Division Honneur Regional Lorraine
Stade Jean-Jacques Morin
Zuschauer: 60
Dunkel war es nun, das Navi lotste uns zum dritten Ziel am heutigen Tage. Aber was für Straßen. Meine Güte, das wären in Deutschland Feldwege. Aber macht ja nix, dem Fahrer gefiel es, nur das Licht machte leichte Sorgen, sollte dann aber auch irgendwie gehen. Durch diverse Dörfer ging es, wo einfach überhaupt nix los ist. Da gibt es noch nicht mal was zum Einkaufen, schon schlecht, wenn man dort wohnt. Und da die Franzosen ja immer wieder lustige Ortsnamen haben, in Anlehnung an Alex-DA in Bezug auf Dijon und Haguenau, kam für uns halt die Frage auf, Willerwald? Diese Frage wurde uns aber direkt im nächsten Ort beantwortet: Eywiller! Dann ist ja gut, hier gibt es ja sicherlich auch genügend Hühner auf den Bauerhöfen. Aber was willer denn im nächsten Ort? Rauwiller? Fehlt da nur das F oder willer doch den Johannes? Schwierige Frage. Nachdem die ganzen Dörfer hinter uns gelassen wurden, erreichten wir auch wieder eine normale Straße, sprich eine Bundesstraße. Direkt neben der mautpflichtigen Autobahn verlaufend. Hier ging es dann wieder ganz gut zu fahren, Sarrebourg war schon im Licht zu erkennen und auch auf den Schildern. Das Flutlicht strahlte bereits, hätten wir gar kein Navi benötigt. Mitten im Wohngebiet wurde dann das Auto abgestellt und zum Eingang begeben. 5 Euro für eine französische Verbandskarte. Nun ja, auf jeden Fall besser als nix.
Die Anlage hier auf jeden Fall sehr, sehr schick. Kleine aber feine Tribüne auf der einen Gegengeraden, dazu unzählige gutaussehende Bäume um das komplette Rund herum. Auf einer Seite noch eine große Wiese um im Sommer ein romantisches Picknick zu machen. Gefällt auf jeden Fall sehr gut. Muss man haben, auch wenn es nur die siebte Liga ist. Für den ein oder anderen halt einfach zu schlecht. Für die Schlechten allerdings gut genug um hier einen Kick zu sehen. Leider gab es hier dann keinen Würstchenstand, nur im Vereinsheim gab es wohl Baguettes, die aber nicht angetastet wurden.
Spielerisch war natürlich nicht viel zu erwarten und wir wurden auch nicht enttäuscht. Pässe kamen nicht an, Bälle einfach sinnlos nach vorne gebrettert, überharte Fouls. Amateurfussball halt. Wir ergötzten uns von der Tribüne aus daran, ist ja immer wieder schön, sich über andere, in dem Fall die Spieler lustig zu machen. In die Halbzeit ging es mit einem 1-1, Zeit für uns für eine Stadionrunde. Erneut wurden Fotos im schlechten Licht versucht, das ein oder andere ist sicherlich was geworden. Aber bei Dunkelheit braucht man ja praktisch schon fast eine Profiausrüstung. Zurück auf die Tribüne ging es dann, weiter dem Spielgeschehen beiwohnen. Die Gäste gingen erneut in Führung, dann eine Notbremse vom Torwart der Hausherren, Rot und Freistoß. Dieser landet in der Mauer, allerdings war eine Hand am Ball, Elfmter. Einen Ersatzkeeper hatten die Gastgeber übrigens nicht, so dass ein Feldspieler ins Tor musste, der den Elfmter aber nicht parieren konnte. Und eigentlich hätte es jetzt nur noch klingeln müssen, klingelte aber nicht, maximal das ein oder andere Handy auf der Tribüne. Viele Spielunterbrechungen nun, Fouls, Auswechslungen usw. Ein geordneter Spielfluss war nicht mehr gegeben. Am Ende stand es dann 1-4, wir waren zufrieden, die Gäste waren zufrieden, nur die Hausherren wohl nicht, stehen diese weiterhin mit vier Punkten auf dem letzten Tabellenplatz.
Nun waren also noch knappe 300 Kilometer nach Hause zu bewältigen, und trotz versuchter Routenänderung wurde es einfach nicht näher oder schneller. So ging es dann den gleichen Weg wieder zurück wie wir gekommen waren, bis nach Sarreguemines, dort dann auf die Bundesstraße, weiter in Richtung Deutschland und dort auf die Autobahn in Richtung Heimat. Das Gelbe M durfte sich in St. Ingbert noch über unseren Besuch freuen, hatte ich allerdings nur zwei Sekunden die Möglichkeit zu überlegen, ob es nun drei oder fünf Hamburger mit Käse werden. Natürlich letzteres, was ich aber nach Erledigung direkt bereute. Egal. Eine Zigarettenpause sollte erst auf der A63 erfolgen, doch leider eingeschlafen, so dass ich aushalten musste, wollte ich den Fahrer nicht weiter auf die Nerven gehen. Aber eigentlich war ich ja ganz brav an diesem Tage. Zumindest ich war recht platt nun, Can schien noch topfit zu sein. Gute Leistung von ihm, ein Lob von mir. Am Pendlerparkplatz in Rodgau trennten sich dann unsere Wege wieder, ich nach Bayern, er nach Hessen. Kurz nach Eins zu Hause angekommen, wurde die Zeit nicht etwa mit Schlafen verbracht, nein, es wurde bereits die nächste Tour geplant. Nächsten Samstag sieht es erneut nach einem 3er aus. Ich freue mich jetzt schon...
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