belgacom League
Stade Leburton
Zuschauer: 700 (100 Gäste)

Für das Wochenende habe ich mir mal einen Schmankerl rausgesucht, ein 5er in Belgien. Für andere mag das zwar langweilig klingen, für mich aber dafür interessant, habe ich ja schließlich noch nicht so viele Belgier. Perfekt hat da der 16Uhr-Kick am Samstag gepasst, wird sonst eigentlich nur am Samstag Abend gekickt. So konnte ich dann auch den Nachmittag wenigstens abdecken. Ursprünglich sollte es am heutigen Freitag zum Auftakt nach Kortrijk gehen, allerdings war vorher schon klar, dass das Spiel ausverkauft ist, so dass ich mir gar nicht die Mühe oder Hoffnung auf den Black Market machte und den 2.Liga-Kick bevorzugte. Bisschen später als geplant, aber dennoch in der Zeit ging es dann am Freitag Mittag nach der Frühschicht los in Richtung Land der Fritten und der 250 Biere. Klappte soweit auch ganz gut, nur natürlich auf der A4 kurz hinter Köln der übliche Feierabendstau. Ging aber dann doch schneller als gedacht und wenig später ging es auch schon über die Grenze. Den Weg kannte ich ja bis hierhin mittlerweile auswendig, war das vor nicht allzu langer Zeit der wöchentliche Weg für mich. Aber ist Vergangenheit, ich lebe in der Gegenwart und schaue in die Zukunft. Auf jeden Fall musste ich nun den Brüsseler Ring vermeiden, hier geht genau wie am Antwerpener im Berufsverkehr gar nix. Pläne waren vorher schon geschmiedet worden, nur das Navi wollte dann nicht so. Ich brauche zwar keinen Baggerführerschein, aber laufe trotzdem blind durch die Gegend. Das eine hat zwar mit dem anderen nix zu tun, aber es sei einfach mal gesagt. Und dabei habe ich ja eine neue Brille. Sollte einfach mal auf den Kollegen hören, hätte ich mir die super Navi-App samt Karte auf das Handy geladen, wäre der Weg kein Problem, so braucht die Navi-App eine Internetverbindung, die ich im Ausland natürlich nicht habe. Blöd. Aber habe es trotzdem irgendwie hinbekommen. Um 19 Uhr angekommen, war ein Frituur-Besuch erstmal nicht drin, lieber das Stadion stürmen und auf der sicheren Seite sein. Klappte wunderbar. Ordentliches Teil was hier steht. Zwei Riesentribünen auf der Hauptseite sowie hinter dem Tor, wo im rechten Teil die Gäste untergebracht sind, auf der anderen Gegenseite noch eine kleine Tribüne, wo die Heimfans stehen. Hinter dem anderen Tor befindet sich die Kantine. Die Heimfans präsentierten zum Intro paar Fähnchen, Doppelhalter sowie Überziehfahnen. Ist okay. Die Gästefans waren leider über das ganze Spiel nur zweimal zu hören, einmal in der ersten Hälfte, einmal in der Zweiten. Potenzial ist auf jeden Fall da, liegt vielleicht an der momentanen Tabellensituation, keine Ahnung. Vielleicht mal im Heimspiel besuchen, wobei man auswärts ja schon besser abgeht als daheim. Die Heimfans sangen dann soweit die 90 Minuten durch, nix besonderes, aber immerhin war bisschen Stimmung in der Bude, denn sonst wäre es im fast leeren Ground ziemlich langweilig geworden. Geschätzte 700 Zuschauer, die offizielle Zahl lag bei Redaktionsschluss noch nicht vor, in der 2.Liga. Und wird das Freitag Abend eigentlich live gezeigt, weil überall Kameras sind? Ich meine nicht die ganzen Überwachungskameras, die im Stadion verteilt hängen, sondern die TV-Kameras. Und wenn, schaut sich das bestimmt keiner an. Aber egal, weil ich schau es mir ja an, live und in Farbe, von der Tribüne aus im Freien und nicht hinter Glas. Und auch der Regen konnte mich nicht nässen. Ich weiche ab. Gespielt wurde übrigens auch. Sehr eindeutig das ganze, auf ein Tor, in Richtung Gästetor. Deutlicher und verdienter Sieg für die Hausherren, die sicherlich auch noch hätten höher gewinnen können. Machten sie aber nicht. Das Spiel war dann fertig, zu regnen hatte es bereits in der ersten Hälfte aufgehört. Nun ging es aber zur Frituur. War so eine Türkisch-belgische Frituur, mit allmöglichen anderen Dönersachen. Fritten gab es aber trotzdem. Waren okay. Nun in Richtung Brüssel gefahren, irgendwo das Auto abstellen und schlafen, musste Geld gespart werden, sieht knapp den Monat aus. Eine passende Stelle für das Carsleeping wurde erstmal nicht gefunden, in Belgien sind halt allmögliche Straßen hell beleuchtet. Irgendwann dann keinen Bock mehr gehabt zu suchen, in Anderlecht an den Straßenrand gestellt, das Bett gerichtet und die Augen geschlossen. Dauerte auch nicht lange, dann war ich weg, vorher stellte ich mir aber noch die Frage, was ich hier überhaupt mache. Doch die Antwort kam prompt: Ich möchte halt auch mal 150 Belgier haben um dann sagen zu können: „Du weisst, ich hab nicht gerade wenig Belgier…“





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