Rennbahnstadion
Attendance: 150 (10)
Es hätte die perfekte Tour werden können, alles war bis auf das kleinste Detail geplant und doch kam es anders als erwartet und niedergeschlagen sowie enttäuscht war man dann abends wieder daheim. Aber von vorn: Ein Lidl-Ticket war noch im Besitz, ein Blick auf den Matchkalender preiste eine nette Tour an. Samstags Kapfenberg gegen Graz, Derby, Sonntags dann zum Länderpunkt nach Slowenien. Geplant wurde alles während der Woche, alles genau durchgedacht und mit einer Übernachtung sogar recht preisgünstig. So sollte es dann morgens ab Langenselbold über Hanau losgehen. 2 Wecker auf 4.30 Uhr gestellt, wurden einfach mal ignoriert, so dass mich Can um 6.18 Uhr anrief, wo ich denn sei. Daheim wäre ich noch, bin gerade aufgewacht. Ach du scheisse, dachte ich mir, Aschaffenburg pack ich nicht. Halbschlafend mal nach der Abfahrtszeit in Hanau gefragt, 6.38 Uhr, 20 Minuten Zeit, mhh. Halt den Zug auf, ich komme. Rucksack war zum Glück schon am Vorabend gepackt, also irgendwelche Klamotten angezogen und ab zum Auto. Mit ca. 180 über die Autobahn nach Hanau gerast, Can nochmal angerufen, welches Gleis. 6.35 Uhr geparkt, Parkscheibe rein, Auto zu und gesprintet. Usain Bolt hätte mir sicherlich nur auf den Arsch geschaut, so schnell war ich. 6.37 Uhr am Aufgang, Treppen hochgesprintet, in den Zug gesprungen, Tür zu, Abfahrt. Puh, zumindest das war geschafft. Jetzt konnte die Reise im ICE losgehen. Erstmal Hygieneartikel genommen und ab auf das WC frisch machen. Der Zug war überraschenderweise leer, so dass wir einen 4er für uns hatten. Die Zeit verging auch irgendwie im Flug, beschäftigt mit Musik hören sowie Lesen von Linke´s Reisebericht nach Südafrika. Dann war man in Plattling, letzte Station vor Passau und nun beginnt so langsam der Alptraum. Kurz nach Plattling kommt die Durchsage, in Passau wird der Zug geteilt, der hintere (dort wo wir saßen) wird abgehängt, im vorderen stehen die Leute allerdings schon, also auch kaum Platz. Es würden aber Ersatzbusse ab Passau Hbf fahren, 110 Plätze wären anzubieten. Da aber nicht jeder weiterreisen kann, bittet die Bahn um Entschuldigung, so war es den Lautsprechern z u entnehmen. Großes Kino. Jetzt muss eine Entscheidung getroffen werden, die wie auch immer sie ausfällt, falsch ist. Wir entschieden uns für den Zug, also kurz vor Passau an die Tür gestellt, bei Ankunft nach vorne gesprintet und einen Stehplatz ergattert. Perfekt. Fast zumindest, hätte die ÖBB mitgespielt. Denn diese nimmt keine Leute mit, die keinen Sitzplatz haben und alle, die nicht reserviert haben, dürfen nicht mit. Hallo???? Wir weigerten uns zunächst, nahmen Platz auf dem Boden, so standen wir zumindest nicht mehr und es hätte ja losgehen können. Aber der Zug blieb weiter stehen, immer wieder kam die Durchsage Leute, die im Gang stehen oder sitzen werden nicht mitgenommen, sollte sich nix ändern, fährt der Zug nicht weiter. Was nun machen, die Busse sind weg, aber sicherlich auch voll gewesen. Da es hier im Zug nicht weitergeht, also nachgegeben und raus, auf die nächste Verbindung gehofft. Bisschen rumtelefoniert, 12.05 Uhr wäre der nächste Zug ab Passau, Ankunft 17.51 Uhr in Kapfenberg. Mhhh. Also mal rausgegangen, dort sollten nochmal 2 Busse direkt nach Wien gehen. Die Busse kamen auch, der erste war gleich voll, der zweite wurde dann durch uns besetzt. Jetzt könnte es eigentlich losgehen, es war 11.30 Uhr. Auf Nachfrage hieß es, die Fahrt dauert 4 Stunden. Kurz hochrechnen, 15.30 Uhr in Wien, würde noch reichen. Die Zeit verrinn, es war mittlerweile 11.45 Uhr und es tat sich noch nix. Kurz darauf die Aussage, der Bus fährt erst um 12.30 Uhr ab, wenn der andere ICE aus Frankfurt angekommen ist. Verarschung oder Realität? Leider Realität, so dass wir wieder aus dem Bus raus sind, nervlich ziemlich angespannt, wird Kapfenberg heute nix mehr werden. So also erstmal rumtelefoniert und nach Alternativen gesucht. In der Regionalliga in Österreich fand sich nix, was also nun? Wir entschlossen uns, vielleicht auch bisschen zu früh, die Tour abzubrechen, was in der Nähe zu machen und dann wieder heimzufahren. Keine Lust über 50 Stunden für einen Kick, wenn auch zugleich Länderpunkt, unterwegs zu sein. Allmögliche Kicks in Bayern wurden uns dann genannt, mit Verbindung checken am Automat klappte das aber alles nicht. Es blieben zwei Spiele übrig. Plattling oder Vilshofen. Vilshofen 13 Minuten von Passau entfernt, entschieden wir uns dann dafür, der nächste Zug sollte allerdings erst um 13.16 Uhr gehen, bei Anstoß 15 Uhr. Zeitlich also kein Thema. Telefonisch wurde noch die Pension in Kapfenberg storniert, mit Lebensmittel eingedeckt, ging es dann kurz darauf in Richtung Vilshofen.
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