Samstag, 20. Juli 2013

FC Lausanne-Sport vs. BSC Young Boys 1-3

Raiffeisen Super League                    
Stade Olympique de la Pontaise
Zuschauer: 4900 (400)


Nach vier Wochen Abstinenz vom Fußball sollte die neue Saison endlich bei mir wieder losgehen. Nicht nur bei mir, auch beim Kollegen, aber jeder ist ja eigenständig. Vielleicht hätte ich noch eine Woche Pause gebraucht, vielleicht waren die vier Wochen auch zu lang, kein Toto-Pokal, kein bayrisches Wochenende. Da spielt der Körper schon mal verrückt. Und zumindest die Motivation zum Schreiben habe ich wiedergefunden, Schluss mit den ganzen Halbsätzen zur Nachbetrachtung der Relegation, auf zu neuen Touren, Schandtaten oder was auch immer. Das Wochenende sollte es nun also in die Schweiz gehen, zwar standen nur zwei Spiele auf dem Programm (alternativ wäre in Bayern an dem Wochenende mind das Doppelte gegangen, aber es ging immerhin ins Ausland). Dazu noch bisschen Sightseeing, bestes Wetter war nicht nur in Deutschland vorausgesetzt, also warum nicht. In aller Früh raus aus dem Bett, fertig machen und dann noch eine SMS an den Kollegen absetzen, dass wegen Störung im Betriebsablauf die Ankunft etwa fünfzehn Minuten später erfolgen wird. Man muss sich ja schon mal auf die kommenden 5 Wochen einschwören, wenn der D-Pass endlich wieder benutzt werden darf. So konnte ich dann wenig später auf dem Beifahrersitz Platz nehmen, es dauerte aber nicht lange, da bekam ich einfach nichts mehr mit. Einfach platt von der Arbeitswoche, der Akku leer, hoffentlich reicht es für den Sauger noch. Somit also schlafen zum Akku laden, zwischendurch mal einen kurzen Stau miterlebt, dann ging es weiter. Sonst verlief die Fahrt gut und ereignislos, die Grenze wurde bald erreicht, nochmals kurzer Stop & Go, keine Kontrolle und schon sind wir in der Schweiz. Aber schon heftig, was in der Ferienzeit auf den Autobahnen los ist, da blockieren auf zwanzig Meter mind. zehn gelbbeflaggte Autos, teils mit Hänger, unsere schöne deutsche Autobahn. Ohne jetzt mal die Hand vor den Mund nehmen zu müssen. Um Basel herum nochmal kurze Stockungen, dann lief es aber wieder sehr flüssig, ohne das Maximum an erlaubten Kilometer pro Stunde zu überschreiten. Lausanne war bald erreicht, noch viel zu früh für das Stadion, aber war ja so eingeplant, darum ab zum Lac Léman. Zunächst ein sinnloser Ort zum Verweilen, kurz geschaut und dann weiter in Richtung Stadt, hier mehr los und natürlich auch mehr Touris. Parkplatz gefunden und direkt am See spazieren gegangen, recht nett. Viel Bewegung sollte aber bei diesen tropischen Temperaturen nicht gehen, bei der kleinsten Anstrengung lief direkt der Schweiß. Muss nicht sein, darum holte sich der eine Postkarten, der andere nichts und beide zusammen dann etwas zu trinken, um relaxend am See zu sitzen und einfach zu entspannen. Die Natur aufsaugen, den See aufsaugen, bis kein Wasser mehr drin ist. Ein Blick in Richtung Genf, einer in Richtung Frankreich. Herrlich. Da muss es nicht immer Fußball sein, aber gehört halt auch dazu. Ein Tretboot für 24 Franken gönnten wir uns dann nicht, wir blieben an Land und nach der völligen Entspannung zogen wir wieder davon. Erst nochmal kurz am Hotel vorbei, falsche Adresse, richtige Adresse ausserhalb von Lausanne, vor Ort gewesen und festgestellt, dass es nun zu knapp für Check-In usw wird, darum wieder direkt gefahren, ab zum Stadion. Erstmal gar nicht so leicht den richtigen Weg zu finden, dauernde Irrfahrten, falsch gefahren und wieder eine ganz andere Strecke. Mit dem Auto noch