Sonntag, 11. November 2012

FC Antibes vs. Sporting Toulon 1-5

Division D Honneur      
Stade du Fort Carré
Zuschauer: 110

Letzter Tag der kleinen Südfrankreich-Tour. Es wurde spät als man das Licht der Welt erblickte, aber wir standen ja nicht unbedingt unter Zeitdruck. Zwar wollte man sich am heutigen Zielort noch was anschauen, dies liegt aber direkt neben dem Stadion, wird also passen. Gemütlich ging es dann los, erstmal irgendwo frühstücken. Lecker Baguette aus der Bäckerei besorgt, dazu noch bisschen Belag aus dem Supermarkt. So kann ein Sonntag Morgen starten. Nach der Verköstigung ging es dann weiter, weiter in Richtung Südosten. Es lief ganz gut, dann direkt am Meer vorbei, wo auch nochmal ein kleiner Zwischenstopp eingelegt wurde. Optimale Aussicht. Ordentlich. Da lacht das Herz. Vorbei an Cannes, an der Küste entlang direkt zum Zielort in Antibes. Es war nun leider bisschen später als angedacht, gute Stunde vor Spiel angekommen, Parkplatzsituation miserabel, aber wir kämpften uns durch und fanden dann auch noch einen ganz brauchbaren Platz. Zeit für die Besichtigung des Fort Carré war nicht mehr drin, aber man sah es ja auch von unten ganz gut. Nochmal zum Hafen gelaufen, die Luxusyachten unter die Lupe genommen und dann wurde es auch schon Zeit für Fußball. Mittlerweile waren drei Mannschaftswagen der Polizei da. Und das bei einem 6.Liga-Spiel? Völlig krank. Auf Nachfrage hieß es, es würden wohl Gästefans erwartet werden. Gekommen ist immerhin ein Van mit 6 Leuten, aber alle ungefährlich. Verschwendung von Steuergeldern allez! Aber sind ja die französischen und nicht die deutschen Gelder. Wobei, da wir ja ein Europa sind, betrifft dies uns ja auch. Denn, wenn Frankreich pleite geht, macht Deutschland als erstes die Taschen auf. Ist aber alles Politik und gehört nicht zum Fußball. Das Stadion würde beim nicht anwesenden Kollegen heute unter die Kategorie 4 fallen, Stufen ohne Überdachung. Warum so einen Quatsch im Ausland schauen? Ganz einfach. Ist ja immerhin ein historisches Stadion mit Tradition versehen, fand hier vor 74 Jahren bei der WM 1938 ein Viertelfinalspiel statt (Schweden – Kuba 8-0). Damals stand hier wohl auch noch eine Tribüne, heute halt nicht mehr, macht aber nix. Dafür kann die Statue in Form eines Soldaten in der Mitte der Stufentribüne überzeugen. Also ja eigentlich doch eine Tribüne, nur ohne Dach. Kann ja jeder sehen wie er möchte. Zunächst dann in der Sonne sitzend das Spiel verfolgt, allerdings ganz schlechtes Niveau. Noch schlechter als die letzten beiden Spiele. Kein Wunder, dass dann die Zuschauer lieber auf den Stufen liegen und schlafen oder aber ein Buch dabei lesen. Zwar fraglich, aber die dürften den Ground sicherlich schon im Sack haben. Unsereins verfolgte das Spiel aber mit Bravour, wenn es auch ziemlich schwer fiel. Aber wenn se halt spielen, muss man ja auch schauen. Endstand 1-5. Die letzten Züge vom Sauger wurden vernommen, dann hieß es Abschied nehmen, auf nach Hause. Sind ja nur 863 Kilometer bis Karlsruhe. Erstmal ein kleiner Stadtstau, danach lief es aber zügig. Vorbei an Nizza und dem dortigen Neubau (Nizza – OM am Osterwochenende eigentlich Pficht um das alte noch zu machen), war Italien bald erreicht. Wäre es nicht so dunkel gewesen, hätte man von Italien auch noch einiges sehen können, aber so nur Lichter am Ufer vernommen, sah dennoch ganz gut aus. 25.60 Euro Maut in Italien geblecht, dann die Schweizer Grenze erreicht. Hier auf italienischer Seite noch ordentlichen, leckeren Cappuccino für 1.30 Euro konsumiert, ehe es zu den neutralen Schweizern ging. Weiter immer weiter, der Gotthardtunnel wurde erreicht, glaube das erste Mal durchgefahren. Sagenhaft. Zwischenzeitlich 27 Grad Außentemperatur, aber wir saßen ja im Auto, brachte uns also nix. Die CD´s waren alle aufgebraucht, also dem Radio gelauscht, kam auch ordentliche Musik. Nur die Alanis hätte in dem Moment vielleicht nicht gerade singen müssen. Da fährt man 860 Kilometer konzentriert und genau in einer kleinen unkonzentrierten Phase wird es kurz hell am Himmel. Putain! Die deutsche Grenze dann auch bald wieder erreicht, ohne Probleme durchgewunken worden und nun mit Vollgas in Richtung Heimat. Karlsruhe wurde erreicht, Auto gewechselt und dann ging es weiter. Hier nix mehr spannendes passiert, Frankfurt um 2.30 Uhr erreicht, Auto gewechselt und wenig später war ich dann auch wieder zu Hause. Nette Tour mit netten Kollegen kann man als Fazit nennen. Und wenn ich mir vorwerfen könnte, schlecht zu sein, so bin ich es wahrlich nicht. Denn das war heute kein Nahverkehr, weit weg vom Nahverkehr. Keine Abholung und Zustellung am Pendler, kein Kino am Eingang und es war auch keine D-Pass-Zeit. Aber eines bleibt dennoch: Ich bin ich…

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