Samstag, 20. August 2011

Dresdner SC 1898 vs. FV Dresden Süd-West 1-1

Stadtoberliga Dresden
Heinz-Steyer-Stadion
Zuschauer: 211

Als ich im Juni oder Juli ein Interview mit dem Präsidenten vom DSC gelesen hatte, indem er der Meinung war, die alte Holztribüne müsse abgerissen werden, es würde aussehen wie auf einer Ruine, fasste ich mich nur an den Kopf und überlegt, was in diesem Menschen nur vor geht. Abrissarbeiten wurden allerdings für „nicht vor August“ angekündigt und somit war mir schon bereits vor der kompletten Spielplangestaltung klar, wo es auf jeden Fall mit dem D-Pass hingehen muss, wenn es denn bis dato noch nicht zu spät ist. Der Spielplan ließ aber lange auf sich warten und als dieser endlich erschien, wurde auch gleich der 1.Spieltag eingeloggt. Gut, ging ja eh nicht anders, hat der Dresdner SC nur ein Heimspiel im August. Can war natürlich davon auch sehr begeistert und fuhr logischerweise auch das heutige Spiel an. Noch leicht, naja, ist vielleicht bisschen untertrieben, brutalst im Arsch vom Vortag wurde sich also zu Hause nur schnell fertig gemacht, und dann ging es auch schon wieder Richtung Bahnhof. Die Sonne kam heraus, einfach auf die Bank setzen und die Sonne genießen, dabei die Augen schließen. Aber das geht ja mal gar nicht, sonst wache ich hier irgendwann zur Mittagszeit auf und dann hab ich einfach kein Dresdner SC gemacht. Also wach bleiben bis der Zug kommt, einsteigen und hoffen, dass der Zugbegleiter sobald wie möglich das Ticket kontrolliert. Mein Wunsch wurde erhört und bald drauf war ich auch schon in der Nacht der Träume, zumindest bis kurz vor Fulda, dann musste man ja sowieso aussteigen. In Fulda dann durch den Bahnhof geschlendert, hatte ich ja genügend Zeit, und ich sah mich nur im Spiegel, wie meine Schritte immer langsamer wurden. Hätte nicht viel gefehlt und ich wäre im Laufen eingeschlafen. Darum schnell einen Kaffee ziehen und dann ab auf das Gleis, der ICE gen Dresden kam kurz darauf, Platz gefunden, Musik an und schlafen. Klappte wunderbar, erst in Erfurt wieder wach geworden. Jetzt war ich auch einigermaßen wieder fit, bis Leipzig noch durchgehalten, dort stieß dann Can hinzu und die Reisetruppe war komplett. Bisschen gequatscht, mussten wir ja nur eine gute Stunde rumbekommen, dann kamen wir auch schon in Dresden-Neustadt an. Kleine Orientierungsschwäche unsererseits, dann wurde die Richtung aber lokalisiert, einfach nach rechts und gerade aus, oder Richtung „Jenidze“ laufen. An der Kasse für lockere drei Euro eine ganz passable Karte bekommen, damit an den Eingang gelaufen und schon war man drin.
Ein Megateil steht hier, warum habe ich das bisher noch nicht? Weil ich wohl einfach zu schlecht bin. Und ich kann die Meinung des Präsidenten mal gar nicht teilen. Die Holztribüne sieht zwar schon marode aus, aber bisschen hergerichtet und schon spielt man nicht mehr in einer „Ruine“. Man darf gespannt sein, wie lange diese Tribüne dort noch steht, ist aber zumindest schon mal gesperrt, wie auch sonst der Rest des Rundes, aber mit bisschen Zureden darf man hier auch mal eine Runde drehen und paar Fotos schießen. In der einen Kurve auf jeden Fall unzählige Stufen, sehr geil, dazu im Hintergrund noch eine Anzeigetafel. Auf der einen Gegengerade dann noch eine weitere Tribüne, auch schon ziemlich alt, diese soll aber wohl zumindest noch bestehen bleiben. Davor sind noch einige Sitzplätze zu finden. Die andere Kurve wurde erneuert, wohl auch aufgrund der Jahrhundertflut vor einigen Jahren. Dort befindet sich auch der Gästeblock, der aber wohl auch die nächsten Jahre nicht unbedingt benötigt wird, spielt der Dresdner SC aktuell nur in der Kreisoberliga und so sitzen alle gemischt auf der Haupttribüne.
