Sonntag, 13. Februar 2011

Standard de Liège vs. KRC Genk 0-2

Jupiler Pro League
Stade Maurice Dufrasne
Zuschauer: 30023 (2000)

Dank Navi war Lüttich schnell erreicht, war aber auch nicht schwer, einfach der Autobahn folgen. Durch Lüttich durch ohne Navi wird sicherlich schon schwieriger, aber selbst mit Navi verliert man manchmal den Durchblick. So benötigten wir dann drei Anläufe bei drei Ausfahrten um den richtigen Weg zum Stadion zu finden, was uns einiges an wertvoller Zeit kostete. Nun war das Stadion bereits in Sichtweite, doch wo parken? Alles voll, den Belgiern wollte man es nicht gleichmachen und mitten auf der Straße parken, also weitergesucht und noch ein Plätzchen auf einem Parkplatz gefunden. Gut 20 Minuten hatten wir noch Zeit, erstmal zum Stadion kommen, Tickets abholen und dann ins Stadion zu gelangen. Der Weg wurde per schnellem Schritt zurückgelegt, teilweise dann auch auf die Jogging-Variante umgestiegen. Die Zeit lief davon. Der Weg war richtig, das Stadion zum Greifen nah, doch wo gibt es Tickets? Nirgends ein Schalter zu sehen, also mal Polizei gefragt, einmal ums Stadion herum. Merci und weiter gings. Ziemlich viele Leute noch auf der Straße unterwegs und das gut zehn Minuten vor Anpfiff. Ohne Worte. Wir also weitergelaufen, Ticketschalter kommt, Voucher vorgezeigt, neee, hier nicht, weiter rechts. Oje oje, ob das noch was wird, ob wir den Anstoß erleben werden? Den Ticketschalter für die Voucher gefunden, Voucher und Ausweis vorgezeigt, Ausweis zurück und dann klingelt erstmal das Telefon. Gib mir doch einfach meine Karten. Aber nein, es wird erstmal gemütlich telefoniert. Da soll man ruhig bleiben. Das Mädchen hatte dann doch einsehen und gab mir während des Telefonats meinen Umschlag mit Inhalt zwei Karten. Bestens, jetzt also noch den Eingang suchen. Gefunden. Karte in den Automaten gesteckt, durch das Drehkreuz, kurzes Abtasten, passt und rein. Jetzt sind es nur noch gefühlte 200 Stufen, die man zurücklegen muss, auch das wurde mit letzter Kraft geschafft und dann war man tatsächlich kurz vor Anpfiff im Block. Durchgeschwitzt und platt, aber man hatte es geschafft.
Auf beiden Seiten gab es zum Intro bisschen Pyro zu sehen, dazu, ich nenne sie mal YouTube-Gruppe, mit einer kleinen Fähnchen-Choreo. Jetzt nicht unbedingt was spektakuläres, aber kann ja noch kommen. Aber ich hatte mir wohl zu viel erwartet, u.a. von der meiner Einschätzung nach besten belgischen Gruppierung, Ultras Inferno. Stimmung kam zwar auf, aber das war alles viel zu leise, hier sind über 30000 Leute im Stadion und hätte sicherlich den Furz einer Person drei Reihe höher hören können. Die Gäste traten auch nur paar Mal in Erscheinung, alles sehr enttäuschend. Und auch auf dem Rasen war nicht unbedingt feiner Fußball geboten, ehrlich gesagt, das war Fußball zum Einschlafen. So kam es dann auch, dass kurz vor der Halbzeit der Führungstreffer für die Gäste durch ein Eigentor fiel. Für die Gäste natürlich egal, boten diese dann erneut bisschen Rauch an. In der zweiten Halbzeit dann das gleiche Bild wie in Halbzeit 1, lediglich ab und zu schwappte jetzt die Stimmung mal durchs Stadion und es wurde richtig laut. Warum nicht immer so. Naja, ist ja nur ein Derby, da kann man schon mal die Fresse halten und einfach Fußball konsumieren. Spätestens nach dem 0-2 war dann die letzte Hoffnung bei den Heimanhängern vorbei, Standard hätte sicherlich noch 3 Tage spielen können, ein Tor hätten sie nicht erzielt. Dafür wurde dann im Gästeblock erneut Pyro gezündet und auch der Anhang um Ultras Inferno brauchten ihre letzten Pyroreste auf. Es ging dem Spiel entgegen und die ersten Zuschauer verließen bereits das Stadion. Jawoll, so muss das sein. Nenene.
Im Gegensatz zum Spiel und dem Support ist das Stadion hier einfach genial. Zusammenhängende Tribünen im U-Form, dazu die Haupttribüne alleinstehend auf der Gegengerade, einfach top. Dazu noch steile Ränge, wobei es auch hier überall nur Sitzplätze zu begutachten gibt. Macht aber nix, 30000 an Kapazität sind vollkommend ausreichend, so ein Stadion muss nicht überall stehen, wäre es dann keine Rarität mehr, aber lieber eins von dieser Sorte als eines dieser Plastikarenen würde Fußballeuropa schon ganz gut tun, oder zumindest dem fußballfahrendem Volk.
Wir taten es dann dem restlichen Anhang gleich und verließen das Stadion, allerdings erst nach Schlusspfiff. Die Treppen also wieder runter, ist aber einfach als hoch und dann Richtung Auto, welches auch überraschend schnell wieder gefunden wurde. Bisschen Landstraße gefahren und wenig später war man dann auch schon wieder auf der Autobahn Richtung Heimat. Nun mal bisschen aufs Gas getreten, wollten wir nicht zu spät heimkommen, also zumindest ich nicht, klappte auch ganz gut. Die Straßen waren frei, wenig später war man schon in Deutschland, jetzt nur noch knapp 300km und dann ist man zu Hause. Naja, auf dem weiteren Wege passierte nicht mehr viel, Can wurde in Langenselbold am Bahnhof abgesetzt, ich parkte mein Auto vor der Haustür und begab mich direkt ins Bett, ohne über Los zu ziehen und auch ohne 4000 Euro zu kassieren...

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