Samstag, 21. Januar 2012

Sport Clube Beira-Mar vs. Club Sport Marítimo 1-2

Liga ZON Sagres
Estádio Municipal de Aveiro
Zuschauer: 1428 (50)

Der Wecker klingelte eigentlich viel zu früh, zumindest für mich, so dass ich diesen erstmal weiter drückte. Aber ich wollte ja an diesem Tage bisschen Sightseeing betreiben, wenn es schon mit einem Nachmittags-Spiel nix werden sollte, da einfach keines war. Ist aber nicht weiter schlimm, Sightseeing muss ja schließlich auch mal sein. Ich bequemte mich dann doch noch aus dem Bett, war allerdings schon spät, also beeilen war jetzt angesagt, ausgecheckt und dann zum Bahnhof gelaufen. War aber nicht so weit, so dass ich locker noch eine Fahrkarte zurück nach Aveiro kaufen konnte und dann den Zug bestieg. In Aveiro sollte dann abends der nächste Kick stattfinden, das Stadion liegt allerdings ausserhalb und ohne Auto schwer zu erreichen. Laut stadionwelt.de soll wohl eine Buslinie dahinfahren, bei meiner Recherche konnte ich aber nix brauchbares finden. Da das Busunternehmen in der Nähe vom Bahnhof war und ich auch noch Zeit hatte, informierte ich mich direkt. Erste Person konnte natürlich wieder einmal kein Englisch, die zweite Person konnte mir aber Auskunft geben, 19.30 Uhr fährt der Bus vor dem Bahnhof ab, ich müsste nur warten. Obrigado für die Info, jetzt konnte ich erstmal beruhigt weiter nach Porto fahren. Hier dann über den Tag verteilt das nötigste von Porto gesehen, anstatt soy portugues halt öfters mal no portugues gesagt und am frühen Nachmittag dann so langsam Richtung Hotel laufen. War auch recht einfach zu finden, ältere Dame anwesend, natürlich kein Englisch sprechend, aber man verständigte sich irgendwie und ab ging es aufs Zimmer. Hier auch wieder Internet kostenlos, also bisschen gesurft, dann den Fernseher angeschaltet, irgendwas aus England kam, Premier League oder FA-Cup oder sowas. Wecker vorsorglich gestellt und dann eingeschlafen, bevor der Wecker klingelte aber wieder aufgewacht. Soweit also dann fertig gemacht und ab Richtung Bahnhof, wieder mit dem Suburbanos nach Aveiro. Klappte wie immer perfekt und natürlich auch pünktlich. So macht Bahnfahren doch Spaß. Es war nun 19.12 Uhr, paar Minuten hatte ich noch bis der Bus abfahren sollte. Nur wo? Hier sind keine Haltestellen, also laufen wir mal bisschen und siehe da, dort stehen ja zwei Busse in der Seitenstraße. Den ersten gefragt, keine Ahnung. Passanten gefragt, dahinten müsste ich hin. Dort nochmal gefragt, nein es fährt kein Bus zum Stadion. Kam mir jetzt bisschen spanisch bzw. portugiesisch vor. Was ein Stress. Aber es war ja noch Zeit. Der nächste Bus kam, Busfahrer gefragt und dieser konnte mir die Auskunft geben, in 20 Minuten kommt der Bus, würde Estadio dran stehen, ist ein Spezialbus. Die Zeit verging, doch es war einfach kein Bus zu sehen. Nicht ansatzweise einer. Da wird man dann doch ein bisschen nervös. Taxis stehen am Bahnhof, gut, zum Spiel kommen wir auf jeden Fall, ist halt alles eine Kostenfrage. Aber eine rauche ich noch, dann nehme ich mir ein Taxi, war ja schließlich schon 19.45 Uhr, Anstoß 20.30 Uhr. Und beim letzten Zug an der Zigarette biegt dann doch tatsächlich ein Bus um die Ecke mit Estadio dranstehend. In dem Moment war ich dann schon erleichtert, das Returnticket kostet 1.80 Euro, sicherlich deutlich günstiger als zwei Taxifahrten.
