Sonntag, 14. Dezember 2014

AS Monaco vs. Olympique Marseille 1-0

Ligue 1                 
Stade Louis II
Zuschauer: 12648 (3500)


Gesagt, getan. Nobbi am Bahnhof rausgelassen, konnte es für uns in aller Gemütlichkeit in Richtung Monaco gehen. Immerhin ein neues Land für mich, wenn auch kein Länderpunkt, da nicht FIFA-Mitglied. Die direkte Zufahrtsstraße ins Fürstentum war allerdings gesperrt, so dass es per Umwege nach Monaco gehen musste. Aber auch dies wurde gemeistert. Um 18 Uhr fanden wir uns in der Tiefgerade vom Stadion wieder, drei Euro weniger in Tasche, dafür direkt am Stadion geparkt. Man muss dazu allerdings sagen, dass es sonst keine Parkplätze gibt, also waren die drei Euro schon fair und auch gut investiert. Überall lungerten bereits OM-Anhänger rum, möglicherweise waren diese bereits den ganzen Tag in der Stadt. Warum auch immer. Vor einem Fastfoodladen wurde bereits ordentlich gesungen und gefeiert, PSG hatte sein Auswärtsspiel bei Guingamp verloren. Bei selbigem Laden wollten wir uns dann was warmes zu essen reinwerfen, die Schlange ordentlich lang, aber wie gut, dass es Bestellterminals gibt. EC-Karte rein und bestellen, die Karte war aber schneller wieder im Geldbeutel verschwunden wie sie im Terminal steckte. 2.20 Euro für einen Cheeseburger müssen nun wirklich nicht sein. Da können wir ja gleich vornehm essen gehen. So gab es dann wieder nur kalte Küche, im angrenzenden Supermarkt wurde sich mit Baguette und Wurst eingedeckt, welches dann genüsslich verspeist wurde und der Hunger somit gestillt war. Es ging zurück zum Stadion, knappe Stunde noch bis zum Spiel. Eckblock für 40 Euro hatten wir uns im Vorfeld gesichert, ansonsten keine Chancen Einlass zu bekommen, gab es einfach keine Antwort. Vor Ort dann erst gar nichts mehr probiert. Der Eckblock dann gut zur Hälfte mit OM-Leuten gefüllt, auch sonst strömten heute die Zuschauer mal ins Stadion. OM zieht halt. Die Gäste mit gut 3500 Fans angereist, die sich im komplett im weiten Rund niederließen. Im Gästeblock gab es zum Intro eine Choreo zu bewundern, während die linke Seite eine Papp-Choreo in den Vereinsfarben präsentierte, wurde in selbigen Farben im rechten Block Fähnchen geschwungen. Und auch überraschend viele Monaco-Supporter waren heute am Start, die ebenfalls zum Intro eine kleine Choreo in Form von langgezogenen Luftballons präsentierte. Passt. Pyro blieb aber leider zunächst aus. Stimmungsmäßig waren die Gastgeber auch überraschend ganz gut präsent, lag vielleicht an unseren Plätzen, aber man konnte diese das Spiel über ganz gut vernehmen. Die Gäste vernahm man zumindest im ersten Durchgang noch ganz gut, in der zweiten Halbzeit wurde es immer weniger und bis auf Fahnen schwenken und bisschen Geklatsche kam auf unserer Seite nicht mehr viel an. Schade, hatte ich von OM zumindest mehr erwartet, wenn zugleich diese wohl trotzdem die Nummer 1 im Land sind. Lange sah es dann auf dem Spielfeld nach dem zweiten, torlosen Remis des Tages aus, trotz guter Chancen auf beiden Seiten sollte zunächst kein Tor fallen. In der 67. Spielminute war dann aber der Bann gebrochen und die Gastgeber konnten den Führungstreffer erzielen, der am Ende dann auch der Siegtreffer war. Von den Gästen kam nach dem Rückstand einfach zu wenig, aber durch die Niederlage von PSG bleibt man dennoch weiterhin an der Tabellenspitze. In der Tiefgarage entwickelte sich dann der erwartete Abfahrtsstau. Lange ging nichts, gut dreißig Minuten nur im Auto gesessen, danach sollte es aber Schlag auf Schlag gehen und wir waren wieder draußen. Natürlich hatten die Gäste den gleichen Weg wie wir, so dass es sich nochmals auf den Straßen staute, ab der Autobahn war es dann aber wieder ein entspanntes Fahren. 4.60 Euro wurden für die Strecke nach Villeneuve-Loubet fällig, hätte man sich vielleicht sparen können, aber irgendwann möchte man dann ja auch mal ins Bett. Erneut ein F1 als Unterkunft gebucht, diesmal für zehn Euro pro Person, aber wir waren ja auch ein Mann weniger. Am nächsten Morgen dann erneut am Baguette vom Vortag geknabbert, der Kollege ging wieder runter und zog ich das F1-Frühstück rein. Mal schauen, beim nächsten Mal gönne ich es mir auch mal. Vielleicht. Um 10.30 Uhr war dann Abfahrt bei herrlichen Temperaturen um die 15 Grad und Sonnenschein. Da möchte man doch glatt noch ein wenig länger bleiben. Nochmal einen Supermarkt aufgesucht, das Auto vollgetankt und dann auf direktem Weg zum Flughafen. Für mich sollte es paar Minuten später schon wieder gen Himmel gehen, während der Kollege noch bis zum späten Nachmittag am Flughafen ausharren musste. Wieder die gleiche Route wie schon beim Hinflug, Nice nach Amsterdam, erneut gab es Sandwich, diesmal mit Käse und Gurke. Traurig musste ich auf der Karte mit ansehen, wie wir über Aschaffenburg flogen, hätte man nicht einfach mal in der Nähe zwischenlanden können, wäre ich um einiges früher daheim. Aber klar, geht natürlich nicht. In Amsterdam musste ich dann noch ewig weit laufen, von Bereich D nach B, sicherlich fünfzehn Minuten Fußmarsch. Es folgte der letzte Flug für das Wochenende, mit einer kleinen Tüte Chips ging der einstündige Flug bald zu Ende, Frankfurt war wieder erreicht, die Tour fast vorbei. Per Bus wieder zum anderen Terminal, dort per S-Bahn wieder zurück zum Stadion. Nur noch zum Auto laufen und dann heimfahren. Aber wo ist mein Auto? Ich hatte es doch hier geparkt?! Doch so weit hinten? Nein, da hinten, habe ich es nicht geparkt. Es ist weg. Geklaut, abgeschleppt oder sonst was. Aber bitte bleiben Sie ruhig, schon blöd wenn man am Auto vorbei läuft. Natürlich stand es noch genauso da wie ich es am Samstagmorgen verlassen hatte. Dank Feierabendverkehr auf der A3 dauerte die Heimreise dann noch ein wenig länger, um halb sieben am Abend konnte ich dann aber wieder völlig erschöpft meine Wohnung betreten. War mal wieder eine schöne, wenn auch teure Tour, aber ich kann das Geld ja nicht mit ins Grab nehmen. In diesem Sinne, Frohe Weihnachten und einen guten Rutsch, es dürfte wohl die letzte Tour im Jahr 2014 gewesen sein…

OGC Nice vs. AS Saint Étienne 0-0

Ligue 1                 
Allianz Riviera
Zuschauer: 18493 (0)


