Klasa A 2014/2015, Gorzów Wielkopolski I
Stadion Olimpijski w Słubicach
Zuschauer: 80
Um acht Uhr klingelte bereits wieder der Wecker. OK, waren schon fast neun Stunden Schlaf, muss eigentlich langen, wobei logischerweise der fehlende Schlaf von der vorangegangenen Nacht auch noch nachgeholt werden muss. Endlich mal wieder duschen, Frische auf die Haut bringen. 1,5 Tassen Kaffee später stand ich praktisch startklar in der Tür, dies und das noch klären und plötzlich wurde es mit der Zeit knapp. Ziel war eigentlich die S-Bahn um 9 Uhr zu nehmen, aber wurde zwanzig Minuten hinaus verzögert und eben diese geplante S-Bahn schien auch schon wieder ohne mich abzufahren. Bisschen schneller gegangen, teils gejoggt und dann doch locker diese Bahn bekommen. Paar Minuten Fahrt und ich war am Hauptbahnhof in Hamburg. Zeit für ein Frühstück bleibt noch, Obstsalat war natürlich wieder dabei und dann sollte auch schon der Zug gen Berlin abfahren. Lockere Fahrt ohne Probleme, allerdings hätte der Typ, mir schräg gegenübersitzend, auch ein Terrorist sein können, hatte er eine kleine Reisetasche dabei und fing dann irgendwann an, arabisch zu sprechen. Klares Vorurteil! Bisher scheint auch nichts passiert zu sein, habe bis dato nichts in den Medien mitbekommen. In Berlin angekommen, ging es dann zum Mittagessen in die Lounge, wo BM bereits wartet. Erneut wurde Chili mit Brot serviert, diverse Sachen im Internet noch erledigt, einen Obstsalat als Nachspeise reingeschaufelt und dann mussten wir auch schon los. Ziel Frankfurt/Oder. Auch von dieser Fahrt gibt es wenig bis gar nichts zu berichten, so dass wir eine Episode nach vorne spulen und bereits in Frankfurt/Oder sind. Es musste natürlich genau jetzt anfangen zu regnen, aber nur ein kleiner Schauer, da vorne wird es wieder hell. Marsch, Marsch in Richtung Polen. Grenzübergang per pedes nicht unüblich hier, Grenzposten sind ja auch schon lange weg, von daher keine Probleme. An der Ecke dann den heimatlichen Zigarettenvorrat aufgefüllt, knapp dreißig Euro/Stange West wandern hier über die Theke, war auch mal billiger und alle Preise gehen logischerweise immer weiter in die Höhe anstatt in den Keller. Dann konnte es weitergehen in Richtung Stadion, aber halt, fehlt nicht irgendwas? Klar, vor lauter Quatschen haben wir die polnischen Zloty vergessen zu wechseln, also Euro in Zloty. Wobei in dieser Grenzstadt sicherlich auch Euro angenommen werden. Am nächsten Supermarkt dann aber noch einen Bankautomat gefunden und somit Geld geholt, sicher ist sicher. Der Weg zog sich ordentlich, 4.2km sollten es vom Bahnhof bis zum Stadion sein, kommt schon hin, aber wir liefen und liefen und liefen. Bis dann endlich das Stadion zu sehen war. Vorher noch einen Taxifahrer angequatscht wegen Rücktransport nach dem Spiel, wird es bis zum 18Uhr-Zug per pedes nicht reichen. 10 Euro wollte der Abzocker haben, naja, erstmal gut zu wissen. Eintritt wollte anscheinend keiner haben, somit aber auch keine Karte, kein Programm. Dazu kein Suff und kein Fress. Einfach nix da. Einfach nur Fußball schauen und gut ist. Ist ja auch nicht so schön. Das Stadion, 1916 von russischen Gefangenen gebaut, wurde 1927 erstmals eröffnet. Eine geniale Schüssel steht hier in der ehemaligen Frankfurter Dammvorstadt. Geschichte muss sein. Im Amphitheater-Stil präsentiert sich die Kurve mit ihren Schalensitzen, die Gegengerade mit normalen Sitzen ausgestattet. Auf der anderen Seite könnte man schwimmen, wenn man möchte, bei der Wasserqualität dann aber doch eher nicht zu empfehlen. 