Stadion Kinderlehre
Zuschauer: offiziell 50, gezählt 40
Ein Wochenende voller Tradition. Nachdem am gestrigen Samstag ein Besuch beim VfB Eppingen erfolgte, sollte es heute nach Enkenbach-Alsenborn gehen, ein Örtchen in der Nähe Kaiserslauterns. Dort wo 1962 Fritz Walter Trainer wurde und eine Mannschaft formte, die mehrmals hintereinander Meister der Regionalliga wurde (damals noch zweithöchste Spielklasse), doch in den Aufstiegsspielen stets scheiterte. Als 1974 die zweigleisige 2.Bundesliga eingeführt wurde, gab es ein Hin & Her, wer denn nun daran teilnehmen durfte. Sportlich gesehen hatte es der SV Alsenborn seinerzeit geschafft, doch das DFB-Sportgericht sah die Wirtschaftlichkeit kritisch entgegen, so dass der 1.FC Saarbrücken den Vorzug erhielt. Danach ging es bergab mit dem Verein, bis in die Niederungen des Amateurfussballs, wo auch heute noch gekickt wird. (Quelle Wikipedia). Das Stadion steht aber immerhin noch, auch wenn die Tribüne leicht renoviert wurde. Sah ich den Ground vor zwei Wochen noch als nicht so gut an, wollte ich mich heute doch nochmal selbst überzeugen, ob die Anlage für gut oder schlecht bewertet werden kann. Zwei Augen sehen halt meist doch als tausend Internetbilder, denn nach Betreten des Stadions blühte das Herz auf, die Augen fingen an zu leuchten. Mag die Tribüne zwar kein Prachtstück sein, aber der alte Zaun, die Stufen drum herum, bewachsen mit Gras und Moos. Das ist es, was einen guten Ground ausmacht. Ich setzte mich hinter das Tor in die Sonne, die Blicke mal nach links, mal nach rechts, mal gerade aus. Aufsaugen, die Ansicht genießen. Dass, was auf dem Rasen stattfand, war nebensächlich, der Star ist eindeutig der Ground. Ordentliches Getrete auf dem Platz, sprachliche Duelle zwischen Spieler & Zuschauer und Torerfolge. Ich liebe den Amateurfußball. Nach der Führung der Gastgeber im ersten Durchgang, gelingt den Gästen aus Rockenhausen der zwischenzeitliche Ausgleich und dann gar die Führung, wobei der Torwart bei beiden Treffern eher schlecht als recht aus sah. Richtig amateurhaft, wie er da im Kasten stand. Aber gut, sind halt auch nur Amateure. In der Schlussphase können die Gastgeber das Spiel erneut drehen, hämische Sprüche folgen von der Seitenlinie zu den Gegnern, das war es dann aber auch schon. Enttäuschend heute nur die Zuschauerzahl. Klar kann man keine tausend Zuschauer erwarten, klar auch keine fünfhundert, aber dreistellig kann es doch ruhig sein. So ist aber wohl das Problem wieder zu erkennen, wenn alle Amateure sonntags um drei Uhr am Nachmittag spielen, kommen eben nur die Normalen, die jedes Spiel da sind, plus eben paar Gäste. So kommt man eben nicht auf eine dreistellige Zahl, vierzig Zuschauer waren es nach meiner Zählung, offiziell fünfzig, wobei diese zehn den Bock auch nicht fett machen…
beim SV Alsenborn ist die Luft genauso raus wie bei diesem Ball... |
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