Schleswig-Holstein-Liga
Stadion Flensburg
Zuschauer: 250
Der ICE startete dann pünktlich in Frankfurt, ein 6er-Abteil war mir alleine, aber nicht lange, denn wie bereits geschrieben, kam dann Can in Hanau hinzu. Schön, wieder einmal zu zweit so ein großes Abteil für uns alleine, konnte man wenigstens in Ruhe den nötigen Schlaf nachholen. So war es dann auch und man kam sehr schnell voran, bis wir dann um kurz vor Zehn Hamburg erreichten. Die Suche nach einer früheren Verbindung brachte nur mäßigen Erfolg, immerhin konnte man per IC schon mal bis Neumünster vorfahren und musste sich dem Pöbel keine 2 Stunden in der Regionalbahn aussetzen. Klappte dann ganz gut und wir kamen in Neumünster an. Hier mal schauen, da mal schauen, aber im Prinzip nix spannendes zu erleben, so dass es dann auch bald auf den Bahnsteig ging und auf die Regionalbahn gen Flensburg zu warten. Die Bahn kam dann auch pünktlich, aber was für ein hässliches Ding. Nicht etwa die Form von außen, denn da sieht ja fast eh jeder Zug gleich aus, sondern von der Innenausstattung. Sitzreihen total dicht aneinandergebaut, so dass man kaum sitzen kann, alles verklebt, was aber auch an mir liegen könnte und dann noch eine ekelhafte Luft. Hoffentlich sind wir bald da, raus aus dem Dreck, da fühlt man sich ja fast wie ein Mensch 3.Klasse. In Flensburg dann erstmal orientieren, Kaffeeautomat für 50 Cent gefunden,wobei es den wohl mittlerweile überall gibt, den schönen alten Bahnhof begutachtet und dann auf zur Bushaltestelle. Der D-Pass wurde dann leider nicht akzeptiert, so dass 1.80 Euro für eine 16minütige Busfahrt zu entrichten waren. Vorteil dann, dass die Haltestelle praktisch zwei Minuten vom Ground entfernt ist und die Strecke muss man sich ja nicht unbedingt zumuten zu laufen, da ist das Geld in eine Busfahrkarte schon richtig investiert.

5 Euro waren dann an der Kasse zu entrichten, dafür kam es dann eine blaue Karte mit Vereinsnamen und Wappen. Schon ganz okay. Der Ground dann aber der Hammer. Riesige, fette Tribüne befindet sich auf der Gegengerade, das ganze von zig Stufen außenrum umgeben. Hat sich doch auf jeden Fall gelohnt, heute hierher zu kommen. Und das größte Glück, es wurde sogar auf dem Hauptplatz gespielt. Heutzutage weiß man ja nie, geht ja alles sehr schnell, zwei Tropfen Regen, eine Wolke, keine Sonne und zack, ab geht´s auf den Kunstrasenplatz nebenan.

Wir ließen uns in der Kurve nieder, genossen ab und zu mal paar Sonnenstrahlen, dazu mit mäßig kaltem Wind und hofften zumindest auf ein gutes Spiel, wobei das auf den Reisen immer nur Nebensache wird. Auf der Gegenseite hatten sich paar Punker niedergelassen, 1-2 Fahnen hingen am Geländer und hin und wieder gab es mal ein Sprechgesang, aber nix wildes. Das Spiel war dann in der ersten Halbzeit ziemlich schlecht, zwar gab es hier und da mal eine Torchance und eigentlich müsste der Gastgeber auch zur Halbzeit führen, aber wenn der Ball nicht rein geht, kann auch kein Torerfolg gefeiert werden. Dafür wurde dann aber die zweite Halbzeit umso besser und es ging gleich los mit den Torerfolgen. Kaum gespielt, kann Flensburg die Führung erzielen, im Gegenzug dann aber schon der Ausgleich. Jetzt ist hier was geboten. Einige Minuten später dann die erneute Führung und es sah für die Gastgeber ganz gut aus, den Erfolg zu halten, bis dann halt wieder der Ausgleich seitens des Gastes erzielt wurde. Nun schwamm Flensburg ganz gewaltig und es bahnte sich der Führungswechsel im Spiel an, was dann auch passierte. Der Torschütze beleidigte dann auch aufgrund seines Torerfolges erstmal seine Gegenspieler und erhielt dafür die Rote Karte. Jawoll, richtig so, Wörter wie Drecksäue, Dreckschweine o.ä. gehören ja auch einfach nicht auf den Fußballplatz. Der Gastgeber schaffte es dann nicht mehr, den Ausgleich zu erzielen und so ging man am Ende dann leer aus.

