Montag, 20. August 2012

Sønderjysk Elitesport vs. Odense BK 1-2

Superliga    
Haderslev Fodboldstadion
Zuschauer: 6500 (300)

Rein in die letzte Woche des D-Passes, rein in die wohl krankeste Woche überhaupt. 0.30 Uhr am Morgen aus Itzehoe heimgekommen, die restlichen Berichte noch geschrieben, alles bearbeitet und in den Blog gesetzt, dann war Zeit zum Schlafen da. Aber lohnte sich nicht mehr wirklich, da es ja schon 4.30 Uhr war und bevor ich verschlafe, nehme ich halt einen Zug früher. Bin ich auch früher oben, sollte was schief gehen. Und auch wenn der Regionalzug verspätet kam, gab es keine Probleme in Hanau mit dem Umstieg in den ICE nach Hamburg. Und was soll ich da großartig gemacht haben, wenn man eine Nacht durchmacht? Genau, einfach geschlafen. Ich habe auch wirklich gar nix mitbekommen, in Hannover sind alle ausgestiegen, habe ich halt meine Sachen gepackt und bin mit, obwohl ich gar nicht wusste, wo wir sind. Erst kurz danach hat dann die Verpeilung aufgehört und ich konnte mich wieder gemütlich in meinen Sitz kuscheln. In Hamburg dann über eine Stunde Zeit, einfach mal dumm rumlaufen, rauchen, essen und wieder rumlaufen. So bekommt man die Zeit dann natürlich auch rum. Der Regio nach Flensburg stand schon bereit, guter IC-Ersatz, aber auch gut voll. Dazu nervig noch eine Schulklasse, die dauernd von vorne nach hinten und von hinten nach vorne laufen musste. Man kann es auch übertreiben mit der Nerverei. Und natürlich keine Klima in dem Zug, immer wieder eingepennt, schweißgebadet aufgewacht und wieder eingepennt. Man sieht, viel passierte nicht auf der Fahrt, dennoch habe ich viel zu schreiben. Merkwürdig. In Flensburg durfte ich dann immerhin die eine Station nach Padborg mit dem D-Pass fahren, dort dann raus und erstmal in naher Umgebung Geld besorgen. 78 Kronen (10.45 Euro) kostet die Fahrt von Padborg nach Vojens, das muss doch auch billiger gehen, dachte ich mir, auf die DSB-Seite geschaut und für 30 Kronen gebucht. Blöd halt, dass es nur eine Sitzplatzreservierung war, wie ich dann am Automaten sah. Also diese wieder storniert und in den sauren Apfel gebissen und die 78 Kronen eingeworfen, bzw. per Karte bezahlt, da die Automaten in Dänemark keine Scheine nehmen. Super, dass ich dann soviel Geld abgehoben habe. Die knapp halbstündige Fahrt verlief ohne Probleme, in Dänemark benehmen sich halt noch alle im Zug, alles ist ruhig und still, wunderbar, so muss das sein. Am Bahnhofsvorplatz fährt dann der Bus Richtung Haderslev ab (Linie 135 & 138), bis Haderslev Busstation gefahren, wo dann der Bus eh endet (28 Kronen). Von dort sollen es laut Homepage fünf Minuten bis zum Stadion sein, mag schon sein, allerdings geht es bergauf, so dass es auch paar Minuten länger sein können. Vorher bin ich allerdings nochmal kurz durch die Stadt gelaufen, aber bis auf eine Kirche und vielleicht dem Weiher ist hier nicht viel geboten. Am Stadion dann angekommen, erstmal den Nebenplatz begutachtet, immerhin auch mit Tribüne und paar Stufen versehen (möglicherweise der ehemalige Platz?), dann aber direkt rein und erstmal Fotos vom leeren Ground gemacht. Hier ist noch alles in bester Ordnung, nirgends Zäune zu sehen, auch an den Stehrängen nicht. Hier ist der Sicherheitswahn noch nicht ausgebrochen, sieht man von den drei Ordnern während des Spiels ab, die vor dem Gästeblock Spalier standen. Leicht übertrieben, da von den gut 300 mitgereisten Gästen sicherlich keinerlei Gefahr ausgeht. Und wenn wir schon beim Thema Fans sind: Was abzusehen war, ist auch so eingetreten, die Heimfans eher mit Eventpublikum, Klatsch Klatsch, hinter dem Tor vielleicht eine handvoll Kinder, die bisschen Stimmung machen. Aber das sieht man auf jedem Sportplatz und ist nicht weiter ernst zu nehmen. Die Gästefans zum Intro mit paar Fahnen, nach dem Führungstreffer kurze Zeit am Supporten, dies stellte sich aber im Laufe der Zeit wieder ein. Erst am Ende wachten die Gäste wieder auf und feierten noch ein wenig. Enttäuschend. Ob in Odense mehr geht? Müsste man sich vielleicht mal anschauen. Welch traumhafte Übergänge heute. Denn