Im Sägewerk zu Salon de Provence ging irgendwie die Nacht vorbei, wobei ich selber nicht genau weiß, ob ich Mitarbeiter oder doch eher Vorgesetzter war. Nach einer Dusche am Morgen war ich soweit wieder fit und knabberte ein wenig an meinem Baguette vom Vortag rum, während sich die anderen beiden Kollegen am Frühstück für 2.99 Euro her machten. Sah so schlecht nicht aus, muss man sagen. 10 Uhr sollte Abfahrt sein, hielten wir soweit auch ein, der Weg sollte uns zurück nach Nice führen, diesmal aber über die mautpflichtige Autobahn. Gesamtkosten: 19.20 Euro. An der ersten Mautstelle kam es dann zum Kontakt mit der Gendarmerie, die mich direkt rauszog. Führerschein wollte der gute Herr sehen, war verwundert, dass kein Datum bei Klasse B eingetragen ist. Irgendwie auf Englisch ihm es erklärt, hatte er dann wohl verstanden. Aber das sollte nicht alles sein. Fahrzeugpapiere waren auch in Ordnung, nur mit dem Nummernschild passte was nicht. Nein, es ist nicht mein Auto, ist gemietet! Der werte Herr Gendarm monierte das Nummernschild, da es sich bereits an einigen Stellen auflöste und somit schwarze Zahlen bzw. Buchstaben auf schwarzem Hintergrund waren. Dies wäre in Frankreich verboten, aber da ich ja nicht Fahrzeughalter bin, hätte ich nichts zu befürchten. Das Kennzeichen wurde sich allerdings auch nicht notiert, um eine eventuelle schriftliche Verwarnung an das Mietwagenunternehmen zu verschicken. Womöglich sollte einfach die Kasse vor Ort ein wenig aufgefüllt werden. So durfte ich dann aber ohne Probleme weiterfahren. Diese entwickelten sich aber auf der weiteren Fahrt dann am Auto selber, ein Warnzeichen auf Französisch wollte mir irgendwas berichten, danach hatte das Auto im fünften und sechsten Gang kein Turbo mehr. Irgendwas mit dem Motor war, sollte geprüft werden, so die Übersetzung ins Deutsche zu späterer Stunde, Motor aus und wieder an und schon war die Warnung erloschen und der Turbo wieder hergestellt. In Nice angekommen, wurde versucht so nah wie möglich am Stadion zu parken. Aber Pustekuchen, neues Stadion gebaut, aber Parkplätze nicht vorhanden. P5 nur für Dauerkarten-Inhaber, die dann per Shuttlebus zum Stadion gebracht werden, hatten wir natürlich nicht, also weitergesucht und dann irgendwann in einer Seitenstraße fündig geworden. Bedeutete aber zugleich einen halbstündigen Marsch zum Stadion. Sinnlos. Im Vorfeld war bereits bekannt geworden, dass auch heute bei dem Spiel Gästeverbot herrscht, anscheinend wegen den Vorkommnissen beim letzten Aufeinandertreffen, wo es ein wenig auf den Rängen gerappelt hatte. Die Braunschweiger Reisetruppe nahm somit Vorlieb, das Spiel nicht zu besuchen und anstatt dessen nach Antibes zu fahren, aber dort war ich ja bereits vor zwei Jahren und für mich somit keine Alternative. Natürlich sinnlos, ein Spiel ohne Gäste, aber was will ich machen. Karten für zehn Euro hinter dem Tor luden dafür dann zu einem preisgünstigen Erstligaspiel ein. Man kann eben nicht alles haben. Und die Hoffnung auf paar Gäste, wie gestern in Montpellier, war ja immer noch vorhanden. Bei Betreten des Stadions machte sich der Stadionname aller Ehre, hatte ich so eine Art Stadion nicht schon mal gesehen? Ja, richtig. In München steht die Allianz Arena, in Nice die Allianz Riviera. Die Form von außen fast gleich, im Inneren identisch nur ein wenig kleiner. Gästeblock war, wie erwartet, dicht, auch sonst waren keine Gästefans zu erkennen. Also Support nur von der Heimseite. Die Südtribüne zum Intro mit einer Überziehfahne und ein wenig Pyro, aber sinnloserweise nicht alles auf einmal gezündet, sondern nach und nach. Etwa sechs Sekunden die Fackel in der Hand gehalten, dann direkt einem Ordner zur Vernichtung übergeben, welch Verschwendung. Auf der Nordtribüne die Jung-Ultras platziert, präsentierten ihren Namen per Doppelhalter, dazu einige rote Papptafeln, die von unseren Plätzen allerdings nicht gut sichtbar waren. Support war von der Südtribüne soweit in Ordnung ohne allerdings vom Sitz zu fallen, dort schlief ich dann allerdings fast ein, denn auf dem Spielfeld passierte rein gar nix. Ein paar wenige Torchancen konnten verzeichnet werden, ansonsten nix, rein gar nix. Aber halt, ich möchte ja die zwei Platzverweise nicht unterschlagen. Und so blieb es torlos bis zum Schluss, der Schlusspfiff ertönte und endlich wurden wir von diesem Grauen erlöst. Im Marschschritt ging es zurück zum Auto, hatten zumindest zwei der drei Insassen noch massig Zeit bis zum Abendspiel, aber Nobbi musste zum Bahnhof, den ersten Zug erwischen und damit nach Toulon zu fahren, wo der Abendflieger auf ihn wartete…

Samstag, 13. Dezember 2014

Montpellier HSC vs. RC Lens 3-3

Ligue 1                 
Altrad Stadium
Zuschauer: 9784 (150)


