ein 6er zunächst für mich allein und dadurch auch Ruhe. Lief alles soweit ganz gut. In Hannover eine Rauchpause eingelegt, im 6er war eh ab Hannover ein Platz reserviert, ein weiterer saß nun drin, kein Bock drauf, also in Großraum gewechselt. Natürlich ein Fehler, nervige und schreiende Plagen war die Folge. Ich hielt durch, die Müdigkeit half außerdem mit, eingeschlafen und das Geschrei nicht mehr mitbekommen. Ui, war das jetzt kurz vor Frankfurt eine Qual nicht nochmal einzuschlafen, den Ausstieg zu verpassen wäre schmerzlich und spät geworden. Aber ich schaffte es. Einen Blick auf die große Anzeigetafel, Gleis sechs fährt der ICE nach Aschaffenburg, dort wo ich angekommen bin. Soll heißen, ich muss noch kurz warten, schließlich ist das Gleis noch blockiert. Aber nicht mehr lange. Dann fährt er ein, der ICE. Der letzte ICE im D-Pass-Jahr 2013. Ein kurzer Blick in Richtung Stammlounge, es brennt noch Licht. Das Feuer wird dort sicherlich am Leben gehalten werden, auch ohne mich. Aber wenn es die DB möchte, so komme ich 2014 gerne wieder und bin euer Gast bei Vollkornschnitte mit Käse, dazu einen Obstsalat. Zur Mittagszeit gerne auch mal eine Suppe. Good evening ladies and gentlemen, welcome on bord the ICE to Nürnberg. So schallt es ein letztes Mal durch die Lautsprecheranlage. Noch ein Zwischenhalt in Hanau, dann folgt Aschaffenburg. Es ist 22.52 Uhr, der Woody steigt aus dem Zug, ein letztes Mal. Die Akte D-Pass 2013 schließt sich. In dieser Akte sind viele neue Grounds zu finden, nette Geschichten und Erlebnisse. Auf der einen Seite ist es schön, nicht mehr den Zwang zu haben, fahren zu müssen, auf der anderen Seite muss man nun wieder die Spielesuche auf einen kleinen Umkreis begrenzen, denn mit dem Auto fahr ich nicht freitags nach München, samstags nach Zittau und sonntags nach Hamburg. Wobei: wenn se doch spiele!!! Bis zum nächsten Jahr, geliebter D-Pass…

1 Kommentar:

  1. Gibt ja keinen "Gefällt mir-Button", aber den hättsch jetzt betätigt, denn die D-Pass-Geschichte las sich gut und zudem zeitgerecht zu Papier gebracht. Auch die Sache mit der Lounge fand ich witzig. Selbst (oder gerade die) Online-Presse kann ja mal nen Lob vertragen :-)

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