Stadion Essen
Zuschauer: 9517
Überall sprießen sie aus dem Boden wie Pilze – die Neubauten. So auch in Essen. Zwischendurch geht der Verein mal insolvent, war dies ja nicht nur in Essen so, gibt es mit Offenbach, Aachen und zum Teil auch Duisburg genügend weitere Beispiele, wo ein neues Stadion oder Arena nicht gleichzeitig zum Erfolg sondern eher zum Ruin führten. Man rappelt sich wieder auf und spielt weiter, Tradition behalten und ein neuer Versuch in die oberen Regionen der Tabelle oder der Ligazugehörigkeit zu erlangen. Nachdem ich das allerwürdige Georg-Melches-Stadion viermal besuchen durfte, ging es heute halt auch mal in den Neubau nebenan. Dort wo einst die Tribüne fehlte, dort findet sich jetzt der Neubau wieder. Gibt sicherlich den einen oder anderen besseren Gegner, fantechnisch gesehen, aber mit dem KFC Uerdingen kommt wahrlich kein fanloser Verein an die Hafenstraße. Dreiviertel drei ging es los, entspannt über die 45, nur der kleine Stau bei Langenselbold nervte ein wenig. Ansonsten wenig los, sicherlich die bessere Variante als über die 3, aber die dauert ja auch so länger. Bei Hagen bisschen Verkehr, aber nur kurz gestanden, danach direkt weiter. Via 42 dann Essen bald erreicht und auch das Stadion schnell gefunden. Parkplatzsuche gestaltete sich schwieriger als gedacht oder sagen wir es so, so naiv wie ich bin, denke ich, ich bekomme eine Lücke vor dem Stadion, aber in der Stadt nicht immer mit Glück verbunden. Darum nach einer Parklücke gesucht und auch gefunden, sind zwar paar Meter zu laufen, das ganze hält sich aber in Grenzen. Anruf vom Kollegen während der Fahrt nicht mitbekommen, das Handy schlummerte halt auch mal auf dem Beifahrersitz, sonst bin ich es ja immer. Bei Rückruf hat sich die Sache aber schon erledigt gehabt, ging um Karten, hätte einen Rückläufer für weniger Geld bekommen können, nun gut, so dann halt für achtzehn Euro auf die Gegengerade gesetzt, fünfzehn wären es im Vorverkauf gewesen, wobei dies nur den äußeren Bereich betroffen hätte. Macht aber nichts, da zwar Kontrollen am Blockaufgang, aber im Block selber keine Kontrolle mehr, hochlaufen und dann quer rüber, alles begehbar, dadurch von den achtzehn auf die dreiundzwanzig Euro Plätze gewechselt und mit dem Kollegen Bischof das Spiel zusammen verfolgt. Viel war aber auf der Gegengeraden auch nicht los, hatte schon mehr erwartet, aber nach miserablen Saisonstart beider Teams lockt man die Leute halt auch nicht unbedingt ins Stadion. Intro auf Gästeseite mit rot-blauen „Bändern“, dazu ein Banner vorne dran. Auf Heimseite leider nichts, nur paar Schwenker waren zu begutachten. Und auch supportmäßig wurde ich dann von Heimseite schwer enttäuscht. Kannte ich noch die grandiose Stimmung von damals im GMS, Stadion übrigens komplett abgerissen, nur noch ein Flutlichtmast steht, so war das heute nichts. Tja, die Stehplätze auf der Geraden mussten Sitzplätzen weichen. Dort, wo der Schlüssel-Lothar ab einem bestimmten Zeitpunkt das Kommando übernahm ist heute nichts mehr. Stimmt nicht ganz. Sitzplätze sind da. Aber Stimmung kommt da nicht auf. Auf Nachfrage nach dem Spiel hieß es, dass man wohl mit dem Trainer nicht zufrieden ist und deshalb so eine miserable Stimmung herrschte. Mag ein Grund sein, aber wahrhaftig nicht der Hauptgrund, so zumindest meine Meinung. Die Gäste konnten sich zumindest im ersten Durchgang ordentlich in Szene setzen und wurden teilweise auch gut laut, bedingt vielleicht auch durch den Spielverlauf, denn zur Halbzeit führte man bereits null zu zwei. Im zweiten Durchgang wurde es dann ruhiger, dafür wurde es für gut zehn Minuten auf der Heimseite mal lauter als der Anschlusstreffer per Strafstoß fiel. Dann aber wieder Ruhe. Spruchband für den Innenminister von RWE in Bezug auf die Polizei-Problematik paar Kilometer weiter. Dank Passivität oder aber auch, dass der Deckel nicht drauf gesetzt wurde, verpassen die Gäste hier einen sicher geglaubten Dreier, denn in der Nachspielzeit gelingt den Gastgeber irgendwie noch der Ausgleich. Ob verdient oder nicht, spielt am Ende keine Rolle, unter dem Strich steht die Punkteteilung, nur das zählt. Gemütlich ging es dann wieder zurück zum Auto, einmal außen rum, da keine Lust durch die Fanmeute zu fahren, kostete zwar bisschen Zeit, die hatte ich aber, lag ja nichts mehr an. Schlafplatz in Bochum bezogen, noch bisschen gequatscht, was gegessen und dann musste der Müdigkeit doch Tribut gezollt werden und es ging in die Nacht…
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