Einmal in diesem Jahr noch ein wenig Sonne tanken, bekam ich davon im Jahr 2014 eigentlich zu wenig ab. Aber dies war natürlich nicht der Hauptgrund der Reise nach Südfrankreich. Ein wenig Fußball sollte dann auch noch sein. Da bietet sich das vorletzte Spiel im Ausweichstadion in Montpellier als Tourstart regelrecht an, natürlich kann man darüber streiten, ob man ein Rugby-Stadion unbedingt machen muss. Der Eine sieht es eben so, der Andere braucht es nicht unbedingt. Mir sagt es zu, ein Non-League-Ground mehr in der Vitrine, kann ja nicht schaden. Die Planung verlief zunächst auf ein Wochenende ab Freitag mit einem Drittligaspiel in Marseille, Consolat, um es genau zu nehmen, Ground aber zu sinnlos, so dass erst Samstagfrüh gestartet werden sollte. Anstatt Marseille wurde dann Nice angeflogen, passte besser mit dem Heimflug, Flugpreis bei 170 Euro in etwa gleich. Kein günstiger Spaß, aber ich kann das Geld ja nicht mit ins Grab nehmen. Samstagmorgen ging es dann in aller Frühe los, per Auto zur S-Bahn-Station Frankfurt-Stadion gefahren, dort einen Parkplatz ohne folgenden Strafzettel bekommen (Woodytour berichtete im August über Falschparken) und am Automaten zunächst mal einen Schock bekommen. 2.60 Euro für eine vierminütige sowie eine-Station-Fahrt vom Stadion zum Flughafen!? Der RMV merkt auch nichts mehr. Am Flughafen dann per Skytrain das Terminal gewechselt, wurde zugleich auch schon die Sicherheitsschleuse gekreuzt. Sehr genau wurde der Dienst vollbracht, beim Durchqueren fing es an zu piepsen, so dass ich in die Kabine gebeten wurde. Per Handscanner wurde dann alles abgesucht, ja selbst das Schwänzchen wurde abgetastet, ob es nicht eventuell aus Metall besteht. War aber nicht so, alles in echt da unten. Weiter ging es mit der Durchsuchung im Schritt sowie unter der Gürtelleiste, da verliert man schon irgendwie seine Intimsrechte, wenn man überhaupt welche besitzt. Aber immerhin wurde der gute Mann dann fündig, eine Büroklammer hatte sich in der einen Gesäßtasche versteckt. Objekt gefunden, ich durfte es behalten, mich danach wieder anziehen, also Gürtel, Pullover sowie Jacke, den Rest durfte ich freundlicherweise anbehalten. Wenige Minuten später lief bereits das Boarding, den gewünschten Sitzplatz im Cityhopper von KLM eingenommen, hob die Maschine kurz darauf ab. Die Flugbuchung verlief von FRA via AMS nach NCE. Sandwich mit Käse wurde serviert, dazu ein Kaffee, musste aber alles schnell verzehrt werden, denn schon bald landeten wir in Amsterdam. Hier bisschen Aufenthalt, aber mit free Wifi kein Problem. Weiter ging es nun nach Nice, erneut Sandwich, diesmal aber mit Hühnerbrust als „Aufstrich“. Das Ganze bei minus 61 Grad in 12000 Meter Höhe. Dies aber nur nebenbei. Landung in Nice erfolgte, Ausstieg und direkt bestes Wetter. Konnte gefallen. Zur Mietwagenstation gedackelt, diverse Zusatzversicherungen dankend abgelehnt, auch eine Kategorie besser abgelehnt, hatten eh meine gebuchte Kategorie nicht vorrätig, so dass es ein Ford Focus Diesel wurde. Besten Dank dafür. Wenig später befand ich mich dann in diesem Gefährt, aber nicht auf direktem Wege zum Abendspiel, vorher sollte ein Supermarkt angesteuert werden, wo neben lebensnotwendigen Lebensmittel wie Baguette, Wurst und Wasser auch die Karten für abends abgeholt wurden. 16 Euro das Stück, wobei ein Euro Servicegebühr inkludiert waren. Man weiß ja nie, wie es vor Ort aussieht, also lieber mal via Internet zugeschlagen, ist man auf jeden Fall auf der sicheren Seite. Per Autobahn ging es dann zunächst nach Puget sur Argens, 6.80 Euro kostete der Spaß, brachte aber eine Zeitersparnis von einer guten Stunde mit sich. Der weitere Weg dann nur via mautfreien Straßen, zog sich schon gut in die Länge, die 273 Kilometer zum Flughafen in Montpellier. Flughafen? Was will der Woody denn da? Zwei Mitfahrer abholen, kann als Antwort gegeben werden. Nobbi und Nobelhopper reisten via Charleroi nach Montpellier und zusammen sollte dann das Wochenende verbracht werden. Am Flughafen selber rein gar nix los, da landet und startet wohl auch nicht viel, aber hauptsache einen Flughafen haben. Egal. Zu dritt ging es dann auf direktem Wege Richtung Stadion, dort aber nicht gut zu parken, fanden wir in einem Wohngebiet einen Parkplatz unseres Vertrauens. Wobei ich doch eher skeptisch war, ob dies nicht ein Anwohnerparkplatz sei, war aber wohl nicht so. Am Stadion dann noch bisschen rumgelungert, den ein oder anderen Gleichgesinnten noch getroffen und dann sollte es auch reingehen. Nun folgte ein wahrer Sicherheitswahn. Erste Kontrolle gleich Personenkontrolle. OK! Dann ging es hinter der Gegentribüne zur zweiten Kontrolle, nur mal schauen, ob der Weg von uns richtig ist. Am Ende der Tribüne dann die dritte Kontrolle, ob wir auch zu den billigeren Plätzen hinter dem Tor dürfen. Und als dann noch die vierte Kontrolle bevorstand, war das Fass beinahe zum Überlaufen gekommen. Hatte nur noch gefehlt, dass im Block auch nochmal kontrolliert wird. Sinnlos! Das Altrad Stadium, nach einem Sponsor benannt, kann soweit gefallen. Steile Tribüne, dazu ein Dach, welches von der Haupttribüne beginnend sich einmal um das Stadion herum schlängelt. Sieht man so auch nicht alle Tage. Voll war das Stadion natürlich nicht, hätten wir vor Ort also noch locker zuschlagen können, aber sicher war eben sicher. Gäste waren zum heutigen Spiel verboten, man könne keinen abgetrennten Bereich bieten, somit Gästeverbot aufgrund Sicherheit. Sinnlos. Überraschender Lärm dann aber kurz vor Spielbeginn, gut hundert Mann (womöglich ein paar mehr) machten sich bemerkbar. Es waren nicht etwa Heimfans, die hatten ja ihren Platz auf der gegenüberliegenden Tribüne, nein, es waren Gästefans. Einfach unbemerkt aus Lens angereist und ins Stadion gelangt. Geniale Aktion. So kam dann nicht nur vom heimischen Anhang ein wenig Stimmung, auch ein Gästesupport war zu vernehmen, war soweit in Ordnung, wenn auch nichts Berauschendes. Aber allein die Anwesenheit trotz Verbot zählte. Anscheinend war allerdings bereits im Vorfeld zwischen beiden Ultragruppierungen eine Absprache getroffen worden, denn ein gemeinsames Spruchband wurde präsentiert. Den Text bekomme ich aber leider nicht zusammen, die Gästefans ja, wie erwähnt, in unserem Block, auch auf einem Video ist nicht das komplette Spruchband der Gäste zu sehen, da es vorher von einem Sicherheitstypen halb entfernt wurde, was dann wütende Proteste und einem gemeinsamen „ACAB“-Gesang zur Folge hatte. Auf Heimseite stand: „aber wir werden immer singen…“ Auf dem Spielfeld entwickelte sich ein ordentliches Spiel, wobei dies nicht der Qualität verschuldet war, sondern eher den Fliegenfängern in den Toren und auch die Abwehrreihen hatten nicht unbedingt ihren besten Tag. Macht aber nix, so konnten sechs Tore bewundert werden. Nach dem Spiel ging es, wie sollte es auch anders sein, zurück zum Auto, welches noch genauso da stand, wie wir es verlassen hatten. Es waren noch 125 Kilometer bis zum gebuchten F1-Hotel zu fahren, welches mit 6.84 Euro pro Person ein echtes Schnäppchen war, wenn auch die Sterne auf einen Halben reduziert sind. Mautfreie Variante wurde gewählt, da nur zwanzig Minuten Zeitersparnis via Autobahn, aber Kosten von zehn Euro zu Buche gestanden hätten. Gegen Mitternacht trafen wir in Salon de Provence ein, schneller Check-In, noch ein wenig im Internet gesurft, wenig später konnte es dann zur Nachtruhe gehen und die Arbeit konnte beginnen…

Sonntag, 23. November 2014

Türkgücü Neustadt vs. TSV Königsbach 2-1

B-Klasse Rhein-Mittelhaardt West                 
Stadion im Schöntal
Zuschauer: 50


