Stade Roger Serzian
Zuschauer: 200
Nun hatten wir es bisschen eiliger ohne aber in Stress zu verfallen. Die Mautstraße ersparten wir uns, sollte auch so reichen, deutlich vor Anstoß am Stadion anzukommen. Aber man kann nie zu früh da sein, immerhin ja als Derby deklariert, sollten schon 1000 Zuschauer kommen. So zumindest unsere Vermutung und Hoffnung. Bei Erreichen des Stadions dann aber komplette Enttäuschung. Nichts war es mit dem 1000er, das sollte jetzt gut zwanzig Minuten vor Spielbeginn schon klar sein. Da ist ja gar nichts los, enttäuschend. Auch Gästefans waren zunächst keine auszumachen, erst zur zweiten Halbzeit wurden etwa zehn Leute mit zwei Bannern gesichtet, die das ein oder andere Mal einen Support von sich gaben. Da kann man sich fragen, ob die Bilder auf der Homepage der Gäste herkommen, wo Doppelhalter und Pyro zu sehen sind. Womöglich vom letztjährigen Spiel gegen Strasbourg. Keine Ahnung. Aber bei so einer Entfernung einfach nicht zu fahren, schwach. Ganz schwach. So war dann auch das Spiel. Zwischen beiden Strafräumen ein flottes Spiel, aber umso näher es zum Tor ging, umso weniger Kreativität wurde geboten. Genauso wie an der Buvette, wo es zunächst nur Fritten und Wasserwurst gab, im zweiten Durchgang dann aber immerhin die Merguez auf dem Elektrogrill gegrillt wurde. Zwei Merguez für 3.00 Euro im halben Meter Baguette waren soweit in Ordnung. Man kann schon erahnen, dass dem Verfasser dieser Zeilen gerade wenig einfällt, es gibt einfach nichts zu berichten. Zwischenzeitlich nahmen wir uns noch diverse Tätigkeiten nach dem Spiel vor, zum Beispiel einen Besuch in der angrenzenden Sporthalle abhalten, auf eine sinnlose Sportart hoffen, am besten noch von Frauen betrieben. Daraus wurde aber nichts, zehn Minuten vor Spielende ging einfach das Licht aus und es war wohl Feierabend. Aber auch die Burg, die hell erleuchtet war, könnte noch erklommen werden. Aber zunächst noch Fußball schauen. Es fiel tatsächlich per Elfmeter noch ein Tor, ein Tor für die Gäste, das Tor des Tages. Praktisch drei Tore, wobei es nur ein Tor war und zwei auf dem Platz standen, also doch drei. Genug dummes Zeug geschrieben, endlich Abpfiff und weg von hier, von der ekelhaften Kälte. Klar, außerhalb vom Stadion ist es auch kalt, aber im Auto nach wenigen Minuten warm. Die Burg oder was es ist, wurde nicht mehr besucht, dafür das gebuchte F1 für unschlagbare 19 Euro aufgesucht. Im TV kam italienische Liga live, dazu noch bisschen Internet, war die Sache wegen Morgen noch nicht ganz klar. Und ehe der italienische Schiedsrichter das Spiel beenden konnte, pfiff mein persönlicher Schiedsrichter bereits frühzeitig für mich ab…
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