Dienstag, 16. August 2011

SC Herford vs. TuS Dornberg 0-5

Westfalenpokal
Ludwig-Jahn-Stadion
Zuschauer: 300

Als ich am gestrigen Morgen die Spielpläne durchforstet habe, um an einen Kick am Dienstag zu kommen, stieß ich durch Zufall auf den Westfalenpokal. SC Herford hat Heimspiel, da steht doch was oder? Nachgeschaut und tatsächlich, es soll im alten 2.Liga-Stadion gespielt werden. Das hat aber alles noch nix zu heißen, so dass also der Verein angeschrieben wurde. Binnen 30 Minuten dann die Bestätigung erhalten, dass im Stadion gespielt wird. Top Service vom Verein. So war die Sache dann klar. Nach der Niete am gestrigen Tage (Erst Spiel auf anderem Platz, dann Zug zum Ausweichspiel verpasst dank DB), sollte es also für heute gut aussehen, genug Zeitpolster eingebaut, da kann ja auch eigentlich gar nix schief gehen. So dann alleine kurz nach Mittag zum Bahnhof aufgebrochen und gen Fulda gefahren. Schöne alte Waggons, nicht der neumodische Doppelstockdreck. Alles wahrscheinlich noch ohne Klimaanlage. Oldschool vom feinsten. In Fulda dann, wie sollte es auch anders sein, erstmal einen guten Kaffee gezogen, und dann konnte die Reise gen Hannover auch losgehen. Naja, fast, denn der Zug war leicht verspätet, machte mir aber bei über einer halben Stunde Aufenthalt wenig aus. Die Fahrt verlief dann wie im Flug, Zug würde es hier besser treffen, nur der ein oder andere machte dann auf sich aufmerksam. Irgendwelche Jungsche saufen halt mal Weizen aus der Flasche und verschütten die Hälfte, die Zugbegleiterin war mit ihren nervigen Stimme „noch zugestiegen, bittäääääää“ nicht unbedingt auf meiner Seite. In Hannover überraschend die Verspätung aufgeholt, bei kalten Temperaturen gönn ich mir halt trotzdem mal ein Eis und dann konnte es in den proppevollen Zug gen Bielefeld gehen. Das Feld lichtete sich aber bald, endlich war ich auch mal in Haste. Haste Haste? Ne, habe ich nicht. Das nur mal so am Rande. In Herford dann angekommen, ging es per pedes zum Ground. Die Richtung wusste ich in etwa, dennoch wurde nochmal der Innenstadtplan abfotografiert, was aber gar nix einbrachte, lief ich trotzdem aussenrum. Aber gut, bei einer Stunde Zeit ist das zu verschmerzen. Nach gut 35 Minuten war dann der Ground auch erreicht, Musik erreichte mich nach draußen, und auch die Tribüne kam zum Vorschein. Sehr schön. Hier geht nix mehr schief. Für einen Fünfer dann rein ins Vergnügen, mal schauen was mich erwartet.
Leider war nur die Haupttribüne geöffnet, für Fotos also sehr schwierig. Stadionsprecher dann gefragt, wer was zu sagen hat, und ich wurde an den Hausmeister verwiesen. Im Laufe der Zeit lernt man halt dazu und duldet nicht einfach so die ledigliche Tribünenöffnung. Der Hausmeister war dann auch kooperativ, ließ mich auf das Spiel und ich konnte paar Bilder machen. Schon gut das Teil hier, und wunderbar, dass hier überhaupt noch gekickt wird. Manch anderer Verein würde sagen, neee, wir spielen lieber auf dem Kunstrasenplatz, ist doch alles harmonischer. Aber nicht hier. Darum mal ein großes Lob an den Verein. Die Haupttribüne mit roten Sitzen und paar Blauen. Ganz nett. Außenrum dann massig Stufen, zum Teil mit Moos bewachsen, macht wirklich was her. Natürlich darf hier die Laufbahn nicht fehlen, aber das stört mich an dem genialen Teil wenig, lediglich Anzeigetafel und Flutlich sucht man hier vergebens.