Als ich am Morgen aus dem Fenster blickte, stieg meine heutige Motivation die Wohnung zu verlassen ins Unermessliche. Die Sonne scheint. Könnte sogar ein wenig warm werden, da kann man auch zum Fußball fahren. Der gestrige Tag war eher das Gegenteil, grau in grau, Depressionen machen sich breit, ne, heute, also gestern, kein Fußball. Aber heute, doch, das sieht gut aus. Zwei Spiele zur Auswahl, aber für die frühere Anstoßzeit entschieden, klappt das noch super mit dem Essen und dem abendlichen TV-Programm. Ich hätte bei beiden Spielen zur gleichen Zeit los gemusst. Passt. Ein wenig ärgerlich, dass man auf B-Klasse-Spiele nicht wetten kann, bei drei gespielten Partien der beiden Kontrahenten setzte sich jeweils der heutige Gast durch und auch die Tabelle sagte eine deutliche 2 voraus (2-3-11 zu 15-0-0). Das wird wohl eine klare Angelegenheit für die Gäste, dazu aber später mehr. Darmstadt einmal quer durchfahren, bis dato die Sonne noch ordentlich am Himmel, war kurz danach Schluss mit Sonnenschein. Nebel, grau in grau und Kälte machte sich breit, die Depression blieb bis dato noch aus. Vor Ort dann nicht besser, weiterhin Nebel und grau in grau, dazu noch Wind, sieben Grad laut Thermometer, durch den Wind eher eine gefühlte Temperatur von minus sieben Grad. So konnte aber die neue Winterkollektion getestet werden und zumindest diese hielt stand mit Fleecepullover sowie Jacke. An den Füßen, Beinen und Händen war ich aber weniger geschützt und so froh ich an diesen Stellen ungemein. Muss auf jeden Fall nachgebessert werden. Ground mit Tribüne versehen, klar, sonst wäre ich ja hier auch erst gar nicht angetischt. Vor Ort dann gesehen, dass hier noch ein weiterer Verein spielt, SV Schöntal, namentlich genannt. Wäre die bessere Alternative gewesen, aber der Verein spielte ja heute nicht. Es soll jetzt auch keine Vorurteile oder Diskriminierung sein, aber bei ausländischen Mannschaften ist die Gefahr auf ein Getrete doch ein wenig höher. So war es dann auch. Viele Verletzungsunterbrechungen, im zweiten Durchgang reichte dies sogar für fünf Minuten Nachspielzeit. Aber soweit ist es noch nicht. Überraschend gingen die Gastgeber im ersten Durchgang in Führung, zehn Minuten waren zu dem Zeitpunkt erst gespielt. Und als wenig später durch einen erneuten Abwehrfehler gar das 2-0 fiel, musste man sich schon verwundert die Augen reiben. Spielt hier wirklich der Tabellenvorletzte gegen den ungeschlagenen Tabellenführer oder gab es bereits vor dem Spiel ein Trikottausch? Erst danach fingen die Gäste an Fußball zu spielen, was zum Einen in der Liga nicht unbedingt gut aussieht, zum Anderen der Kunstrasenplatz, auch als Hockeyplatz benutzt, nicht unbedingt für ordentlichen Fußball zu gebrauchen ist. Zu recht gab es dann von einem Zuschauer der Spruch: „Jeder Rasenplatz im schlechten Zustand ist besser als ein Kunstrasenplatz!“ Zustimmung! Drei Euro wurden dann kassiert, eine Karte gab es dafür aber nicht. Gut, gehe davon aus, dass ich wohl der Einzige von den gut 50 Zuschauern eine Karte hätte haben wollen. Direkt nach dem Wechsel dann der Anschluss, macht Hoffnung auf mehr, aber besagtes Getrete ließ einen weiteren Spielaufbau zunichtemachen. Nun das Spiel auf ein Tor, nur gelegentlich kamen die Gastgeber noch vor die Kiste, zwingende Torchancen wurden aber nicht notiert. Und auch das größte Pressing hilft nicht immer zum Erfolg, bei einer Geburt ist dies sicherlich anders, aber da kommt ja auch das Runde aus dem, bildlich gesehen, Eckigen. Und nach besagten fünf Minuten Nachspielzeit und einer Körpertemperatur von mittlerweile minus zehn Grad hatte der Schiedsrichter ein Erbarmen und pfiff die Partie ab. Das gesetzte Geld wäre fort gewesen, was ein Glück kann man in der B-Klasse nicht wetten…

Sonntag, 9. November 2014

C.D. Lugo vs C.E. Sabadell 2-1

Liga adelante                 
Estadio Anxo Carro
Zuschauer: 3800


Fortan ging die Fahrt zum letzten Spiel in Lugo voran. Navi sagte knapp 2.5 Stunden voraus, aber war eine neue Straße nicht drin, brachte Zeit und auch der Zeitgewinn durch rasantes aber sicheres Fahren brachte uns Minute für Minute ein. Am Ende dann deutlich früh am Stadion angekommen, viel war hier noch nicht los, so dass man direkt am Stadion parken konnte. Auch mal schön. Nun noch den Berg hochlaufen und direkt an den falschen Eingang, einmal um das Stadion herum und schon waren wir drin. Klar, der Ground konnte nicht unbedingt mit dem vorangegangen Stadion mithalten, aber war soweit in Ordnung. Vier freistehende Tribünen vorhanden, erneut alles Sitzplätze. Heimfans hinter dem Tor, stimmungsmäßig aber eher unauffällig und auch die von mir erwarteten 5000 Gäste kamen einfach nicht. Ich gehe immer noch fest davon aus, dass diese von der Polizei abgefangen und nicht zum Stadion gelassen wurden. Die Sonne präsentierte sich noch ein paar Minuten, nochmal eine kleine Gesichtsbräune abgeholt, aber wenn das Gesicht nun braun ist, wird es eher Dreck sein als Bräune von der Sonne. Egal. Danach wurde es Minute um Minute kälter, zumindest mir, habe anscheinend noch nicht genügend Winterspeck angesammelt. Also immer weiter futtern, bis ich kugelrund bin. Führung für den Gastgeber, so ging es in die Halbzeit, Ausgleich direkt nach dem Wechsel und dann plätscherte das Spiel so vor sich hin. Aber nicht so schlecht, aber halt auch nicht so gut wie noch am Mittag, die Schlussphase war dann aber dennoch ganz nett mit dem Siegtor zwei Minuten vor dem Ende und dazu grenzenloser Jubel auf der Heimseite. Nach den üblichen vier Minuten Nachspielzeit war dann die Partie zu Ende, erneut schnelle Leere im Stadion, aber auch wir verließen dann doch recht schnell wieder das Stadion. Nun sollte es zum gebuchten Hotel gehen, dieses stellte sich allerdings als Flop heraus. Internet nur per Kabel, das TV-Gerät wollte erst gar nicht gehen, also nochmal in die Stadt geeilt. Das erste warme Essen in einer Bar eingeworfen, dazu noch ein Estrella Galicia, Essen war nicht so toll, aber hauptsache mal was gegessen. Weiter ging es noch in eine Bar, dort bei zwei großen Bieren (in Spanien bedeutet groß 0.33l!) noch das Abendspiel der Primera Division geschaut und als dann der Blick kaum mehr gerade aus bzw. weitblickend erfolgen konnte, war es Zeit für das Bett. Waren ja immerhin schon seit dem frühen Morgen wach. Am nächsten Morgen gab es dann Frühstück in Form von zwei großen Scheiben Toast mit Butter und Marmelade, dazu einen Kaffee. Danach ausgecheckt und nochmal die Stadt bei Tageslicht besichtigt, immerhin Welterbe hier in Lugo. Genug gesehen, weiter nach Santiago de Compostela, auch hier Welterbe in Form der Altstadt. Die Kathedrale leider verhüllt, dazu schlechte Lichtverhältnisse. Mieses Wetter versüßte uns nicht unbedingt den letzten Tag in Spanien, aber wir bekamen die Zeit doch ganz gut rum. Mittagessen in Form eines Tagesmenüs für 8.50 Euro, gab Suppe, Brot und Kaffee als Nachtisch. Rechnet man dies raus, so kommt man auf gut 4 Euro für Schnitzel mit Fritten und Salat, was schon ein guter Preis ist, wenn auch das Schnitzel und die Fritten nur aufgewärmt waren. Noch ein wenig rumgelaufen, dann in einer Bar noch einen Kaffee geschlürft, ehe es zurück zum Flughafen ging. Ein Riesending in Santiago de Compostela, bei Ankunft um 19 Uhr war der nächste Flug unserer um 20.35 Uhr, beim Bau dann wohl doch bisschen übernommen bzw. war eventuell eine größere Drehscheibe hier geplant. Nach der Sicherheitsschleuse zum Gate, die Hoffnung auf eine leere Maschine wurde zunichte gemacht, ca. 150 Leute standen bereits eine halbe Stunde vor Boarding schon an. Kranke Sache, besonders, wenn es doch eh personalisierte Sitzplätze gibt. Das Boarding zog sich dann auch hin, dauerte ewig und so ging es mit Verspätung vom spanischen Boden in die Heimat. Gut 15 Minuten Verspätung, die neue Fanfare blieb aus, ich hatte es nun aber eilig, wollte ich meinen Bus um 23.30 Uhr auf jeden Fall noch erreichen, was dann auch gelang. Dieser auch knüppelvoll, an Schlaf war nicht zu denken, hätte ich aber bitter nötig gehabt. Eigentlich war die Woche ja mit Urlaub versehen, aber krankheitsbedingt ging es dann doch arbeiten. Vom Hahn direkt auf die Arbeit. Warum auch nicht. Hat den Vorteil, dass ich somit weitere Urlaubstage zum Verplanen habe, eine weitere Tour ist somit auf jeden Fall wieder gesichert…

