Divize B
Letní stadion na Zadních Vinohradech
Zuschauer: 115
Der Zigarettenvorrat ging dem Ende zu, Grund genug mal wieder eine Tour nach Tschechien zu machen. Aber das war natürlich nicht der einzige Grund in das nachbarliche Klobasa-Land zu reisen, kann man schließlich Zigaretten auch hierzulande kaufen, wenn auch nicht ganz so günstig. Ziel war vielmehr ein 6er-Pack in Tschechien und Sachsen, bekommt man schließlich in der Heimat eher schlecht hin. So ging es dann am Samstagmorgen los, um 5.30 Uhr war Treffpunkt in Hösbach vereinbart und wenig später war man bereits auf der A3 unterwegs gen Osten. Tja, auch wenn ich die Woche in der Tagschicht gearbeitet habe, so ein frühes Aufstehen fällt schwer und natürlich auch die Fahrerei. Aber es war ja schon hell, also alles ein wenig leichter, ebenso bestes Wetter, die kurze Hose war an, nur oben rum dann noch mit Pullover versehen. Am Vorabend noch die Vignettenstrecke geprüft und siehe da, die zwölf Euro können wir uns sparen, Fahrt dann eben via Chemnitz nach Chomutov anstatt via Cheb und Karlovy Vary. Sind knapp 50 Kilometer mehr, okay, aber im weiteren Verlauf wird die Vignette ja eigentlich nicht mehr benötigt. Die Straßen waren leer gefegt, wir kamen gut voran. Bald war Chemnitz erreicht, weiter ging es via Bundesstraße über die Grenze und der Zielort auch schon bald erreicht. Tja, hier war ich also nun, in Chomutov, dort wo ich vor einigen Jahren schon mal sein wollte, es aber körperlich nicht geschafft habe. Den alten Ground habe ich einfach sausen lassen, die schöne Holztribüne und den ordentlichen Ground. Daher auch seitdem einen weiten Bogen um Chomutov gemacht, ein Neubau steht nun paar Meter weiter und dort wird eben nun gespielt. Und da wir am alten Ground auch vorbeigefahren sind, wurde mal ein Blick riskiert. Das Stadion steht noch, nach aktivem Fußball sieht es hier aber nicht mehr aus. Die Holztribüne ist bereits abgerissen, zwei Tore stehen noch auf dem Spielfeld und die Stufen sind noch vorhanden. Wehmütig ging es weiter, tja, die letzte Hoffnung, der letzte Grashalm war dahin, dass vielleicht in dem alten Stadion doch nochmal gespielt wird. Selber schuld, lieber Woody, aber jetzt nicht in der Vergangenheit wühlen, die Gegenwart leben, erleben und genießen und das Beste daraus machen. So kamen wir dann am Stadion an, im Vordergrund die Eishalle, in der 1.Liga gespielt wird, die Fußballer sind davon weit entfernt. Das war meines Wissens auch damals der Grund für den Neubau, aber anstatt auf, ging es seitdem bergab. Anstatt in der 1. oder 2.Liga spielt man mittlerweile nur noch in der 4., und das auch eher weniger gut. Das Stadion selbst, tja, keine Ahnung, die Haupttribüne mit der Konstruktion in Ordnung, der Rest geht so. 30 Kronen leichter am Eingang, eine gute Karte schwerer ging es hinein, erst einmal frühstücken. 55 Kronen für die Klobasa ist schon ein stolzer Preis, dürfte gar der teuerste Kauf in Tschechien bis dato gewesen sein, in der 1.Liga vielleicht mal, aber unterklassig niemals. Und dann war diese lange Wurst auch nicht sonderlich toll, konnte man zwar essen auf eine Zweite habe ich dann aber verzichtet. Einige weitere Gleichgesinnten wurden vor Ort auch noch gesichtet, mit einem (Name der Redaktion bekannt) wurde sich dann auf den gepolsterten VIP-Plätzen niedergelassen und ein wenig geplaudert. Aber was ein ekelhafter Wind hier oben, nein, nicht nur oben, generell pfiff der Wind ordentlich, gut, dass es wenigstens warm war und man es in der Sonne trotz Wind aushalten konnte. Im übrigen konnte ich mich wieder als WiFi-Hunter auszeichnen, ganz oben auf der Haupttribüne gibt es freies Internet. Dies zur Info für Interessenten des Grounds. Spielerisch war es eher Magerkost, nach knapp dreißig Minuten stand es dann aber doch 2-0, so dass das Spiel eine klare Richtung zu erkennen gab. Der Anschluss fiel nach knapp einer gespielten Stunde, schön, ist wenigstens für Spannung gesorgt, dabei hatte ich aber nicht an ein mögliches Elferbolzen gedacht. Dies blieb zum Glück aus, obwohl die Gäste in der Schlussphase noch mehrere Male gefährlich vor die Kiste kamen. Man muss eben auch mal Glück haben, auch wenn dieses nicht lange anhielt…
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