Der Landesligist hat zumindest vor, dem Verbandsligisten ein Bein zu stellen, klappte auch ganz gut, die Konsequenz daraus war allerdings ein Elfmter, der prompt durch die Gäste genutzt wurde. Nach 35 Minuten war die Sache hier gegessen, die Gäste konnten mittlerweile das 0-3 erzielen, und man konnte sich sicher sein, dass es hier nach 90 Minuten endet. Im zweiten Durchgang dann wiederum ein Elfmeter zum 0-4 und ein Schlenzer ins lange Ecke sorgte für den 0-5 Endstand. Zwar hatte der Gastgeber auch noch die ein oder andere Chance, dies war aber eher kläglich und nicht weiter nennenswert. Man merkt halt doch einen großen Unterschied zwischen den beiden Ligen bzw. den Vereinen.
Nach dem Spiel ergab sich dann noch die Möglichkeit, in den gesperrten Abschnitt zu gelangen und auch aus anderer Perspektive noch einige Fotos zu schießen. Dies wurde natürlich dankend angenommen. Nun wurde es aber Zeit das Weite zu suchen, denn zum Bahnhof sind es ja paar Meter. Schnellen Schrittes, zum Teil auch schweren Schrittes, wurde der Weg geebnet, in 27 Minuten war ich wieder am Bahnhof, doch was jetzt? Eigentlich würde der eigentliche Zug erst um 23.51 Uhr hier abfahren, aber in Herford geht ja mal gar nix am Bahnhof. Noch nicht mal ein Kaffeeautomat ist hier vorzufinden, also muss ich hier weg. Einfach nur weg. Kurz geprüft, wurde eine Verbindung via Bielefeld nach Hannover gefunden, wo der geplante ICE gen Köln auch halten sollte. Das ganze gut 50 Minuten früher. Fahr ich dann zwar wieder nach Herford zurück, aber so habe ich wenigstens auch 50 Minuten mehr Zeit zum Schlafen. Klingt logisch und plausibel. Kurz vor Bielefeld konnte dann endlich mal wieder der Satz gehört werden, der das letzte Jahr so geprägt hat: „Sänk ju vor träwwelling wiss Deutsche Bahn – Gudd Bei“. Einfach nur ehrlich. Das hatte den heutigen Tag noch erfolgreicher gemacht. In Hannover dann noch was zum Essen eingeworfen, kam danach dann auch schon der ICE gen Köln. Theoretisch. Denn zunächst wurden erstmal plus 30 Minuten angezeigt. Gut, kein Problem für mich habe ich ja eh über eine Stunde Aufenthalt in Köln. Das dann aber eine natürliche Stimme durchsagt, der Zug wäre doch pünktlich, ist auf der einen Seite schön, auf der anderen Seite Verarschung am Kunden. Wie auch immer, ich war ja am Gleis, konnte in den Zug steigen und versuchen zu schlafen. Klappte aber nur halbwegs, Lichter viel zu hell, immer wieder irgendwelche Kunden mit ihren Trolleys durch das Abteil gelaufen. Ja, da kommt man nicht zu Ruhe. Aber sonst war es doch ganz ruhig und recht leer, so müsste es tagsüber auch mal sein. Den Vogel schoss aber ein Kunde in Düsseldorf ab, als er zu spät merkte, dass der Zug ja schon in Düsseldorf angekommen ist, er aber noch Stecker in Steckdose hatte und Trolley im oberen Gepäckfach. Stecker rausgerissen, Trolley runtergeholt und dann schnell Richtung Tür. Da nimmt man auch schon mal eine Verletzung eines Fahrgastes mit dem Trolley in Kauf. Kunde. In Köln dann wegen Bauarbeiten mit Verspätung angekommen, machte aber wie bereits erwähnt ja nix, hatte ich genug Zeit. So also bisschen durch den Kölner Hauptbahnhof gelaufen und dumm durch die Gegend geschaut. Was interessantes wurde aber nicht gefunden. Dann kam auch endlich der Zug gen Hanau, eingestiegen und noch bisschen schlafen. 45 Minuten Aufenthalt in Hanau sind dann nicht wirklich das Wahre, aber was will man machen, muss man durch und dann habe ich es um 6 Uhr auch endlich geschafft, wieder zu Hause zu sein.

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