Am Stadion war dann irgendwie alles wie verwaist, das Flutlicht brannte, es waren auch ein paar Leute unterwegs, aber das war ja gar nix. Als ich dann auf der Haupttribüne im Oberrang Platz nahm, dachte ich, dass Stadion sei ausverkauft, aber es waren nur die vielen sinnlosen bunte Sitze, die das Gefühl geben sollten. Echt enttäuschend, Samstagabend, einzigstes Spiel und es verirren sich gerade mal 1428 Menschen in das Stadion. Dachte eigentlich Fußball wäre die Nr.1 an Sport in Portugal!? Und dass es noch schlechter als gestern werden könnte, zumindest was die Zuschaueranzahl betrifft, hätte ich auch nicht vermutet. Wir reden ja immerhin von der ersten Liga, auch wenn es „nur“ Portugal ist. Immerhin fanden 50 Gäste den Weg nach Aveiro, ich konnte sie auch ab und zu mal vernehmen, waren leider im Unterrang der Haupttribüne untergebracht, somit kein Einblick. Aber dürfte ja wohl auch egal sein. Auf Heimseite machten sich vielleicht 60-70 Leute bereit, ihre Mannschaft zu unterstützen. Es kam allerdings nur das übliche Liedgut, sowie paar Fahnen zum Einsatz. Also jetzt nix wildes, wo ich vom Stuhl fallen müsste. Genauso dann das Spiel, welches sich eigentlich direkt dem gestrigen anschloss. Wurde dann aber zumindest ein wenig besser und ich bekam auch Tore zu sehen. Zweimal trafen die Gäste, bevor kurz vor Schluss den Gastgebern der Anschluss gelang, aber zu spät, das Ergebnis von 1-2 blieb bestehen, die drei Punkte nehmen die Gäste auf ihre Heimreise mit.
Nach dem Spiel dann wieder schnell weg von hier, dort wo der Bus hielt, sollte er auch wieder abfahren. Wann? Nach dem Spiel! Ich liebe diese konkreten Uhrzeitangaben. Der Bus stand aber auf jeden Fall noch, also eingestiegen. Nochmal Nachfrage ob dieser an Bahnhof fährt, wurde bejaht, da kann ich mich ja beruhigt zurücklehnen. Der Busfahrer war dann sogar so freundlich und informierte mich, wann ich auszusteigen habe und wie ich laufen müsste. Wunderbar, sehr nett diese Portugiesen. Schalter war dann schon zu, also am Automaten ein Ticket gezogen, welches dann zugleich 50 Cent teurer war. Warum auch immer. Aber das hatte ich ja in Österreich auch schon mal erlebt. In Deutschland ist es genau anders herum, da bezahlt man für das Verkaufspersonal und nicht für die Automaten. Sachen gibt´s. In der Bahn bekam ich noch eine kostenlose Gesangseinlage einer Gruppe, die wohl auf dem Weg nach Porto zum Feiern war. Hatte sich auch ganz gut angehört, für mich zumindest, aber da ich keine Ahnung von Musik bzw. Stimme habe, kann es auch schlecht gewesen sein. Ist ja auch egal. Dem Schaffner wurde es dann aber irgendwann zu bunt, keine Ahnung ob wegen dem Singen oder ob was anderes Vorgefallen ist, so gut ist ja mein portugiesisch auch wieder nicht. Auf jeden Fall wurde diese Gruppe dann kurzerhand auf der Mitte der Strecke an einem Bahnhof „ausgesetzt“. Ärgerlich zumindest für die Gruppe, denn es war der letzte Zug nach Porto und ob was zurück nach Aveiro ging, ist auch bis dato ungeklärt. Jetzt war also für die nächsten Minuten Ruhe angesagt, dann war man allerdings auch schon wieder in Porto. Mir taten die Beine mittlerweile vom vielen Laufen weh, aber ich musste kämpfen und mich den Berg hinauf bewegen. Nur noch paar Meter, dann habe ich es geschafft, das Hotel ist zu sehen, rein da und ab auf das Zimmer. Und da es nun schon fast 1 Uhr war, ging bei mir auch nicht mehr viel, maximal das Licht wurde noch ausgeschaltet und dann war auch dieser Tag wieder zu Ende.

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