Real Sporting Gijón vs Real Zaragoza 3-1

Liga adelante                 
Estadio Municipal El Molinón
Zuschauer: 12240


Um 6.30 Uhr klingelte bereits der Wecker wieder. Boah, viel zu früh, einfach nochmal schlafen. Aber es blieb keine Zeit, wir wollten um 7 Uhr schon wieder auf Achse sein, sind ja immerhin knapp 400km zu bewältigen. Geplante Abfahrtszeit eingehalten und wenig später waren wir auch schon auf der Autobahn. Erstes Stück mautpflichtig gewählt um voran zu kommen, bei Santiago de Compostela dann wieder runter und quer ein, Mautkosten lagen knapp bei sechs Euro. Wir waren sehr gut in der Zeit, auf den Straßen nix los, ein Tankstopp konnte gepflegt eingelegt werden und selbst Zeit für ein kleines Frühstück in Form von Kaffee und Croissant blieb noch. Gegen 11 Uhr dann die Hafenstadt in Asturien erreicht, die besten Parkplätze schon weg, waren dann einige Meter zu laufen, aber sind ja gut zu Fuß. Stadion kann sehr gefallen, irgendwie britisch, klar, in Spanien überall All-Seater, aber das Ding hier hatte was. Drei Tribünen miteinander verbunden, die Haupttribüne separat, gestört hat nur die Farbkombination, sieht so ein wenig voller aus, wobei zweifarbig immer noch besser ist als mehrfarbig á la Arena in Düsseldorf. Ein weiterer Störfaktor war definitiv der Vorsänger der Ultra Boys auf der Heimseite, ist ja schön, wenn es Unterstützung gibt, aber per Soundanlage über sieben Lautsprecher immer und immer wieder die gleichen Lieder zu posaunen, nervt mit der Zeit. Ebenso war eben der Vorsänger lauter als die komplette Sippschaft, wirkte, als ob nur einer singen würde. Das Spiel war dann ganz nett anzusehen, ein gefühltes Erstliga-Duell, immerhin beide Verein ehemalige Erstligisten. War auch das Topspiel im oberen Mittelfeld bzw. angrenzend zu den Aufstiegsplätzen. Dadurch entwickelte sich ein ordentliches, schnelles und torreiches Spiel. Die Führung für den Gastgeber wurde nach einer halben Stunde mit dem Ausgleich quittiert. Direkt nach dem Wechsel dann die erneute Führung, im Laufe des Spiels kam nie Langeweile auf, war wirklich gut anzuschauen. Endlich mal. Den Deckel setzten die Gastgeber eine Viertelstunde vor Schluss drauf, als zum viel umjubelnden 3-1 getroffen wurde. Mit dem Schlusspfiff ging es raus, keine Zeit verlieren hieß die Devise, sind ja erneut gut zwei Stunden Fahrt zu absolvieren, vorher noch der Fußmarsch zum Auto. Und auch wenn das Navi uns vor dem Anstoß beim zweiten Spiel des Tages ankommen ließ, so war die Situation vor Ort dann doch eher unklar. Also auf geht es zum letzten Spiel der Tour…

Samstag, 8. November 2014

RC Celta de Vigo vs. Granada C.F. 0-0

Liga BBVA                 
Estadio Balaídos
Zuschauer: 17023


Von Pontevedre nach Vigo sind es nur paar Kilometer, logischerweise die mautfreie Strecke gewählt. In Vigo selber schon einiges los, hässliche Stadt mit ihren Hochhäusern, man sah einfach nichts Normales. Das Stadion liegt in der Stadt selber, Parkplätze vor Ort eher rar, eigentlich schon wieder viel zu spät los gefahren, obwohl über eine Stunde vor Anstoß vor Ort. Glücklicherweise dann einen Parkplatz im angrenzenden Park gefunden, waren nur paar Meter zu laufen und schon standen wir vor der großen Schüssel, dem überdachten All-Seater. Und während der Kollege seine Karte schon sicher hatte, musste ich mein Glück nochmal vor Ort versuchen. Im Vorfeld leider die Niete gezogen, aber so ist es halt: Mal verlierst du und mal gewinnen die anderen. Print ist in Zukunft auf jeden Fall digital vorzuziehen, vor Ort dann auch nichts mehr zu machen, so dass es für 25 Euro in die Kurve ging. Geht für spanische Verhältnisse noch, dennoch ärgerlich. So trennten sich dann unsere Wege, Einlasskontrolle lasch bis gar nicht vorhanden, ein Regenguss aber schon vorhanden, rutschen alle paar Plätze nach oben, ich mit einer Karte in der untersten Reihe versehen, keine Lust drauf, also aus dem Sitzplatz ein Steher über den Sitzplätzen gemacht. Kopfschmerzen dann dank des kühlen Windes auf einmal weg, hatte vorher aber Tablette genommen, brauchte wohl seine Zeit. Stimmungsmäßig eigentlich ganz passabel, aber ich stand halt in der Kurve, der Kollege vernahm nur das Fahne wedeln, gesanglich kam bei ihm auf der anderen Seite kaum was an. So unterschiedlich kann manchmal die Aufnahme von Stimmung sein. Und das Spiel? Nun ja, war schon irgendwie schnell, aber doch langweilig hinzu, hätten beide Mannschaften treffen können, taten sie aber nicht, so dass am Ende dann ein gepflegtes, torloses Unentschieden auf der Tafel stand. Da war es dann auch schon 23.52 Uhr als der Schiedsrichter abpfiff, ein tagübergreifendes Spiel also leider nicht erlebt, war überhaupt mein spätestes, angepfiffenes Spiel in meiner noch kleinen, jungen Karriere. Später geht fast nicht mehr. Nun also wieder raus aus dem doch recht netten Ground, zurück zum Auto. Zu verpassen gab es eh nichts mehr, die Spanier laufen ja eh alle mit dem Abpfiff direkt aus dem Stadion, nachdem diese ihren Müll im Stadion hinterlassen haben. Innerhalb von wenigen Minuten ist das Stadion immer total leer als ob nie jemand da gewesen wäre. Vor der Kurve warteten unzählige Busse, Destination unbekannt, ich hatte ja meinen privaten Bus in Form eines Autos im Park stehen. Auf dem Weg dorthin waren wir dann wieder vereint, gemeinsam ging es zurück nach Pontevedre, ins Hotel und direkt in die Kiste. Knapp ein Uhr war es nun schon am nächsten Tag, das wird definitiv eine kurze Nacht. Aber wer was sehen will, muss eben leiden, Hoppen ist eben meist kein Ponyhof oder Wunschkonzert…

