Sonntag, 16. Oktober 2011

SKG Sprendlingen vs. SpVgg 03 Neu-Isenburg 1-3

Verbandsliga Süd Hessen
Sportplatz Maybachstraße (KR)
Zuschauer: 300

Lange habe ich überlegt, ob ich zu dem Spiel überhaupt was schreibe, aber um wenigstens bisschen den Blog noch mit Inhalt zu füllen, wenn man sonst nix mehr auf die Reihe bekommt, habe ich mich dazu entschlossen, doch bisschen was zu schreiben. Aber fangen wir von vorne an. Den Samstag über mal wieder außerhalb vom Fußball unterwegs gewesen, wurde es ziemlich spät, oder auch früh, denn es war bereits Sonntag. Einen Doppler in Baden hatte ich auf dem Plan, Wecker auch gestellt, aber zu müde, darum weitergeschlafen. Minuspunkt für mich. Um 12 Uhr dann endlich aufgewacht, viel geht heute nicht mehr, also mal schauen was so noch im Nahverkehr gehen könnte. In der Verbandsliga Süd fehlen ja mittlerweile auch wieder drei Grounds zur Komplettierung, steuern wir dort also mal was an, da passt ja das Derby in Sprendlingen. Kurzer Check auf der Homepage, grünes Licht für den Rasenplatz. Wunderbar. So dann also fertig gemacht und gemütlich nach Dreieich gefahren, am Sportplatz vorbei in die Seitenstraße, Auto abgestellt und zum Eingang. Die zweite Mannschaft kickte fleißig auf dem Kunstrasen, können sie auch ruhig, die Erste macht sich auf dem Naturrasen warm. Soweit noch alles gut. Bis dann meine Blicke auf die Tornetze fielen, die hochgeklappt waren und auch Eckfahnen waren keine zu sehen. Kurz darauf dann auch viele Kopfschüttler der Gäste mitbekommen, die sich über das Spielen auf Kunstrasen aufregten. Bin ich wohl nicht alleine. Einfach zu sinnlos, Spiel dennoch anschauen oder wieder fahren und den Nachmittag auf der Couch verbringen? Ich blieb. Warum auch immer. Ich testete den Naturrasen persönlich, keine Löcher, trocken, nicht tief. Naja, komm lassen wir das. Beim Kollegen noch per Handy ausgeheult und dann mit Wehmut den Kick verfolgt. Letzter ist der Gastgeber, zurecht. Absteigen sollen sie und aus dem Vereinsregister verschwinden! Nie mehr wiedersehen, ihren wunderbaren Kunstrasen können sie gleich mitnehmen, braucht man dann ja nicht mehr. Aber ui wie toll, immerhin sind hier drei Stufen auf einer Seite zu sehen und auf der gegenüberliegenden Seite ein Grashügel. Und der Kunstdreck schimmert ja soooooooo schön in der Sonne. Ooooooooooooooooh wie schön. Muss man gesehen haben, ich komme aus dem Schwärmen gar nicht mehr hinaus. Los, wieder immer wieder muss die Sonne scheinen, damit ich diesen tollen Anblick erleben darf. Aber halt! Ich komme vom Thema ab. Bin gerade in meiner eigenen Welt, hasserfüllt wegen diesen sinnlosen Vereinen, die den Fußball einfach nicht mehr lieben. Das Produkt Fußball zu einem echten Kunstprodukt werden lassen. Kunstblumen im Garten, Kunstfrau als Partner, Plastik hier, Plastik da. Ja, die moderne Kunst. Kunst, was ist Kunst? Wikipedia definiert es wie folgt: "Das Wort Kunst bezeichnet im weitesten Sinne jede entwickelte Tätigkeit, die auf Wissen, Übung, Wahrnehmung, Vorstellung und Intuition gegründet ist (Heilkunst, Kunst der freien Rede). Im engeren Sinne werden damit Ergebnisse gezielter menschlicher Tätigkeit benannt, die nicht eindeutig durch Funktionen festgelegt sind. Kunst ist ein menschliches Kulturprodukt, das Ergebnis eines kreativen Prozesses". Das Ergebnis eines kreativen Prozesses. Ja, sehr kreativ. Kreativ war wohl eher die Kunstrasenfirma, die mittlerweile wohl einen goldenen Kunstrasen vor dem Verwaltungsgebäude liegen hat. Ach komm, hör uff... Aber ganz fertig bin ich ja noch nicht, will ich von diesem wunderbaren Ereignis auch noch was erzählen. Orientierungslos wie ich nun mal bin, konnte ich erstmal die Mannschaften nicht zuordnen, erst nach dem Führungstreffer des Gastes war ich sichtlicht erleichtert den Vereinsnamen auf dem Trikot zu erkennen. Jawoll, sehr schön. Auswärtssieg! Der Torwart des Gastgebers flog dann nach 30 Minuten vom Platz, Handspiel außerhalb des Strafraumes. Dies war allerdings sehr knapp, möchte ich nicht entscheiden. Kurz darauf dann das 0-2, ja die Sache nimmt seinen Lauf. Doch kurz vor dem Halbzeitpfiff der Anschluss per Foulelfmeter. Könnte nochmal knapp werden. Immerhin wurde es spannend, der Gastgeber in der zweiten Halbzeit am Drücken, aber nach 65 Minuten war der Spuk vorbei, die Vorentscheidung zum 1-3. Im weiteren Verlauf dann nix mehr spannendes, sieht man von den pöbelnden Zuschauern ab. Und 300 Zuschauer? Sehr schwach. Vielleicht mögen es mehr gewesen sein, schwer einzuschätzen, aber wenn man im Vorfeld 250 Freikarten verteilt, müssen einfach mehr Zuschauer kommen. Wobei! Wenn ich mir das alles nochmal durch den Kopf gehen lasse. Eigentlich waren es 300 zuviel. Jeder, der nicht da war, hat es richtig gemacht. Ein richtiger Schritt in die richtige Richtung: Gegen alle Kunstrasenplätze als Austragungsort! Pro Naturrasen! JETZT!!!

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