völlig ausreichend, zu Fuß sicher sehr anstrengend, liegt das Stadion ziemlich weit oben. Vom Hauptbahnhof gute 3 Kilometer zu Fuß, könnte wichtig werden, wenn man mal per Zug den Nachbarground von FC Concordia Lausanne machen möchte, immerhin mit Holztribüne versehen. Parkplatz am Seitenstreifen gefunden, komische Schilder haben die Schweizer, ein P mit einer Art Parkscheibe drauf, dazu der Hinweis „Sauf J“. Kurz zusammengereimt, dürfte heißen, Parkscheibenpflicht außer Fahrzeuge mit Anwohner-Erlaubnis J. Fuhren aber viele auf den Bezahlparkplatz nebenan, entweder sie hatten keine Scheibe, oder geben gerne Geld aus. Die Parkscheibe lag frontal drin und um es vorweg zu nehmen, das Auto stand auch nach dem Spiel noch genauso da wie vorher. Könnte nun höchstens ein elektronischer Strafzettel noch folgen, aber warum sollte es. Ich nahm dankend auf der Haupttribüne Platz, wobei dieses die schlechteren Plätze am heutigen Abend sind, scheint die Sonne wunderbar darauf. Also bloß nicht bewegen, sonst läuft die Brühe gleich wieder, tat sie aber auch so, nicht unbedingt schön. Doch bei Preisen um die fünf Franken für ne Hoibe wird dann doch eher auf den Suff verzichtet. Das Spiel kann nun endlich beginnen, kaum gespielt und schon klingelt es das erste Mal im Kasten der Gastgeber. Jubel beim Gästeanhang, Stille im Heimsektor. Dort war es aber eh still, wurde gegen etwas protestiert, sieben Minuten lang, dann wurde bisschen was gesungen, aber die zwanzig Hanseln brachte das Stadion sicher nicht zum Kochen. Zweiter Jubel nach gut zwanzig Minuten, erneut im Gästeblock. Die Gäste präsentierten sich ganz passabel, so zumindest meine Meinung, der Kollege sprach von einem Standardprogramm, aber hier zählt ja meine Meinung und nicht seine. Kurz vor Halbzeit das 0-3, die Sache dürfte nun gelaufen sein. Doch direkt mit dem Wiederanpfiff der Anschluss, Hoffnung auf den Rängen, Hoffnung auch bei mir auf ein spannendes Spiel, leider kam dann nichts mehr, weitere Tore Fehlanzeige, die Gäste aus Bern gewinnen am Ende verdient. Die kleine Pyroaktion zur 75. seitens der Gäste möchte ich aber nicht vorenthalten, gab paar Fackeln, der Stadionsprecher erzählte panisch was in sein Mikrofon, die Fackeln verstummten wieder und alles war wieder in Ordnung. Die Fahrt zum Hotel folgte nun, die Lust auf ein leckeres Bier war groß, die Tankstellen zwar vorhanden, machen aber spätestens um 22 Uhr dicht. Sinnlos, darum ohne Suff am Hotel angekommen. Vor uns eine kleine Gruppe Darmstädter, zumindest dem Kennzeichen nach, dürfte eventuell sogar zwei erkannt haben, war mir aber nicht sicher, darum gelassen. Mal das nächste AFD besorgen, ob was von dem Spiel geschrieben steht. Zimmer 230 war unseres, Aufzug vorhanden, alles wunderbar. Nur die Raucherei musste vor der Hoteltür stattfinden, ansich ja kein Problem. Noch bisschen in die Glotze geschaut, das ein oder andere Mal noch vor die Tür gegangen, aus Zimmer 235 stöhnende Geräusche vernommen und weitergegangen. Aus 230 gab es dann allerdings selbiges nicht zu berichten, warum auch. Es war nun spät, darum hieß unser folgendes Motto: Getrennt in den Betten – vereint bei der Sache. Licht aus, wenn es denn ausgeht und schlafen…

2 Kommentare:

  1. Ich bin mir nicht ganz sicher, aber in Zimmer 235 könnten der ICE-Man und der Rüdiger gewesen sein :-)

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  2. Dann haben se aber nen 4er gemacht, denn dort war definitiv eine Frau und ein Mann unbekannter Herkunft. :-)

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