C.D. Dorneda vs. C.F. Dumbria 1-2

Preferente Autonomica Grupo Norte                 
Estadio Dorneda
Zuschauer: 40


Die Abfahrt des Busses in Richtung Spanien war für 10.45 Uhr angesetzt, allerdings erschien bereits um kurz nach zehn ein Bus. Kam aber halt aus Spanien und fuhr erst einmal nach Porto um dann wenig später wieder nach Spanien zu fahren. Konnte man zumindest meinen. Nun war es dreiviertel elf, allerdings kein Bus zu sehen, dauerte Ewigkeiten, gut fünfzehn Minuten Verspätung das Ding. Egal, passt schon. Ich möchte dann beim Fahrer die Fahrkarte nach Pontevedre lösen, doch dieser sagt mir, dass die Fahrt nur nach Vigo geht. Sinnlos, ist doch diese Verbindung auf der Homepage des Busunternehmens hinterlegt. Nun gut, also nur bis Vigo, wenn ich dort umsteigen muss, wird der Anschluss schon weg sein. So also Nobbi informiert und den Treffpunkt umdisponiert auf Vigo, geht auch. Gesagt, getan, knapp 14 Uhr war es, als ich in Vigo ankam und wenig später saßen wir zu zweit im kleinen, roten Toyota Aygo. Auch so eine Blechkiste, wie schon tags zuvor bei mir. Die Verlegungen sollten nicht auf unserer Seite sein, Samstag was zu finden eher schwierig, im südlichen Galizien ging gar nix, war schon frustrierend unter der Woche, wäre ich am liebsten gleich zu Hause geblieben. So musste es dann eben in den nördlichen Teil gehen, in der Nähe von La Coruna wurden wir fündig, 5.Liga immerhin, im Nachhinein betrachtet dann aber doch eher fraglich. Nun gut, ein Ground mehr auf dem Konto, man macht ja eh soviel Müll im ganzen Leben, dann eben auch einen 5.Ligisten. Bei besserem Wetter wäre vielleicht sogar der Verbleib in Vigo die bessere Alternative gewesen, aber so halt nicht. Regen, Regen, Regen. Immerhin kam dann während des Spiels mal die Sonne raus, von der kleinen Tribüne runter, in die Sonne gestellt und schon wurde es warm. Eintritt wurde im Übrigen keiner verlangt, sonst wäre wohl gar niemand anwesend gewesen, so eben doch 40 Zuschauer. Spielerisch auch eher fraglich, welch ein Gebolze auf dem Kunstrasen, der Platz selbst ziemlich klein, sicherlich gerade so der Norm entsprechend. Wirkte irgendwie wie ein Kleinfeld. Die Gäste mit der Führung im ersten Durchgang, in der zweiten Hälfte dann mit dem Ausbau. Kurz vor Schluss noch der Anschluss per Freistoß, mehr sollte aber nicht mehr passieren. Zufrieden oder eher nicht zufrieden, oder einfach nur froh, die Zeit rumbekommen zu haben, ging es wieder auf die Reise in den Süden. Kopfschmerzen plagten mich, Mangel an Nahrungsaufnahme oder einfach der Wetterumschwung? Wohl von beidem etwas. Es ging dann zunächst nur nach Pontevedre, dort ein ordentliches Hotel gezogen, 34 Euro die Nacht im DZ, leider dann nur für paar Stunden. Aber vorher war ja noch Fußball angesagt, fünf Minuten ausruhen und dann konnte es nach Vigo gehen…

Hilfsmittel vergangener Tage...

Freitag, 7. November 2014

F.C. Arouca vs. Vitória SC Guimarães 1-2

Primeira Liga                 
Estadio Municipal de Arouca
Zuschauer: 1948


Mal wieder ein Wochenende im Ausland verbringen, fernab der heimatlichen Sorgen, weit weg von Kälte und Einsamkeit. Einfach mal nach Portugal. So hieß die Devise. Portugal und Spanien nebeneinander, kann man wunderbar kombinieren und während es in Deutschland Herbst wird und die grauen Tage bereits frühzeitig dunkel werden, ist es eben in diesen beiden Länder ein wenig länger hell und auch das Klima ist deutlich besser, kann man zumindest meinen. 40 Euro Schnapper mit Ryanair geschossen, klar, muss man immer auch die Folgekosten noch bedenken, war aber soweit in Ordnung. Hinflug nach Porto, zurück von Santiago de Compostela, alles ab/bis Hahn. Da lacht einen das 22 Uhr-Spiel in Vigo am Samstag an, kann man sicherlich was nettes drum herum bauen. Mit MG-Nobbi einen Mitfahrer gefunden, allerdings erst ab Samstag, so dass es nach Portugal alleine ging. 1.30 Uhr klingelte der Wecker, normale Zeit für mich, also kein Unterschied ob jetzt Urlaub oder Arbeit, raus aus den Federn, fertig machen und dann ins Auto gesetzt. Die Frage der Anreise zum Hahn war nach einem Blick aus dem Fenster auch geklärt, dichter Nebel war zu vernehmen und klirrende Kälte zu vermuten, so dass der Umweg über Frankfurt/Main zu verkraften war, wo das Auto in der Gutleutstraße für die nächsten vier Tage abgestellt werden sollte und es dann mit dem Bus ab Hauptbahnhof zum Hahn gehen sollte. War eben auch noch die Frage, wie es denn mit der Parkmöglichkeit am Flughafen aussieht, sind die kostenlosen Parkplätze im Nachbarort noch vorhanden oder eben nicht? War seit Ewigkeiten nicht mehr da unten, wenn ich die letzte Zeit mal geflogen bin, dann eben immer von FRA. Und Parkgebühren um die zwanzig Euro für den billigsten Parkplatz wollte ich dann auch nicht bezahlen. Scheinen aber noch existent zu sein, die kostenlosen Parkplätze, nutzt der Mitfahrer eben diesen mit seinem eigenen Mobil. Für die Zukunft merken. Für fünfzehn Euro ging es dann per Bus von Frankfurt/Main zum Hahn, die Augen konnten noch ordentlich gepflegt sowie bei leerem Bus auch die Beine ordentlich ausgestreckt werden. Dann am Hahn angekommen, die erwartete Kälte, drinnen aber gemütlich warm, Fastfoodladen hatte auch schon auf, gibt sogar hier die Cheeseburger für einen Euro, war aber noch deutlich zu früh, einen überteuerten Kaffee kann man aber immer trinken. Sicherheitsschleuse ohne Probleme durchquert, am Gate dann leider einiges los, Flieger ausverkauft. Geschätzte 90 Prozent Portugiesen wollten in ihr Heimatland, ich einer der wenigen Deutschen an Bord. Mittlerweile gibt es bei Ryanair gar einen festen Sitzplatz, nervt schon ein bisschen, irgendwo zu sitzen, wo man gar nicht sitzen will. Oder aber man bezahlt eben einen Aufpreis für den Wunschplatz. Bei einem leeren Flieger nicht nötig, heute wäre es nötig gewesen, aber wusste ich ja vorher nicht. An der üblichen Prozedur auf dem Flug hat sich zumindest nichts geändert, der Flug verging schnell, bald war ich in Porto gelandet, eine Stunde mehr Zeit wegen Zeitumstellung. Hätte nicht unbedingt sein müssen, aber weiß man ja vorher. Mietwagen für 9.30 Uhr gebucht, 8.30 Uhr aber bereits vor Ort, wollte man nicht länger als einen Tag buchen und die Rückgabe am Folgetag sollte dann auch nicht so früh erfolgen. Per Shuttle ging es dann in den nächsten Ort, dort den VW Up übernommen, eine Blechkiste, mit der ich mich wenig anfreunden kann, aber für einen Tag sollte es gehen. Hätte ja Arouca, mein Ziel für heute, auch per Öffentliche gemacht, aber kein Bahnhof vorhanden und Busverbindungen konnte ich auch keine finden. So war ich dann nun eben stolzer Besitzer eines Mietwagens morgens um 9.30 Uhr in Porto. Zeit bis zum Spiel etwa elf Stunden bei knapp 1.5 Stunden Fahrzeit. Tja, sinnlos. Porto war bereits beim letzten Besuch besichtigt, also was tun? Erst einmal der Besuch eines Supermarktes, frühstücken, ein wenig weiter dann das Stadion in Pedras Rubras besichtigt, große Tribüne vorhanden, parallel zur Start- und Landebahn des Flughafens. Wenn man also einen Abendflug sonntags hat, wäre hier eine Möglichkeit noch einen ordentlichen Ground zu machen. Nur acht Kilometer bis zur Küste? Ajo, dann verbringen wir halt noch ein wenig am Meer, so meine Meinung, gesagt getan, windig war es, aber der Meeresgeruch tat schon gut. Einfach die Seele baumeln lassen und die Zeit rumbekommen. Die Zeit war reif, ab nach Porto zur gebuchten Pension. Reservierung irgendwie nicht vorhanden, Schlüssel dennoch bekommen, die Reservierung fand sich dann noch auf und ich konnte eine lange Siesta machen, ehe ich mich gegen 17 Uhr mal aus dem Bett bequemte und so langsam fertig machte. Sind zwar nur knapp 60 Kilometer bis zum Ziel, aber größtenteils Landstraße, da braucht man schon über eine Stunde. Die Fahrerei dann auch eher unschön, aber das Ziel dennoch sicher erreicht. Noch eine Stunde bis zum Anstoß, reservierte Karte war hinterlegt, somit alles in Ordnung, nur drum herum gab es eben nichts zu sehen. Und auch das Stadion selber nicht unbedingt hübsch, überdachte Tribüne auf der einen Längsseite, zwei freistehende Tribünen auf der gegenüberliegenden Seite bzw. hinter dem Tor. Hinter dem anderen Tor war außer Rasen nichts zu sehen und fertig ist ein 1.Liga-Ground, der auch völlig ausreicht, mit einer Gesamtkapazität von 8000, denn diese werden hier niemals erreicht. Wohl selbst gegen Porto nicht. Heute zu 25 Prozent gefüllt, wobei geschätzte 700 Gäste die Prozentzahl ein wenig erhöhten, sah am Anfang aber auch nicht danach aus, kam noch einiges an Leuten erst nach Beginn des Spieles. Stimmungsmäßig auf Heimseite wie erwartet tote Hose, die Gäste konnten dafür mit gut 150 Mann vernommen werden, wenn alle mitmachten, wurde es sogar mal gut laut. Und so wurde das Spiel dann eben bei klirrender Kälte abgesessen, der erste Durchgang eher durchwachsen, sollten in der zweiten Halbzeit dann aber auch Tore fallen, auch wenn dies bis zur 76. Spielminute dauerte. Da waren die Gäste noch ordentlich am Singen und auch der überraschende Gegentreffer konnte das lalala-Gesinge nicht unterbrechen, sechs Minuten später wurde die Stimmung dann aber besser als der Ausgleich fiel und als praktisch in der letzten Minute der Siegtreffer für die Gäste fällt, gab es kein Halten mehr. Bisschen glücklich der Sieg, aber dennoch auch nicht unverdient. Mehr gab es dann hier nicht mehr zu sehen, auf ein Sieges-Pyro wurde vergebens gewartet, war aber auch nicht zu erwarten und so ging es dann per Auto wieder zurück zur Pension, die ich um kurz nach halb zwölf in der Nacht erreichte. Es war trocken, eine letzte Zigarette an der frischen Luft, dann ging es rein. Auf das Zimmer, in den verdienten Schlaf. Dieser allerdings weniger lang, klingelte um 7.45 Uhr am nächsten Morgen bereits wieder der Wecker. Ordentlich Frühstück in Büffet-Form wurde geboten, zwei Luftbrötchen wurden aufgeschnitten, auch wenn ich sicherlich fünf hätte verdrücken können. Orangensaft, Kaffee, Backwaren waren geboten, dazu Marmelade, Käse und Wurst. War soweit in Ordnung. Es wurde aber Zeit die Flatter zu machen, die teuerste Tankstelle wurde beehrt, die Mietwagenstation bald wieder erreicht und auch der Shuttle-Service zum Flughafen setzte wieder ein. Eine Stunde nun noch Zeit bis zur Abfahrt des geplanten Busses und während im Inneren die Hitze stand, konnte man draußen den Beginn einer dauerhaften Regenperiode begutachten. Dabei war es aber doch recht angenehm…