Wie auch wir, hatten wir zwar einen guten Ground gemacht, aber der geplante Bus war schon fort. Danke an den Schiedsrichter, der prompt mal fünf Minuten nachspielen ließ und wir dadurch den Bus um 1-2 Minuten verpassten. Tod und Hass. Also auf den nächsten Bus warten, somit war dann die frühere Zugverbindung auch nicht mehr zu erreichen, muss man sich mit abfinden, wobei wir uns ja auch eher auf die spätere Verbindung einstellten. Aber wenn der Schiedsrichter... Wenn und Aber, ich weiß. So asselten wir dann noch bisschen am Bahnhof in Flensburg ab und dann sollte der EC ex Dänemark auch schon eintrudeln. Sollte, denn kurzfristig wurde der Fahrplan einfach mal eigenständig geändert, auf Grund von Bauarbeiten in Dänemark fährt der Zug erst um 17.23 Uhr ab. So stand es dann auch überall dran, nix von Verspätung +30 Minuten, einfach abgeändert, ohne Worte. So hieß es dann weiter auf den Zug warten und irgendwann kam die Zeit, wo auch dieser Zug endlich kam. Aber Hallo? Was ist denn bitte das? Wir fahren hier mit einem Eurocity und da kommt ein schlaubootförmiges Etwas auf 4 Rädern an. Das wäre ja mal gar nicht das Problem gewesen, der Zug bestand aus lediglich 3!!! Waggons. Also bitte, internationaler Bahnverkehr und dann nur drei Waggons, das war jetzt zuviel für uns. Natürlich kein Sitzplatz frei, irgendwo zwischen zwei Eiskanälen dann in einem warmen Gang gestanden, gegenüber der Toilette. Wichtig zu sagen, denn hier herrschte nun Hochkonjunktur, die Gänge total eng, die Leute stehen an, meine Güte, was ein Gedränge. Dann musste natürlich auch noch der Getränkeverkäufer mit seinem Wagen durch den Zug laufen, geht kaum vor und zurück, aber er drängelt sich mit dem Wagen ohne Rücksicht auf Verluste durch. Und das ganze für eingenommene 3.50 Euro? Sehr fragwürdig. Der Zug kam dann auch nicht ins Rollen, immer wieder kam dieser zum Stehen, Baustelle hier, Baustelle da, blablabla. Nun kam das ganze aber endlich ins Rollen, wurde ja auch Zeit, hatten wir mittlerweile weitere zehn Minuten herausgefahren. Wird alles noch sehr knapp in Hamburg beim Umsteigen, wobei wir ursprünglich mal 60 Minuten hatten. Irgendwann, nach einer gefühlten Ewigkeit kamen wir dann auch endlich in Hamburg an, Arbeitsteilung in Form Beschaffung von Lebensmitteln und kurze Zeit später trafen wir uns dann auch wieder am überfüllten Bahnsteig, wo unser Zug gen Fulda abfahren sollte. Tja, der Zug natürlich auch mit Verspätung eingefahren und nun hieß es kämpfen und siegen. Rein in den Zug, Sprint eingelegt, an den Kunden vorbei, ab ins 6er Abteil, Ruheabteil, Tür zu, abfahren. Dies hatte dann doch sehr gut geklappt und wir hatten wieder unsere Ruhe vor den ganzen Kaspern. Augen zu und schlafen, klappte soweit auch ganz gut, in Hannover konnte die Verspätung aufgrund eines längeren Aufenthaltes wettgemacht werden und weiter ging es Richtung Fulda, wo man wieder einmal mit Verspätung ankam und nun die Beine in die Hand genommen werden mussten, um den letzten Zug nach Langenselbold noch zu bekommen. Dies klappte dann aber doch recht gut, sogar eine Zigarette war noch drin. Ziemlich platt, mehr als nur platt, eigentlich war ich gar nicht mehr vorhanden, kam ich dann in Langenselbold an, das Auto war auch noch Heile, also ab nach Hause, unter die nötige Dusche stellen und dann ab ins Bett, Schlaf nachholen.
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