2014, also in diesem Jahre, wurde das Stadion übrigens unter Denkmalschutz gesetzt, hätte man also heute nicht unbedingt machen müssen, aber bietet sich mit dem D-Pass ja an, in Polen einen Ground zu machen. Bin ich dort ja eh schlecht, gerade mal zwei Grounds mit diesem hier, zwei Grenzstädte. Ach Woody, wie soll das nur mit dir weitergehen. Das Stadion natürlich ganz klar der Star, über das Niveau auf dem Spielfeld brauche ich gar nicht zu schreiben bzw. zu diskutieren. In einem Zeugnis würde stehen: Die Spieler waren stets bemüht. Aber immerhin kamen paar Jungsche aus der heimatlichen Szene angereist, beflaggten zunächst die Gegengerade, später das „Amphitheater“ und singen zumindest im ersten Durchgang auch mal das ein oder andere Lied mit Unterstützung einer Trommel. Gäste waren keine auszumachen, ein kleiner Gästeblock immerhin vorhanden, aber maximal für 200 Personen, sollte also mal ein Pokalspiel gegen einen Verein mit großer Szene sein, so wird es sehr eng. Halbzeit 1-1, wir gingen mal rum, wollten beim angrenzenden Restaurant mal wegen Fress schauen. Spieß sollte am schnellsten gehen, 100g für 1.50 Euro, okay, nehmen wir drei Stück. War aber nicht zum Mitnehmen sondern zum Essen an Ort und Stelle, kreativ ist BM ja schon, ein Spieß verdrückt, der Rest auf das sehr genial schmeckende Brot und ab damit wieder zum Fußball. Pünktlich zum Anpfiff der zweiten Halbzeit waren wir also wieder drin, im netten Rund. So wurde dann die Zeit ordentlich verquatscht, Gedanken gemacht, wie man denn nun am besten zum Bahnhof in Frankfurt/Oder kommt und hier und da noch ein Foto gemacht. Ca. 85.Spielminute das 1-2, in der Nachspielzeit der erneute Ausgleich, leistungsgerecht trennten sich so beide Mannschaften. Das nächste Problem stand vor der Tür bzw. an der Tür, denn diese war nun verschlossen, aus welcher wir den Weg in die Heimat bestreiten wollten. Da hilft alles nix, in Jungsche Manier also über den Zaun geklettert, während der Kollege einfach mal den Riegel vom Tor öffnete und somit ohne Probleme rausmarschierte. Kaum war das erste Problem gelöst, folgt das Zweite, denn die anvisierten Taxis waren nicht mehr vor Ort. Der Basar und der Supermarkt hatten nun geschlossen, also keine Notwendigkeit mehr weiterhin dort zu stehen. Dumm geloof. Boris quatschte dann ein deutsches Päarchen an, hatten aber noch ein Blag auf der Rückbank, somit konnte nur einer mitfahren. Eigentlich beide oder keiner, aber BM bestand darauf, dass ich mitfahre, damit ich meinen 18Uhr-Zug bekomme und somit kommende Nacht im Bett mit Matratze und nicht im IC-Bett schlafen muss. Ein Dank dafür. Ich wurde sogar bis zum Bahnhof in Frankfurt/Oder gefahren, herzlichst bedankt, Entlohnung war keine fällig und so konnte ich tatsächlich um 18 Uhr den Zug nehmen. Andernfalls hätte ich diesen Zug wohl niemals erreicht und würde dann mit dem IC-Nachtzug heimfahren, 6.50 Uhr zu Hause anstatt 0.39 Uhr. Kleiner Unterschied. Am Hauptbahnhof in Berlin dann noch schnell einen Döner reingekloppt, anders kann man es aber auch nicht bezeichnen. Mampf, mampf, mampf und weg war er, dann noch eine rauchen und mit Bauchschmerzen direkt in den wartenden ICE. Dieser schön leer, erster Wagen hinter der Lok mit freiem 6er Abteil. Passt. Mit der Zugbegleiterin noch ins Gespräch gekommen wegen Verspätung, Wartezeit und D-Pass, scheinen wohl viele den D-Pass zu haben, laut ihrer Aussage, Zahlen kennt sie aber keine, vielleicht im nächsten Bahn Mobil. Erster Halt Hannover-Messe (Strecke Braunschweig gesperrt) natürlich mit Verspätung, macht mir aber nix, da ja eh genügend Umsteigezeit in Hanau. Die Raucherpause hätte trotzdem länger sein können, halbe Zigarette und schon ging es weiter. Aussteigen, Einsteigen, Weiterfahren. Eigentlich so einfach, wenn es doch immer so wäre. So ging es dann an jedem Halt, um diese Uhrzeit halt wenig frequentiert die Strecke. Aber eigentlich schon überraschend, ist ja immerhin die letzte Verbindung aus Berlin in Richtung Rhein-Main-Gebiet. Doch was nützt das kurze Anhalten an den Bahnhöfen, wenn man dann dafür auf offener Strecke, da wegen Baustelle nur eingleisig befahrbar ist? Gar nix! In Hanau dann mit plus zehn angekommen, wie gesagt, stört nicht weiter, T-online Hotspot 30min kostenlos genutzt und noch nach Spielen für unter der Woche geschaut, man muss ja immer eine Alternative in der Hinterhand halten. Der Lumpensammler aus Frankfurt kam dann pünktlich, aber hat ja in Hanau eh nochmal Aufenthalt, den Lump eingesammelt und unbeschadet nach Hause gebracht. Zumindest nach Aschaffenburg an den Hauptbahnhof…
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