Landesliga Ost Tirol
Sportzentrum Wörgl
Zuschauer: 100
Nach dem gestrigen, eher ruhigen Tag mit Heimfahrt konnte ich am heutigen Freitag mal so richtig ausschlafen, da Abfahrt erst nach dem Mittagessen stattfinden sollte. Die Planung für heute war schwierig, wollte ich eigentlich schon gen Norden oder Osten fahren, aber aus Greifswald wäre ich einfach nicht mehr ordentlich weggekommen, Hotels zu der Jahreszeit einfach nicht bezahlbar und auch ein anderes Ziel wie z.B. Stralsund mit gleichem Problem. Boizenburg zu schlecht für einen Freitag, Bad Pyrmont zu nah. Wie man sieht, Ziele waren genug vorhanden, für mich aber nichts Passendes dabei. Dann fahren wir halt nach Österreich. Geografisch zwar nicht top gelegen in Verbindung mit dem Samstag, aber wenn se doch spielen. Der Bahnautomat spuckte einen Preis von 6.40 Euro für die Fahrt Kufstein – Wörgl aus, viel zu teuer, die Bahnfreunde aus Österreich machen es dir billiger (3.10 Euro). Hätte ja eigentlich erst um kurz vor halb drei los fahren können, aber lieber die sichere Nummer nehmen und eine frühere Verbindung fahren. So dann zeitig in München eingetroffen, mal wieder München. Ich habe jetzt keine Statistik über die Zielorte geführt, aber die Landeshauptstadt Bayerns dürfte schon die Nummer Eins sein, ebenso die Lounge-Besuche, wobei diese ja im Ranking nicht unbedingt an erster Stelle steht. Heute aber mal was positives, ich bekam meinen heiß ersehnten Kuchen. Dazu eine Bionade und der Woody ist glücklich. Einige Zeit später sollte dann auch schon der EC Richtung Innsbruck aufbrechen, mit Halt in Kufstein und Wörgl, weiß ja nicht, ob man im Zug eine Fahrkarte für den österreichischen Teil lösen kann, die Aufklärung folgt aber gleich. Die Zugbegleiterin kam, Ticket vorgezeigt und sie staunte über die sieben Zangenabdrücke nicht schlecht, kommentierte dies mit einem WOW! Dann gleich meine Fragen wegen Nachlösen, wäre kein Problem, kann somit drin bleiben, muss nur die Klasse wechseln. Preis 3.10 Euro?, war meine Frage, wusste sie jetzt nicht genau, musste auch erst das Fahrkartengerät holen, aber wenn sie alle Preise wissen würde, würde sie nicht bei der Bahn arbeiten. Alles sehr freundlich gesagt, da gibt es sicherlich andere. Sie kam wieder und meinte, dass es mit dem Preis nicht hinkommen würde, Hinweis wegen 2.Klasse, aber auch der Preis passt nicht mit meinem Genannten. Das kann doch gar nicht sein, habe ich doch gestern mich im Vorfeld informiert, oder habe ich irgendwelche Ermäßigungen eingestellt? Nein, das kann nicht sein. Den Fahrkartenkauf also zunächst verschoben und via Handy den Preis ermittelt. Netz auf der Strecke München-Rosenheim eher beschissen, irgendwann hatte ich es, wie ich es gesagt hatte, 3.10 Euro. Ich also mit dem Handy zu ihr hin, ÖBB-Seite samt Preis gezeigt und da fiel es ihr ein: „Moment, jetzt verstehe ich das! Das ist der Bundespreis, wenn man im Verbund (hier Tirol) fährt, bezahlt man den Verbundpreis!“ Krank. Warum es da unterschiedliche Preise gibt, konnte sie aber auch nicht genau erklären. Aber ich wurde für meine Mühe belohnt, musste nur den Bundespreis bezahlen und hatte somit 1.20 Euro gespart. Aber halt, ich brauche ja noch eine Rückfahrt für heute Abend, wurde das Ticket also wieder zurückgegeben und ich erhielt ein Return-Ticket von der charmanten Dame. In Kufstein eingefahren, ich möchte meine Sachen packen und von der ersten in die zweite Klasse wechseln, aber halt, „bleiben Sie ruhig sitzen, ist ja nur eine Station und fährt ja sowieso hier keiner im Großraum mit!