das Spiel heute war wirklich sehr gut zum Anschauen, kaum Fouls, schnelles Passspiel, auch wenn mal ein Ball nicht ankam und dazu einiges an Torchancen. In der Anfangsphase waren die Gastgeber ein wenig besser wobei sich das spielerische etwa ausglich, in der 24. dann aber die Führung für die Gäste nach einem Gestocher im Strafraum. Die Gastgeber steckten nicht auf, erspielten sich Torchancen, ebenso aber auch die Gäste. So sollte eigentlich Fußball auch sein, kein liegenbleiben am Boden nach einem Foul, aufstehen, weiterspielen und versuchen Tore zu schießen. Dass es sowas noch gibt, hätte ich jetzt nicht vermutet, aber man wird ja immer wieder überrascht. Kurz nach der Pause erhöhten die Gäste dann auf 0-2, aber der Sack war noch lange nicht zu, denn nur kurz darauf gelang den Gastgebern der Ausgleich nach einem schönen Fernschuss in den Winkel. Nun folgte ein offener Schlagabtausch, ich denke niemand im Stadion hätte jetzt noch das Ergebnis bzw. die Tendenz vorhersagen können, selbst ein erfahrener Tipper hätte hier die Finger weggelassen. In der Schlussphase gab es dann hüben wie drüben nochmal Chancen im Minutentakt, ein weiteres Tor sollte aber nicht mehr fallen, so dass die Gäste mit drei Punkten heimfuhren. Ich wollte dann auch so langsam wieder aufbrechen, und auch wenn ich über Flensburg fahre, ich fahre heute definitiv mit null Punkten heim, im Zug kann man ja schließlich keine Punkte bekommen, nur vielleicht bei bahn.bonus, aber ich hab ja bereits mein Ticket, also gibt es da heute auch nix zu holen. So also dann erstmal zur Busstation gelaufen, kurz gewartet und wieder davon gefahren wie hergekommen. In Vojens dann einen Regionalzug genommen, macht aber preislich keinen Unterschied, es fuhr halt nur nix anderes mehr, zumindest nicht um diese Zeit. Und auch nur bis Padborg und nicht mehr bis Flensburg. Und nun? War halt Laufen angesagt, dürften gute 9-9.5km sein, habe dafür ja 4 Stunden Zeit, also vom zeitlichen her sicher kein Thema. Nur alles sehr fraglich. Dunkle Landstraßen zierten ab der Grenze den Weg, was ein Glück habe ich eine Taschenlampen-App auf dem Handy, so dass ich wenigstens bisschen Licht hatte. Aber immerhin bin ich einfach mal als Fußgänger über die Grenze marschiert, ob ich mich jetzt auch Grenzgänger schimpfen darf? Nein, mache ich eh nicht, weil ich bin ja der Woody, einzig und allein und niemand anderes. Also niemand anderes ist der Woody und ich bin niemand anderes. Wäre auch noch schöner, wenn ich auf einmal jemand anderes bin und nicht mehr ich. Der Weg zog sich natürlich ordentlich hin, noch nicht mal ein Viertel war geschafft, da war ich am Aufgeben, versuchte es per Anhalter. Aber erstens fahren nachts nicht mehr so viele die Strecke und zweitens, die, die vorbeikamen wollten mich nicht mitnehmen. Selbst deine Freunde und Helfer sind einfach vorbeigefahren und auch ein Taxi wollte mich nicht als Anhalter mitnehmen. Komisch eigentlich. Also hieß weiterlaufen, weiter immer weiter, bleibt mir ja auch nix anderes übrig. Auf die Anhalter-Nummer hatte ich nun kein Bock mehr, also bin ich einfach meinen Weg gegangen. Irgendwann dann auch die Abzweigung gefunden, allerdings sollte es durch den Wald gehen, sehr bedenklich, bleibt mir aber auch hier nix anderes übrig, darum einfach gegangen und siehe da, es war nur ein kurzes Stück, danach war endlich mal beleuchtete Straße zu sehen, wie bis zum Ende der Strecke. Gute 2h15min war ich dafür unterwegs, ob ich es nochmal machen würde, ist sehr fraglich, aber wenn einem außer Taxi keine Alternative bleibt, dann muss man dies halt durchziehen, auch wenn es schon reichlich krank ist. Nun hatte ich dann also noch knappe zwei Stunden zum Asseln zur Verfügung, aber mit Kaffee trinken, rauchen, Fahrpläne ausdrucken und dem Penner auf der Parkbank in 100m Entfernung beim Schnarchen zuzuhören, hat man ein reichliches Nachtprogramm. Der Zug stand dann irgendwann schon am Gleis, die Tür ging zu öffnen, also rein und wenig später war ich auch direkt weg, einfach nix mehr mitbekommen…

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