NB III Nyugati
Sport utcai stadion
Zuschauer: 100
Punkt 11 Uhr war Abfahrt aus Novi Sad in Richtung ungarische Hauptstadt. Das hatte perfekt geklappt. 3,5 Stunden Zeit bis zum ersten Spiel des letzten Tages der Tour. Maximal an der Grenze kann es noch Zeitverlust geben, aber einem Polster von knapp einer Stunde sollte auch dies machbar sein. An der Grenze angekommen, war eine kleine Schlange von Autos zu sehen, aber nicht weiter tragisch, vielleicht zehn-fünfzehn Minuten Zeiteinbuße. Während die Serben uns problemlos passieren ließen, waren die Ungarn da schon anderer Meinung. Der erste Grenzer kontrolliert die Ausweise sowie den Koffer, natürlich nichts zu verzollen. Auch keine Schmuggelware an Bord. Die Sache war für uns durch, man denkt sich halt, wenn zwei Grenzer da stehen, dann wechseln sie sich ab. Doch beim Zweiten angekommen, fahren wir langsam vorbei, er haut allerdings auf den Kofferraum, labert irgendwas auf ungarisch vor sich hin und ist das sicherlich verwundert, dass wir nochmal zurücksetzen. Er erklärt, die erste Person wäre Polizei, er wäre Grenzer, komisch, dass die Polizei auch an der Grenze grenztypische Tätigkeiten vollzieht. Auf deutsch ging es dann weiter, Kofferraum öffnen, haben wir was zu verzollen. Nein, okay, danke und tschüss. Die ungarische Hauptstadt war dann bald erreicht, vorbei am neuen Fradi-Stadion an alter Stelle, direkt zur ungarischen Perle. Nein, eine Frau war nicht gemeint, eher ein ziemlich geiler Ground in Budapest, gehört absolut zum Pflichtground. Nebenan ist direkt das MTK-Stadion, konnte BM natürlich wieder eine Geschichte von früher erzählen. Damals, verspätet angekommen, an fast gleicher Stelle geparkt und dahinten dann mit Fump die Treppen hochgelaufen. Tja, die gute alte Zeit, wo es eben nur Althopper gab und nicht diesen jungen Hüpfer von heute, die einigen ein Dorn im Auge sind. Nicht allen, aber schon einigen. So denke. Ach Woody. Ja, schon gut. Wie gesagt, genialer Ground ist hier vorzufinden vom BKV Elöre, eine riesige, alte Tribüne. Ein Traum. Und auch wenn sonst nichts geboten wird, diese Tribüne, die kann dir keine Frau bieten. Sowas findet man nirgendswo in Deutschland. Zitatende. So ist es. Und wenn man ganz hoch geht und oben aus dem Fenster schaut, so kann man direkt in den alten, verwatzten MTK-Ground schauen. Diese Gedanken, einen Tag später. Unbeschreiblich. Ja, manchmal gibt es auch sonnige Tage, nicht nur Graue. Willst du immer nur in Deutschland bleiben oder auch mal was im Ausland sehen? Ja, definitiv. Heute bzw. das Wochenende war mal wieder so eine Tour, wo ich bisher alles richtig gemacht habe und auf mich stolz bin, dass ich auch mal was anderes sehe als nur Deutschland. Ach Woody. Nun heißt es natürlich dran bleiben und weitermachen, nicht wieder in den alten Trott verfallen und nur Deutschland fahren. Aber ich schweife ab. Absolut genial auch die Vereinskneipe in der Tribüne, bekommst du wirklich alles was du möchtest. Selbst den Länderpunkt im Gewichtheben hätte man sich geben können, aber das wäre eine Nummer zuviel gewesen. Dafür dann lieber ein Schnitzelweck für 350 Forint (bisschen mehr als einen Euro), das Bier für 450 Forint schon wesentlich teurer, davon machte ich aber auch keinen Gebrauch. Auch ordentlich, dass man in Euro zahlen kann, wenn auch erst mit kurzem Bedenken, man aber 1:1 umgetauscht bekommt. Spielerisch darf man dann in der dritten Liga nicht allzu viel erwarten. Viel Getrete, viele Verletzungsunterbrechungen, aber auch viele Torchancen, die allerdings nur die Gäste nutzen und somit auch am Ende mit 0-2 den Platz als Sieger verlassen. Ebenso verließen wir wieder den Ground, zog es uns in Richtung