So dann auch heute. Der Gastgeber war schon die klar bessere Mannschaft, aber was bringt dies, wenn man die Torchancen nicht nutzt. Und es war ja nicht nur eine, es waren gleich Dutzende, aber alle vergeben. Einfach vergeben. Und so ging es torlos in die Kabinen. Und auch die zweite Halbzeit war zunächst eine klare Anlegenheit für den DSC. Doch wie es dann meistens so kommt, kommt der Gast einmal vor das Tor und erzielt auch dieses gleich. Na gut, sie waren schon 2-3mal vor dem Kasten der Gastgeber, aber das 0-1 war dann doch spektakulär. Keine Ahnung, ob es eine Flanke oder ein Schuss sein sollte, auf jeden Fall flog der Ball Richtung Tor und was macht der Torwart? Wehrt die Kugel ins eigene Tor ab. Klassisches Eigentor und dort von einer Unschuld des Keepers zu sprechen, wäre wohl ziemlich fahrlässig. So führte nun also der Gast und dem DSC fiel auch weiterhin nix ein, wie man den Ball am einfachsten über die Linie bugsiert. Nachdem dann eine gute Konterchance des Gastes fahrlässig ausgelassen wurde, hatte der Schiedsrichter ein Einsehen und gab dann doch einen eher zweifelhaften Elfmeter, der zum Ausgleich genutzt wurde. In den restlichen Minuten des Spiels gab es zwar noch die ein oder andere Aufregung, es passiert aber nix mehr und so blieb es am Ende bei der Punkteteilung.
Kurze Überlegung, ob wir nach Spielende uns nochmal in die Kurve wagen sollen, aber die Ordner standen immer noch rum, also wurde es einfach gelassen und gemütlich zurück zum Bahnhof gelatscht. Hier ein Foto, da ein Foto, schon eine schöne Aussicht auf Dresden. Mit dem Zug dann zum Hauptbahnhof gefahren, hier mal wieder Fastfoodkram eingeworfen, es gab einfach nix anderes, und dann konnte der ICE nach Hause auch schon starten. Die Klimaanlage lief natürlich wieder auf Hochtouren, muss ja auch sein, dass man diese auf gefühlte minus 10 Grad einstellt, damit die Fahrgäste krank werden. Dies wurde dann auch im Laufe der Zeit eingesehen und ausgestellt. Oder ist sie einfach nur ausgefallen? Ich weiß es nicht. Unsere Sitznachbarin ließ dann auch erstmal was von sich hören und störte mit Handyklingeltönen und diversen lauten Aktivitäten. Kurz darauf war aber Ruhe, wie auch im gesamten Großraum. So macht doch Bahn fahren Spaß. Nur der Kaffeeträger fiel immer und immer durch das Abteil und wollte seinen Kaffee für 2.80 Euro an den Mann oder die Frau bringen, was aber natürlich nicht gelingt. Zumindest bei mir nicht, wenn es in Leipzig am Automaten 50 Cent Kaffee gibt. Die Klimaanlage wurde dann natürlich doch wieder in Betrieb genommen, was mich zum Pullover anziehen zwang, da einfach zu kalt. Und auch oben erwähnte Dame hielt nicht die Ruhe ein, nein sie musste uns ihre tollsten Lieder auf ihrem Handy vorspielen. Wunderbar und nervig zugleich. Dazu kam dann noch so ein Kunde, der sich unbedingt zu uns setzen wollte, bei einem 4er ja kein Problem. Dann packte er aber erstmal seine Brotzeit aus und gähnte dann ohne Hand vorm Mund durch den Raum. Ein leckerer Duft machte sich breit, was ein Glück dauerte es bis Fulda nicht mehr lang. Dort dann nochmal umsteigen und wieder einmal den Regionalexpress aufsuchen, natürlich mit Verspätung. Ist man ja nicht anders gewöhnt. Aber auch das wurde geschafft und dann war ich endlich um 23.15 Uhr ziemlich erschöpft zu Hause. Und viel Zeit zum Ausruhen gibt es nicht, ist die Nacht auch bald schon wieder zu Ende…

1 Kommentar:

  1. Der glorreiche Traditionsverein DSC und sein Stadion dürfen nicht untergehen.

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