Bezirksliga 4 Lüneburg
Kampfbahn
Zuschauer: 130
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Für den heutigen Morgen hatte ich drei Möglichkeiten um zum geplanten Ziel zu kommen. Doch soll ich das wirklich machen? Die Ankunfszeit zu Hause ist viel zu spät, da bleibt der Schlaf auf der Strecke. Egal, wenn se doch spiele! So wurde der Wecker auf 4,5 und 6 Uhr gestellt, Abfahrtszeit jeweils eine Stunde später. Gleich den ersten Wecker gehört, halb im Aufstehen aber wieder eingeschlafen und um 4.45 Uhr aufgewacht. Zu sinnlos, in 40 Minuten fährt der Zug, keine Lust auf Hetzerei, schlaf ich weiter bis zum nächsten Wecker. Aber moment, das ist in 15 Minuten, also auch nicht unbedingt viel Schlaf. Dann halt doch gehetzt und den Zug noch bekommen, Richtung Hanau gefahren um dort den ersten Zug gen Hamburg zu nehmen. Can winkte nur ab als er mich am Eingang sah, hatte er mit mir hier nicht gerechnet. Hatte ihm ja auch nix davon gesagt, aber ich wusste halt, er nimmt diesen Zug. Erstmal gepflegt ein 6er mit einem Polizisten bezogen, der stieg in Fulda aus und fortan wurde sich lang gemacht. Der 6er war uns ich bald im Reich der Träume. Kaum einen Halt mitbekommen, erst wieder kurz vor Hamburg aufgewacht. Top, so muss das sein und halbwegs ausgeschlafen dann in Hamburg angekommen. Erstmal Frühstück besorgen und wenig später den Metronom Richtung Cuxhaven bezogen. Sinnloser Zug, hier darf man gar nix mehr. Kein Alkohol, kein Tabakkonsum. Zum Glück darf man noch mitfahren. Irgendwann dann ein Kinderchor eingestiegen, nervige Reisegruppe, haben zwar nicht gesungen, aber waren laut wie Sau, genervt ohne Ende. Hätte mir ja auch einfach einen anderen Platz suchen können, dafür aber zu faul gewesen, also selbst Schuld. In Cuxhaven angekommen war ich dann mit meiner morgigen Kleiderwahl sehr zufrieden, die kurzen Sachen den langen zu bevorzugen. Es wurde jetzt richtig warm, ein herrliches Wetter. Einfach an der Nordsee bei sehr schönen Temperaturen rumhängen. Erstmal ging es zum Stadion, den Prüfstand messen, aber alles okay, Tür stand offen, Fotorunde vom leeren Ground gemacht und dann weiter Richtung Meer gezogen. Am Deich entlang, die Sonne genossen, hier und da ein Foto und einfach die gute Luft gezogen. Aufgesaugt praktisch. Da mag wirklich jeder von mir denken wie er will, also die, außerhalb vom Fußball, aber während diese Personen auf den stinkischen Couches der Republik sitzen, sitzt der Woody an der Nordsee und genießt das Wetter. Rausgehen und was erleben, an der Nordsee, am Bodensee, in den Alpen oder sonst wo. Alles in Verbindung mit Fußball. Na und? Wenigstens erlebe ich was. Aber ich bin ich und nicht ihr, darum erlebe ich etwas und nicht ihr. Ihr vielleicht auch, aber damit habe ich ja nix zu tun. Genug gemeckert, kommen wir wieder auf den Punkt. Fußball. Der sollte gleich starten, also zurück zum Ground, drei Euro für ne annehmbare Karte bezahlt und dann erstmal eine gute Wurst verspeist. Nur ärgert mich immer in Niedersachsen dieses sinnlose Toastbrotscheibchen. Da muss ein frisches Brötchen dazu! In der Sonne ins Schwitzen gekommen, also dann doch lieber auf die Tribüne verzogen. Gefiel mir aber ganz und gar nicht, total alt und versifft, aus Holz. Keine VIP-Logen, keine gepolsterten Ledersessel. Ekelhaft. Ich denke, man hat die Ironie rausgelesen, wenn nicht, sei es hiermit gesagt. Das Spiel war dann einseitig, der Landesligaabsteiger aus Cuxhaven führte zur Halbzeit bereits mit 5-0, ehe es in der zweiten Halbzeit nochmal "spannend" wurde, aber das 6-1 folgte, sowie nochmal bisschen Kosmetik auf das Ergebnis zum 6-2. Wartend am Ausgang auf den Abpfiff, musste ich dann noch in der Nachspielzeit einen Platzverweis miterleben, kostet alles Zeit, der anschließende Eckball brachte nix mehr ein und dann war Schluss. Direkt spurtete ich los, die Zeit ist einfach viel zu knapp. Schnelle Schritte, Sprint, schnelle Schritte, Sprint. So wechselte ich mich ab, nur um den Zug zu bekommen. Alles sehr fraglich. Aber eine Minute vor Abfahrt saß ich drinnen, ich hatte es geschafft. Und alles nur, weil ich früher zu Hause sein wollte, hatte ich die Bahn-Verbindung überlistet und noch eine frühere Ankunftszeit gefunden. Sehr schön. Vor 23 Uhr zu Hause, optimal. Vier Minuten Umstieg in Harburg reichten locker, dort auch Can wieder getroffen, fortan ging es per IC nach Göttingen und von dort nach Hanau. Alles sah gut aus, doch dann der "Schock" in Hanau. Verspätung des Anschlusses ca. 15-20 Minuten. Also doch nicht vor 23 Uhr zu Hause. In Hanau angekommen hatte der Anschluss mittlerweile 25 Minuten, wenig später dann gar 30. Super. Zwischendurch kam der Regionalzug nach Aschaffenburg, dann halt den genommen, bis Kahl gefahren und dort gewartet, weil der verspätete Zug Vorrang hat. Nochmal plus 10 Minuten. Am Ende war ich dann um 23.29 Uhr wieder am Bahnhof, hätte ich es locker angehen lassen, wäre ich regulär um 23.36 Uhr wieder hier gewesen. Man sieht, alle Anstrengung ist manchmal umsonst, dafür aber kostenlos, man schwitzt sich einen ab, denkt an seine Gesundheit und an den Schlaf und wird dann doch um diesen gebracht. Macht aber nix, dafür bin ich ja ich und kann damit auch umgehen. Es kommen auch wieder bessere Tage, wo alles klappt, so wie ich das möchte...
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