Samstag, 18. Oktober 2014

FK Partizan vs. FK Crvena Zvezda 1-0

Super Liga                 
Stadion Partizana
Zuschauer: 30000


Nun war es also Zeit für das Zielspiel der Tour, dem Belgrader Derby. Wohl eines der besten Derbys, europaweit. So sagt man. Lasse ich mich mal überraschen, ob es denn wirklich so gut wird. Die Fahrt dorthin ohne Probleme gemeistert, ein Parkplatz in unmittelbarer Nähe gefunden (Straße: Zvečanska). Einzig das Problem mit dem Geld ging in Vergessenheit geraten, nun standen wir also vor dem Stadion, wollten Karten kaufen und hatten kein Bargeld in der Tasche. Aber kein Problem, wenn man mit Kreditkarte zahlen kann, nur wenig später waren die begehrten Karten in unseren Händen. Zufriedenheit machte sich breit, traurig nur, dass es auch hier mittlerweile nur noch diese verhassten Eventim-Karten gibt. Aber gibt schlimmeres. Teamchef wurde gesichtet und zusammen ging es dann Richtung Haupttribüne, wo wir unsere Plätze hatten. Außenbereich Haupttribüne für knapp zehn Euro. Nun ging es direkt rein, draußen war nicht wirklich was zu erleben, ein paar Versuche benötigt, um den richtigen Eingang zu finden. Karte eingescannt, Personenkontrolle und dann möchte der Ordner mein Feuerzeug. Warum? Verstehe ich immer noch nicht. Habe nur ein Feuerzeug einstecken, jetzt eben keines mehr. Klar, könnte ich es auf das Spielfeld werfen. Von der Haupttribüne aus. Und die Zigaretten mache ich dann mit dem Finger an!? Das nächste Mal bin ich schlauer, kommt das Feuerzeug eben nicht mehr in die Hosentasche, sondern irgendwo anders hin, wo man es nicht so leicht findet. Gibt wahrhaftig andere Probleme, aber das muss ich eben mal ansprechen. 3 Stunden ohne Zigarette? Ich zittere bei dem Gedanken. Aber gut, ich habe ja eine Lösung gefunden, einfach irgendeinen Raucher in Nähe meines Platzes per Handzeichen nach Feuer fragen und schon brennt die eigene Fluppe. Aber nicht nur die eigene Zigarette brannte schon vor dem Spiel, auch die ersten Fackeln wurden ausgetauscht, Gästeblock in Richtung Gegentribüne und wieder zurück, paar sportliche Jungs klettern über den Zaun und schlagen Partizan-Anhänger in die Flucht, welches bei Beifall im Gästeblock bedacht wird. Aber schon sind Ordner und Polizei zur Stelle, riegeln den Außenblock als Sperrzone ab, damit in diesem Bereich nichts mehr passiert. Verwundert war ich aber schon, dass komplett auf der Tartanbahn Polizei rumsteht. Sowohl in den Kurven (noch verständlich) als auch auf den Längsseiten. Selbst als Böller in deren Richtung flogen, gab es keinerlei Reaktionen, wohl Stöpsel im Ohr, sonst wäre der ein oder andere ja sicherlich mal zusammengezuckt. Endlich konnte das Spiel beginnen, Interesse am Spiel selber eher weniger vorhanden als der Blick auf die Kurven. Die Heimseite präsentierte eine dreifache Choreo aus Folie und Fahnen bestehend, in den Farben schwarz-weiß, grau-schwarz sowie weiß-schwarz. Die Gäste hingegen entsorgten direkt mal einiges am Pyro-Vorrat, ordentliches Feuer im Gästebereich. Wusste zu gefallen. Es dauerte nicht lange, da ließ sich auch der Heimbereich nicht lumpen und sorgte mit einer riesigen, weißen Rauchwolke für eine Spielunterbrechung. Das Ganze nach nicht mal acht, gespielten Minuten. Klar, für einige sicherlich nichts außergewöhnliches, die das Derby schon x-fach gesehen haben, aber ich bin ich und ich fand es bis dato schon mal ganz nett. Auch supportmäßig kam einiges rüber, von beiden Seiten wohlgemerkt, wobei der Heimbereich aufgrund der eigenen Position lauter in Erscheinung trat, während man den Gästesektor dennoch des Öfteren vernahm und auch öfters in Bewegung aus. Auf dem Spielfeld selber rollte zwar der Ball, es gab auch auf beiden Seiten einige gute Torchancen, aber bis dato sollte noch kein Tor fallen. Diese sind ja für pyo-geile Leute wichtig, wenn ein Torerfolg mit massig Pyro in den Kurven gefeiert wird. Ein Intro zur zweiten Halbzeit blieb dann aus, es folgte zwar im Laufe des Spiels immer wieder die ein oder andere Fackel, für das Gesamtbild aber nicht weiter erwähnenswert. Dafür sollte es zur 60. Spielminute die zweite Spielunterbrechung geben, denn nun wurden auch im Heimbereich die Fackeln aufgebracht, was erneut für ein ordentliches Bild sorgte. Als dann in der 77. Spielminute Partizan per Freistoß in Führung ging, hatte das Stadion kein Halten mehr, die Stimmung am Siedepunkt angekommen, eine brachiale Lautstärke. Klar. Leider nur noch ein paar wenige Fackeln im Heimbereich, die den Torerfolg feierten, aber immer nur Pyro geht ja auch nicht. Auf dem Spielfeld passierte danach nichts mehr, auf den Rängen auch nicht, der Sieger wurde von seinem Anhang noch gefeiert, welches man sich noch anschaute, danach ging es aber direkt raus, einmal um das Stadion herum, eine Abkürzung genommen und wenig später war man wieder am Auto. Einen Abfahrtsstau wollte man vermeiden, lag die gebuchte Unterkunft für die nächste Nacht in Novi Sad, knapp eine Stunde zu fahren. Aber der angesprochene, perfekte Parkplatz führte uns direkt auf die Autobahn, die wir in wenigen Minuten auch schon erreichten. Das hatte perfekt geklappt. Die Unterkunft dann auch locker gefunden, eingecheckt und nochmal auf den Weg gemacht, um den Hunger zu stillen. Wir waren soweit die einzigen Gäste am späten Abend, bei ordentlichem Balkan-Essen und Pivo ging der Abend zu Ende, während sich bei mir nach dem Abendschmaus die Müdigkeit unendlich breit machte und ich fast am Tisch einschlief, war die restliche Truppe noch relativ fit. So zog ich es in der Unterkunft auch vor das Bett aufzusuchen, während die anderen drei nochmal in die Bar zogen und das ein oder andere Pivo vernichteten. Ich muss wohl total neben der Spur gewesen sein als die Kollegen zurückkamen und ich aufwachte, aber auch irgendwie verständlich. Es ging direkt wieder in den Schönheitsschlaf und während der Rest der Meute noch tief und fest schlief, war ich bereits wach und konnte mich somit in Ruhe für den letzten Tag der Tour vorbereiten.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Free Blog Counter