Freitag, 31. Oktober 2014

SC Hessen Dreieich vs. Viktoria Urberach 3-2

Verbandsliga Süd Hessen                 
Sportpark Dreieich
Zuschauer: 250


Seit kurzer Zeit befindet sich eine weitere Tribüne in unmittelbarer Nähe meines Wohnortes. Genau genommen in Hessen, dort, wo Tribünen eher rar sind. Aber nach der Fusion zweier oder gar mehrere Vereine in Dreieich zum SC Hessen Dreieich wurde eben ein Sportpark mit Rasenplatz inklusive Tribüne erbaut, neben dran noch ein Kunstrasenplatz. Ein Neubau ist es allerdings nicht, wurde der ehemalige Platz vom FV Sprendlingen lediglich umgebaut bzw. modernisiert. Ein Freitag lässt sich für das Abhoppen wunderbar herhalten, zwei weitere Gleichgesinnte hatten sich auch angekündigt, so dass es ein lustiger Abend werden könnte. Die Kollegen erschienen dann zwar nicht, hatten besseres vor, allerdings machte sich ein Unermüdlicher aus dem Kinzigtal auf den Weg um mir Beistand zu leisten. Pünktlich losgefahren und pünktlich angekommen, zumindest ich (Gruß an den Kollegen, einfach früher losfahren!), konnte ich gut zwanzig Minuten den Sportpark betreten. 5 Euro für den Stehplatz, drei Euro mehr für die Tribüne, ob dort aber tatsächlich kontrolliert wurde, entzieht sich meiner Kenntnis, sah eher nicht danach aus. Ein künstlich, hochgezogener Sportpark wurde hier geschaffen, Wertmarken kaufen für Getränke sowie Essensausgabe. Ist aber nicht das Schlimmste, viel schlimmer empfinde ich, dass auf einem Verbandsliga-Sportplatz Alkohol- sowie Rauchverbot gilt. Ist kein Scherz, ist tatsächlich so, lediglich in ausgewiesenen Bereichen, wie z.B. am Bahnsteig, ist der Alkoholkonsum sowie das Abbrennen von Zigaretten gestattet. So wurde dann die erste Halbzeit eben rauchfrei verfolgt, zumindest so gut es ging, gab allerhand zu erzählen mit dem Kollegen aus dem Kinzigtal, so dass es auch schon mal passsieren kann, dass das ein oder andere Tor verpasst wird. 1. gegen 8. in der Tabelle, eigentlich ein klares Ding, wobei die Gäste zunächst in Führung gehen und erst kurz vor der Halbzeit der Ausgleich fällt. Wohin der Weg des Fusionsverein führen soll, sieht man anhand der Aufstellung deutlich. Vier ehemalige Spieler vom OFC befinden sich in der Startformation, zwei davon gar ehemalige Profis zu Zweitligazeiten. Entweder scheint das Geld zu stimmen oder die Spieler fanden eben keinen anderen Verein, wo sie ihre Profitauglichkeit unter Beweis stellen konnten. Zweite Halbzeit wechselten nicht nur die Spieler die Seiten, auch unsere Position wurde verändert, das Geschwätz ging weiter, aber auch ein umkämpftes Spiel konnte weiterhin verfolgt werden. Erneut gingen die Gäste in Führung, die Überraschung lag in der Luft, aber selbst eine Ampelkarte für den Gastgeber ließen dieselben den Drang zum Siegen nicht stoppen. Fünf Minuten vor Ende der wiederholte Ausgleich und in der Nachspielzeit dann gar noch der viel umjubelte Siegtreffer. Hängende Köpfe bei den Gästen, waren diese nah dran an der Sensation. Es war mittlerweile schon gut kalt geworden, zwar immer noch elf Grad, aber ist halt Herbst. Auf den Winter habe ich schon jetzt keine Lust, bei Minusgraden mich irgendwo auf den Sportplatz zu stellen, dann lieber im warmen Wohnzimmer auf der Couch, mit Tee und Keksen unter die Decke gelümmelt und das Wochenende einfach nur relaxen. Soweit sind wir aber noch nicht und ob es überhaupt einen kalten Winter gibt, muss man auch erst einmal abwarten. Im Auto war es dann nach kürzester Zeit auch wieder kuschelig warm, allerdings setzte gleichzeitig eine extreme Müdigkeit ein. Noch war ein kleiner Funken Hoffnung für eine CZ-Tour am Samstag und Sonntag vorhanden, die Flamme sollte aber spätestens zu Hause erlöschen, keine Lust erneut mitten in der Nacht wieder aufzustehen. Und so blieb ich eben das Wochenende zu Hause…