“ Ein Traum! In Wörgl dann angekommen, Bahnhof raus, rechts laufen, nach fünf Minuten ist man auch schon am Stadion. Der SV Wörgl, 2009 Konkurs gegangen, spielte einst jahrelang in der zweithöchsten Spielklasse Österreichs, fing nun ganz unten wieder an und kämpft sich Jahr für Jahr wieder nach oben. Letztes Jahr aus der Gebietsliga in die Landesliga aufgestiegen, steht nach zwei Spieltagen mit einem Sieg sowie einer Niederlage zunächst im Mittelfeld. Mit dem SVG Stumm gastiert heute der letztjährige Tabellen-Dritte der Landesliga, so war der Auftritt der Gäste heute umso überraschender. Und dies nicht im Positiven gemeint. Mit nur lediglich drei Auswechselspielern angereist, hatten die Mannen in orange im Prinzip nicht den Hauch einer Chance. Deutliche Spielanteile und Chancenplus für die Hausherren, wobei in der 19. Spielminute ein Freistoß der Gäste am Querbalken landete. Dies war aber auch die einzige Chance im ganzen Spiel, nach 31 Spielminuten war der Käs` hier praktisch gegessen, dabei hatte ich nur eine Brezen in der Tasche. Zu diesem Zeitpunkt stand es bereits 3-0 für die Gastgeber. Nach einer gespielten Stunde dann die endgültige Entscheidung mit dem 4-0, die restliche Spielzeit wurde dann ruhiger. Ein Spieler der Gäste erhielt noch die Ampelkarte, dann war Schluss. Dunkel war es nun, bereits um dreiviertel neun konnte man nicht mehr die Berge sehen, krass wie schnell das mittlerweile wieder geht, dass es dunkel ist. Im Eiltempo zurück zum Bahnhof, durfte ich die S-Bahn um 21.28 Uhr keinesfalls verpassen, ich verpasste diese aber, da auf der Anzeigetafel ein verspäteter EC direkt nach München angezeigt wurde. Perfekt. Ohne Umsteigen nach München, dazu noch eine halbe Stunde vorher. Der Hunger sollte vertrieben werden, klappte ganz gut, dazu noch ein Eis und schleckend zum Gleis gepilgert. Hier saß dann schon der Zimmerkollege für die kommende Nacht, der ICE war noch nicht da, also noch einen Schlafmacher besorgen und dann gemütlich das Doppelzimmer beziehen. Als ich wieder kam, stand der ICE bereits, die Türen waren geöffnet und der Kollege hatte bereits eine Kammer in Anspruch genommen. Problem, dass genau ein Platz in diesem Abteil reserviert war, ein Kuscheln in einem Bett wurde aus Platzgründen eher gelassen, Hoffnung, dass die Reservierung nicht wahrgenommen wird, war aber noch vorhanden. So saß bzw. lag man dann im Abteil, biertrinkend und wartete auf die Abfahrt. Biertrinkend ist immer gut, macht anscheinend einen schlechten Eindruck bei den anderen Fahrgästen, denn als der Fahrgast mit der Reservierung seinen Platz suchte und von einem Anderen der Platz gezeigt wurde, wurde ihm nahegelegt, doch im Großraum Platz zu nehmen und nicht im Abteil. Nahegelegt vom anderen Fahrgast, nicht von uns. Dieser andere Fahrgast, nennen wir ihn einfach mal Herr T. Rottel, beschimpfte uns dann noch als Penner, die scheiss biertrinkend da liegen. Herr T. Rottel wurde dann aber nicht mehr gesichtet, der Herr mit der Reservierung auch nicht und so hatten wir das Doppelzimmer für uns alleine. Es dauerte heute ungewöhnlich lange bis der Schlaf bei mir einsetzen sollte, womöglich einfach zu wenig Schlafmacher getrunken. Aber als der Schlaf kam und die Träume einsetzten, sah und hörte ich meine Fans singen und tanzen: „Immer wiiiiiiiiiiiiiiiieder Woodytour, von Wörgl bis nach Waren, immer wieder Woodytour!“…
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