Landesliga 3 Niederrhein
VolksBank-Arena
Zuschauer: 650
Zunächst waren nur zwei Spiele in der Auswahl, Mitte der Woche kam dann aber noch ein weiteres hinzu. Da war dies dann schon mal geklärt, wohin wir am Freitag fahren. Definitiv zum Derby Kleve gegen Goch, welches es seit Jahren mal wieder gab. Beim letzten Aufeinandertreffen waren wohl gut 1500 Zuschauer da, die Hoffnung auf einen 1000er war somit gegeben, wobei ja mittlerweile die Leute lieber auf der Couch sitzen bleiben, als zum lokalen Fußball zu gehen. Aber gut. Pünktlich um 14 Uhr startete ich in Langenselbold, wohl gemerkt bei 33 Grad und kurzer Kleidung, auch wenn für die Region Niederrhein Unwetter und ein deftiger Temperaturumschwung vorhergesagt wurde. Ist ja schließlich Sommer, da hat man kurze Kleidung zu tragen, würde jetzt ein Kollege sagen. Die Fahrt bis Frankfurt verlief ganz ordentlich, nur zu warm, aber das war ja dann bald ad acta gelegt, als wir in den klimatisierten ICE Richtung Flughafen stiegen. Dort nochmal kurz Aufenthalt und schon konnte die Reise in den Westen fortgesetzt werden. Wer jetzt aber auf Ruhe aus war, der wurde bitter enttäuscht. Eine geschätzte achtköpfige Familie aus dem Ruhrgebiet sorgte für Unterhaltung des ganzen Abteils. War dies am Anfang vielleicht noch lustig, wurde es mit der Zeit immer schlimmer und nervte einfach nur noch. Ich möchte jetzt gar nicht auf weitere Details eingehen, aber sowas nerviges habe ich wirklich noch nie erlebt. Auch wenn ich ab und zu mal schlimm bin, das ging gar nicht. Eine Lautstärke, dass selbst Kopfhörer nix gebracht hätten und dann kam da auch nur gequirlte Scheisse bei raus. Der Höhepunkt dürfte wohl gewesen sein, als der „Oppah“, wie er von den Kleinwüchsigen gerufen wurde, sich eine Packung Frischeierwaffeln in den Mund steckte und dann dennoch meinte, er müsste in einer Lautstärke reden. Was bin ich froh, keine Essensteile davon abbekommen zu haben. In Düsseldorf dann aber mal sowas von schnell raus, keine Lust mehr auf das Generve und weiter ging es per verbesserter Straßenbahn Richtung Kleve. Das Wetter hatte nun mittlerweile seinen Umschwung schon genommen, statt Sonne und über 30 Grad, war nun Regen, Kälte und unter 20 Grad angesagt. Nun ja, muss man durch. Die Fahrt verlief reibungslos, nur die Angst vor einer Spielabsage aufgrund des Wetters war noch vorhanden. Im Internet war aber nix zu lesen, also wird es schon stattfinden. In Kleve dann erstmal orientieren und dann konnte der Marsch auch schon losgehen. Aber meine Güte zog sich der Weg. Ich hätte niemals gedacht, dass sich das so zieht und so weit ist. Vielleicht gingen wir auch einfach nicht den kürzesten Weg, aber mit 35 Minuten waren wir schon dabei. Macht nix, hatten ja Zeit. Musik wurde aus dem Stadion erhört, Spiel findet also statt. Alles wunderbar. Naja, fast alles, wenn da nicht der Ordner am Eingang gewesen wäre, der jede Karte einfach mal so in der Mitte durchgerissen hätte. Wie sinnlos ist das denn? Was eine Papierverschwendung bzw. eine Umweltverschmutzung. Muss man doch mal an die Umwelt denken, wieviel Papier da jetzt wiederverwertet werden muss.