Sonntag, 19. Oktober 2014

BKV Elöre vs. Diósdi TC 0-2

NB III Nyugati                 
Sport utcai stadion
Zuschauer: 100


Punkt 11 Uhr war Abfahrt aus Novi Sad in Richtung ungarische Hauptstadt. Das hatte perfekt geklappt. 3,5 Stunden Zeit bis zum ersten Spiel des letzten Tages der Tour. Maximal an der Grenze kann es noch Zeitverlust geben, aber einem Polster von knapp einer Stunde sollte auch dies machbar sein. An der Grenze angekommen, war eine kleine Schlange von Autos zu sehen, aber nicht weiter tragisch, vielleicht zehn-fünfzehn Minuten Zeiteinbuße. Während die Serben uns problemlos passieren ließen, waren die Ungarn da schon anderer Meinung. Der erste Grenzer kontrolliert die Ausweise sowie den Koffer, natürlich nichts zu verzollen. Auch keine Schmuggelware an Bord. Die Sache war für uns durch, man denkt sich halt, wenn zwei Grenzer da stehen, dann wechseln sie sich ab. Doch beim Zweiten angekommen, fahren wir langsam vorbei, er haut allerdings auf den Kofferraum, labert irgendwas auf ungarisch vor sich hin und ist das sicherlich verwundert, dass wir nochmal zurücksetzen. Er erklärt, die erste Person wäre Polizei, er wäre Grenzer, komisch, dass die Polizei auch an der Grenze grenztypische Tätigkeiten vollzieht. Auf deutsch ging es dann weiter, Kofferraum öffnen, haben wir was zu verzollen. Nein, okay, danke und tschüss. Die ungarische Hauptstadt war dann bald erreicht, vorbei am neuen Fradi-Stadion an alter Stelle, direkt zur ungarischen Perle. Nein, eine Frau war nicht gemeint, eher ein ziemlich geiler Ground in Budapest, gehört absolut zum Pflichtground. Nebenan ist direkt das MTK-Stadion, konnte BM natürlich wieder eine Geschichte von früher erzählen. Damals, verspätet angekommen, an fast gleicher Stelle geparkt und dahinten dann mit Fump die Treppen hochgelaufen. Tja, die gute alte Zeit, wo es eben nur Althopper gab und nicht diesen jungen Hüpfer von heute, die einigen ein Dorn im Auge sind. Nicht allen, aber schon einigen. So denke. Ach Woody. Ja, schon gut. Wie gesagt, genialer Ground ist hier vorzufinden vom BKV Elöre, eine riesige, alte Tribüne. Ein Traum. Und auch wenn sonst nichts geboten wird, diese Tribüne, die kann dir keine Frau bieten. Sowas findet man nirgendswo in Deutschland. Zitatende. So ist es. Und wenn man ganz hoch geht und oben aus dem Fenster schaut, so kann man direkt in den alten, verwatzten MTK-Ground schauen. Diese Gedanken, einen Tag später. Unbeschreiblich. Ja, manchmal gibt es auch sonnige Tage, nicht nur Graue. Willst du immer nur in Deutschland bleiben oder auch mal was im Ausland sehen? Ja, definitiv. Heute bzw. das Wochenende war mal wieder so eine Tour, wo ich bisher alles richtig gemacht habe und auf mich stolz bin, dass ich auch mal was anderes sehe als nur Deutschland. Ach Woody. Nun heißt es natürlich dran bleiben und weitermachen, nicht wieder in den alten Trott verfallen und nur Deutschland fahren. Aber ich schweife ab. Absolut genial auch die Vereinskneipe in der Tribüne, bekommst du wirklich alles was du möchtest. Selbst den Länderpunkt im Gewichtheben hätte man sich geben können, aber das wäre eine Nummer zuviel gewesen. Dafür dann lieber ein Schnitzelweck für 350 Forint (bisschen mehr als einen Euro), das Bier für 450 Forint schon wesentlich teurer, davon machte ich aber auch keinen Gebrauch. Auch ordentlich, dass man in Euro zahlen kann, wenn auch erst mit kurzem Bedenken, man aber 1:1 umgetauscht bekommt. Spielerisch darf man dann in der dritten Liga nicht allzu viel erwarten. Viel Getrete, viele Verletzungsunterbrechungen, aber auch viele Torchancen, die allerdings nur die Gäste nutzen und somit auch am Ende mit 0-2 den Platz als Sieger verlassen. Ebenso verließen wir wieder den Ground, zog es uns in Richtung Heimat, am Abend dann allerdings noch ein Abendspiel mitnehmen. Bratislava gegen Trnava wurde dem Kick in Györ (gegen Ujpest) vorgezogen, wird ja immerhin als Derby ausgeschrieben. Ein kleiner Sonderzug aus Trnava wird erwartet, die Heimfans wollten allerdings erst nachmittags entscheiden, ob diese supporten. So war der Stand der Dinge am Samstagmorgen. Und so ging es dann in Richtung Heimat, vorbei an Györ weiter in Richtung Bratislava. Auf die Vignette via Landstraße gekonnt verzichtet, kamen wir dem Stadion näher und näher. Umso verwunderlicher, dass kaum jemand auf der Straße Richtung Stadion unterwegs ist, verwunderlich, dass auch der Himmel sich in Nähe des Stadions nicht hell erleuchtet. Wir biegen um die Ecke und sehen das Flutlicht. Es ist aus. 30 Minuten vor Spielbeginn einfach aus? Wir fahren ans Stadion, alles verwaist, hier findet definitiv kein Spiel heute statt. Verdammt. Den Hausmeister gefragt, aber der nur slowakisch sprechend, ein wartendes Weib vor dem Stadion befragt, konnte irgendwas mit 30. um 14.30 Uhr sagen. Wohl das nächste Heimspiel. OK, das war es. Einfach amateurhaft versagt. Keine Prüfung am Vortag, keine Prüfung am Morgen, warum auch, das Spiel wird ja stattfinden. Aber wie man sieht, eben nicht. Grund für die Absage war die Massenerkrankung bei den Gästen, wohl zehn Spieler plus Teambetreuer hat es erwischt, Absage schon am Freitag. Einfach nur sinnlos. Man steht da vor dem dunklen Stadion, ist fassungslos und niedergeschlagen. Man fährt am Abendspiel in Ungarn vorbei, aber favorisiert das slowakische Derby. Welch eine Enttäuschung. Und auch wenn man sicher nicht die Schuld bei anderen suchen sollte, aber traurig genug, dass es Hopper gibt, die über das Sonntagsprogramm Bescheid wissen, selbst auf der gleichen Tour sind und auch dieses Derby als Abendspiel haben, und nicht informieren, dass das Spiel ausfällt und selbst nach Györ fahren. Tja, aber so Leute gibt es eben. Nur an sich denkend, 29 Cent für eine SMS wären ja auch zuviel. Traurig aber wahr. Und so ging es dann in Richtung Heimat, schade um die verschenkte Stunde, schade um die verschenkte Quote. Per Landstraße dann nach Österreich, von hier konnte wieder mit Mautstraße gefahren werden. In Schwechat dann noch ein Tankstopp (1.259Euro/l Super!!!) sowie Essensaufnahme. Und weiter ging es, Stau an genau gleicher Stelle wie schon auf der Hinfahrt wurde im Radio gemeldet, vor Ort dann aber nichts zu sehen. Umso besser. Ein wenig Nebel machte sich breit, der verzog sich dann aber auch wieder, ebenso wie ich mich in den Schlaf verzog. Es ging dadurch auch recht zügig voran, aber auch vor allem an der sehr guten Fahrweise des Fahrers. Ein Dank an dieser Stelle an ihn! Um 2.20 Uhr war dann Neckarsulm wieder erreicht, das Auto stand noch, Auto gewechselt und dann heim, wieder durch den Odenwald. Zunächst aber mal eine Fehlermeldung am Auto, musste ja sein, danach über irgendwas gefahren, so dass es ordentlich krachte. Ob das ein Eber war? Ich weiß es nicht, denke aber eher an einen Ast. Weitere Fahrt verlief ohne Probleme, lediglich ein kleines Reh sowie einen Mader gesehen, von einem Eber war weit und breit keine Spur. Ist aber auch gut so. Endlich auf der Schnellstraße angekommen, nun im Höchsttempo nach Hause. 3.45 Uhr das Auto geparkt und ohne über Los zu ziehen direkt in die Kiste. Da hätte ich mir doch tatsächlich den Urlaubstag noch sparen können, aber das wäre natürlich körperlich auch wieder eine Tortur geworden. Passt schon so. Herzlichen Dank an alle Beteiligten, trotz dem Versagen zum LP Serbien und dem Abendspiel in Bratislava eine durchaus gelungene Tour…

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