Heimat, am Abend dann allerdings noch ein Abendspiel mitnehmen. Bratislava gegen Trnava wurde dem Kick in Györ (gegen Ujpest) vorgezogen, wird ja immerhin als Derby ausgeschrieben. Ein kleiner Sonderzug aus Trnava wird erwartet, die Heimfans wollten allerdings erst nachmittags entscheiden, ob diese supporten. So war der Stand der Dinge am Samstagmorgen. Und so ging es dann in Richtung Heimat, vorbei an Györ weiter in Richtung Bratislava. Auf die Vignette via Landstraße gekonnt verzichtet, kamen wir dem Stadion näher und näher. Umso verwunderlicher, dass kaum jemand auf der Straße Richtung Stadion unterwegs ist, verwunderlich, dass auch der Himmel sich in Nähe des Stadions nicht hell erleuchtet. Wir biegen um die Ecke und sehen das Flutlicht. Es ist aus. 30 Minuten vor Spielbeginn einfach aus? Wir fahren ans Stadion, alles verwaist, hier findet definitiv kein Spiel heute statt. Verdammt. Den Hausmeister gefragt, aber der nur slowakisch sprechend, ein wartendes Weib vor dem Stadion befragt, konnte irgendwas mit 30. um 14.30 Uhr sagen. Wohl das nächste Heimspiel. OK, das war es. Einfach amateurhaft versagt. Keine Prüfung am Vortag, keine Prüfung am Morgen, warum auch, das Spiel wird ja stattfinden. Aber wie man sieht, eben nicht. Grund für die Absage war die Massenerkrankung bei den Gästen, wohl zehn Spieler plus Teambetreuer hat es erwischt, Absage schon am Freitag. Einfach nur sinnlos. Man steht da vor dem dunklen Stadion, ist fassungslos und niedergeschlagen. Man fährt am Abendspiel in Ungarn vorbei, aber favorisiert das slowakische Derby. Welch eine Enttäuschung. Und auch wenn man sicher nicht die Schuld bei anderen suchen sollte, aber traurig genug, dass es Hopper gibt, die über das Sonntagsprogramm Bescheid wissen, selbst auf der gleichen Tour sind und auch dieses Derby als Abendspiel haben, und nicht informieren, dass das Spiel ausfällt und selbst nach Györ fahren. Tja, aber so Leute gibt es eben. Nur an sich denkend, 29 Cent für eine SMS wären ja auch zuviel. Traurig aber wahr. Und so ging es dann in Richtung Heimat, schade um die verschenkte Stunde, schade um die verschenkte Quote. Per Landstraße dann nach Österreich, von hier konnte wieder mit Mautstraße gefahren werden. In Schwechat dann noch ein Tankstopp (1.259Euro/l Super!!!) sowie Essensaufnahme. Und weiter ging es, Stau an genau gleicher Stelle wie schon auf der Hinfahrt wurde im Radio gemeldet, vor Ort dann aber nichts zu sehen. Umso besser. Ein wenig Nebel machte sich breit, der verzog sich dann aber auch wieder, ebenso wie ich mich in den Schlaf verzog. Es ging dadurch auch recht zügig voran, aber auch vor allem an der sehr guten Fahrweise des Fahrers. Ein Dank an dieser Stelle an ihn! Um 2.20 Uhr war dann Neckarsulm wieder erreicht, das Auto stand noch, Auto gewechselt und dann heim, wieder durch den Odenwald. Zunächst aber mal eine Fehlermeldung am Auto, musste ja sein, danach über irgendwas gefahren, so dass es ordentlich krachte. Ob das ein Eber war? Ich weiß es nicht, denke aber eher an einen Ast. Weitere Fahrt verlief ohne Probleme, lediglich ein kleines Reh sowie einen Mader gesehen, von einem Eber war weit und breit keine Spur. Ist aber auch gut so. Endlich auf der Schnellstraße angekommen, nun im Höchsttempo nach Hause. 3.45 Uhr das Auto geparkt und ohne über Los zu ziehen direkt in die Kiste. Da hätte ich mir doch tatsächlich den Urlaubstag noch sparen können, aber das wäre natürlich körperlich auch wieder eine Tortur geworden. Passt schon so. Herzlichen Dank an alle Beteiligten, trotz dem Versagen zum LP Serbien und dem Abendspiel in Bratislava eine durchaus gelungene Tour…
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