Der erhoffte 1000er wurde es dann leider nicht, aber immerhin 650 Leute aus dem Umkreis wollten sich dann dieses Derby anschauen. Eigentlich schon wenig, wo ist denn bitte der Rest? Können doch nicht einfach auf der Couch bleiben, nur weil es bisschen regnet!? Aber muss man so hinnehmen, man kann die Leute ja nicht zwingen. Auf Kleve-Seite immerhin eine minimale Fanszene vorhanden, die auch den Zaun mit fünf Fahnen beflaggten, darunter eine 101% Anti-Goch Fahne. In der ersten Hälfte nahmen diese auf der Tribüne Platz, ohne von dort aber zu glänzen. Genauso war es auch auf dem tiefen Geläuf. Kein sonderlich gutes Spiel, zwar bisschen Kampf drin und die besseren Torchancen für den Gast, aber das war mal wirklich gar nix. In einem Derby erwartet man dann doch eher Kampf und Action, das war eher so ein Kuschelkurs. Und auch als sich die Fanszene in der zweiten Halbzeit auf die überdachten Stehplätze begaben und nun diverses Liedgut von sich gaben, tat sich nicht unbedingt mehr auf dem Rasen. Keine Ahnung, ob es an dem tiefen Geläuf lag, aber wir waren schon enttäuscht. Zumindest 15 Minuten vor Ende nahm die Partie bisschen an Fahrt auf, ein Pfostentreffer für die Gäste war zu verzeichnen, sowie ein Kopfball des Gastgebers kurz vor Ende, der aber nicht reinging. Tja, das war es. Wieder mal ein 0-0.

Natürlich musste kurz vor Spielende der Regen einsetzen und unseren Weg dadurch feucht werden lassen. Das war ja kein Problem, nur wenn es dann noch weiterhin regnet, ich keinen Schirm habe, dann ist das nicht so prickelnd. Aber habe es natürlich überlebt. In einer Dönerbude eingekehrt, guten Döner bekommen und gestärkt ging es dann weiter. Der Weg zog sich ein wenig, aber wurde auch gemeistert, pünktlich noch am Bahnhof angekommen, hatten wir sogar Zeit noch diversen Verbindungen am Automaten zu prüfen. Schließlich wussten wir zu dem Zeitpunkt noch gar nicht, was wir denn morgen machen. Naja. Diese komische Bahn fuhr dann ab, irgendwann dann eine Mädchentruppe eingestiegen, nervte bisschen, stieg dann aber gleich wieder aus. Schon komische Leute hier im Niederrhein unterwegs. In Neuss war Schluss, Umstieg Richtung Düsseldorf Hbf und von dort ging es weiter zum Flughafen nach Düsseldorf, wollten wir keine drei Stunden in Köln abasseln, weil einfach zu viele Partykunden. Am Flughafen aber eine Niete gezogen, der Skytrain fuhr nur bis 0.45 Uhr, danach erst wieder ab 3.45 Uhr. Also nix mit Terminal, nur am Bahnhof rumgeasselt. Zeit totgeschlagen und mit 25minütiger Verspätung kam dann der ICE Richtung Köln. Nun dann also nur noch gut 40 Minuten Aufenthalt in Köln, das ist doch ok. Im ICE selber dann noch eine durchgeknallte erlebt, die wohl von irgendwelchen Personen kaltgemacht werden soll und die anwesenden Fahrgäste dies unbedingt der Polizei mitteilen sollen. Ajo, wird gemacht, nur hatte ich die aufgesagten Namen nach zwei Minuten bereits wieder vergessen. Und außerdem: Warum kalt machen? Wird sie doch von ganz alleine, wenn man sich das Wetter so betrachtet. In Köln wurde die restliche Wartezeit noch totgeschlagen, der ICE kam logischerweise früher, da Startbahnhof, hinein und in einem 4er langmachen. Aber es durfte ja der Lärm nicht fehlen. Nacht um 3 Uhr so einen Lärm zu machen. Man kann sich ja unterhalten, aber dann doch bitte leise. Keine Lust drauf und was anderes suchen. Im Kinderabteil war genug Platz, also auf der Eckbank lang machen und einfach mal schlafen. Von der Fahrt dann logischerweise nix mitbekommen, ist auch gut so und dann in Frankfurt gewesen. Auch hier leider wieder bisschen Aufenthalt, wurde aber auch rumgebracht und dann waren wir ziemlich platt in der Regio nach Hause. Zug überraschend pünktlich, dies hielt auch bis zum Aussteigebahnhof. Sehr ungewöhnlich. So war ich dann um 6.15 Uhr wieder zu Hause. Was ich nun morgen mache? Ich weiß es immer noch nicht…


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